In neuem Licht erscheinen

Firma Bauereiss ist Meisterbetrieb im Schild- und Lichtreklamehandwerk Welche Kompetenzen sich heute hinter einem Malerbetrieb bzw. einem Raumdesigner verbergen können, sind für den „Otto-Normalverbraucher“ kaum mehr zu umreißen. Seit 40 Jahren ist die Firma Bauereiss GmbH in Rothenburg fachkompetenter Ansprechpartner in Sachen Putz-, Stuck- und Malerarbeiten. Bernd Bauereiss, Maler- und Stuckateurmeister, führt den Familienbetrieb in zweiter Generation gemeinsam mit seiner Frau Simone (Malergesellin und Kauffrau für Büromanagement). Nach der Zusammenlegung beider Geschäftszweige, Maler und Raumdesign im Jahr 2017 hat sich das Angebotsportfolio enorm erweitert. Neben Vergolden von Logos, Fassadenbeschriftung und Lackierungen von Schildern, Bodenbelägen, Trockenbau, Schimmelsanierung, Wärmedämmung und Denkmalschutz sowie alle Arbeiten rund um die Innenraumgestaltung ist die Firma auch in Richtung Werbetechnik unterwegs. Es werden Autobeschriftungen, Textildruck, Außenwerbung, Digitaldruck und Werbemittel beispielsweise für Mitarbeitergeschenke angeboten. „Wir bieten alles vom Rohbau bis zum Einzug inklusive der Werbetechnik, alles aus einer Hand“, heißt der Slogan des Betriebes. Das stimmt nicht mehr ganz, denn Bernd und Simone Bauereiss haben sich zu Meistern für Schild-und Lichtreklame ausbilden lassen. Warum? Weil die Meisterpflicht für diesen Bereich nach der Abschaffung im Jahr 2004 vor ca. zwei Jahren wieder eingeführt wurde. Fehlende Meisterqualifikationen hatten massive Qualitätseinbußen im Handwerksbereich und noch extremeren Fachkräftemangel zur Folge. Auflagen als Chance Auch die Firma Bauereiss stellte die immer schlechter werdende Ausführung des Handwerks fest. „Im Grunde genommen hat uns die Meister-Schulung die Berechtigung für Schilder mit elektronischer Funktion gebracht“, so Bernd Bauereiss. Denn in der Werbetechnik kann die Firma mit einer 20-jährigen Erfahrung punkten. Durch neue Firmen-Kontakte während der Fortbildung hat sich Bauereiss einem Verbund von 120 deutschen, österreichischen, schweizer und liechtensteinischer Betrieben angeschlossen. Geringere Kosten bei Materialbeschaffungen, aber vor allem das länderübergreifende Teamwork macht kleine Firmen leistungsstärker. „Ein Auftrag für den Besitzer von 50 Hotels in ganz Deutschland, der in seinen Aufzügen Panoramafotos anbringen lassen wollte, konnte durch den Verbund durch nahe gelegene Betriebe schnell und unbürokratisch erledigt werden“, nennt Bernd Bauereiss als Beispiel. Aber nicht nur der Verbund, auch die immer größer werdende Palette an Aufträgen im Bereich Werbung durch den zunehmenden Wegfall alteingesessener Betriebe in der Region bewirkte den Ausbau des Werbemittelbereiches in der Firma Bauereiss für Maler- und Raumdesign. Zu diesem Zweck hat sich das Unternehmen durch die Anschaffung einer Laserschneidemaschine, die Buchstaben, Gravuren oder das Ausschneiden von Holzmotiven übernimmt, einen klaren Vorteil verschafft. Aufträge geringer und großer Stückzahlen können schnell und preisgünstig umgesetzt werden. „Bei uns kommen auch keine der 3.365 Kundendaten unter die Räder“, sagt Simone Bauereiss. Immer wieder braucht jemand vektorisierte Logos für Autobeschriftung oder andere Verwendungen. Auch damit kann der Betrieb dienen. Zusätzlich hat sich das Unternehmerpaar einen Thermotransferdrucker angeschafft, der direkt auf flexible Verpackungsmaterialien, Folien, Kartons oder Etiketten drucken kann. Getoppt wird die Verwendung eines neuen UV-Druckers. UV-Druck zählt zu den Direktdruck-Verfahren. Dabei wird die druckreife Datei vom PC direkt an die Druckmaschine gesendet. Anschließend bringt diese die Farbe direkt auf das Material auf und härtet sie mittels UV-Licht aus. Klein, aber immer effektiver zeigt sich die Firma Bauereiss mit insgesamt neun Mitarbeitern in Büro und Handwerk und einer Auszubildenden....

Gedruckte Perfektion

Die Firma Stomoprint 3 D in Insingen steht für Innovation und Effizienz Es muss heutzutage alles schnell gehen und dabei sollen Material und Ressourcen optimal genutzt werden. Genau das haben sich Sebastian Stolz aus Insingen und Florian Moßhammer aus dem Ostalbkreis auf die Fahnen geschrieben. Sie sind leidenschaftliche Zerspanungsmechaniker von Beruf, Fachkräfte also, die Bauteile für Maschinen, Motoren oder Turbinen fertigen. In der Regel werden die Komponenten mittels CNC-gesteuerten Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen hergestellt. Beide bringen ganz eigene Fachkompetenzen auf diesem Gebiet mit. Florian Moßhammer ist bereits Meister, leitete als Zerspanungsmechaniker eine Abteilung und konnte über acht Jahre hinweg bei der Bundeswehr als Luftfahrttechniker Erfahrungen sammeln. „Schnelles und effizientes Arbeiten mit wenig Handwerkszeug habe ich dort lernen müssen“, sagt er heute. Sebastian Stolz kennt sich mit seinen 28 Jahren schon mit der Programmierung von Maschinenbauteilen und deren Herstellung aus. Kennengelernt haben sie sich über die Firma, in der Florian Moßhammer gearbeitet hat und stellten sehr schnell fest, dass sie eigene Ideen selbstständig und unabhängig umsetzen wollen. Am besten gemeinsam. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Firmengründung von Stomoprint 3 D GmbH & Co. KG beschlossen (August 2021) und geplant. Der Schweinestall der Großeltern von Sebastian Stolz in Insingen wurde eigenhändig umgebaut und mit modernster „HP Multi Jet Fusion-3 D-Drucktechnologie“ ausgestattet. Ein echtes Risiko mitten in der Coronazeit, wie man meinen möchte. Aber sie haben sich durchgebissen und konnten die Firma SG-Engineering in Steinsfeld durch schnelle und exakte Probedrucke als offiziellen Partner gewinnen. Um noch zeitsparender arbeiten zu können, haben sie sich die nötige Computer-Sofware für die räumlich effektivste Nutzung der 3 D-Drucktechnik angeschafft. Dabei werden mehrere Aufträge gleichzeitig umgesetzt. Für den Laien klingt es ein wenig wie Science-Fiction, Kunststoffteile aller Größenordnungen bis hin zu Mikrobauteilen (wie Stands für Herzkranzgefäße) in den Bereichen Automobiltechnik, Maschinenbau oder Medizintechnik mithilfe eines Druckers herzustellen. Wie funktioniert 3 D-Druck? Heute gilt die „Multi Jet Fusion-3 D-Drucktechnologie“ als die effektivste mit der zehnmal schnelleren Methode als bei allen anderen Verfahren der Herstellung. „Die Aufträge werden uns per E-Mail als 3 D-Format gesendet und mit einem Computerprogramm für den Druck geöffnet“, so Moßhammer. Das zu druckende Produkt wird durch das Computerprogramm definiert. Zur Herstellung von echten funktionalen Teilen muss sicher gestellt werden, dass das Material richtig verschmilzt und die Kanten scharf und klar definiert sind. Genau das leistet diese Technologie. Der Druckprozess beginnt mit dem Auftragen einer Pulverschicht über den Druckbereich. Diese Ebene wird durch Energiezufuhr vorgewärmt. In entgegengesetzter Richtung und in einem ununterbrochen abwechselnden Durchlauf trägt der Drucker Schicht für Schicht die sogenannten Fusing- und Detailing-Agents (flüssiges Material) auf. An den Stellen, an denen die Fusing-Agent aufgesprüht wird, verschmilzt das Pulvermaterial. Auf diese Weise wird das Produkt geformt. Alle anderen Bereiche der Pulverschicht werden mit dem Detail-Agent besprüht, was für eine klare Abgrenzung zum Druckobjekt und dessen glatten Oberflächen sorgt. Die Pulvertemperatur wird dabei an über 900 Messpunkten über den gesamten Arbeitsbereich gemessen und damit kurz vor dem Auftrag der Agents kontrolliert. So wird eine exakte Abgrenzung der Verschmelzung erreicht und mit einer Auflösung von 1200 dpi entstehen Bauteile mit hoher Detailauflösung. Abschließend wird der Bereich einer Energiequelle ausgesetzt, die zu Reaktionen zwischen den Flüssigkeiten (Agents) und dem Material führt, um das Objekt herzustellen. Wenn der Druckvorgang abgeschlossen ist, wird der Produktbehälter aus dem Drucker entfernt und die Drucke aus dem Behälter entnommen. Das überschüssige Pulver wird mithilfe von Bürsten und Gebläsen entfernt. Druckobjekte können auch eingefärbt werden. „Um eine weitere Veredelung der Oberfläche der Druckerzeugnisse zu erreichen, geben wir manche unserer Erzeugnisse zur chemischen Veredelung (Dymention-Verfahren) an Dienstleister außer Haus“, erzählen die Jungunternehmer Florian Moßhammer und Sebastian Stolz. Neben Perfektion und Schnelligkeit ist das beschriebene HP Jet Fusion 3 D-Druckverfahren mit seinen Material (PA12 Pulver) so ausgelegt, dass loses, nicht verschmolzenes Pulver zu 80 Prozent wiederverwendet werden kann. Es wird also kaum etwas „verpulvert“. Die benötigte Menge wird computergesteuert dosiert. „Es wird uns sogar angezeigt, wann eine Nachbestellung des Materials von Nöten ist“, erklärt Moßhammer....

Dem Lebensfluss folgen

Markus Hanna hat mutig einen eigenen Weg eingeschlagen Markus Hanna erinnert sich, dass er immer dachte, Arbeit sei eine Bürde, die man auf sich nehmen müsse, um sich das zu ermöglichen, wofür man brennt. Ein Gefühl, das ihm heute ein ungläubiges Kopfschütteln abringt. „Aus meiner Erfahrung ergeben sich die Dinge auf wundervolle Weise“, erzählt er. Ganz umsonst gab es diese Erkenntnis natürlich nicht. Es bedurfte einer mutigen Entscheidung. Markus Hanna, 29 Jahre alt, hat mit 20 ein Maschinenbaustudium begonnen. Das hat ihn nicht begeistert. Er war immer sportlich. Laufen, schwimmen, Fitness und olympisches Gewichtheben waren seine Disziplinen. Außerdem hat er sich für Philosophie interessiert. 2017 nahm er an einer Yogastunde in Würzburg teil. „Ich war sofort absolut begeistert“, erzählt er. Danach hat er täglich Yoga praktiziert, was ihm einen komplett neuen Umgang mit seinem Körper eröffnete. Nach drei Semestern hat Hanna sein Studium dann abgebrochen und ist mit seinem Bruder Frank zu einer Reise nach Indien gestartet. „Ich bin heilfroh, dass ich damals den Mut dazu aufgebracht habe“, sagt er. Im Hostel in Indien wurden Yogastunden angeboten. Als dort der Lehrer ausfiel, ist Markus Hanna eingesprungen. „Da war der Groschen gefallen“, sagt er. Markus Hanna hatte seine Berufung gefunden. Yoga und die Lehre, das war, was er im Leben machen wollte. Ab diesem Zeitpunkt hat er kontinuierlich unterrichtet und gemeinsam mit seinem Bruder zwei Yogalehrerausbildungen in Indien absolviert. Zweieinhalb Jahre waren Markus und Frank Hanna in Indien und den Nachbarländern wie Indonesien oder Philippinen unterwegs. In Hostels oder im Ashram haben sie gegen Kost und Logis Yoga unterrichtet. „Das hat mir viel Übung gebracht“, so Markus Hanna. Vom Bassist zum DJ und Yogalehrer In einem Ashram im Himalaya, wo die Brüder drei Monate gelebt haben, hat Markus Hanna in der Dorfschule auch Ukulele unterrichtet.„Musik ist meine zweite Leidenschaft“, erzählt er mit einem Schmunzeln. Von 2007 bis 2017 war er der Bassist der Rothenburger Black-Metal-Band „Thormesis“. „Das war so richtig Vollgas“, erinnert er sich und fügt an: „Ich habe mich schon ganz schön verändert.“ Musik blieb aber weiterhin ein Hobby und mittlerweile ist er als DJ Tryambakam beim „Eulenflug“ oder in der Bar „Better Together“ aufgetreten. Sein Genre ist jetzt „Psytrance“, die psychedelische Sparte der elektronischen Musik. Irgendwann leerte sich die Reisekasse der Brüder und im März 2020, zwei Wochen vor Corona, kamen sie zurück nach Rothenburg. Markus Hanna hatte da schon Kontakt zu den Inhabern des Yogastudios „In & Out“ in Rothenburg. Er hat bei der Firma Baß gearbeitet und nebenher Yoga unterrichtet. Genau vor einem Jahr konnte er das Yogastudio dann übernehmen und ist mit „Arkus Yoga“ (Industriestraße 4) in die Selbstständigkeit gestartet. Seitdem unterrichtet er nun Hatha Yoga, ein eher langsamer Yogastil, Vinyasa, eine Yogaart mit dynamischen, fließenden Bewegungen, und Ashtanga, eine sehr dynamische und fordernde Variante des Yoga. Eine Yogaeinheit dauert 75 Minuten und die Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch online möglich. „Jeder, der atmet, kann Yoga machen“, so seine Motivation, die Menschen dafür zu begeistern. Bewegung, Atmung und Bewusstseinsentwicklung werden beim Yoga angesprochen. Als erfahrener Lehrer hat Markus Hanna dabei den Fokus sowohl auf der Eliminierung von Verletzungspotenzial als auch darauf, die Haltung zu optimieren und mental zu vertiefen. Sein Yogastudio betreibt er dabei frei von jeglichem finanziellen Druck, denn er ist als Pflegeassistent in Teilzeit bei Oliver Körber angestellt. „Ich baue mir hier mein eigenes Ding auf“, sagt er selbstbewusst....

Japanische Lebensart

„Ichi´s“ – eine Fundgrube für Kultur und Design in Rothenburg Wenn man „Ichi´s“ kleinen Laden in der Rothenburger Hafengasse betritt, wird man von einem kleinen weißen Teddy namens Otto begrüßt. Er sitzt auf einem grünen Ohrensessel aus Urgroßmutters Zeiten und lädt die Besucher zum Bummeln ein. Viele kennen das ehemalige Tabak- und Spirituosengeschäft von Manfred Cesinger noch aus der Vergangenheit. Whisky- und Scotch Liebhaber kamen aus ganz Deutschland und darüber hinaus, um sich mit ausgewählten Spirituosen einzudecken. Über dreißig Jahre verbrachte Sohn Rainer Cesinger in Berlin, wo er nach seinem Studium im Bereich Marketing und Kommunikation in verschiedenen Werbeagenturen und als Geschäftsführer eines Designmode-Labels arbeitete und dabei seine Lebensgefährtin Yoshie Ichimonji traf. „Ich habe als Schnittdirektrice Schnittmuster für das Modelabel hergestellt“, erzählt sie. Im Jahr 2019 wurde gerade ein Nachmieter für das Cesinger-Geschäft in Rothenburg gesucht. Yoshie Ichimonji und Rainer Cesinger packten die Gelegenheit beim Schopf und zogen in die Tauberstadt. „Dann machen wir eben etwas ganz Neues aus dem Laden“, dachte sich Yoshie Ichimonji und eröffnete im Coronajahr 2020 ihre „Kreativwerkstatt“ mit Ladengeschäft. Eine professionelle Maßschneiderei mit einer hochwertigen Auswahl an Mode und Accessoires japanischer Designer und einem edlen Sortiment an japanischen Spirituosen und Spezialitäten, insbesondere japanischem Whisky, öffnete seine Pforte. „Irgendwann hat ein bekannter Kritiker in der Whisky-Szene japanische Sorten als besonders hochwertig eingestuft. Seitdem stehen asiatische Tropfen hoch im Kurs“, erzählen die beiden. Womit wir wieder beim Thema wären. Eine Gipsbüste von Großvater Cesinger, der das Rothenburger Tabak- und Spirituosengeschäft einst gründete, schaut heute mit zufriedenem Blick in den kleinen Laden. Ist doch Hochprozentiges auch heute wieder Teil des Angebotes des Geschäfts in der Hafengasse. Nur eben aus Japan. „Ich möchte den Menschen hier in Franken japanische Ästhetik und Lebensart mit den verschiedensten Produkten meiner Heimat näher bringen“, ist das Anliegen...

Gemeinsam stark

Die LBV Schrozberg vernetzt die Landwirtschaft mit der Gesellschaft Der Fokus der Menschen hat sich verändert. Regionalität, Nachhaltigkeit, kurze Transportwege, eine gute CO2-Bilanz und das Wissen um die Herkunft von Nahrungsmitteln sind Themen, die vermehrt ins Bewusstsein kommen. Wer zukunftsfähig sein will, muss sein Unternehmen darauf ausrichten. Die LBV Schrozberg auch – mit einem kleinen Unterschied: Was heute zum Trend geworden ist, macht die Agrargenossenschaft eigentlich schon seit 1913. „Wir müssen es für den Verbraucher nur noch deutlicher machen“, sagt Andreas Rohr, der seit 2018 Geschäftsführer der LBV Raiffeisen e.G. Schrozberg ist. Aus der Not entstanden Vor fast 110 Jahren haben sich die Hohenloher Landwirte zusammengeschlossen. Die Ernte war 1913 schlecht, die Zeiten schwer und mit der Gründung der Landwirtschaftlichen Bezugs- und Verwertungsgenossenschaft (LBV) wollten die Bauern gegensteuern. Zur gemeinsamen Vermarktung der Ernte kam bald der Handel mit Bedarfsartikeln für die Landwirte. Eine Besonderheit im Gefüge der bundesweiten Agrargenossenschaften war und ist die Gründung einer Bäckerei bereits im Jahr 1923. „Damals ging es einfach um die Versorgung der Mitglieder und deren Beschäftigten“, so Andreas Rohr. Nach seinen Kenntnissen, gibt es das deutschlandweit sonst nirgendwo. Die Bäckerei ist über die Jahre gewachsen und hat 2021 den neuen Namen „Die Bäckerei in Bauernhand“ bekommen, der nun nach und nach auch visuell umgesetzt wird. Damit soll deutlich werden, dass die Bauern vor Ort viele der Rohstoffe für die Bäckerei anbauen. Zweimal am Tag werden die 27 Filialen von der 2016 neu gebauten Bäckerei-Produktion (mit 2 500 Quadratmetern Fertigungsfläche) beliefert. Zusätzlich sind vier Backmobile unterwegs, auch in und rund um Rothenburg. Sie versorgen die Menschen mit Brot, Brezen und Gebäck. Seit Herbst gibt es in Crailsheim auch einen Vortagsladen, der somit auf Nachhaltigkeit setzt. Den Bauern verpflichtet Etwa 340 Mitarbeiter sind allein im Bäckereibereich beschäftigt. Insgesamt hat die LBV...

Tradition und Innovation

Metallbau Dörfler profitiert von Fachkompetenz Seit Jahren ist die Zahl der Auszubildenden und der zur Verfügung stehenden Fachkräfte in allen Sparten des Handwerks rückläufig. Immer neue Herausforderungen wie im Bereich Metallbau, insbesondere in der energieeffizienten Altbausanierung, benötigen kompetente Mitarbeiter, die an allen Ecken und Enden fehlen. Nicht so in der Firma Dörfler Metallbau. Das traditionelle Handwerksunternehmen in Ohrenbach greift auf 101 Jahre Erfahrung in dritter Generation zurück und ist mit sieben Mitarbeitern gut aufgestellt. Zwei Meister, ein Maschinenbau-Ingenieur und drei ausgebildete Metallbauer machen den Betrieb zu einer kleinen aber effizient arbeitenden Handwerksfirma. Mit der Erfahrung des Firmeninhabers Reinhold Dörfler und den Kenntnissen, die Meister und Ingenieur aus anderen Betrieben mitbringen, vereint sich Traditionshandwerk mit innovativer Arbeitstechnik. „Ausgebildete Fachkräfte sind rar, aber Meister und studierte Ingenieure gibt es genug“, so Reinhold Dörfler. Dafür muss er, was Personalkosten angeht, etwas tiefer in die Tasche greifen, kann sich aber der Fachkompetenz seiner Leute sicher sein. Einen Auszubildenden aus Marokko hat er auch. Nach einer offiziellen Ausschreibung für marokkanische Lehrsuchende in Deutschland landeten zwei in Regensburg und Würzburg und einer im beschaulichen Örtchen Ohrenbach. Traditionshandwerk In den Anfängen des Betriebes Metallbau Dörfler (1921) wagte Leonhard Dörfler als Huf- und Wagenschmied den Schritt in die Selbstständigkeit.​ Dem Wandel der Zeit folgte die Umstellung auf Reparaturen von Landmaschinen und Schmiedearbeiten aller Art durch Wilhelm Dörfler im Jahr 1957. Auch die Metall verarbeitende Branche unterlag in den 80er-Jahren dem Strukturwandel nach dem Motto „Wachsen oder Weichen“. Den Herausforderungen trotzend, erfuhr das Geschäft einen erheblichen Aufschwung und vergrößerte seine Werkstatt mit den Gebäuden eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes und konnte gleichzeitig den Kundenstamm erweitern. Das war der Zeitpunkt, zu dem Reinhold Dörfler das Ruder übernahm und den wachsenden Markt in der Metallbaubranche erkannte. „Wie es früher so war, hatte ich aber nie die freie Berufswahl“, erzählt er ganz nebenbei. Auf seine Meisterprüfung im Jahr 1984 folgte einige Jahre später eine Ausbildung zum international zertifizierten Schweißerfachmann, um das Angebotsportfolio der Firma auszubauen. Zu dieser Zeit gab es vermehrt Nachfragen nach stählernen Toren, Zäunen, Geländern oder Treppen. Dörfler hat, wie es aussieht, immer zur rechten Zeit auf neue Trends reagiert und hat bis heute Durchhaltevermögen bewiesen. Gerade während der Corona-Pandemie mussten viele kleine Metallbauer in der fränkischen Region schließen. Die große Nachfrage an Stahl- und Edelstahlprodukten, der die Firma Dörfler mit viel Kreativität nachkommt, war und ist allerdings ungebrochen. „Wir sind ein Zulieferbetrieb in den Bereichen Altbausanierung, Stahlkonstruktionen für Neubauten und produzieren was gebraucht wird“, beschreibt Dörfler seinen Wirkungsbereich. Immer mehr Aufträge sind Fenster mit hohlem Aluminiumrahmen, die eine besonders gute Isolierung aufweisen. Oft werden diese Fensterrahmen auch in Altbauten verwendet. Vor einiger Zeit bekam das Team den Auftrag, in Leipzig sämtliche Stahlkonstruktionen für die Weihnachtsmarktbuden zu bauen. Dass der Betrieb auch für Schönes zu haben ist, zeigt eine stählerne Rohrkolbenpflanze als Gartendeko in Gickelhausen nahe Ohrenbach. „Jeder, der im Dorf die Sektmanufaktur Hasenstein besuchen will, schaut zuerst auf das ausgefallene Accessoire im Vorgarten gegenüber“, meint Reinhold Dörfler. Um nicht nur hochwertig, sondern auch termingerecht produzieren zu können, nimmt die Firma nur so viele Aufträge entgegen, wie sie zeitlich umsetzen kann. Dass macht den Metallbaubetrieb besonders zuverlässig. „Gerade bei der Sanierung von Altbauten treten oft morsche Balken mit stützender Funktion zutage. In diesem Falle werden schnellstmöglich Stahlträger gebraucht, damit der Bau nicht ins Stocken gerät“, erklärt der Metallbauer. Um besonders schnell einen solchen Bedarf decken zu können, wurde vor acht Jahren in eine CNC-Plasma-Schneideanlage investiert, die eine Materialstärke von einem bis zu fünfzig Millimetern zulässt. Klein, kompetent und zuverlässig, das macht die Firma Metallbau Dörfler in Ohrenbach aus....