Herzensangelegenheit

Förderverein Mediroth unterstützt das Rothenburger Krankenhaus Ein Krankenhaus am Ort sollte normal sein, ist heutzutage aber hart umkämpft. Der Förderverein Mediroth hat schon vor 20 Jahren begonnen, dem Rothenburger Krankenhaus zur Seite zu stehen. Hans Peter Nitt, pensionierter Musiklehrer, hat den Verein gegründet und seit 2003 sind 600 000 Euro in die verschiedensten Belange des Krankenhauses geflossen. „Das hätte ich nie zu träumen gewagt“, kommentiert er selbst. Aus gesundheitlichen Gründen hat Nitt den Vorsitz im Verein nun zu Jahresbeginn abgegeben. Leicht gefallen ist ihm das nicht, denn das Projekt war „sein Baby“. „Aber wenn man so eine kompetente Nachfolgerin findet, dann muss man zuschlagen“, sagt er schmunzelnd. Michaela Ebner, ehemals Schülerin von Nitt und Lehrerin am Reichsstadt-Gymnasium, ist seine Nachfolgerin. „Ich trete in große Fußstapfen“, sagt sie, „Der Erhalt und die Unterstützung unseres Krankenhauses sind unglaublich wichtig.“ Vielfältige Einsatzgebiete Mediroth hat sich der Förderung des örtlichen Krankenhauses verschrieben. Dazu sollen Maßnahmen zur menschlichen, atmosphärischen und technischen Gestaltung sowie zum Ausbau der Infrastruktur ergriffen werden. Die Liste der Leistungen, die der Förderverein in den letzten Jahren in die Tat umgesetzt hat, ist daher vielfältig. Vom Mobilisationsstuhl für die Intensivmedizin, einem chirurgischen Instrument für orthopädische Eingriffe, einem Reanimationsgerät, Niedrigbetten oder einem High-End-Ultraschallkopf über Unterschränke im Kinderzimmer, einem Gebärhocker für die Geburtsabteilung, einer Spülmaschine für die OP-Abteilung bis hin zu Plüschtieren für Kinder oder Sonnenschirme reicht das Engagement. Dazu kamen mehrere Kunstausstellungen und kleinere Konzerte. Die Klinik führt eine Liste der größten Wünsche oder „manchmal rufen auch Mitarbeiter direkt an“, erinnert sich Nitt. Sein letztes großes Projekt war die Anschaffung eines Rotablators für die Kardiologie. Von den Gesamtkosten von 25 000 Euro übernimmt Mediroth 15 000 Euro. Finanzieren kann der Förderverein sein Engagement nur mit Beiträgen der Mitglieder oder durch Spenden. „Der Verein hat sich etabliert“, so Nitt. Teils großzügige...

Lebenskraft

Energieatmen wirkt ganzheitlich Tief durchatmen, diesen Satz kennt wohl jeder. Es hilft in Stress besetzten Situationen, lässt Sauerstoff durch den Körper fließen und versorgt Organe und das Gehirn mit diesem lebenswichtigen Gas. Indigene Völker haben den Dreh raus. Sie stärken sich durch eine spezielle Form der Atemtechnik und tun Körper, Geist und Seele Gutes. Dr. Christina Kessler, Anthroposophin, hat diese an verschiedenen Orten studiert und dabei das „Energieatmen“ als Lebenskraft spendende Technik entdeckt. „Mein Vater Norbert Schneider ist selbstständiger Garten- und Landschaftsbauer hier bei uns in Steinbach. Auf der Suche nach Methoden, den Alltagsstress abzubauen, stieß er auf das Energieatmen nach Christina Kessler“, erzählt Lisa Kallip, die sich vor zehn Jahren ebenfalls für eine „Breathwork“ Ausbildung entschied. Es half ihr den Körper zu Entgiften, tiefsitzende Blockaden zu lösen, zu Entspannen und hat eine innere Kraftquelle für sich entdecken können. „Das möchte ich gerne den Menschen weiter geben“, so ihre Motivation. Durch das intensive „verbundene Tiefenatmen“ arbeitet sich Lisa Kallip in Einzel- oder Gruppenstunden mit ihren Klienten in unterdrückte Gefühle hinein und bringt sie auf diese Weise wieder in ihre Mitte: Es bewirkt den eigenen Körper wieder zu spüren, den Fokus auf sich selbst zu richten und eigene Bedürfnisse zu entdecken. „Wir atmen automatisch. Typische Atempausen fallen beim Energieatmen weg. Man holt für eine Stunde ununterbrochen Luft und atmet sie gleich wieder aus“, erklärt die studierte Sozialpädagogin und Hatha Yogalehrerin die Vorgehensweise. Diese Atemsitzungen, die im Liegen oder Stehen und mit einer speziellen Musik ablaufen, bringen das Innere des Menschen zum Vorschein. Ob es um Süchte, Beziehungsprobleme, Stressreduktion oder einfach um mehr Vitalität und Leichtigkeit geht, das Energieatmen hilft und lässt sich gut in den Alltag einbauen. In dieser schnelllebigen Zeit verliert man sich selbst und verlernt es, die eigenen Energiereserven wieder aufzutanken.„Für mich gehört...

Am Ziel angekommen

Der Rothenburger Rafael Lopez ist Athletiktrainer beim VfB Stuttgart Er hat geschafft, wovon viele träumen. Rafael Lopez ist im Profisport angekommen. Mit seinem Hobby, seiner ganzen Leidenschaft, verdient er seinen Lebensunterhalt. Lopez ist seit knapp einem Jahr Athletiktrainer der U 21-Mannschaft des VfB Stuttgart. „In Deutschland gibt es im Fußball vielleicht 40 Vereine, die hauptberuflich Angestellte haben“, erzählt er. Die Jobs sind begehrt und gute Leute stehen Schlange. Dass er in diesem Metier Fuß gefasst hat, darauf kann er stolz sein – und er hat hart dafür gearbeitet. Rafael Lopez schlägt das Familienalbum auf. Neben zahlreichen Zeitungsausschnitten über gewonnene Spiele sind darin auch seine ersten Fußballerfolge als Junge festgehalten. Die Familie lebt in Rothenburg und sein Vater Juan Lopez hat ihn mit den Bambinis trainiert. Als Fünfjähriger hat Rafael Lopez mit dem Fußballspiel begonnen. Bis er 14 war hat er für Rothenburg gespielt, danach ein Jahr für Würzburg. „Ich bin viermal die Woche mit dem Zug gependelt“, erinnert er sich. Bei einer Sichtung des FC Heidenheim ist sein Talent entdeckt worden. Rafael Lopez wechselte nach Heidenheim und ging mit 16 Jahren dort auf das Sportinternat. Lopez hat schon immer sein Ziel geradlinig verfolgt. Insgesamt sieben Jahre war er in Heidenheim und in demselben Maße wie der Fußball dort groß geworden ist, hat auch er sich weiter entwickelt. Nach dem Fachabi hat er ein Fernstudium der Sportwissenschaften absolviert. Parallel dazu hat er als Angestellter in einem großen Maschinenbaubetrieb ganz normal gearbeitet und die Jugend des 1. FC Heidenheim trainiert. Die Heidenheimer haben an ihn geglaubt und er war in Folge als leitender Athletiktrainer für die Jugendmannschaften von der U12 bis zur U15 zuständig. „Ein blitzsauberer Junge“ Rafael Lopez war ein ausgezeichneter Fußballer, aber es war schnell klar, dass seine Stärken im Trainerbereich liegen. „Ich liebe es,...

Eine runde Sache

Die Firma Reifen Schühlein in Wörnitz ist Fahrzeug-Spezialist Direkt an der A7 an der Abfahrt Wörnitz/Schillingsfürst hat die Firma Reifen Schühlein ihren Standort. Praktisch vor allem für durchreisende Urlauber, die schnelle Hilfe nach einer Panne brauchen. Auto-Werkstätten gibt es viele, doch Günter Schühlein wollte nach seiner Kfz-Meisterprüfung nicht nur Angestellter in Feuchtwangen bleiben. Im Jahr 1980 begann er neben seinem beruflichen Alltag, einen eigenen Auto- und Reifen-Service auf die Beine zu stellen. Acht Jahre später war es dann so weit. Günter Schühlein öffnete die Pforten für seinen Auto- und Reifenservice an der Bundesstraße in der Wörnitzer Siedlung. 1990 errichtete er in der Bastenauerstr. 6, im neuen Wörnitzer Industriegebiet, seine heutige Werkstatt. „Wenn der Vater mit dem Sohne“ heißt ein Lied von Heinz Rühmann, das von einem guten Team erzählt. So läuft es auch bei der Familie Schühlein. Sohn Michael war von klein auf mit in der Werkstatt und hat seinem Vater mit Begeisterung über die Schultern geschaut. Gleich nach der Schule schlug er die gleiche Laufbahn wie sein Vater zum Kfz-Mechaniker ein. Bei der Firma Breitschwert in Rothenburg machte er seinen Abschluss und ging unmittelbar danach auf die Meisterschule, wo er sich zudem zum Betriebswirt weiterbilden konnte. Die Übernahme der Autowerkstatt folgte vor acht Jahren. Alles aus einer Hand Mit seiner Frau Laura, die ausgebildete Industriekauffrau ist, bekam das Unternehmen noch einen Familienbonus hinzu. Alles, was im kaufmännischen Bereich anfällt, liegt in ihrer Kompetenz. Eine runde Sache ist aber nicht nur das Familienteam, das bereits mit zwei Kindern von fünf und zehn Jahren auf Firmennachwuchs hoffen lässt. Wo gibt es das schon? Bei einer Panne haben die Schühleins in der Regel gleich den passenden Reifen (aller namhaften Hersteller) vorrätig, falls nötig mit den passenden Felgen versteht sich. Denn Reifenservice ist ja in der Werkstatt...

Mobile Katzenbetreuung...

Meike Pinkvoß umsorgt die vierbeinigen Familienmitglieder Der Urlaub steht an, aber wohin mit der Katze? „Mir selbst ging es ja auch immer so“, erzählt Meike Pinkvoß. Also hat sie die mobile Katzenbetreuung für Rothenburg und Umgebung (im Radius von maximal 20 Kilometern) gegründet. Katzen sind ihre Passion. Schon als Kind haben sie die Vierbeiner angezogen und Katzen gehören für sie zum Leben. Sie selbst hat drei Katzen. Als sie vor gut einem Jahr auf Facebook die Anzeige einer Familie sah, die eine Betreuung für ihre Katze suchte, war es so weit. Die Idee des „Katzensittings“ war bereits in ihrem Kopf und sie hatte schon mit dem Veterinäramt Kontakt aufgenommen, um Rahmenbedingungen abzuklären. Sie traf sich mit der Familie, man wurde sich einig und sie gründete im Anschluss sofort ihr Kleingewerbe. Meike Pinkvoß, die im Hauptberuf als Reiseverkehrskauffrau im Reisebüro Weinschrod tätig ist, macht keine halben Sachen. Es war ihr von Anfang an wichtig, das Projekt auf feste Füße zu stellen. Grundsätzlich gilt, die Katze bleibt in ihrem gewohnten Umfeld und Meike Pinkvoß betreut sie dort. Bei einem ersten Kennenlerntermin, der gleichwohl für Katze wie Halter gilt, werden die Rahmenbedingungen besprochen. Daraus entsteht dann das Angebot bzw. die offizielle Rechnung. „Tierbetreuung kann als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend gemacht werden, sofern der Betrag überwiesen wird“, erklärt Pinkvoß. Jeder Interessent kann sich im Vorfeld auf ihrer Webseite www.kaetz-and-more.com über die Kosten informieren. „Es war mir sehr wichtig, dass alles transparent ist“, erklärt sie. Je nach Wunsch der Katzenhalter kommt sie ein- oder zweimal am Tag ins Haus und versorgt die Katze. „Ich bleibe immer 45 bis 60 Minuten vor Ort“, ist ihr wichtig. Manchmal kämen Anfragen, ob sie nicht nur kurz zum Füttern kommen könnte. „Das lehne ich ab“, sagt Meike Pinkvoß. Sie will sehen, dass es...

Ein Schloss erwacht Jun01

Ein Schloss erwacht

Veranstaltungen in Virnsberg Vorbei ist der Märchenschlaf. In Schloss Virnsberg zieht wieder Leben ein. Seit 2017 ist Stephan Traut der neue Burgherr und er öffnet sein Anwesen nun für die Region. Einen ersten Testlauf gab es bereit 2022 mit der Veranstaltung einer Garten- und Lifestylemesse plus Hochzeitsmesse. Das lief so gut, dass für dieses Jahr eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Veranstaltungen auf Schloss Virnsberg realisiert wird. Der Burgherr hat sich dazu den erfahrenen Eventmanager Thomas Müller und die Hochzeits- und Eventplanerin Lisa Glogger, beide Rothenburger, mit ins Team geholt. Im Mai ging es schon mit einer Hochzeitsmesse mit 17 Ausstellern los, im Juni steht mit „Klassik meets Jazz“ das erste Konzert an. Ein bunter Mix ist den Organisatoren wichtig. Klassische Konzerte, Flamenco oder romantische Kammermusik passen wunderbar in das Schlossambiente. Wenn das Wetter mitspielt, wird im Freien musiziert. „Wir finden auf jeden Fall den perfekten Platz im Schlossambiente“, so Müller. Eine nagelneue Bühne, die mit 8 500 Euro über das Regionalbudget in der NorA Region gefördert wurde, gibt es auch. „Die werden wir beim US-Car-Treffen brauchen“, sagt Müller. Bis zu 400 US-Cars und weitere Oldtimer erwartet er. Tim Brown, bekannt aus RTL „Das Supertalent“ tritt auf und am Sonntag tanzen bis zu 100 Linedancer. „Wir machen da richtig was los“, so Müller. Aber auch Kino unter freiem Himmel auf der tollen Wiese am Schloss oder die wahrscheinlich einzige Halloween-Party (für Erwachsene) in der Region finden hier statt. „Das wird richtig gruselig werden“, stimmt Lisa Glogger schon mal ein. Schloss Virnsberg ist natürlich nicht nur ein perfekter Ort für eine Hochzeitsmesse, sondern auch zum Heiraten selbst. In den Sommermonaten sind standesamtliche Trauungen möglich. Außerdem kann im Säulensaal (bis zu 60 Personen) auch gefeiert werden. Das Ambiente ist einzigartig und das gesamte Schlossareal hat viele verwunschene und...

Ursprung der Fremdenlegion Jun01

Ursprung der Fremdenlegion...

Schloss Schillingsfürst, die Wiege der Spezialeinheit, birgt ein Museum Kaum zu glauben aber, wahr, die Französische Fremdenlegion hat ihren Ursprung in Bartenstein und Schillingsfürst. Die lebende Legende der Französischen Fremdenlegion (Légion étrangère), die aus dem ehemals französischen Adel entstanden ist und sich zur Zeit der Französischen Revolution nach Hohenlohe verflüchtigt hat, ist heute bewiesen. Zeugnisse aus der Zeit lassen sich in zwei Räumen des Fürstenhauses im Museum der Französischen Fremdenlegion zu Schloss Schillingsfürst finden. Es ist das weltweit einzige Museum der Fremdenlegion neben Frankreichs Hauptmuseum in der Aubagne bei Marseille. Im Jahre 1789 waren die Folgen der Französischen Revolution überall zu spüren – auch in Hohenlohe. Fürst Ludwig-Leopold gewährte seinen Standesgenossen nur zu gerne Asyl in seinen Herrschaftshäusern Bartenstein und Schillingsfürst. Eine Neubelebung der höfischen Kultur mit Opern und Theatern, Jagdgemeinschaften und gesellschaftlichen Festen waren die Folge. Zur Unterstützung der französischen Gegenrevolution wurde aus französischen Emigranten und angeworbenen Söldner, die nach dem Grafen Mirabeau benannte „Légion Mirabeau“ aufgestellt. Auf Vorschlag des Prinzen Conde wurde diese Legion zum Hohenlohe‘schen Truppenkorps erklärt und 1792 wurden aufgrund der Initiative der Linien Bartenstein und Schillingsfürst noch zwei weitere Regimenter aufgestellt. Das Truppenkorps zog nach Schillingsfürst und Bartenstein, wo je ein Jägerregiment mit einer Stärke von jeweils 2 000 Mann angeworben wurde. Aus den Resten dieses Regiments ging 1831 die berühmt gewordene französische Fremdenlegion hervor. Als Kaserne diente ein Gebäude des herrschaftlichen Gutshofs, in dem sich das heutige Schloss-Cafe´ befindet. Bei einem Schillingsfürster Stammtisch im Jahr 2012 stellte Siegberth Holter, der schon immer ein Faible für Geschichte hatte, den Zusammenhang der Französischen Fremdenlegion zum Quartier des Schlosses zu Schillingsfürst her, um diese Tatsache an die Öffentlichkeit zu bringen. Gemeinsam mit dem ehemaligen Realschullehrer Johannes Munique entstand die Idee, eine Tafel mit den Ursprüngen der Legion an der Außenwand des Schlosscafés...

Klein und besonders Jun01

Klein und besonders

Rothenburgs Toppler Theater Das Toppler Theater ist aus Rothenburg nicht mehr wegzudenken. „Wir haben uns etabliert“, sagt Jürgen Klatte, erster Vorsitzender des Vereins Toppler Theater e.V.. Im Nordhof des ehemaligen Dominikanerinnenklosters (heute das RothenburgMuseum) hat das Theater seit 2008 einen außergewöhnlichen Spielort gefunden. Klein und fein, mit gerade mal 143 Sitzplätzen, wurde das Theater vom Bayerischen Rundfunk einst als „schönste Freilicht-Kammerspiele Bayerns“ betitelt. Am 21. Juni startet die 16. Spielzeit mit zwei Eigenproduktionen, einem Gastspiel und dem Auftritt der Rothenburger Hans-Sachser. Über die Jahre wurden 29 Eigenproduktionen auf die Beine gestellt. „Eigenproduktionen mit einer gewissen Aufführungsanzahl sind eine Voraussetzung, um die staatliche Förderung zu erhalten“, erklärt Klatte, der die Entwicklung des Theaters von Beginn an begleitet hat. Er kann sich noch bestens an die Gründungszeit erinnern. Gemeinsam mit Dieter Balb, langjähriger Chefredakteur des Fränkischen Anzeigers, und Erich Landgraf, der von 2014 bis 2022 Geschäftsführer des Theaters war, formierte sich ein Dreigestirn, das für das Theater in Rothenburg brannte. Im Jahr 2008, zum Jubiläum des 600. Todestages von Heinrich Toppler (Rothenburgs berühmtem Bürgermeister und Namensgeber des Theaters) ist das Projekt an den Start gegangen. Die drei Intendanten wollten dafür ein besonderes Bühnenstück: „Toppler – oder der Versuch sich die ganze Welt untertan zu machen“ hieß das erfolgreiche Premierenstück, das von Reiyk Bergemann eigens geschrieben wurde. Wichtig war von Anfang an: Das Toppler Theater soll eine Profibühne sein. Schauspieler, Regie, Bühnenbild, Dramaturgie wird stets mit Profis besetzt. Alles andere leisten die Ehrenamtlichen. Das war von Anbeginn an so und blieb unverändert. „Davon lebt unser Theater“, erklärt Jürgen Klatte, der seit Herbst 2021 in einer Doppelspitze mit Hans-Gerhard Gross, ehemals Rothenburger Dekan und seit Dezember 2021 im Ruhestand, das Theater führt. Beide engagieren sich natürlich auch ehrenamtlich, ebenso wie etwa 15 weitere Freiwillige. Hans-Gerhard Gross, der theateraffin...

Freiheiten Jun01

Freiheiten

Liebe Leser, verspüren Sie auch diese Leichtigkeit, dieses Gefühl von Freiheit, das die Sonnenstrahlen gerade in uns hinein projizieren? Jeder erinnert sich wahrscheinlich noch sehr gut an die eingeschränkte Freiheit in den letzten Jahren. Offensichtlich ist der Spuk vorbei und alles ist wieder möglich. Sommertheater landauf, landab, Messespaß mit Fahrgeschäften, ein Weinfest oder auch Musik am Marktplatz finden wieder statt. Der Mensch ist frei zu entscheiden, wie er seine Freizeit verbringen möchte, und der Sommer zieht mit vielfältiger Leichtigkeit ein. Aber nicht alles, was leicht erscheint, muss nicht auch hart verdient werden. Der Athletiktrainer Rafael Lopez hat in seinem Leben ein Ziel verfolgt, das in so manchem Moment als unerreichbar schien. Aber seine Ausdauer hat sich ausgezahlt. Auch das gehört zur individuellen Freiheit. Und auch die unternehmerische Freiheit ist stets ein wichtiger Bestandteil von ROTOUR. Wenn sich jemand dazu entscheidet, Katzen zu betreuen, das Familienunternehmen weiter zu führen oder zu expandieren, zeugt das von großem Mut eigene Entscheidungen zu treffen. Und apropos Entscheidung: Unsere Serie „Engagiert im Ehrenamt“ stellt in dieser Ausgabe die Kirchenführer in der St.-Jakobs-Kirche und die Kirchenöffner in der Franziskanerkirche vor. Diese Menschen setzen sich für die Gemeinschaft ein und opfern ihre Freizeit für eine größere Sache. Ihre Andrea...

Juni Jun01

Juni

Das Inhaltsverzeichnis des ROTOUR-Heftes für Juni Kultur Editorial: Mit Leichtigkeit in den Juni Neue Eigenproduktionen im Toppler Theater Museum der Fremdenlegion Ehrenamtliche Kirchenführer und -türöffner Übersicht der Freilichtbühnen in der Region Veranstaltungen auf Schloss Virnsberg Feuersteinsammlung in Schmalfelden Veranstaltungen Rund ums Buch in Kirchberg Kulturgut Flamenco in Ermetzhof Rothenburger Sommermesse Ausgehtermine Rund um die Frankenhöhe Wohin im Hohenloher Land Wirtschaft „Katzensitting“ rund um Rothenburg Panoramafoto: Ausblick vom Röderturm Reifen Schühlein: Alles rund ums Auto Metzgerei Horn im Rewe-Markt Rothenburg Information Rundgang durch die Jahrhunderte A walk through centuries Sehenswertes in der Umgebung Karte rund um Rothenburg TITELBILD: Burggarten mit Ausblick Foto: am Service Wohin ausgehen in Rothenburg? Sehenswürdigkeiten in deutsch/englisch Informationen von A bis Z Freizeitideen Impressum Gesellschaft Personalia: Rafael Lopez Wohlfühlen mit Energieatmen Schnappschuss: Weihnachtsauto im Sommer Heimatküche: Udos Spitzenspargel Mediroth unterstützt das Krankenhaus Fritz Klinglers Gedicht:...

Ein letztes Ziel

Wünschewagen machts möglich Plötzliche Diagnose Krebs, ein schwerer Autounfall oder andere lebensbedrohliche Krankheiten mit wenig Aussicht auf Heilung lassen im Menschen letzte Herzenswünsche wach werden. Noch einmal das Meer rauschen hören, bei einem letzten Konzert live dabei sein, einmal eine Papstaudienz erleben, noch einmal Berglandschaften sehen oder bei der Konfirmation der Enkelin dabei sein dürfen. Diese und viele andere Träume konnte allein der ASB-Wünschewagen (einer von 21 Autos bundesweit) in Franken und der Oberpfalz erfüllen. Angehörige sind oft überfordert oder fühlen sich der medizinischen Verantwortung nicht gewachsen, ihre Lieben noch einmal an den Ort ihrer Träume zu bringen. Hier setzt der Wünschewagen des ASB mit seinen ehrenamtlichen Begleitern ein, der mit allen medizintechnischen Ausrüstungen ausgestattet ist. Das Wünschemobil macht den äußeren Anschein eines Krankenwagens, aber von der Bequemlichkeit und von der liebevollen Einrichtung im Inneren unterscheidet er sich doch sehr. Spezielle Stoßdämpfer, eine luftgefederte Liege, blaue Bettwäsche mit weißen Sternchen und ein Sternenhimmel an der Decke des Wünschewagens bringen den Kranken ins Träumen. Eine Musikanlage ermöglicht vertraute Klänge auf der Fahrt zum Wunschziel. Ein Rollstuhl und ein Rollbett sorgen dafür, dass der Kranke das Wünschemobil verlassen kann. Es wurde sogar schon einmal ein rollendes Pflegebett in die Kirche gefahren, damit der Wunschpatient eine Trauung miterleben durfte. „Auf Wunsch kann auch das eigene Bettzeug inklusive Kuschelkissen mitgebracht werden“, erzählt Robert Griebl (li. im Bild), hauptberuflicher Rettungssanitäter mit Zusatzausbildung in psychosozialer Notfallversorgung. Dazu gibt es alles, was für einen sterbenskranken Menschen aus der Palliativmedizin im Notfall wichtig ist. Der große Wünschewagen-Teddy ist immer an Bord. In kleinen Vasen an den Fensterrahmen finden die Lieblingsblumen auf der Fahrt zum Ziel Platz. Selbst im Liegen kann man aus den großen kolorierten Fenstern die Landschaft genießen. Rausschauen geht, aber hineinsehen können Neugierige nicht. Wünsche, die nichts kosten Eine Wunscherfüllung...

Unermüdlich im Einsatz

Friedrich Gräf arbeitet seit 58 Jahren am Bau und ein Ende ist nicht in Sicht Hier ist sein Zuhause und seine ganze Leidenschaft. Friedrich Gräf und die Ölmühle in Bettwar – das gehört einfach zusammen. Im Jahr 1968 hat sein Vater die historische Mühle gekauft und seit 1972 wohnt die Familie dort. Auf Fotos ist zu sehen, dass das Gebäudeensemble, das aus dem Jahr 1486 stammt, damals ziemlich verfallen war. Dazu kommt ein rund 6 000 Quadratmeter großes Areal mit etwa 100 Metern steinerner Gartenmauer zur Tauber hin. „Wir haben viele Jahre jede freie Minute in die Mühle und das Anwesen investiert“, erzählt Friedrich Gräf. Die Gräfs stammen aus Bettwar und Friedrich Gräf sen. hat 1935 eine Baufirma gegründet. Er war Maurermeister und damals gab es nur wenige Baufirmen. „Man hat einfach gemacht, was man konnte“, erzählt Friedrich Gräf. Dass er selbst in die Fußstapfen seines Vaters tritt, war irgendwie klar. Friedrich Gräf hat Maurer gelernt, einige Jahre bei der Firma Stein gearbeitet, die Meisterprüfung abgelegt und 1977 das Geschäft übernommen. „Es war ja schon viel Kundschaft vom Senior da“, erzählt er. Umbauen und Renovieren prägt also nicht nur seinen beruflichen Alltag, sondern ist offensichtlich auch ein Familienvergnügen. Wobei es nicht immer so vergnüglich zuging. Dreimal hat das Hochwasser der Tauber die Wohnräume überschwemmt. „Ein Fass ohne Boden“, kommentiert Gräf. Aber auch eine Aufgabe, die jung hält. Mittlerweile ist alles top in Schuss und Friedrich Gräf und seine Frau Gertrud haben viele Jahre auch Ferienwohnungen vermietet. Da Gertrud Gräf nun gesundheitlich angeschlagen ist, geht das nicht mehr. Die Baufirma betreibt Friedrich Gräf aber nach wie vor. „Aber nur noch mit einem Mitarbeiter“, erzählt er, „und der hat auch schon bei mir gelernt.“ Eine Langlebe-DNA Seit 45 Jahren ist er der Chef seiner eigenen Firma. „Und ich arbeite schon 58 Jahre auf dem Bau“, erzählt der 72-Jährige. Das macht ihm so schnell keiner nach. Fit wirkt er, beinahe jugendlich. Jeder frage, wie lange machst du denn noch, erzählt er. „Solange es gesundheitlich geht, die Qualität der Arbeit passt und die Leute mich wollen“, ist seine Antwort. Ein Rentnerdasein kann er sich nicht vorstellen. Er schüttelt nachdrücklich den Kopf. Es ist nicht nur die Arbeit, die ihn offensichtlich jung hält, es sei auch die Unterhaltung mit den Leuten, die ihm wichtig ist, merkt er an. Das Zwischenmenschliche eben. „Und mein Senior hat mit 90 Jahren auch noch die Steine geklopft“, erzählt er. Wenn er von seinem Vater Friedrich Gräf spricht, nennt er ihn gerne „mein Senior“. In der Hochzeit hat die Baufirma zehn Mitarbeiter gehabt. „Wir sind weit herumgekommen“, erinnert sich Gräf. Eine Lagerhalle der Mitteldeutschen Chemie in Halle hat er mit seinen Mitarbeitern umgebaut oder eine Bodenplatte auf drei Ebenen für ein Haus mit 25 Ecken im Schwäbischen fertiggestellt. „Das hat auf den Zentimeter gepasst“, erzählt er. Meist kamen diese entfernten Aufträge über bereits bestehende Kontakte zustande. Friedrich Gräf hat keine Scheu vor Herausforderungen. Ganz im Gegenteil. „Das nimmt man halt“, kommentiert er trocken. „Wir haben eigentlich alles gemacht“, erinnert er sich. Vom Fundament über Putzarbeiten, Steinmetzarbeiten, Pflasterarbeiten, Gartenanlagen, Instandsetzungsarbeiten bis hin zum ganzen Hausbau – natürlich bis auf Strom und Wasser. Aktuell hat er die Natursteinarbeiten zu einem Schwerpunkt entwickelt. Viele Kunden sind Stammkunden und nehmen seine Dienste immer wieder in Anspruch. Dabei geht es bei Friedrich Gräf noch unkompliziert zu. Entweder man ruft an oder kommt vorbei und trifft ihn mit etwas Glück an. Oder er kommt zum Kunden und schaut sich den Auftrag an. Hier menschelt es noch. Die digitale Welt ist eher nicht so sein Ding. Und dann ist da noch die Sache mit den Mühlen. Als Mühlenbesitzer und Bauspezialist kennt sich Friedrich Gräf da bestens aus. Er schätzt, dass er in etwa 90 Prozent der Mühlen im Taubertal auf irgendeine Art und Weise schon Hand angelegt hat. Er sei in den meisten wie daheim, erzählt er. In der Walkmühle hat er ein neues Wasserrad eingebaut und...