Endlich wieder: Kultur und Kulinarik Mrz06


Endlich wieder: Kultur und Kulinarik

Stephan Keitel, Florian und Lina Schmalbach, Johannes Keitel (hintere Reihe von links) und Oliver Götz sind „Format F“. In der „Molkerei“ wollen sie ein vielfältiges Kulturprogramm etablieren. Foto: Privat

Stephan Keitel, Florian und Lina Schmalbach, Johannes Keitel (hintere Reihe von links) und Oliver Götz sind „Format F“. In der „Molkerei“ wollen sie ein vielfältiges Kulturprogramm etablieren. Foto: Privat

„Format F“ übernimmt die „Molkerei“ mit dynamisch-kreativen Ideen

Die „Molkerei“ in Rothenburg hat Tradition. Gut 25 Jahre gibt es sie: Nun ist Zeit für einen Neustart. Seit Jahresbeginn heißen die neuen Pächter „Format F“. Dahinter steht das Fünfer-Gespann aus Johannes und Stephan Keitel, Oliver Götz sowie Florian und Lina ­Schmalbach. Dass die Fünf nicht zögern und die Dinge beherzt angehen, haben sie bereits bewiesen.
Mitten in Zeiten von Corona haben sie das Lokal „Landwehr-Bräu am Turm“ gepachtet und daraus eine kleine, junge und durchaus progressive Kneipe im Herzen Rothenburgs gemacht. Nun packen sie mit frischen Ideen die „Molkerei“ an.

„Wir sehen darin eine Art kulturelles Zentrum“, so Oliver Götz. In der Molke ist was los, soll wieder zum geflügelten Wort werden. Hier trifft man sich. Am Wochenende und teils unter der Woche gibt es ein Veranstaltungsprogramm. Kulinarisch sorgt eine dynamische, kreative und vorwärts gedachte Küche für ein buntes Angebot. Eröffnet wurde die „Molkerei“ am 1. März.

Gut überlegtes Projekt

Gereift ist das Projekt bereits seit zwei Jahren. Volker und Claudia Hirsch betrieben die „Molkerei“ seit Anbeginn. Am Taubertal Festival 2022 sprachen sie erstmals konkret mit „Format F“ über die Idee einer Übergabe. Es lag ihnen am Herzen, das Lokal in den passenden Händen zu wissen.

„Anfangs hatten wir eine gehörige Portion Respekt vor dem Ausmaß dieses Projekts“, erinnert sich Johannes Keitel. Das finanzielle Risiko sowie die größere Mitarbeiterzahl wollten gut durchdacht sein. „Format F“ hat aber eine besondere Gabe: Die fünf Mitstreiter sind sowohl bodenständige Unternehmer wie auch visionäre Freigeister. Sie lassen sich nicht so schnell abschrecken. Die „Molkerei“ bot Raum für Ideen, die schon lange in ihren Köpfen reiften. Also haben sie zugegriffen. Durch die Größe der „Molkerei“ hatten sie nun einen Raum für Veranstaltungen und die Möglichkeit, ein kulinarisches Angebot zu realisieren, das in dieser Form in Rothenburg noch nicht existiert.

Zwei Monate lang wurde die „Molkerei“ grundlegend saniert und erhielt die eigene ästhetische Note von „Format F“. Der Restaurantbereich wurde mit Leidenschaft und viel Liebe zum Detail stimmungsvoll arrangiert.

Im hinteren Bereich der Lokalität ist eine Art Live-Club im Industriestil entstanden, der sowohl für eher dunkle Techno-Events wie auch als stimmungsvolle Lounge genutzt werden kann. Besonders stolz ist Johannes Keitel auf das neue Soundsystem „Void“. „Das findet man sonst nur in den gehobenen Berliner Clubs“, erläutert er.

Ein neuer Treffpunkt

Auf der Bühne ist jede Menge geboten. Aktuell startet „Format F“ mit einem Drei-Monats-Programm (ein Auszug davon im roten Kasten). „Wir tasten uns vor, was angenommen wird“, so Oliver Götz. Es treten Livebands der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf: Punk, Blues, Soul, R&B oder auch Mundart ist geplant. Dazu wird es Improtheater geben, Diskussionen und Stadtgespräche oder auch besondere Reiseberichte.

In der „Molkerei“ soll die ganze Bandbreite der Kultur eine Plattform erhalten. „Jeden Samstag ist hier definitiv etwas los“, so Keitel. Bekannte DJs aus der Elektroszene sind dabei einer der Schwerpunkte.

Den neuen Betreibern der „Molkerei“ ist aber nicht nur die Vielfalt in der Kultur ein Anliegen. Auch auf dem Teller wollen sie zeigen, was eine junge Küche alles zu bieten hat. „Im Vergleich zu ‚Landwehr-Bräu am Turm‘ gibt es in der ‚Molkerei‘ eine viel größere Karte“, sagt Oliver Götz.

Sowohl Vegetarisches und Veganes, aber auch qualitativ hochwertige Fleischgerichte werden angeboten. Salate, Bowls und junge Kreationen – so manches, was in den großen Studentenstädten gerade angesagt ist – ziehen in der „Molkerei“ ein.

„Format F“ will in Zeiten, in denen auch viel Negatives das Leben prägt, eine gewisse Aufbruchstimmung vermitteln. „Endlich wieder“ heißt die Grundintention der fünf Gastronomen. „Wir wollen etwas hochziehen mit Strahlkraft“, erklärt Oliver Götz. Und das kommt an. „Wir stoßen damit auf extrem viel Zuspruch, aber natürlich auch auf hohe Erwartungen“, fügt Johannes Keitel an.

„Format F“ hat es geschafft, ein tolles Team zusammenzustellen, das sich auf das Projekt freut. Die fünf Macher werden in der „Molkerei“ von 32 Mitarbeitern unterstützt. Im „Landwehr-Bräu am Turm“ sind nochmals 18 Mitarbeiter im Einsatz. am