Wellness im Turm Aug01


Wellness im Turm

Der Rödertum ist geöffnet

Wenn die Fahne auf dem Turm gehisst ist, dann ist er für Besucher geöffnet. Foto: am

Wenn die Fahne auf dem Turm gehisst ist, dann ist er für Besucher geöffnet. Foto: am

Wer in diesem Sommer in Rothenburg hoch hinaus will, der muss auf den Röderturm. In normalen Zeiten gibt es in der Stadt zwei begehbare Türme: den Rathausturm und den Röderturm. Da der Rathausturm wegen der Enge der Treppen unter Coronabedingungen nicht nutzbar ist, bekommt der Röderturm nun alle Aufmerksamkeit.

Der Röderturm ist um 1390 entstanden. In der Turmstube haben Besucher einen fantastischen Blick über die Stadt. Der Verein Alt Rothenburg, der den Turm auch zugänglich macht, hat dort in einer Dauerausstellung die Zerstörung des nordöstlichen Viertels von Rothenburg im März 1945 und den späteren Wiederaufbau dokumentiert.

Claudia Geißler-Kraft ist ehrenamtliche „Türmerin“des Vereins, die, unterstützt von Irmgard Hofbauer aus Ansbach, die Gäste im Turm empfängt und ein coronakonformes Öffnungskonzept ausgearbeitet hat.
„Es war gar nicht so leicht herauszufinden, was wir eigentlich sind“, erzählt sie schmunzelnd. Der Turm wurde letztendlich nicht als Museum, sondern als Freizeiteinrichtung eingestuft. Bei einer Inzidenz unter 50 darf der Turm öffnen. „Steigen die Werte über 50 wird der Betrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt“, so Geißler-Kraft.

Ein Drehkreuz mit Sprechanlage regelt den Zugang, auf dem Turm müssen FFP2-Masken getragen werden, Desinfektionsmittel stehen bereit. Im Turmzimmer mit rund 70 m2 geht immer ein laues Lüftchen.

Claudia Geißler-Kraft ist der vielleicht größte Fan des Turms. „Der Röderturm ist einfach ein Schatzkästchen“, sagt sie strahlend, „Ich habe so viele Ideen, was man hier oben alles machen könnte.“ Die erste setzt sie nun um:„Wellness und Entspannung auf dem Röderturm“.

Im Turmzimmer weht ein laues Lüftchen, während Türmerin Claudia Geißler-Kraft (Mitte) mit meditativen Texten die Gedanken zur Ruhe bringt. Foto: am

Im Turmzimmer weht ein laues Lüftchen, während Türmerin Claudia Geißler-Kraft (Mitte) mit meditativen Texten die Gedanken zur Ruhe bringt. Foto: am

Claudia Geißler-Kraft kommt beruflich aus dem pädagogischen Bereich. Sie weiß um den Wunsch der Menschen nach Entschleunigung und hat das Handwerkszeug dazu parat.

Daher bietet sie außerhalb der Öffnungszeiten des Turms, mittwochs um 17.30 Uhr (mit Voranmeldung) oder nach individueller Terminvereinbarung eine 1,5-stündige Entspannungseinheit an. Zuerst machen es sich die Teilnehmer (maximal fünf Personen) mit mitgebrachten Matten auf dem Boden bequem. Ein zarter Lufthauch streicht über sie hinweg und manchmal hört man Glocken läuten.

Claudia Geißler-Kraft führt die Gruppe mit sanfter Stimme in die Entspannung. „Das meist belastende Kopfkino mit Grübeleien über Vergangenheit und Zukunft wird ausgeschaltet“, erklärt sie. Rund 40 m über der Erde kommen die Gedanken endlich mal zur Ruhe.

Das bis Ende Oktober geplante Angebot richtet sich sowohl an Urlauber und Besucher der Stadt als auch an private Kleingruppen, die auf dem Turm dem Alltag ein Stück weit entfliehen wollen. am