Innovative Lösungen

Automatisierung von „Winnovation“ Neue Ideen braucht das Land. Eine davon befindet sich gerade bei der Firma „Winnovation“ in Gallmersgarten in der finalen Phase. Gereift ist die Vision über viele Jahre im Kopf von Werner Huprich, dem Geschäftsführer von „Winnovation“. „Hi Bread“ ist ihr Name. Werner Huprich stammt aus der Gemeinde Ohrenbach. Nach der Ausbildung zum Werkzeugmacher hat er den Techniker und technischen Betriebswirt aufgesattelt. Sein Wissen ist fundiert. Beruflich hat er die Entwicklung der Backautomaten ab Beginn der 2000er-Jahre sowohl als Praktiker im Aufbau und Service als auch in leitender Funktion in der Planung erlebt. „Ich dachte immer, da muss es bessere Lösungen geben“, erinnert er sich. Als engagierter Techniker und Tüftler hat er etwa sechs Jahre an seiner Idee gefeilt und dann das Patent für „Hi Bread“ angemeldet. Nun war es so weit und die Idee sollte Wirklichkeit werden. Er hat 2018 eine Firma gegründet und im Jahr 2020 die Halle in Gallmersgarten gekauft. Entwicklungen in dieser Dimension sind sehr kostenintensiv und geht das Produkt dann in Serie, muss einfach ein Global Player der Branche mit im Boot sein. „Große Hersteller sind schon auf unsere Idee aufmerksam geworden“, erinnert sich Huprich. Die Wahl fiel dann auf die Firma Wiesheu. Seit vergangenem Jahr gehört „Winnovation“ zur Wiesheu Gruppe. Wiesheu ist einer der führenden Hersteller von Backöfen für den Ladenbereich. In der Folge kam noch die Firma Wachtel dazu, die Öfen für Bäckereien herstellt. Durch die Geschäftsfelderweiterung entstanden Synergieeffekte: Die großen Firmen haben lange Erfahrung und Kompetenzen in Technik und Anforderung des Backvorgangs und „Winnovation“ bringt die Automatisierungstechnik, clevere Ideen und eine schnelle Umsetzung durch flache Hierarchien eines jungen Unternehmens mit. Flexibel für alle Anforderungen Werner Huprich hat schon vor Jahren gesehen, dass die Automatisierung des Backprozesses mehr leisten kann als bestehende Backautomaten bieten. „Hi...

Endlich wieder: Kultur und Kulinarik

„Format F“ übernimmt die „Molkerei“ mit dynamisch-kreativen Ideen Die „Molkerei“ in Rothenburg hat Tradition. Gut 25 Jahre gibt es sie: Nun ist Zeit für einen Neustart. Seit Jahresbeginn heißen die neuen Pächter „Format F“. Dahinter steht das Fünfer-Gespann aus Johannes und Stephan Keitel, Oliver Götz sowie Florian und Lina ­Schmalbach. Dass die Fünf nicht zögern und die Dinge beherzt angehen, haben sie bereits bewiesen. Mitten in Zeiten von Corona haben sie das Lokal „Landwehr-Bräu am Turm“ gepachtet und daraus eine kleine, junge und durchaus progressive Kneipe im Herzen Rothenburgs gemacht. Nun packen sie mit frischen Ideen die „Molkerei“ an. „Wir sehen darin eine Art kulturelles Zentrum“, so Oliver Götz. In der Molke ist was los, soll wieder zum geflügelten Wort werden. Hier trifft man sich. Am Wochenende und teils unter der Woche gibt es ein Veranstaltungsprogramm. Kulinarisch sorgt eine dynamische, kreative und vorwärts gedachte Küche für ein buntes Angebot. Eröffnet wurde die „Molkerei“ am 1. März. Gut überlegtes Projekt Gereift ist das Projekt bereits seit zwei Jahren. Volker und Claudia Hirsch betrieben die „Molkerei“ seit Anbeginn. Am Taubertal Festival 2022 sprachen sie erstmals konkret mit „Format F“ über die Idee einer Übergabe. Es lag ihnen am Herzen, das Lokal in den passenden Händen zu wissen. „Anfangs hatten wir eine gehörige Portion Respekt vor dem Ausmaß dieses Projekts“, erinnert sich Johannes Keitel. Das finanzielle Risiko sowie die größere Mitarbeiterzahl wollten gut durchdacht sein. „Format F“ hat aber eine besondere Gabe: Die fünf Mitstreiter sind sowohl bodenständige Unternehmer wie auch visionäre Freigeister. Sie lassen sich nicht so schnell abschrecken. Die „Molkerei“ bot Raum für Ideen, die schon lange in ihren Köpfen reiften. Also haben sie zugegriffen. Durch die Größe der „Molkerei“ hatten sie nun einen Raum für Veranstaltungen und die Möglichkeit, ein kulinarisches Angebot zu realisieren, das in dieser Form in Rothenburg noch nicht existiert. Zwei Monate lang wurde die „Molkerei“ grundlegend saniert und erhielt die eigene ästhetische Note von „Format F“. Der Restaurantbereich wurde mit Leidenschaft und viel Liebe zum Detail stimmungsvoll arrangiert. Im hinteren Bereich der Lokalität ist eine Art Live-Club im Industriestil entstanden, der sowohl für eher dunkle Techno-Events wie auch als stimmungsvolle Lounge genutzt werden kann. Besonders stolz ist Johannes Keitel auf das neue Soundsystem „Void“. „Das findet man sonst nur in den gehobenen Berliner Clubs“, erläutert er. Ein neuer Treffpunkt Auf der Bühne ist jede Menge geboten. Aktuell startet „Format F“ mit einem Drei-Monats-Programm (ein Auszug davon im roten Kasten). „Wir tasten uns vor, was angenommen wird“, so Oliver Götz. Es treten Livebands der unterschiedlichsten Stilrichtungen auf: Punk, Blues, Soul, R&B oder auch Mundart ist geplant. Dazu wird es Improtheater geben, Diskussionen und Stadtgespräche oder auch besondere Reiseberichte. In der „Molkerei“ soll die ganze Bandbreite der Kultur eine Plattform erhalten. „Jeden Samstag ist hier definitiv etwas los“, so Keitel. Bekannte DJs aus der Elektroszene sind dabei einer der Schwerpunkte. Den neuen Betreibern der „Molkerei“ ist aber nicht nur die Vielfalt in der Kultur ein Anliegen. Auch auf dem Teller wollen sie zeigen, was eine junge Küche alles zu bieten hat. „Im Vergleich zu ‚Landwehr-Bräu am Turm‘ gibt es in der ‚Molkerei‘ eine viel größere Karte“, sagt Oliver Götz. Sowohl Vegetarisches und Veganes, aber auch qualitativ hochwertige Fleischgerichte werden angeboten. Salate, Bowls und junge Kreationen – so manches, was in den großen Studentenstädten gerade angesagt ist – ziehen in der „Molkerei“ ein. „Format F“ will in Zeiten, in denen auch viel Negatives das Leben prägt, eine gewisse Aufbruchstimmung vermitteln. „Endlich wieder“ heißt die Grundintention der fünf Gastronomen. „Wir wollen etwas hochziehen mit Strahlkraft“, erklärt Oliver Götz. Und das kommt an. „Wir stoßen damit auf extrem viel Zuspruch, aber natürlich auch auf hohe Erwartungen“, fügt Johannes Keitel an. „Format F“ hat es geschafft, ein tolles Team zusammenzustellen, das sich auf das Projekt freut. Die fünf Macher werden in der „Molkerei“ von 32 Mitarbeitern unterstützt. Im „Landwehr-Bräu am Turm“ sind nochmals 18 Mitarbeiter im Einsatz....

Perfekt inszeniert

KombinatBlau: Die Brüder Keitel sind erfolgreich in der Veranstaltungsbranche Eine Scheune nahe Rothenburg: Überall stehen schwarze Kisten mit alufarbenen Beschlägen. Größere und kleinere, sowohl am Boden wie auch in den raumhohen Regalen. Dazwischen sind zahlreiche Lampen und Strahler ordentlich aufgereiht. „Die Technik ist extrem komplex geworden“, sagt Stephan Keitel. Gemeinsam mit seinem Bruder Johannes realisiert er unter dem Firmennamen „KombinatBlau“ veranstaltungstechnische Produktionen. Mittlerweile werden sie in ganz Deutschland für Festivals und zu kreativen Projekten gebucht. Stephan und Johannes Keitel sind in die Welt aus Licht und Ton regelrecht hineingewachsen. Ein früher Start In der dritten Klasse, mit acht Jahren, hat Johannes Keitel mit anderen Freunden eine Band gegründet. Sein drei Jahre älterer Bruder Stephan begann sich um die Technik zu kümmern: Anlage, Mischpult, Mikrofon – die Jungs hatten von Anfang an den Anspruch Qualität abzuliefern. Im Teenageralter wurde die Leidenschaft zur perfekten Inszenierung noch konkreter. „Unser Vater hat dann eine Firma für uns gegründet, damit wir die Dinge machen konnten, auf die wir Lust hatten“, erklärt Johannes Keitel. Als beide volljährig waren, hat ihr Vater Manfred Keitel das Unternehmen auf seine Söhne überschrieben. Vor etwa sieben Jahren gaben die beiden dem Ganzen den Namen „KombinatBlau“. Ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in der Realisierung von Veranstaltungen ist mit den Anforderungen stets gewachsen. Parallel dazu haben beide eine fundierte Ausbildung absolviert. Johannes Keitel hat Internationale Wirtschaft und Entwicklung studiert und seinen Masterabschluss in Kulturmanagement gemacht. Stephan Keitel hat nach der Ausbildung zum Veranstaltungstechniker ein Studium der Kommunikationswissenschaften angeschlossen. „Stephan und ich ergänzen uns in unseren Fertigkeiten sehr gut“, so Johannes Keitel. „Und wir sind sehr belastbar“, ergänzt sein Bruder. Die Firma „KombinatBlau“ selbst ist kein Veranstalter, sondern realisiert Projekte mit einem besonderen kreativen Anspruch. Im Rothenburger Umfeld kennt man Raumzeit, Sundowner oder Eulenflug, um nur einige...

Wohnraum schaffen

Die Firma KR-Wohnbau in Anfelden baut schlüsselfertige Wohnungen „Eigentlich sollte ich Metzger werden, wenn es nach meinem Vater gegangen wäre“, sagt Reiner Krämer, Inhaber der Firma KR-Wohnbau in Anfelden bei Oberdachsteten. Irgendwie auch logisch, denn er stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Schweinehaltung. Reiner Krämer tat es jedoch den Interessen seines Großvaters gleich, der sich eher der Holzverarbeitung verschrieben hatte. Nach seiner Gesellenprüfung zum Zimmermann blieb Reiner Krämer einige Jahre in seinem Lehrbetrieb in Leutershausen und legte später seine Meisterprüfung ab. Ein Betriebswechsel führte dem Holzfachmann vor Augen, wie man es nicht machen sollte, wie er selber sagt. Damals hat es ihm gereicht. Der Weg in die Selbstständigkeit gab ihm die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen. Eine alte Scheune mit ca. 360 qm auf dem heimatlichen Bauernhof in Anfelden war der erste Standort, der im Jahr 2002 gegründeten Firma KR-Wohnbau. Das ist jetzt 21 Jahre her. Heute erstreckt sich das Firmengelände auf 2,2 ha. „Es gab kein Jahr, in dem wir nichts gebaut haben“, erzählt Krämer. Mit Zimmereiaufträgen und immer neuen Ideen ging alles los. Eine Marktlücke war ein Solarhallen-Konzept für landwirtschaftliche Betriebe in Modulbauweise. Es gab einen Katalog in dem Hallen mit unterschiedlichen Grundrissen, mit fertiger Kalkulation und Preisangaben angeboten wurden. Das ging solange gut, bis die Regierung im Jahr 2012 von jetzt auf gleich die Energieeinspeisungsprämien gestoppt hat. „Unsere Auftragsbücher waren voll und alle wurden storniert“, erinnern sich Reiner und seine Frau Kerstin Krämer. „Kennengelernt haben wir uns durch den Hausbrand meines Elternhauses. Reiner sorgte für einen neuen Dachstuhl“, erzählt Kerstin Krämer. Sie stieg gleich in die Firma ein und absolvierte eine Ausbildung zur Bürokauffrau für Unternehmer. Das Paar ergänzt sich gut. Kerstin Krämer ist im Büromanagement, in der Kundenbetreuung und gemeinsam mit ihrem Mann in der Projektplanung aktiv. Konkurrenzfähig bleiben „Die nächste...

Familiär

Autohaus Kern Karl Kern, ein Kfz-Mechaniker aus Falkenau/Eger ist der Gründer der seit mehr als 50 Jahren bestehenden Firma Kern in Rothenburg. Er hatte immer schon ein gutes Gespür für neueste Technologien aller Art, nicht nur in der Automobilbranche. Im Jahr 1968 fiel der Startschuss in die Selbstständigkeit. Karl Kern übernahm zuerst die Fina- und später die Gulf-Tankstelle in der Ludwig-Siebert Straße in Rothenburg. Hinzu kam eine Autovermietung, die das heutige Autohaus Kern in der Schweinsdorfer Straße 34 nach wie vor betreibt. Seine Frau Gertraud kannte er bereits vom Sehen. Die gebürtige Gebsattlerin war damals in Frankfurt als Großhandelskauffrau in einem Restaurantbetrieb beschäftigt. „Eine Wochenendbeziehung war uns auf die Dauer zu mühselig, also nahm ich eine Stelle im Rothenburger Sozialamt an“, erzählt sie. Das Geschäft boomte. Im Jahr 1973 übernahm Karl Kern die Pacht der Fina-Tankstelle, in der er sich eine Werkstatt mit Automobil-Ausstellungsraum und Büro einrichtete. Seither ist die Firma Kern Mitglied in der Kfz-Innung Mittelfranken, die der Familie im September 2023 die Urkunde zum 50-jährigen Jubiläum überreicht hat. Der Autohandel mit Autobianchi und später mit dem französischen Autohersteller Citroën begann. Gertraud Kern kündigte ihre Arbeitsstelle bei der Stadt und stieg als Bürokauffrau mit in das Autohaus Kern ein. Im Jahr 1978 bot sich die Gelegenheit, die noch im Rohbau befindliche Autowerkstatt in der Schweinsdorfer Straße zu erwerben, wo sich heute das Autohaus Kern mit Werkstatt und Ausstellungsräumlichkeiten befindet. Ideenreich und kompetent Zur Zeit der deutsch-deutschen Grenzöffnung wurden gebrauchte und neue Fahrzeuge knapp. Die Firma Kern war gezwungen, ihre Autos aus dem europäischen Ausland (Belgien, Italien, Spanien und Frankreich) zu importieren. „Wir sind selbst bei den Herstellern vor Ort gewesen, um die Autos einzukaufen“, erinnert sich Tochter Evelyn Kern, die heute gemeinsam mit Ihren Brüdern Jürgen und Oliver und ihrer Mutter Gertraud als...

Sportlicher Hochgenuss...

„Fuchs+Hase“: das neue Gourmet-Restaurant im Golfpark Schönbronn An guten Tagen gewinnt der Golfer auch mal ein Turnier, an schlechten wird er von seinem Handicap geschlagen. Egal ob Golfsportler oder nicht, es gibt immer einen guten Grund, sich im neuen Restaurant „Fuchs+Hase“ im Golfpark Schönbronn kulinarisch verwöhnen zu lassen. Seit Mai folgen die Stammgäste des bekannten Rothenburger Gourmetkochs Thomas Sczyrba in sein neues Golfparkrestaurant in Schönbronn. Bereits seit seinem 17. Lebensjahr steht er am Herd und hat sich in 26 Jahren einen Namen unter den Köchen gemacht. Als ehemaliger Koch und späterer Chefkoch in einem der ältesten Häuser am Platz, dem Rothenburger Hotel „Eisenhut“, als Koch in der „Villa Hammerschmiede“ (Pfinztal) oder in Alfons Schubecks Küche in München kreierte der 43-Jährige immer neue Gaumenfreuden aus saisonalen und regionalen Zutaten. Der Name seines neuen Refugiums soll nicht nur die landschaftlich reizvolle Umgebung widerspiegeln, wo sich „Fuchs+Hase“ gute Nacht sagen. Das romantische Hauptgebäude des Golfparks birgt auch die Initialen des Erbauers, Friedrich Hessing in sich, der auch die Tagungsstätte Wildbad in Rothenburg errichten ließ. Betritt man die neu gestalteten Restaurant-Räume, trifft man im Eingangsbereich gleich auf ein Porträt von Fuchs und Hase. Daneben wird der Gast fast lustig, aber irgendwie auch liebevoll von Hinweisschildern mit Bildnissen von Fuchs und Hase durch das Restaurant geführt. Der Gastraum mit seinen romantischen Säulen und Deckenbögen ist in modernen Grau- und Weißtönen gehalten. „Das ist Absicht“, sagt Thomas Sczyrba, denn der gediegene Rahmen soll die fast wie Kunstwerke anmutenden Gerichte und Desserts in den Mittelpunkt rücken. Bisher war das Golfparkrestaurant immer verpachtet. Erstmalig wurde Thomas Sczyrba als Restaurantleiter angestellt. Überraschungseffekte Eine Renovierung nach den Maßstäben der Golfparkinhaber Horst Döllinger und Barbara Döllinger-Gasda sowie dem neuen Gourmetchef Sczyrba war die logische Schlussfolgerung. Thomas Sczyrba vergleicht seine Kochkunst mit einem Maler, der seine...