Die Zukunft im Fokus

Die Firma Wirthwein in Creglingen blickt auf 75 Jahre Erfahrung Es ist eine Unternehmensgeschichte, die nicht nur von harter Arbeit, sondern auch von Pioniergeist, Risikobereitschaft und mutigen Entscheidungen im richtigen Moment geprägt ist: Die Firma Wirthwein im Creglingen hat sich innerhalb von 75 Jahren aus den Produktionsanfängen im Keller eines Wohnhauses zu einem international agierenden Konzern entwickelt. Das Jubiläum sollte Mitte Juni mit einem großen Festakt gefeiert werden. Als der Seniorchef Udo Wirthwein unerwartet verstarb, wurde der offizielle Termin abgesagt. „Nur der Familientag für unsere Mitarbeiter fand statt“, sagt Marcus Wirthwein, der seit Jahren an der Spitze des Unternehmens steht und seit Mai auch Aufsichtsratsvorsitzender ist. Den Fokus schärfen Der Rückzug seines Vaters war schon geplant, der Wechsel im Vorsitz umgesetzt. Die Trauer ist groß, aber das Familienunternehmen blickt dennoch in die Zukunft und stellt sich neuen Herausforderungen. „In letzter Zeit wurden viele Veränderungen von außen initiiert“, so Marcus Wirthwein. Die Coronapandemie, gestiegene Energiepreise, die geopolitischen Auswirkungen des Ukrainekriegs, der Wirtschaftskrieg zwischen USA und China und aktuell die Entscheidung der EU, Zölle zu verhängen, haben Auswirkungen auf das Unternehmen. „Von den Zöllen halte ich nichts. Das muss man anders in den Griff bekommen“, so Marcus Wirthwein. Das große Weltgeschehen wirkt in das Creglinger Familienunternehmen hinein. „Wir müssen uns stärker fokussieren“, erklärt er daher. Wirthwein ist das viertgrößte Unternehmen im Bereich Kunststoffspritzguss in Europa und setzt klare Prioritäten. Die sechs Geschäftsfelder Mobility, Rail Infrastructure, Home Apiliance, New Energy, Medical und Interior Design werden weiter spezialisiert. Synergieeffekte kommen zum Tragen, denn beispielsweise die Kompetenzen im Bereich Automotive werden als Mobilitätslösungen nicht mehr nur in Autos, sondern auch in Nutzfahrzeugen, E-Bikes oder Schienenfahrzeugen eingesetzt. Neben einem Kabelkanal, den das Unternehmen als Eigenprodukt für den Bereich Bahn oder auch zum Einsatz in Solarparks bereits entwickelt hat, beschreitet Wirthwein...

Perspektive Zukunft

Endress Feuerungen: Wärme aus Restholz Immer wieder standen nach den Wochenenden Altölgebinde vor der kleinen Tankstelle des Inhabers Hans Endress in München. Er rieb sich das Kinn und überlegte wie man das Altöl innovativ nutzen könnte. Das war der Startschuss für die heutige Firma Endress Holzfeuerungsanlagen GmbH in Burgbernheim. Keiner wusste damals wohin mit der aus allen Fahrzeugbranchen anfallenden Altlast. Hans Endress war gleich „Feuer und Flamme“. Er zog mit seiner Frau nach Freudenbach (Creglingen) wo er im Jahr 1966 seine Firma „Hansen Metallbau“ gründete. Ähnlich wie Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühbirne und des „Phonographen“ (1908), mit dem die Wiedergabe menschlicher Stimmen möglich wurde, tüftelte Hans Endress unermüdlich an einer Anlage für Altöl zur Wärmeerzeugung. Prototypen wurden entwickelt und optimiert. Viel Zeit und Geld ging ins Land. Dann endlich konnten erste Werkstattöfen von zehn bis 15 kW ohne jegliche Regeltechnik produziert werden. Das ist übrigens bis heute das Erfolgsrezept der Firma: Entwickeln und Forschen an immer neuen umweltschonenden Technologien. Die Nachfrage nach Altölöfen war enorm. Internationale Speditionen und Fahrzeug-Werkstätten wollten diese neueste Errungenschaft erwerben. Im Jahr 1970 trat Sohn Hans-Dieter Endress in den Betrieb ein. Im selben Jahr zog das kleine Unternehmen nach Vorbach bei Rothenburg. Vater und Sohn experimentierten stetig in langen grauen Werkstattkitteln. Es rauchte und immer brannte irgendwo ein Feuer in der „Experimentierscheune.“ Das Unternehmen wuchs zehn Jahre lang stetig, bis ins Jahr 1979, als die neue Abgasverordnung das Verbrennen von Altöl untersagte. „Jetzt startete Großvater Hans eine Revolte“, erzählt der Enkel und heutiger Geschäftsführer der Firma Endress Holzfeuerungsanlagen GmbH Klaus Endress. Kurzum, Hans Endress gründete mit seinen Kunden einen Interessen-Verein. Gemeinsam suchten sie den Markt in den USA und Südamerika zu erschließen. Die Öfen waren gefragt, wurden geliefert, aber nicht bezahlt und landeten letztendlich wieder in der Vorbacher...

Alles für den Fischer...

Vom Rauchladen zum Angelladen Lukas Heinold steht meist barfuß in seinem Laden. Er ist eher der Outdoor-Typ. Sein Auto ist immer gepackt: Rund 30 Angelruten, ein Zelt und ein Schlafsack, Gummistiefel, denn manchmal zieht auch er Schuhe an, sogar eine Heizung für kalte Nächte sind jederzeit einsatzbereit. „Zur Coronazeit hatte ich fast 200 Angeltage im Jahr. Jetzt wäre ich ganz glücklich über 100“, sagt er, denn schließlich kümmert er sich tagtäglich um seinen Angelladen „Nirwana“ in Schrozberg und den gegenüberliegenden Rauchladen. Lukas Heinold hat schon als Teenager die Leidenschaft zum Angeln entdeckt. Das ist sein Lebensinhalt. „Angeln ist die spannendste Art der Langeweile, denn jede Sekunde kann ein Biss kommen“, erklärt er. Das Areal der Familie Heinold gruppiert sich rund um die Tankstelle mitten in Schrozberg, die seine Mutter Helga Heinold führt. Zusätzlich zu den üblichen Zigaretten verkauften die Heinolds in ihrer Tankstelle auch weiteres Rauchzubehör. Das lief gut und so eröffnete Lukas Heinold, der selbst vor zehn Jahren das Rauchen aufgehört hat, im Jahr 2018 gegenüber der Tankstelle einen Rauchladen. Seitdem gibt es dort Shishas, Bongs, Wasserpfeifen, E-Zigaretten, Feuerzeuge und mehr. „Alles, was Raucher wollen – aber im legalen Rahmen“, erklärt sein Bruder Valentin Heinold, der seine Mutter und seinen Bruder in den drei Läden unterstützt. Außerdem hatte der passionierte Angler im Rauchladen auch etwas Angelzubehör im Angebot sowie einen Kühlschrank mit Lebendköder. Sein Lieferant wollte ihn aber nicht mehr beliefern. „Der meinte, ich sei zu billig“, sagt er, „zum Trotz habe ich dann den Angelladen gestartet.“ Ruten für jeden Fisch Die ehemalige Autowerkstatt neben der Tankstelle stand leer. In wenigen Monaten hat Heinold diese ausgeräumt und mit Schrozberger Handwerksfirmen zum Ladengeschäft umgebaut. Seit vier Jahren gibt es nun den Angelladen, der stetig gewachsen ist. Hier findet sich wirklich alles, was ein Anglerherz...

Tierisch Gutes aus der Heimat...

Die Firma Bosch Tiernahrung steht für hochwertiges Futter mit eigener Rezeptur Die Liebe zum Tier und christliche Grundwerte unter den Mitarbeitern, das sind wohl die Zutaten für das Erfolgsrezept der Firma Bosch Tiernahrung GmbH in Wiesenbach-Blaufelden. Die Produkte werden in mehr als 50 Ländern vertrieben. Kurt Bosch eröffnete seinen Betrieb im Jahr 1960 mit der Produktion von landwirtschaftlichen Nutztierfuttermitteln. Als Mitglied im Deutschen Schäferhundeverein und als privater Züchter galt seine Leidenschaft allerdings den Hunden. So kam er auf die Idee, auch Trockenfutter für Hunde herzustellen. Nur das Beste sollte es sein, denn jeder, der einen Hund an seiner Seite hat, weiß, wovon die Rede ist. Die Produktion lief gut bis zur BSE-Krise, die im November 2000 Deutschland erreichte. Kurt Bosch musste sich entscheiden, denn die EU-Gesetzgebung für Nutztierfutter unterlag fortan den Futtermittelrichtlinien und die Haustiernahrung der Lebensmittelverordnung. Beide Produktionslinien aufrechtzuerhalten war wirtschaftlich nicht sinnvoll. „Und dann ging es los“, so Steffen Dill, Marketingmanager der Firma Bosch. Es war die richtige Entscheidung, denn der Markt war und ist um einiges größer als ursprünglich gedacht. Seither legte Kurt Bosch einen wirtschaftlichen „Senkrecht start“ hin. Begleitet von einem Tierernährungswissenschaftler, von professionellen Schäferhunde-Züchtern, die oft nebenbei eine Art Garagenverkauf von „ gutem“ Hundefutter betrieben, baute Kurt Bosch eine stetig verbesserte Heimtierfutterlinie für Hunde und Katzen auf. Nicht nur qualitativ hochwertig sollten die Produkte sein, auch die Regionalität wird bei der Firma Bosch bis heute groß geschrieben. So nahm der württembergische Betrieb nahe an der Grenze von Bayern umliegende Landwirte zur Rohstoffproduktion unter Vertrag. Dazu zählen auch Geflügelproduzenten von Puten, Truthähnen oder Hühnern, um den hohen Fleischanteil im Futter zu sichern. Auch Biorohstoffe Im Jahr 2007 erhielt der Betrieb die Zertifizierung durch den Prüfverein „Verarbeitung ökologische Landbauprodukte e.V.” in Karlsruhe und errichtete im selben Jahr eine Anlage zur Fleischverarbeitung....

Einfühlsam

„Die Zahnärzte“ mit Feingefühl Ein strahlendes gesundes Lächeln, das wünscht sich wohl jeder. Allerdings empfinden viele Menschen den regelmäßigen Zahnarztbesuch als eine echte Herausforderung. „Die Zahnärzte“ in Bad Windsheim haben sich unter der Leitung von Dr. Stefan Eckardt angenehme und angstfreie Behandlungen auf die Fahne geschrieben. Seit 1975 ist die Praxis im Neumühlenweg am Start. Heute sind sechs erfahrene Zahnärzte auf 500 m2 Praxisfläche mit insgesamt 45 Mitarbeitern in Labor, Anmeldung/Verwaltung, Assistenz, Prophylaxe und Hygiene im Einsatz. Die Anzahl der Mitarbeitenden sorgt für schnelle reibungslose Terminvergabe, auch wenn es mal voll ist. „Ich stamme aus einer Handwerkerfamilie. Diesen Weg wollte ich auch einschlagen, aber auf akademischer Grundlage“, sagt Stefan Eckardt, der heute der Inhaber der Praxis am Neumühlenweg in Bad Windsheim ist. Auf der Suche nach der richtigen Laufbahn entschied sich der junge Abiturient (Abschlussnote 1,0) für ein Studium der Zahnmedizin. Es ist ein Feinhandwerk, das ohne menschliche Empathie nicht auskommen kann. Nach erfolgreichem Studium arbeitete er in einer Würzburger Praxis, bis er im Jahr 1994 bei Dr. Thomas Meyer und Dr. Kurt Brunner in Bad Windsheim einstieg. Heute ist Thomas Meyer als Rentner immer noch aushilfsweise aktiv. Die Praxis ist seither auf gesunde Weise gewachsen und feierte am 21. Juni 2024 das 40-jährige Bestehen. Das Gebäude im Neumühlenweg ist stetig vergrößert worden. Heute existieren allein elf Behandlungsräume neben Labor, Empfang und Wartebereich. „Ich habe früh gemerkt, dass ich mit meiner beruflichen Entscheidung goldrichtig lag. Der Beruf ist für mich gleichzeitig ein Hobby“, erzählt Eckardt mit einem unbeschwerten Lächeln. Das Geheimnis des Erfolgs ist wohl das persönliche Engagement eines jeden Mitarbeitenden im Team. Regelmäßige Absprachen sind ein Teil des guten Umgangstones im Haus. „Ich kann ohne meine Leute nicht effizient arbeiten“, so Stefan Eckardt. Er sorgt bei jedem Einzelnen für Vertrauen und Mut zum...

Das Brauhaus der Reichsstadt

Von der Historie zur Gegenwart: Das Hotel „Altes Brauhaus“ Wo heute der Duft nach Kaffee und frischen Semmeln den Start in den Tag für Gäste aus aller Welt begleitet, hat es vor 200 Jahren nach Hopfen und Malz gerochen. Im ehemaligen Sudhaus des Hotels „Altes Brauhaus“ wurde einst Bier gebraut. Im Jahr 1724 wurde das Haus zum „Reichsstädtischen Bräuhaus“ ernannt. Das ist jetzt 300 Jahre her. Marion Beugler, Inhaberin des Hotels, hat die Jubiläumsschrift aus dem Jahr 1924 aufgehoben, als ihr Urgroßvater und Brauereibesitzer Josef Beugler das 200-jährige Jubiläum feierte. Laut damaliger Recherche scheinen Weinbauern und Gastwirte schlechte Jahre gehabt zu haben. Die Weinernte blieb aus und sie benötigten Bier für den Ausschank. Das mussten sie teuer kaufen und so riefen sie den Rat der Stadt an, ein städtisches Brauhaus zu etablieren. Nach einigem Hin und Her entstand das heutige „Bräuhaus“ in der Wenggasse. Bis 1802 war Rothenburg eine freie Reichsstadt und das stadteigene Brauhaus mit seinen „riesigen Steinsäulen und dem mächtigen Kreuzgewölbe“ somit auch reichsstädtisch. Im Jahr 1905 hat Josef Beugler das Brauhaus gekauft und anfangs noch hier gebraut. Ab 1920 verlagerte er die Produktion vor die Tore der Stadt in die Hopfsche Brauerei beim Klingentor. „In der Wenggasse verblieb aber die Mälzerei“, weiß Marion Beugler. Nach dem Krieg wurden vier Kegelbahnen gebaut und die Großmutter von Marion Beugler betrieb eine Bierstube. Irgendwann stellte sich aber die Frage, wie erhält man ein historisches Gebäude? Und so kam es im Jahr 1984 zur Eröffnung des Hotels „Altes Brauhaus“. „Im Sudhaus war damals noch ein gestampfter Boden“, erinnert sich Marion Beugler. Mit zwölf Zimmern ging die Familie Beugler an den Start. Nach dem Tod ihrer Mutter Christine Beugler (August 2023) führt Marion Beugler das Hotel nun gemeinsam mit Geschäftsführer Klaus Wißbrock, der seit 20 Jahren im Unternehmen ist. Parallel dazu betreibt sie seit 15 Jahren das Boutiquehotell „Goldene Rose“ (ebenfalls in der Altstadt). Steter Einsatz Aus den einstigen zwölf Zimmern sind mittlerweile 60 Zimmer geworden. „Seit 2014 sind wir durchgehend vier-Sterne-Garni zertifiziert“, sagt Klaus Wißbrock. Mit knapp 40 Stellplätzen (im Freien und in der Tiefgarage) und vier Ladepunkten für E-Autos mitten in der Altstadt spricht das Hotel sowohl Individualreisenden wie auch Gruppen aus USA, Südkorea oder – zunehmend immer stärker – Taiwan an. „In den letzten 15 Jahren kommen auch immer mehr Individualtouristen“, so der Geschäftsführer. „Wir haben keinen Renovierungsstau“, ist Marion Beugler wichtig. Die Familie hat stets in die Erweiterung und Erneuerung des Hotels investiert. In den 90er Jahren wurden dort, wo einst die Kegelbahn war, zwei Längsbauten für Zimmer errichten und im Anschluss ein Querbau. Das Areal des „Alten Brauhauses“ ist weitläufig und mit viel Gartenfläche umgeben. Einst war hier ein Bauernhof mit Tieren angeschlossen. Die Zimmer sind modern und schick eingerichtet, die Bäder alle auf dem neuesten Stand. Der Blick geht trotz der Lage mitten in der Altstadt ins Grüne. Besonders stimmungsvoll sind die sieben Juniorsuiten direkt im Brauhaus. Im einstigen Getreidespeicher sind individuelle Räume mit fantastischen Ausblicken entstanden. Rothenburg liegt den Gästen so beim Blick aus dem Bett wahrlich zu Füßen. Das Hotel „Altes Brauhaus“ legt als Hotel Garni wert darauf, dass sich die Gäste wohlfühlen. Marion Beugler und Klaus Wißbrock haben stimmungsvolle Nischen und ein ansprechendes Ambiente dafür geschaffen....