Spielzimmer im Grünen...

Die Naturkita an der Engelsburg „Ich koche gern in der Matschküche“, erzählt Kayla. Luis dagegen chillt gern in der Hängematte oder klettert im Wald. Die Kinder genießen in der Naturkindertagesstätte an der Engelsburg eine Art von Freiheit, die sie sicherlich für ihr Leben prägt. Seit September hat die erste Gruppe des Naturkindergartens eine Heimat auf der idyllischen Lichtung nahe der Engelsburg gefunden. Von 20 Plätzen sind 14 bereits vergeben. Sechs Kinder können in diesem Kindergartenjahr noch einsteigen. Das ist der zweite Anlauf des Projekts Wald-/Naturkindergarten der Stadt Rothenburg und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Betreiber. Der erste Standort am Sengelhof wurde nicht angenommen.„Das war von Rothenburg zu weit weg“, vermutet OB Dr. Markus Naser. Die Stadt und die AWO suchten nach einer Alternative. Mit der idyllischen Wiese, eingerahmt vom ursprünglichen Wald, war der ideale Platz gefunden. Eigentümer Gerhard Kreiselmeier verpachtete der Stadt ein Stück der Wiese, wo nun der schicke Bauwagen wieder eingezogen ist. Die gesamte Wiese mäht er zwei- bis dreimal im Jahr. „Pflanzenschutz oder Dünger kommen hier nicht zum Einsatz“, erklärt er. Bauamt und Forstamt haben die Zufahrt noch fit gemacht für die Jüngsten, denn Rettungswege und Transportmöglichkeiten mussten gegeben sein. „Der die Wiese umrundende Wald gehört der Rothenburger Hospitalstiftung“, so Forstamtsleiter Daniel Gros. Die Kinder können sich hier also unbeschwert austoben. „Wir sind das ganze Jahr über draußen“, erklärt Stephanie Thurau, die mit ihren Kollegen die Naturkindertagesstätte betreut. Auch Regen oder Minustemperaturen stören da nicht. „Wir passen das Programm den Jahreszeiten an“, so die erfahrene Waldpädagogin. Bewegungsspiele oder auch das Aufwärmen an der Feuerstelle gehören dazu. Von Oktober bis Ostern darf der Naturkindergarten in der Mitte des Sitzkreises eine Feuerstelle mit Kochmöglichkeit betreiben. Einmal die Woche soll es ein selbst gekochtes Mittagessen geben. Der moderne Bauwagen, innen ausgestattet mit Bänken, Tischen, einem...

Besonderes aus Leder

Claudia Gadient liebt die kunstvolle Gestaltung von Rindsleder Immer der Nase nach ging es bei Claudia Gadient, die in ihrem Atelier für Lederkunst „Archeria“ in Schön bei Creglingen Ausgefallenes aus Rindsleder fertigt. Die gebürtige Schweizerin ist ländlich aufgewachsen und liebt den Duft von Wiesen und Wäldern. Ihr Großvater war passionierter Jäger und arbeitete als Grafiker und Dekorateur in einer der ältesten Schuhfabriken bei der Firma Bally (Schweiz 1851). Daher also stammt die künstlerische Ader von Claudia Gadient, die ihren Großvater oft in die Schuhfabrik begleiten durfte. „Da roch es immer so gut nach Leder und Farbe“, erinnert sie sich. Das war wohl auch der Grund, warum sie sich als Malerin und Gestalterin von Internetauftritten ausbilden ließ. Als Mutter dreier Söhne hatte sie später Zeit, ihren Faible als Bogenschützin auszuleben. Einen schönen Köcher für ihre Pfeile wollte sie gerne. Er sollte aus Leder sein, weil es doch so gut riecht. Über Tutorials und über Gruppen von Lederkünstlern auf Facebook kam sie an Ideen, um ihren Wunsch in die Tat umzusetzen. Sie besorgte sich Rindsleder, passendes Werkzeug und erarbeitete sich ihren Köcher. „Ich wollte mehr lernen, aber nur von den Besten der Lederkunst“, erzählt sie und entschied sich dafür, erst einmal Englisch zu lernen, um in den Kursen auch möglichst alles verstehen zu können. Denn meist waren die Fortbildungen nicht in Deutschland. Über einen Lederkünstlertreff in Frankreich kam Claudia Gadient zu einem Kurs, bei dem sie einen plastisch hervorgehobenen, alten Baum auf Leder prägen lernte. Dabei ist sie hängen geblieben und lebt jetzt für ihr Atelier in einem ehemaligen Gasthaus in Schön. In den hellen Räumen hängen Lederrohlinge, Schuhmacherwerkzeuge und große Garnrollen. Eine Ledernähmaschine, auf Flohmärkten erstandene mechanische Pressen, um Nieten, Ösen oder Magnetverschlüsse an Gürteln oder Schlüsselanhängern anzubringen, gehören zum Inventar. Alte Gestaltungstechnik Anfangs stellte...

Familiär

Autohaus Kern Karl Kern, ein Kfz-Mechaniker aus Falkenau/Eger ist der Gründer der seit mehr als 50 Jahren bestehenden Firma Kern in Rothenburg. Er hatte immer schon ein gutes Gespür für neueste Technologien aller Art, nicht nur in der Automobilbranche. Im Jahr 1968 fiel der Startschuss in die Selbstständigkeit. Karl Kern übernahm zuerst die Fina- und später die Gulf-Tankstelle in der Ludwig-Siebert Straße in Rothenburg. Hinzu kam eine Autovermietung, die das heutige Autohaus Kern in der Schweinsdorfer Straße 34 nach wie vor betreibt. Seine Frau Gertraud kannte er bereits vom Sehen. Die gebürtige Gebsattlerin war damals in Frankfurt als Großhandelskauffrau in einem Restaurantbetrieb beschäftigt. „Eine Wochenendbeziehung war uns auf die Dauer zu mühselig, also nahm ich eine Stelle im Rothenburger Sozialamt an“, erzählt sie. Das Geschäft boomte. Im Jahr 1973 übernahm Karl Kern die Pacht der Fina-Tankstelle, in der er sich eine Werkstatt mit Automobil-Ausstellungsraum und Büro einrichtete. Seither ist die Firma Kern Mitglied in der Kfz-Innung Mittelfranken, die der Familie im September 2023 die Urkunde zum 50-jährigen Jubiläum überreicht hat. Der Autohandel mit Autobianchi und später mit dem französischen Autohersteller Citroën begann. Gertraud Kern kündigte ihre Arbeitsstelle bei der Stadt und stieg als Bürokauffrau mit in das Autohaus Kern ein. Im Jahr 1978 bot sich die Gelegenheit, die noch im Rohbau befindliche Autowerkstatt in der Schweinsdorfer Straße zu erwerben, wo sich heute das Autohaus Kern mit Werkstatt und Ausstellungsräumlichkeiten befindet. Ideenreich und kompetent Zur Zeit der deutsch-deutschen Grenzöffnung wurden gebrauchte und neue Fahrzeuge knapp. Die Firma Kern war gezwungen, ihre Autos aus dem europäischen Ausland (Belgien, Italien, Spanien und Frankreich) zu importieren. „Wir sind selbst bei den Herstellern vor Ort gewesen, um die Autos einzukaufen“, erinnert sich Tochter Evelyn Kern, die heute gemeinsam mit Ihren Brüdern Jürgen und Oliver und ihrer Mutter Gertraud als...

Sportlicher Hochgenuss...

„Fuchs+Hase“: das neue Gourmet-Restaurant im Golfpark Schönbronn An guten Tagen gewinnt der Golfer auch mal ein Turnier, an schlechten wird er von seinem Handicap geschlagen. Egal ob Golfsportler oder nicht, es gibt immer einen guten Grund, sich im neuen Restaurant „Fuchs+Hase“ im Golfpark Schönbronn kulinarisch verwöhnen zu lassen. Seit Mai folgen die Stammgäste des bekannten Rothenburger Gourmetkochs Thomas Sczyrba in sein neues Golfparkrestaurant in Schönbronn. Bereits seit seinem 17. Lebensjahr steht er am Herd und hat sich in 26 Jahren einen Namen unter den Köchen gemacht. Als ehemaliger Koch und späterer Chefkoch in einem der ältesten Häuser am Platz, dem Rothenburger Hotel „Eisenhut“, als Koch in der „Villa Hammerschmiede“ (Pfinztal) oder in Alfons Schubecks Küche in München kreierte der 43-Jährige immer neue Gaumenfreuden aus saisonalen und regionalen Zutaten. Der Name seines neuen Refugiums soll nicht nur die landschaftlich reizvolle Umgebung widerspiegeln, wo sich „Fuchs+Hase“ gute Nacht sagen. Das romantische Hauptgebäude des Golfparks birgt auch die Initialen des Erbauers, Friedrich Hessing in sich, der auch die Tagungsstätte Wildbad in Rothenburg errichten ließ. Betritt man die neu gestalteten Restaurant-Räume, trifft man im Eingangsbereich gleich auf ein Porträt von Fuchs und Hase. Daneben wird der Gast fast lustig, aber irgendwie auch liebevoll von Hinweisschildern mit Bildnissen von Fuchs und Hase durch das Restaurant geführt. Der Gastraum mit seinen romantischen Säulen und Deckenbögen ist in modernen Grau- und Weißtönen gehalten. „Das ist Absicht“, sagt Thomas Sczyrba, denn der gediegene Rahmen soll die fast wie Kunstwerke anmutenden Gerichte und Desserts in den Mittelpunkt rücken. Bisher war das Golfparkrestaurant immer verpachtet. Erstmalig wurde Thomas Sczyrba als Restaurantleiter angestellt. Überraschungseffekte Eine Renovierung nach den Maßstäben der Golfparkinhaber Horst Döllinger und Barbara Döllinger-Gasda sowie dem neuen Gourmetchef Sczyrba war die logische Schlussfolgerung. Thomas Sczyrba vergleicht seine Kochkunst mit einem Maler, der seine...

Die Finanzen im Blick...

Jennifer Rentsch begleitet bei Fragen rund ums Geld Über Geld spricht man nicht. Die Gutsituierten fürchten den Neid. Diejenigen, bei denen das Geld ausgeht, bevor der Monat endet, fühlen Scham. Warum machen wir so eine Scharade um unsere Finanzen? Jennifer Rentsch hat sich genau dieses Tabuthema herausgepickt und ihr eigenes Unternehmenskonzept dazu entwickelt: „Jennifer Rentsch Mentoring“ heißt es. Sie berät Menschen bei der Gestaltung ihrer finanziellen Zukunft. Versicherungen, Anlagen oder Kredite sowie steuerliche oder rechtliche Beratung gibt es bei ihr nicht. Jennifer Rentsch vermittelt Wissen zur Selbsthilfe. Die 38-Jährige sitzt an ihrem Schreibtisch im Homeoffice in Leutershausen. Hier herrscht Ordnung. Notizzettel liegen griffbereit. Im Regal stehen ihre privaten Finanzordner. Alles stimmig beschriftet und übersichtlich. Die Frau mit den langen blonden Haaren ist bestens organisiert. Rentsch ist Bankkauffrau und Fachwirtin mit gut 15 Jahren Erfahrung im Bankgeschäft. Etwa drei Jahre lang hat sie die Geschäftsstelle der Sparkasse am Rödertor in Rothenburg mit bis zu zehn Mitarbeitern geleitet. Nach der Fusion der Sparkassen Rothenburg und Ansbach war sie als Baufinanzierungsberaterin in Ansbach tätig. „Ich war immer für Privatkunden zuständig“, erzählt sie. Start in die Selbstständigkeit Die Themen Konto, Kredite, Bausparer, Wertpapiere, Aktien, ETF‘s sind für sie wie ein alltäglicher Einkaufszettel. Sie weiß um die Stärken und Schwächen der einzelnen Produkte und wie sie gemeinsam harmonieren. Ihr Portfolio ist vielfältig. „Abwechslung fand ich immer gut“, erzählt sie. Alle zwei bis drei Jahre hat sie eine neue Herausforderung gesucht. Und dann kam der Moment, wo es nicht mehr so gut lief. Trotz verbriefter Kompetenz machte sie in einem Unternehmen schlechte Erfahrungen. „Das war eine harte Zeit“, erzählt sie. Aber auch eine neue Chance. Schon 2014 hatte sie die Idee der Selbstständigkeit im Kopf. „Damals traute ich mich noch nicht“, erinnert sie sich. Aber nun war die Zeit reif....

Kunstvolle Kugeln Nov08

Kunstvolle Kugeln

Gosbert Stark macht seit 20 Jahren Christbaumschmuck zum Unikat Was wäre Weihnachten ohne glänzende Kugeln am Baum? Das gehört einfach dazu. Seit genau 20 Jahren gestaltet Gosbert Stark alljährlich im Weihnachtsdorf von Käthe Wohlfahrt außerdem ganz individuelle Kugeln. Ruhig gleitet die Feder über die runde Oberfläche. In schwungvoller Schrift entstehen persönliche Wünsche. Manchmal unterhält sich der Kalligraf parallel dazu auch noch mit den Kunden, die die Entstehung des Unikats begeistert verfolgen. Gosbert Stark, studierter Grafiker und 75 Jahre alt, lebt in Karlstadt am Main. Die Liebe zu der Schrift hat ihn schon immer begleitet und wurde auch beruflich ein Alleinstellungsmerkmal für ihn. „Mit den Schriften habe ich es zu namhaften Kunden gebracht“, erzählt er. Seine Leidenschaft perfektionierte er bei Kursen ausgewiesener Kalligrafie-Experten. „Ich habe dann auch begonnen auf anderen Materialien zu schreiben“, erinnert er sich. Darunter war auch ein Osterei. Die Grafikdesignerin von Käthe Wohlfahrt hat im Rahmen der Entwicklung eines Logos im Atelier von Stark das beschriftete Osterei gesehen. Danach stand die Frage im Raum: Könnte man auch Kugeln beschriften? „Meinen ersten Einsatz im Weihnachtsdorf hatte ich am zweiten Adventswochenende 2003“, erinnert sich Stark. Der Geschäftsführer erwartete etwa 5 000 Kunden. „Ich konnte mir das gar nicht vorstellen“, erinnert sich der Kalligraf. Aber es war so. Die Italiener kamen zuhauf. Es ging ein bisschen drunter und drüber. „Am nächsten Wochenende hatte ich dann ein Bestellformular entwickelt“, erinnert sich Gosbert Stark. Die Kunden konnten nach einer Vorlage ihren Wunschtext eingeben und bekamen eine Abholzeit der fertigen Kugel. Und so ist es bis heute geblieben. „Die meisten sehen gerne zu, wenn ich ihre Kugel beschrifte“, erzählt der Künstler. Mindestens fünf Minuten plant er pro Kugel ein, je nachdem wie aufwändig die Gestaltung ist. Individuelle Botschaften Gosbert Stark schreibt mit einer Feder auf die Kugel. Er benutzt...

Über den Wolken Nov08

Über den Wolken

Der Wunsch fliegen zu können ist schon so alt wie die Menschheit selbst. Das es heute eine Selbstverständlichkeit ist, um die Welt zu fliegen und es in naher Zukunft auch möglich sein wird, einen Flug zum Mond zu unternehmen, das weiß fast jedes Kind. Aber wie wurden die ersten Fluggeräte entwickelt und wer war der Pionier der Lüfte mit einem motorisierten Flugobjekt? Das Gustav Weißkopf Museum in Leutershausen gibt seit 1987 Antworten und ist im „alten Landgericht“ untergebracht. Damals galten die amerikanischen Gebrüder Wilbur und Orville Wright als die ersten motorisierten Flugpioniere. Das sollte sich ändern, als durch noch lebende Augenzeugen und einem im Original existierenden Zeitungsartikel der „Scientific amercian“ vom 8. Juni 1901 beweisen ließ, dass der gebürtige Leutershäuser Gustav Weißkopf der wirkliche Pionier der Lüfte war. Nach dreijähriger Generalsanierung des denkmalgeschützten „Alten Landgerichts“ beherbergt es heute ein moderneres und attraktiveres Museum als zuvor. Die größte bauliche Leistung war die Verbindung des 1. und 2. Obergeschosses zu einem großen „Flugraum“ mit Öffnung des darüber liegenden Dachstuhls. „Das war eine echte Herausforderung, auch in Sachen Bauplanung, die ich als Doktorandin für Geschichte zu bewältigen hatte“, sagt Dr. Laura Gebauer (jetzige Museumsleiterin). Das Gustav Weißkopf Museum „Pioniere der Lüfte“ wurde Mitte September 2023 in Leutershausen wieder neu eröffnet. „Neben vielen Ehrengästen fand sich auch jeweils eine Enkelin von Gustav Weißkopf und seinem Bruder Johann ein“, erzählt Dr. Laura Gebauer. Die Geschichte von den ersten Flugversuchen des Menschen bis zu hochentwickelten Hightech-Flugzeugen sind hier an einem Ort ausgestellt. Haben die Urgroßeltern die Anfänge deutscher Flugtechniken noch erlebt, wollen die Jungen doch wissen, wie das damals war. Im Zentrum der Ausstellung steht die Person Gustav Weißkopf und das Rätsel um den ersten Flug mit seinem ersten motorisierten Flugzeug, der „Gustav Weißkopf Nr. 21“. Welche Beweise gibt es...

Gemeinsam Nov08

Gemeinsam

Liebe Leser, die letzte ROTOUR-Ausgabe im Jahr, und gleichzeitig die erste von drei Doppelnummern, soll immer etwas Besonderes sein. Das ist unser Anspruch, denn schließlich fällt in diesen Zeitraum Weihnachten mit all seinen vorgelagerten Festen. Wir wollen Sie also auf den kommenden Seiten darauf einstimmen – und Ihnen auch ein kleines Geschenk machen. Machen Sie gerne Gesellschaftsspiele? Oder lösen Sie vielleicht lieber im Stillen knifflige Rätsel? Für beide Varianten eignet sich unser Memory, das Sie in der Heftmitte finden. Sie müssen es nur vorsichtig herauslösen und die perforierten Karten auseinander trennen. Und schon geht es los. Entwickelt hat das Gedächtnisspiel der Rothenburger Künstlerbund. Seit 100 Jahren gibt es den Verein in Rothenburg und gemeinsam realisieren sie eine kreative Zukunft. Es ist stets das Zusammenwirken von Einzelnen, das zu Stärke und Neuem führt. Wussten Sie, dass es in Rothenburg eine schmuckvolle Moschee gibt – von außen ganz unscheinbar in einem Wohnhaus untergebracht? Die türkisch-islamische Gemeinde Rothenburgs hat das Projekt selbst finanziert und im gemeinsamen Einsatz realisiert. Immer wieder stoßen wir bei unseren Recherchen und Interviews auf die Aussagen, dass Projekte wie der neue „Märchenwald“, die alltägliche Arbeit im Tierheim oder auch das 50-jährige Bestehen eines Autohauses nur im Zusammenwirken von Einzelnen ent- und bestehen kann. In diesem Wissen wünschen wir Ihnen eine schöne und gemeinsam erlebte Vorweihnachtszeit. Ihre Andrea...

November/Dezember Nov08

November/Dezember

Das Inhaltsverzeichnis des ROTOUR-Heftes für November/Dezember Kultur Editorial: Gemeinsamkeiten Der Reiterlesmarkt ist weltbekannt Wer war der erste Pionier der Lüfte? Handbeschriftete Weihnachtskugeln Ehrenamt: Besuch im Tierheim Der Märchenwald im Lichthof Veranstaltungen Besonderes Weihnachtskonzert Die Schreiner zeigen sich Vielfalt beim „Märchenzauber“ Ausgehtermine Rund um die Frankenhöhe Wohin im Hohenloher Land Wirtschaft Die eigenen Finanzen im Blick Hochgenuss in Schönbronn 100 Jahre Kreativität in Rothenburg Memory vom Künstlerbund Autohaus Kern: ein Familienbetrieb Information Rundgang durch die Jahrhunderte A walk through centuries Sozialdienste Karte Umgebung von Rothenburg TITELBILD und Memory (Heftmitte): Grafik und Gestaltung Carmen Hiller Service Wohin ausgehen in Rothenburg? Sehenswürdigkeiten in deutsch/englisch Informationen von A bis Z Freizeitideen Inserentenübersicht Impressum Gesellschaft Personalia: Üzeyir Eraslan Weihnachtstassen-Bild wird versteigert Heimatküche: Wildgenuss Die Naturkindertagesstätte Eine Leidenschaft für die Esskastanie Fritz Klinglers Gedicht:...

Mit eigenen Songs

Die Mädchenband „the diamonds“ vertonen ihre Lieder Sie kennen sich schon seit dem Kindergarten: Amelie Hofacker (Insingen), Luise Kosian (Lohr), Mareike Hoch, Anna Dechand und Nora Schamann (alle Insingen) und Lina Krämer (Bockenfeld). Sie sind neun Jahre alt und gehen gemeinsam in die vierte Klasse der Grundschule in Gebsattel. An einem Nachmittag schenkt Mareike ihren Freundinnen jeweils eine Kette, dessen Glieder wie kleine Diamanten glitzern. Da die sechs Mädchen schon immer Freude am gemeinsamen Singen hatten, kam Luise (Bild oben re.) auf die Idee, eine Band mit dem Namen „the diamonds“ zu gründen, um ihre selbst geschriebenen und komponierten Lieder zu präsentieren. Bisher übten die jungen Sängerinnen ihre Lieder in den Pausen in einer ungestörten Ecke des Schulhofes ein. „Wir Eltern habe das Singen unserer Töchter immer ein wenig belächelt“, gibt Amelies Mutter Johanna Hofacker zu. Bis sie die Lieder einmal zu hören bekamen. „Wir waren beeindruckt“, erinnert sie sich. Gemeinsam bringen die Mädchen die inhaltlichen Ideen zu Liedtexten zusammen und komponieren die Melodie, bis ihnen der Refrain und der Liedtext so richtig ins Blut gehen. Amelies Geburtstag stand vor der Tür; anstelle einer typischen Kindergeburtstagsfeier sollte es ins Tonstudio bei Carmen Hofacker gehen, um die Lieder aufzunehmen. Das klingt gut und hat sogar die weltweit erfolgreiche Sängerin Carmen Hofacker (Carmen Underwater) aus Diebach animiert, den Mädchen bei der Vertonung der Stücke zu helfen. Mit ihrer Band-Erfahrung, aber auch als Solosängerin hat sie im Jahr 2018 die MiniMusikanten ins Leben gerufen, ein Projekt für Kinder im Alter von ein bis vier Jahren mit ihren Eltern. So wie die sechs Mädchen hat sie schon als Kind gemerkt, dass Singen ihre Begabung ist. Das ist nun ein Jahr her. Zuerst kam das Lied „Lineal“, dann „Feuerfrei“. Es ist die Rede von Wildpferden, die dem Betrachter das...

Ein Menschenfreund

Albert Ströhlein bietet Benimmkurse an und lädt zu besonderen Hauskonzerten Mitten in Brunst, zwischen Leutershausen und Dombühl gelegen, ist Albert Ströhlein angekommen. Sein romantisch, stilvolles Haus wollte einst niemand, denn es war ein eher unscheinbares Objekt in der Ortsmitte. „Ich habe gesehen was man daraus machen kann“, sagt er. Also hat er Hand angelegt, Wände herausreißen lassen, Zimmer neu gestaltet, Rosen gepflanzt. Es sollte nur sein Wochenendhaus werden. Nun ist es zu seiner neuen Heimat geworden. „Das hätte ich mir früher nicht vorstellen können“, erzählt er mit Nachdruck. Ströhlein stammt zwar aus Erlach, dem Nachbarort, aber es zog ihn schon immer in die Ferne. „Mit 15 Jahren habe ich eine Kellnerlehre im Hotel Eisenhut begonnen“, erzählt der 68-Jährige. Das war sein Wunsch. Lange Jahre hat er dann in verschiedenen Häusern gearbeitet. Er war in Dedham in England beschäftigt, danach als Ordonanz-Soldat im Offizierskasino in Landsberg. Von dort ging es nach Rottach-Egern, an den Empfang zurück in den Eisenhut und dann als Service-Leiter ins Hotel Greifenpost in Feuchtwangen. Nach der Ausbildung zum Serviermeister an der Berufsschule Rothenburg kamen noch Stationen in Neckar-Westheim und Bauzen bevor er von der Eröffnung der Bayerischen Landesvertretung in Berlin erfuhr. „Ich habe damals einen Bericht im Fernsehen gesehen und dachte mir, die brauchen bestimmt Personal“, erzählt er. Also hat er sich beworben und war 19 Jahre als Service-Leiter in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin angestellt. „Das war wie ein Sechser im Lotto“, kommentiert Albert Ströhlein, der seit einigen Jahren im Ruhestand ist. In der Bayerischen Landesvertretung war er für den Gastrobereich mit etwa zehn Angestellten zuständig. Umgang mit Politikern Er hat Roman Herzog, regelmäßig Angela Merkel und einmal auch Michael Gorbatschow umsorgt. Im Rahmen einer Veranstaltung mit Reden über Europa war auch Kardinal Ratzinger, der spätere Papst, zu Gast in...

Neuer Glanz in alten Mauern...

Gastronomie, Hotellerie und Weingut auf Schloss Frankenberg Jeder Märchenschlaf ist einmal vorbei. So auch der von Schloss Frankenberg. Im Jahr 1225 wurde die Anlage, die einst aus zwei Burgen (Hinterfrankenberg und Vorderfrankenberg) bestand, erstmals schriftlich erwähnt. Über 800 Jahre Geschichte haben dann ihre Spuren hinterlassen. Die Burg wurde zwar nie eingenommen, aber die wechselnden Burgherrn hatten auch so jede Menge zu tun, um die Anlage mehr oder weniger in Schuss zu halten. Heute existiert nur noch das Schloss und die Vorburg – und auch diese beiden imposanten Gebäude drohten zu verfallen. Wie im Märchen hat das Schloss auf den erlösenden „Kuss“ gewartet. Dieser kam in Form des European Heritage Projects, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, besondere historische Gebäude zu restaurieren und mit neuer Nutzung der Bevölkerung wieder zugänglich zu machen. Finanzkräftiger Investor Hinter dem European Heritage Project steht Prof. Dr. Dr. Peter Löw. Löw ist ein erfolgreicher Unternehmenssanierer. Damit hat er ein beträchtliches Vermögen gemacht und hatte die finanziellen Möglichkeiten, als neuer Schlossherr über 12 Millionen in die Sanierung zu investieren. „Komplett ohne staatliche Zuschüsse, also ohne Steuergelder“, ergänzt Marilena Wittmann, zuständig für das Marketing. Seit dem Kauf im Jahr 2014 liefen die Arbeiten am und rund um das Schloss und sind (bis auf ein paar Kleinigkeiten) nun abgeschlossen. Das neue Konzept von Schloss Frankenberg ruht auf drei Säulen: Kulinarik, Wein, Übernachtung. Auf Schloss Frankenberg gibt es zwei gastronomische Betriebe: das Amtshaus mit klassisch fränkischer Küche und das Fine-Dining-Restaurant „Le Frankenberg“ direkt im Schloss. Der kulinarische Leiter für beide ist Steffen Szabo, ehemals Bayerns jüngster Sternekoch. Mit 25 Jahren erkochte er sich in Coburg einen Stern und behielt ihn über drei Jahre. Danach hatte er in Volkach wieder einen Stern über zwei Jahre. Kreative Spitzenküche Im „Le Frankenberg“ realisiert der 33-Jährige eine...