Weg der Besinnung

Jutta Schrenk findet ihr Glück auf dem Jakobsweg Sport und Bewegung, das ist ihre Passion. Jutta Schrenk, gebürtige Schweinfurterin, hat über 50 Jahre in Geslau gelebt und gearbeitet, hat ihre Mutter gepflegt und ihre Tochter Anke groß gezogen. Jeden Abend nach getaner Arbeit hat sie sich frische Luft beim Walken oder auf einem Spaziergang gegönnt. Nicht selten wurde sie belächelt und gefragt, ob sie nicht genug ausgelastet sei. „Ich brauche die körperliche Betätigung wie die Luft zum Atmen“, sagt sie lächelnd. Ganze 30 Jahre leitete sie die Gymnastik-Gruppe des TSV Geslau und weitere 10 Jahre die Nordic Walking-Gruppe. Es wundert nicht, dass sie sich in den 90er-Jahren sofort für die Begehung des neuen Pilgerweges von Jakobskirche zu Jakobskirche zwischen Nürnberg nach Rothenburg begeistern konnte. Die Wanderung ging von Stein nach Heilsbronn über Colmberg nach Rothenburg, natürlich zur Jakobskirche mit der St. Jakobs-Statue vor dem Portal. „Berührt man dessen Zeigefinger, bringt es dem Pilger Glück“, heißt es. Sie hatte „Lunte gerochen“, was das Pilgern angeht. Wieso also nicht gleich einen Tagesausflug auf den Spuren des Jakobsweges mit ihrer Gymnastik-Gruppe unternehmen, dachte sich Jutta Schrenk im Stillen. Auf diesem Wege stieß die durchtrainierte „Wandersfrau“ in der Jakobskapelle in Oberdeutenbach auf einen Spruch, der sie über insgesamt 4 825 km auf dem Jakobsweg begleiten sollte: „Zuhause bin ich, wo ich bleib, wenn ich geh“. Raus aus dem Alltag, um sich einmal nur auf sich selbst besinnen zu dürfen, war ihr Motto. Dass sie einmal den gesamten Jakobsweg gehen würde, stand nicht auf dem Plan. Heute hängt eine große Landkarte im Gästezimmer, auf der sie mit bunten Pinnnadeln die 13 Etappen ihrer Wanderungen markiert hat. Mit 65 Jahren auf dem Jakobsweg Im Sommer 2011 war es so weit. Die damals 65-Jährige wanderte gemeinsam mit einer Freundin ihren ersten Pilgerweg...

Entdeckungsreise

Wanderführer durch Hohenlohe und das Taubertal Von Schlössern und Burgen, vom Land- und Bauernleben und den von den Wirren des Krieges gezeichneten Regionen Hohenlohe und Taubertal handelt der neue Wanderführer aus der Reihe „Mit Geist & Füßen – Hohenlohe & Taubertal erleben“ (Belser/Kosmos Verlag). Felicitas Wehnert, ehemalige Chefredakteurin für „Landeskultur und Feature“ beim SWR-Fernsehen ist in Rothenburg geboren und freut sich sehr, die schönsten Eindrücke rund um ihre Heimat mit lesenden Wanderern zu teilen. In Detwang hat sie geheiratet und ihre Eltern bewohnten ein Häuschen in Gebsattel. Das Hohenloher Land hat sie als Fernsehredakteurin kennen und lieben gelernt. Illustriert mit 120 eindrücklichen Bildern ihres Ehegatten (Fotograf und Liebhaber von Dokumentar- und Naturfilmen) Manfred Schäffler, hat Felicitas Wehner in der Reihe „Mit Geist & Füßen“ bereits Wanderbücher rund um die Schwäbische Alb und das Elsass verfasst. In ihrem neuesten Werk werden 18 abwechslungsreiche Wanderungen entlang alter Pilger- und Handelswege durch das geheimnisvolle Burgen- und Bauernland von Jagst und Kocher von Bühler bis ins Taubertal beschrieben. Jede Tour enthält eine Legende mit Anreisemöglichkeiten, Start- und Zielpunkt, Länge und Dauer der Wanderungen, Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten, die zum Pausieren einladen – ein Wanderbuch ideal für Kurzurlauber, Tages- oder Wochenendausflügler. Vorbei an Mühlen, großen Reichsstädten, mittelalterlichen Orten, traditionellen Dörfern, großen Klosteranlagen sowie an Burgen des Hohenloher Adels, führen die beschriebenen Wanderwege. Kulturelle Höhepunkte sind beispielsweise drei Madonnen von Weltrang, das Kloster Schöntal und das Weikersheimer Schloss. Dazu gehört natürlich auch das Herzstück Hohenlohes im Jagsttal, das Schloss Langenburg, von wo aus ein Wanderweg zu einem archäologischen Fund der Krypta in Unterregenbach führt. Besondere Orte Ein sieben Kilometer langer Rundweg (auch für Rollstuhlfahrer geeignet) führt von Stuppach zum Residenzschloss mit Deutschordenmuseum in Bad Mergentheim und wieder zurück zur grandiosen Stuppacher Madonnen-Kirche. Im Nordosten Hohenlohes ist eine kleine barocke Rarität erhalten...

Menschen kennenlernen

Der English-Conversation-Club (ECC) trifft sich wieder mittwochs Das Kaminfeuer brennt, ein Ständer mit Flaggen und der blaue Tischwimpel sind aufgestellt, das Glas Wein steht bereit: Es ist English-Conversation-Club-Zeit. Jeden Mittwoch um 19 Uhr treffen sich Menschen, die gerne Englisch sprechen und an den Gästen der Stadt interessiert sind, in der Altfränkischen Weinstube in Rothenburg. Beinahe wäre die Tradition, die fast 40 Jahre alt ist, durch Corona abgebrochen. „Ich war der Meinung, es wäre schade, wenn es den ECC nicht mehr gäbe“, erzählt Silke Ebert. Mit Michaela Eder, die schon 25 Jahre zu den Treffen des Clubs kommt, hat sie die Institution wieder zum Leben erweckt. Nach Ostern 2022 fand das erste Treffen statt. Mittlerweile hat sich ein harter Kern etabliert und im Laufe des Jahres sind auch wieder englischsprachige Gäste dazu gekommen. Ein neues Gästebuch existiert mit ersten Einträgen. Der English-Conversation-Club (ECC) wurde 1984 von Dieter Balb, dem langjährigen Chefredakteur des Fränkischen Anzeigers, gegründet. Von Anfang an sollte der ECC nicht mit Vereinsregularien belastet werden – und so ist es auch heute noch. „Wir haben weder Schriftführer noch Kassier“, so Michaela Eder. Zen- trales Anliegen ist das lockere Zusammentreffen von Einheimischen und Gästen. Vor Corona war das Clubtreffen bekannt und beliebt. „Da waren schon mal 20 Gäste da“, erzählt Inge Hubl und fügt an, „Wir rutschen dann einfach zusammen.“ Die Rothenburg-Besucher erfahren von den Treffen entweder über Tipps von ihrem Hotel oder auch aus dem Reiseführer. Reiseautor Rick Steves, eine Institution bei amerikanischen Touristen, hat an einigen Treffen teilgenommen und bezeichnet sie als „Jackpot“, denn hier trifft man auf echte Rothenburger. Und so etwas sucht schließlich jeder im Urlaub. Aber es gibt natürlich auch Touristen, die in regelmäßigen Abständen nach Rothenburg und zum ECC kamen. Besucher kommen ohne Anmeldung „Wer genau an einem Abend kommt, wissen wir nie“, so Silke Ebert. Die Gespräche drehen sich dann oft über die Unterschiede oder es gibt Fragen zu den Örtlichkeiten. Viele Amerikaner, die einen deutschen Hintergrund haben, sind auch auf der Suche nach ihren Wurzeln in Deutschland. Vor Corona waren natürlich auch Briten, Kanadier und Australier fest vertreten beim ECC. Momentan kommt das bunte Clubleben erst langsam wieder in Schwung. „Das gibt uns auch die Möglichkeit, uns untereinander etwas besser kennenzulernen“, so Michaela Eder. Ist aber ein Gast dabei, dann wird nur noch Englisch gesprochen. Von den langjährigen, zentralen Persönlichkeiten des ECC ist aus Altersgründen keiner mehr dabei. Robert Förster, mittlerweile 100 Jahre, war noch bis vor Corona aktiv. Hermann Nörr, die gute Seele des ECC, ist 2020 verstorben. Ihm zu Ehren ist neben den Flaggen und dem Wimpel noch eine dritte Figur auf den Clubtisch eingezogen: Ein Germane mit Helm und Schwert, denn sein Spitzname war „Herman, the German“. „Auch für Hermann wollen wir den Club am Leben halten“, sagt Silke Ebert. Einheimische wie auch Gäste sind beim ECC jederzeit willkommen....

In die Jugend investieren

Kompetenzen der EJSA Gesellschaftliche und persönliche Konflikte oder auch Migrationshintergründe können für junge Menschen Ursachen sein, ihre Ausbildung abzubrechen oder gar nicht erst nach einer beruflichen Perspektive zu suchen. Nicht zuletzt die Coronazeit, der Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und vieles mehr, machen es heute auch den Unternehmen zunehmend schwer, Fachkräfte auszubilden und zu halten. Wo Förderangebote für angehende Fachkräfte aufhören bzw. an ihre Grenzen der Zuständigkeit stoßen, liegt die besondere Stärke der Evangelischen Jugendsozialarbeit Rothenburg (EJSA-ROT). Ihr Tätigkeitsgebiet umfasst die beiden Landkreise Ansbach und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim sowie die Stadt Ansbach. Kostenlos, persönlich und absolut vertraulich können sich junge Menschen an die Rothenburger EJSA wenden. Die Organisation setzt sich für Jugendliche ein, die wegen persönlichen Konflikten oder aufgrund sozialer Benachteiligungen keine berufliche Zukunft sehen. Aber auch Arbeitgebern steht die EJSA als kompetenter Ansprechpartner in Sachen Ausbildung beratend zur Seite. Die EJSA agiert unter dem Motto: „Wir sind der Überzeugung, dass jeder Mensch – unabhängig davon, was er in seinem Leben gemacht hat – von Gott geliebt ist.“ Die Mitarbeiter versuchen gemeinsam mit dem Hilfesuchenden, egal ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, pragmatische Lösungen zu finden. Das können Beratungen im Hinblick auf die Berufsfindung sein. Was kann ich und wer bin ich? ist die Frage, die zuerst beantwortet werden muss. Bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle unterstützt das EJSA-Team ebenso, wie bei der richtigen Form der Bewerbungsunterlagen. Dafür gibt es das „JobCafé“, das wöchentlich donnerstags von 16 bis 17 Uhr, am Kirchplatz 13 in Rothenburg öffnet. Ein persönlicher Termin kann aber auch vereinbart werden. Eine „Assistierte Ausbildungsbegleitung“ kann vonnöten sein, wenn es um sprachliche oder persönliche Schwierigkeiten geht, mit dem Ziel, einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Der Einsatz zahlt sich aus Das leistet die EJSA ggf. über eine Dauer von drei Jahren. Bei Problemen mit Kollegen, Mitarbeitern oder mit der Ausbildung an sich, tritt ein Mitarbeiter der EJSA auf. Auch die Flüchtlings- und Integrationsberatung hilft bei Krisen vor, nach oder während der Ausbildung und unterstützt dabei sprachliche Barrieren zu überwinden. Seit etwa 15 Jahren bietet die EJSA eine spezielle Ausbildungsförderung mit Persönlichkeitsentwicklung an und konnte hunderten von Jugendlichen auf ihrem Weg zu einem Berufsabschluss begleiten. Zeitgleich zum 20-jährigen Bestehen wurde die Arbeit der EJSA am 2. November 2022 mit dem Gütesiegel „Soziale und berufliche Integration“ von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Bayern ausgezeichnet. „Wir wollen dazu beitragen, dass Betriebe in der Region Fachkräfte finden“, erklärt Diakon Thomas Raithel, Geschäftsführer der EJSA. Unternehmen werden unterstützt Dabei geht es um ein gutes Miteinander zwischen Auszubildenden und Arbeitgebern. „Bisher werden im Jahr rund 130 Jugendliche unterstützt, aber der Bedarf in der Region liegt bei etwa 350 jungen Menschen. Dafür sind rund 50 000 Euro an Spenden nötig. Unternehmen der Region werden durch die EJSA da unterstützt, wo offizielle Hilfsangebote enden,“ heißt es in einer Meldung. Die Organisation ist der Meinung, dass die Unternehmen von den Angeboten der EJSA, die auch Ausbilder schult, profitieren. Denn nicht immer liegt es nur an den Auszubildenden. Die erfahrenen Sozialpädagogen der EJSA sehen sich als Vermittler zwischen Ausbilder und Lehrling. Von immer größer werdender Bedeutung ist die Unterstützung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Hier geht es zusätzlich um Hilfen, die weit über die eigentliche Ausbildung hinausgehen. Dabei müssen kulturelle und sprachliche Hürden überwunden werden. Hinzu kommt aber auch Hilfe bei rechtlichen Formalitäten und Aufenthaltsfragen. Für eine individuelle Beratung, ob für Jugendliche oder Unternehmen steht die EJSA-Rothenburg, Kirchplatz 13, Telefon: 0 98 61 93 69 42 6 zur Verfügung....

Ein Geben und Nehmen

Jan-Peter Scheurer liegen die jungen Musiker am Herzen „Die Menschen mit der Musik zu berühren und ihnen Freude zu schenken“, das ist seine Mission. Jan-Peter Scheurer, ein waschechter Rothenburger, verbrachte seine unbeschwerte Kindheit in seinem Elternhaus mit Garten direkt am historischen Klingentor. In der Schule machte er gerne Stimmung mit seiner humorvollen Art. Eine Eigenschaft, die ihm später einmal von Nutzen sein würde. Neben ausgiebigen Sportaktivitäten begann er, wie so viele Kinder der Stadt, mit dem Flötenunterricht an der Städtischen Musikschule Rothenburg. Von Anfang an hatte er Freude am Spiel mit dem Instrument und am Klang der Musik. „Auf einer Veranstaltung sah ich eine Trompete an der Wand hängen. Ich nahm sie herunter und drückte ein wenig auf den Knöpfen herum“, erinnert er sich an die Geburtsstunde seiner Leidenschaft für das Blechblasinstrument. Seitdem war es um ihn geschehen. Klassische Musik und die Trompete sollten fortan seine stetigen Wegbegleiter sein. Als Achtjähriger nahm er Trompetenunterricht und musste erst lernen, mit viel Luft und schwingenden Lippen einen Ton auf diesem blechernen Instrument herauszubringen. Irgendwann stellte sich die Frage, wo er sein musikalisches Talent einbringen könnte. Nach zwei Jahren intensiver Übung fand er sich im Rothenburger Stadt- und Jugendblasorchester wieder, das er seit 2013 bis heute mit Freude ehrenamtlich leitet und dirigiert. Das Nachwuchsorchester bildet künftige Mitglieder für das Jugendblasorchester aus. Bis ins Jahr 2021 hatte er auch diese Leitung unter sich. Aus beruflichen Gründen konnte er es guten Gewissens an den Rothenburger Musiklehrer Dirk Semmler abgeben. Trompeter aus Leidenschaft In der Jugendzeit spielte Scheurer über viele Jahre im Mittelfränkischen Auswahlorchester, im Nordbayerischen Jugendblasorchester und im Landesjugend-Jazzorchester Bayern. So konnte er schon vor der Aufnahme seines Trompetenstudiums an der Hochschule für Musik Würzburg reichlich Orchestererfahrung sammeln. Das routinierte Zusammenspiel verschiedenster Instrumente wurde ihm auf diese Weise gelehrt....

„Wir kommen wieder“

Sieglinde und Klaus Spegel haben fast 50 mal in Rothenburg Urlaub gemacht Im Jahr 1976 oder 1977 waren sie das erste Mal in Rothenburg. Sieglinde und Klaus Spegel wissen es nicht mehr genau. „Aber wir waren noch nicht verheiratet“, weiß Klaus Spegel sicher. Damals war es noch ungewöhnlich, dass ein unverheiratetes Paar ein gemeinsames Zimmer belegte. Die Spegels hatten sich das Hotel Markusturm ausgesucht, da sie es romantisch haben wollten. „Wir hatten Zimmer 17, das vergesse ich nie“, so Sieglinde Spegel. Aber das Zimmer hatte zwei Einzelbetten. Also keine Romantik. In der Hotelhalle haben sie dann Hotelchefin Marianne Berger getroffen. „Ich habe gleich gefragt, woher sie wusste, dass wir nicht verheiratet sind“, erzählt Sieglinde Spegel. Das Ganze stellte sich als Irrtum heraus und die Spegels zogen in ein Zimmer mit Himmelbett und Romantik pur um. Das junge Paar war glücklich und eine über 45 Jahre währende Freundschaft nahm damals ihren Anfang. „Marianne Berger hat uns von Beginn an unter ihre Fittiche genommen“, erzählen die Spegels. Ausflüge zu den Fischteichen oder die Teilnahme an den Reichsstadttagen gehörten dazu. Bei einem ihrer nächsten Besuche steckte Marianne Berger die beiden in historische Kostüme. Zweimal sind sie beim Fackelzug mit der Gruppe der „Schopf-Kegler“ mitgelaufen. „Als wir uns nahe der Doppelbrücke vorab gesammelt haben, sagten einige, was habt ihr denn da für ‚Preißen‘ dabei“, erinnert sich Sieglinde Spegel lachend. Die Spegels kommen aus Wietzendorf bei Soltau (Lüneburger Heide). „Wenn wir in einem Jahr nicht in Rothenburg gewesen sind, dann fehlt uns was“, sind sie sich einig. Sie schätzen, dass sie mindestens 40, wenn nicht sogar 50 mal in der Tauberstadt Urlaub gemacht haben. Dabei sind sie der Hoteliersfamilie Berger/Klatte immer treu geblieben. Im September waren sie auf der Durchreise in die Schweiz am Hinweg vier Tage an den Reichsstadttagen hier und am Rückweg gleich nochmal ein paar Tage. Logiert haben sie im Hotel Burggartenpalais, das neben dem Burghotel und dem Hotel am Markusturm von Mitgliedern der Familie Berger geführt wird. Rothenburg kennen die beiden sehr gut. Die Museen haben sie alle besucht und mögen den Bummel durch die Gassen, entlang der Riviera oder eine Einkehr am Marktplatz. „Ich genieße es immer wieder, einfach durch die Gassen zu schlendern“, sagt Sieglinde Spegel. Früher haben die beiden gemeinsam mit Freunden, die sie mit ihrer Liebe zu Rothenburg inspiriert haben, gerne Ausflüge gemacht. „Ein Ziel war immer der Toppler- Felsenkeller“, erinnert sich Klaus Spegel. Eine legendäre Charlotte Russe oder ein Zwetschgenkuchen musste dort einfach sein. „Da war eine Schiefertafel mit der Aufschrift: Bitte konzentrierte Bestellung“, weiß Sieglinde Spegel noch ganz genau. Das ist bei den beiden hängen geblieben, denn danach war unter den Stichwort „konzentrierte Bestellung“ sofort klar, wohin der Ausflug gehen sollte. Ein Besuch in Rothenburg ist für die Spegels wie nach Hause kommen. Einzig das Topplerschlösschen haben sie noch nicht von Innen gesehen. „Wir schwören, beim nächsten Besuch gehen wir da rein“, verspricht Klaus Spegel. „Unser Herz hängt einfach an der kleinen, verträumten Stadt“, stellen sie fest, „Wir kommen sicher wieder.“...