Weg der Besinnung

Jutta Schrenk findet ihr Glück auf dem Jakobsweg Sport und Bewegung, das ist ihre Passion. Jutta Schrenk, gebürtige Schweinfurterin, hat über 50 Jahre in Geslau gelebt und gearbeitet, hat ihre Mutter gepflegt und ihre Tochter Anke groß gezogen. Jeden Abend nach getaner Arbeit hat sie sich frische Luft beim Walken oder auf einem Spaziergang gegönnt. Nicht selten wurde sie belächelt und gefragt, ob sie nicht genug ausgelastet sei. „Ich brauche die körperliche Betätigung wie die Luft zum Atmen“, sagt sie lächelnd. Ganze 30 Jahre leitete sie die Gymnastik-Gruppe des TSV Geslau und weitere 10 Jahre die Nordic Walking-Gruppe. Es wundert nicht, dass sie sich in den 90er-Jahren sofort für die Begehung des neuen Pilgerweges von Jakobskirche zu Jakobskirche zwischen Nürnberg nach Rothenburg begeistern konnte. Die Wanderung ging von Stein nach Heilsbronn über Colmberg nach Rothenburg, natürlich zur Jakobskirche mit der St. Jakobs-Statue vor dem Portal. „Berührt man dessen Zeigefinger, bringt es dem Pilger Glück“, heißt es. Sie hatte „Lunte gerochen“, was das Pilgern angeht. Wieso also nicht gleich einen Tagesausflug auf den Spuren des Jakobsweges mit ihrer Gymnastik-Gruppe unternehmen, dachte sich Jutta Schrenk im Stillen. Auf diesem Wege stieß die durchtrainierte „Wandersfrau“ in der Jakobskapelle in Oberdeutenbach auf einen Spruch, der sie über insgesamt 4 825 km auf dem Jakobsweg begleiten sollte: „Zuhause bin ich, wo ich bleib, wenn ich geh“. Raus aus dem Alltag, um sich einmal nur auf sich selbst besinnen zu dürfen, war ihr Motto. Dass sie einmal den gesamten Jakobsweg gehen würde, stand nicht auf dem Plan. Heute hängt eine große Landkarte im Gästezimmer, auf der sie mit bunten Pinnnadeln die 13 Etappen ihrer Wanderungen markiert hat. Mit 65 Jahren auf dem Jakobsweg Im Sommer 2011 war es so weit. Die damals 65-Jährige wanderte gemeinsam mit einer Freundin ihren ersten Pilgerweg...

Entdeckungsreise

Wanderführer durch Hohenlohe und das Taubertal Von Schlössern und Burgen, vom Land- und Bauernleben und den von den Wirren des Krieges gezeichneten Regionen Hohenlohe und Taubertal handelt der neue Wanderführer aus der Reihe „Mit Geist & Füßen – Hohenlohe & Taubertal erleben“ (Belser/Kosmos Verlag). Felicitas Wehnert, ehemalige Chefredakteurin für „Landeskultur und Feature“ beim SWR-Fernsehen ist in Rothenburg geboren und freut sich sehr, die schönsten Eindrücke rund um ihre Heimat mit lesenden Wanderern zu teilen. In Detwang hat sie geheiratet und ihre Eltern bewohnten ein Häuschen in Gebsattel. Das Hohenloher Land hat sie als Fernsehredakteurin kennen und lieben gelernt. Illustriert mit 120 eindrücklichen Bildern ihres Ehegatten (Fotograf und Liebhaber von Dokumentar- und Naturfilmen) Manfred Schäffler, hat Felicitas Wehner in der Reihe „Mit Geist & Füßen“ bereits Wanderbücher rund um die Schwäbische Alb und das Elsass verfasst. In ihrem neuesten Werk werden 18 abwechslungsreiche Wanderungen entlang alter Pilger- und Handelswege durch das geheimnisvolle Burgen- und Bauernland von Jagst und Kocher von Bühler bis ins Taubertal beschrieben. Jede Tour enthält eine Legende mit Anreisemöglichkeiten, Start- und Zielpunkt, Länge und Dauer der Wanderungen, Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten, die zum Pausieren einladen – ein Wanderbuch ideal für Kurzurlauber, Tages- oder Wochenendausflügler. Vorbei an Mühlen, großen Reichsstädten, mittelalterlichen Orten, traditionellen Dörfern, großen Klosteranlagen sowie an Burgen des Hohenloher Adels, führen die beschriebenen Wanderwege. Kulturelle Höhepunkte sind beispielsweise drei Madonnen von Weltrang, das Kloster Schöntal und das Weikersheimer Schloss. Dazu gehört natürlich auch das Herzstück Hohenlohes im Jagsttal, das Schloss Langenburg, von wo aus ein Wanderweg zu einem archäologischen Fund der Krypta in Unterregenbach führt. Besondere Orte Ein sieben Kilometer langer Rundweg (auch für Rollstuhlfahrer geeignet) führt von Stuppach zum Residenzschloss mit Deutschordenmuseum in Bad Mergentheim und wieder zurück zur grandiosen Stuppacher Madonnen-Kirche. Im Nordosten Hohenlohes ist eine kleine barocke Rarität erhalten...

Geflieste Visionen

Hendrik Hiller geht mit „Artefakt“ neue Wege im Fliesenlegerhandwerk Ein handwerklicher Job ist ein toller Beruf. Hendrik Hiller ist Meister im Fliesenlegerhandwerk und hat 2020 seine eigene Firma „Artefakt Fliesen“ in Rothenburg gegründet. Er denkt seinen Job und sein Unternehmen mit frischen, zeitgemäßen und gerne auch ein wenig verrückten Ideen. Räume mit Fliesen zu gestalten ist für ihn wie Kunst. Auf seinem Schreibtisch am neuen Firmensitz in der Dr.-Bühler-Straße 17 liegen Musterplatten mit englischen Fliesen. Ein handgemachter Traum mit haptischer Note. Er erzählt von Aufträgen, wo er in einer alten Mühle Fliesen in Betonoptik in einer Größe von 1 x 1 Meter verlegt hat, oder zeigt Bilder eines Wohnzimmerbodens mit Feinsteinzeugfliesen in Rostoptik. „Wir können gleichzeitig mit den Fliesen auch eine Fußbodenheizung einplanen und verlegen“, so Hiller. Ein Stichwort beflügelt Was immer er realisiert, am Anfang steht stets die Vision oder der Wunsch der Kunden. Seine Philosophie geht sogar noch ein Stückchen weiter: Die gestalterischen Möglichkeiten mit Fliesen haben mittlerweile ein so breites Spektrum erreicht, dass der Laie dies gar nicht fassen kann. Ein Stichwort an den Profi setzt somit einen kreativen Prozess frei. Ob nun thematisch englischer Jugendstil mit den Fliesen einziehen soll, ob es hochmodern oder lieber natürlich aussehen soll oder einfach die Lieblingsfarbe in Szene gesetzt wird, Hendrik Hiller lässt diese Visionen zu gefliesten Realitäten werden. Dafür greift er auf ein Netzwerk von über 150 Fliesenherstellern in ganz Europa und darüber hinaus zurück. Diese guten Kontakte sind eine Reminiszenz an die Familientradition. „Mein Großvater gründete 1968 das Familienunternehmen ‚Fliesen Jörke‘“, erzählt Hiller. Seine Eltern führten es weiter und er selbst hat hier seine Lehre, seinen Meister und weitere Ausbildungen gemacht. Im Jahr 2011 wurde er als Bundessieger der Fliesen-, Platten- und Mosaiklegergesellen ausgezeichnet; 2014 hat er seine Meisterprüfung abgelegt und 2016 mit einer...

Vertrauensvoll und kompetent

Firma Finanzhoch3 steht für persönliche Finanzplanung und Absicherung für Jeden Von der Corona-Pandemie, dem Klimawandel, Cyberangriffen, Ukraine-Krieg bis hin zu ständig steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten: All das sind Umstände, die finanzielle Folgen haben. Wer behält da noch den Überblick? Die Firma Finanzhoch3 GmbH & Co. KG in Rothenburg bringt Licht ins Dunkel, ob privat oder gewerblich, das ist einerlei. Thomas Schwemmbauer (Bankkaufmann), Tochter Lara Schwemmbauer (Betriebswirtin, Fachwirtin Finanzberatung IHK) und Friedrich Krauß (Bankkaufmann) stemmen das Beratungsunternehmen in ihrem Büro im Herterichweg 8. „Der Namenszusatz ‚hoch3‘ basiert nicht, wie man annehmen könnte, auf uns als dreiköpfiges Team. Vielmehr steht dieser Begriff für die drei Säulen unseres Beratungsspektrums“, erklärt Lara Schwemmbauer, die als junge Finanzberaterin eher eine Exotin in der Männerdomäne ist. Geldanlagen, Finanzierung und Absicherung stehen im Fokus ihrer Beratungskompetenzen. Als ehemalige VR-Bank-Kollegen kennen sich Friedrich Krauß und Thomas Schwemmbauer mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bankwesen und den über die Jahre gewachsenen Verbindungen zum Kunden bestens aus. Irgendwann haben sie nach beruflicher Veränderung gesucht. „Von 1998 bis 2017 schloss ich mich der Zürich Gruppe an“, erzählt der heutige Geschäftsführer Thomas Schwemmbauer. Die beiden Freunde und Berufskollegen haben es ohne einander nicht ausgehalten und wagten im Jahr 2017 den Schritt in die Selbstständigkeit. Zeitgleich absolvierte Lara Schwemmbauer das BWL-Studium mit einer Bachelorarbeit zum Thema „Objektivität in der Finanzberatung“. „Ein sensibles Thema, denn laut meiner Recherche erhalten Mandanten, die sich einmal angenommen, an zehn verschiedene Beratungsfirmen wenden, zehn unterschiedliche Finanzpläne“, beschreibt Lara Schwemmbauer die Marktsituation. Alleinstellungsmerkmale Mit der langjährigen Bank-Erfahrung ihres Vaters Thomas Schwemmbauer und dessen Freund und Kollegen Friedrich Krauß schien das Beratungstrio bei der Gründung der Firma Finanzhoch3 GmbH & Co KG perfekt. Das Ziel einer ehrlichen, zuverlässigen und der Lebenssituation des Kunden angepassten Finanzberatung sollte künftig im Vordergrund stehen. Dazu verpflichtete sich die Firma freiwillig nach der DIN-Norm 77230 („Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“) zu agieren. Diese Verordnung wurde von Marktteilnehmern, Verbraucherschützern und Wissenschaftlern gemeinsam entwickelt, ohne Gegenstimmen verabschiedet und Anfang 2019 veröffentlicht. Ziel ist es, den Kunden objektiv und neutral, also frei von möglichen Interessen der Berater und Unternehmen, über die eigene Finanzlage zu informieren und für eine optimale Absicherung, Vorsorge und Vermögensplanung zu sorgen. Ob Geldanlagen, persönliche Vermögenskonzepte, Finanzierungen von Immobilien, Altersabsicherung oder Zusatzkrankenversicherungen – seit der Firmengründung arbeiten die drei Finanzexperten unter Anwendung der selbst auferlegten DIN-Norm. Für ein möglichst effizientes Arbeiten sorgte Geschäftsführer Thomas Schwemmbauer von Anfang an für eine fast 100-prozentige Digitalisierung. Um immer auf dem neuesten Stand des Marktgeschehens zu sein, hat sich das Unternehmen dem vfm-Maklerverbund, dem 400 Maklerunternehmen angehören, angeschlossen. Jährliche Treffen, wie in diesem Jahr in Würzburg bieten vfm-Mitgliedern regen Austausch über sämtliche Neuerungen in allen Produktsparten in der Welt der Finanzen. Es werden unter anderem auch Präzedenzfälle im Versicherungsbereich besprochen. Die Firma Finanzhoch3 ist aufgrund eines stets umfassenden Überblickes über alle Angebote der angeschlossenen Versicherungen in der Lage, das beste Preis-Leistungsverhältnis für den Kunden zu eruieren. Der vfm-Verbund berät die Firma Finanzhoch3 auch in technischen Sicherheitsfragen, optimiert Internetauftritte und bietet Auskünfte in rechtlichen Fragen. Das spart Zeit. „Auf diese Weise können wir auch durch permanente Fortbildung als unabhängige Berater einen ausschließlich auf den Mandanten zugeschnittenen Finanzplan ausarbeiten, der auf der Grundsatzanalyse nach DIN-77230 erstellt wird“, erklärt Friedrich Krauß den Unterschied zu Fachberatern, die sich nicht der DIN-Norm verpflichtet haben. Hier geht es ausschließlich um die Bedürfnisse des Kunden. Aber wie kann man sich so einen Beratungsvorgang vorstellen? Jeder Kunde erhält zuerst einmal eine Art Anamnese mit Diagnose, ähnlich wie bei einem Arzt. „Dann muss aufgeräumt werden“, so die Erfahrung der drei Finanzexperten. Oft existieren mehrere Versicherungen für den gleichen Bereich. Nicht mehr benötigte Verträge werden gekündigt andere Versicherungen werden abgeschlossen. Durch die Basisanalyse nach DIN-Norm erhält der Mandant selbst einen detaillierten Überblick über seine momentane Situation. Dabei werden Themen des alltäglichen Lebens wie Absicherung bei Verlust oder Beschädigung, Vorsorge, d. h. Schutz vor finanzieller Not bei Krankheit, Tod oder bei Pflegebedürftigkeit sowie Rentenvorsorge unter die Lupe genommen. Beispielsweise sind die Kosten...

Volksbildung und Forschung Mrz09

Volksbildung und Forschung

Das Sängermuseum in Feuchtwangen widmet sich dem Amateurchorwesen Mitten in Feuchtwangen gibt es ein Museum, das in ganz Deutschland einzigartig ist: Das Sängermuseum. Es ist das einzige Chormuseum Deutschlands und gleichzeitig das Forschungszentrum mit dem weltweit größten Archiv zur Geschichte des deutschen Amateurchorwesens von den Anfängen bis in die Gegenwart. Der Motor, der das Haus zu dieser Strahlkraft gebracht hat, ist Prof. Dr. Friedhelm Brusniak. Von 2004 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2019 war er Inhaber des Lehrstuhls für Musikpädagogik an der Universität Würzburg. Er ist wissenschaftlicher Leiter des Sängermuseums und hat dieses aufgebaut. Von 2010 bis 2018 hat er die Entwicklung der Stiftung Dokumentations- und Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens geleitet und ist stellvertretender Vorsitzender der Stiftung. Neben vielen Ehrenämtern leitet er seit 2018 das An-Institut Forschungszentrum des Deutschen Chorwesens an der Uni Würzburg. Von der Entwicklung des Chorwesens, von der Prägung demokratischen Gedankenguts durch Sängerverbindungen oder auch von der Kraft eines gemeinsamen Ideals erzählt er mit einer Begeisterung, deren Funke sofort überspringt. Sowohl für Feuchtwangen, als auch für ihn selbst war die Realisierung eines Sängermuseums wegbereitend. In den beiden Ausstellungsräumen des Museums, die etwa ein Drittel der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten einnehmen, werden die Besucher von einer kostbaren Fahne empfangen, die aus dem Jahr 1861 stammt. Bei dem Sängerfest 1861 in Nürnberg sollte der Deutsche Sängerbund gegründet werden. Auch wenn die Gründung letztlich erst ein Jahr später in Coburg stattfand, so ist die Größe der damaligen Bewegung auch an einem ebenfalls im Museum gezeigten Stahlstich von besagtem Treffen nachvollziehbar: Über 5 000 Sänger und an die 60 000 Besucher drängten damals in die Nürnberger Festhalle. „Neben den Sport- und Schützenvereinen war das Singen eine Massenbewegung“, so Brusniak. Dem Musikwissenschaftler liegt es am Herzen, mit der Entwicklung des Chorwesens auch die Entstehung und Festigung demokratischer Grundzüge aufzuzeigen. Das handgeschriebene und -gezeichnete Original der Zelter Liedertafel bildet dafür einen Ausgangspunkt. Die Liedertafel, eine Art Tafelrunde, wurde 1808 durch Carl Friedrich Zelter, dem Direktor der Sing-Akademie zu Berlin, gegründet und stellt den ersten bürgerlichen Männerchor dar. Die festgehaltene Sitzordnung zeigt, dass hier erstmals eine Verbindung von Gleichgesinnten unterschiedlicher Stände möglich war. An der Wand darüber ist ein Zitat von „Sängervater“ Karl Pfaff beim schwäbischen Liederfest 1827 zu sehen: „… und niedersinken vor des Gesanges Macht der Stände lächerliche Schranken …“. Gesangvereine trieben also schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Emanzipation des Bürgertums voran. Die Darstellung der Arbeitergesangvereine im Museum, die als erste Frauen aufnahmen, untermauert diese Entwicklung. Aber auch die Macht des Gesangs in Kriegszeiten hat Widerhall im Museum gefunden. Ein handschriftliches Liederbuch aus der Gefangenschaft, das in der zweiten Strophe von „Alle meine Gedanken“ die Adressen der Mitgefangen enthält, ist ein außergewöhnliches Zeitdokument. „Es gibt Geschichten zu erzählen, die weit über das Chorwesen hinaus gehen“, erklärt Prof. Dr. Brusniak. Diverse Autografen (eigenhändige Niederschriften bekannter Persönlichkeiten) oder frühe Erstdrucke u.a. von Anton Bruckner, Johannes Brahms, Franz Schubert, dem Schweizer Musikpädagogen Hans Georg Nägeli sowie zahlreiche Briefe von Franz Liszt oder auch die handschriftliche Chronik des „Sängerkranz Nürnberg“ mit authentischen Berichten über das Tagesgeschehen sind im Besitz des Museums. Die öffentlichen Ausstellungsräume auf zwei Etagen geben einen kleinen, didaktisch gut aufbereiteten Einblick in die vielfältigen Facetten des Amateurchorwesens. Feuchtwangen hat einen der ältesten Gesang- und Musikvereine, gegründet im Jahr 1827. Im Rahmen eines Jubiläums kam einst die Idee auf, ein Museum in Feuchtwangen zu etablieren. Brusniak hat sich damals an der Universität Augsburg bereits mit Forschungen zum Chorwesen einen Namen gemacht und konnte zum Aufbau des Museums gewonnen werden. „Am Anfang war da nur ein leerer Tisch, ein paar Bleistifte, ein kleiner Stapel Papier und ein grünes Telefon“, erinnert er sich. In Feuchtwangen waren allerdings alle Originalunterlagen seit Gründung des Gesangvereins vorhanden. Gemeinsam mit seiner eigenen Forschungsbibliothek konnte der Wissenschaftler mit einem profunden Grundstock an die Arbeit gehen. Im Jahr 1989 wurde das Museum gegründet und bereits im Juni 1990 stand die erste Sonderausstellung. Friedhelm Brusniak ist Wissenschaftler mit Leib und Seele....

Hilfe am Ende des Lebens Mrz09

Hilfe am Ende des Lebens

Der Hospizverein begleitet Schwerkranke und Angehörige nach deren Wünschen Der Tod und der Weg eines Sterbenden sind noch immer Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Der Hospizverein Rothenburg bricht mit seiner ehrenamtlichen Arbeit diese verkrusteten Strukturen auf. Der Verein hat 55 aktive Helfer im Einsatz, zehn weitere pausieren aktuell. Dazu kommen zwölf Ehrenamtliche in der Trauerbegleitung und fünf im Besuchsdienst. Aktuell läuft ein einjähriger Schulungskurs mit zehn Interessierten, die voraussichtlich im September das ehrenamtliche Team ergänzen. „Unsere Helfer sagen, sie werden mehr beschenkt, als sie geben“, erklärt Ursula Memhardt das rege Interesse an einem Ehrenamt beim Hospizverein. Sie ist gemeinsam mit Elisabeth Dechand die Koordinatorin für die vielfältigen Einsätze des Vereins. Die beiden Mitarbeiterinnen sind die einzigen Festangestellten. Alles andere läuft auf ehrenamtlicher Basis. „Was wir machen, ist Zeit schenken“, erklärt Petra Underbrink, seit elf Jahren erste Vorsitzende des Hospizvereins. Ist ein Mensch schwer krank, steht meist im Fokus, was nicht mehr geht. Der Mensch selbst mit seinen Wünschen wird nicht wahrgenommen. Der Hospizverein setzt sich dafür ein, auch am Lebensende noch Lebensqualität und wertvolle Tage zu schaffen. Dabei wird dem Menschen nichts übergestülpt. „Ein Großteil der Helferausbildung befasst sich damit, zu erkunden, was der Schwerkranke will“, erklärt Ursula Memhardt. Ein mitgebrachter Apfel aus dem Garten kann schöne Erinnerungen wecken oder eine letzte Fahrt auf das Feld führt zu innerer Ruhe. Die Biografie der Menschen zu erfahren ist dabei ein wichtiger Anknüpfungspunkt. Manche Menschen haben am Lebensende auch noch offene Themen, die sie keinen Frieden finden lassen. Fundierte Ausbildung Im Zwei-Jahres-Rhythmus bietet der Verein eine einjährige Hospizbegleiter-Ausbildung an. Die 100-stündige Schulung und ein daran angeschlossenes 15-stündiges Praktikum vermitteln den Interessierten ein fundiertes Wissen im Umgang mit schwerst kranken Menschen, Sterbenden und deren Angehörigen. Je nach zeitlichem Volumen, das die Ehrenamtlichen selbst bestimmen, werden die Einsätze dann koordiniert. Ursula Memhardt achtet dabei auf Gemeinsamkeiten, die eine Vertrautheit zwischen Begleiter und Schwerkrankem wachsen lassen. „Aber auch die Angehörigen mitzunehmen ist ungemein wichtig“, weiß Petra Underbrink. Die Situation ist oft angespannt. „Unser Ziel ist es, dass der schwer kranke Mensch von denen begleitet wird, die er braucht“, so Ursula Memhardt. Im besten Fall sind das die Angehörigen. Hospizbegleiter nehmen auch hier den Druck heraus, schaffen kleine Freiräume, damit Angehörige wieder Kraft schöpfen können. „Wir sind nicht im Vordergrund. Wir stützen“, fasst Underbrink zusammen. Underbrink und Memhardt wünschen sich daher auch einen früheren Kontakt zum Hospizverein. Der Fokus steht nicht auf dem Moment des Sterbens, sondern in der Hoffnung und den kleinen Dingen, die den Weg zur Endlichkeit bereichern können. Eine Begleitung kann auch über längere Zeit gehen. Neben der Hospizbegleitung bietet der Verein, der 2002 gegründet wurde und im Januar sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat, auch Kinderhospizarbeit und Trauerbegleitung an. Ein Trauercafé, die Trauervesper in Schillingsfürst und der Trauerstammtisch in Rothenburg werden jeweils einmal im Monat angeboten. Dazu kommt ein Beratungsangebot bei Vorsorgevollmachten, Betreuungs- und Patientenverfügungen und in der außerklinischen Ethikberatung (mit dem Seniorenbeirat) sowie das Angebot eines „letzte Hilfe Kurses“ (nächster am 13. Oktober). Jeder Mensch muss sterben. „Das Thema muss für uns alle leichter werden“, wünscht sich Petra Underbrink. Der Verein betreibt daher aktiv Öffentlichkeitsarbeit und bietet Veranstaltungen an. Mit einer Lesung der Autorin Petra Frey aus ihrem Buch „Sterbemund“ am 1. April (19 Uhr) im Musiksaal will der Verein Interessierte erreichen. Am 26. Oktober (19 Uhr, Musiksaal) wird der Film „Beim Tod meiner Mutter“ gezeigt, mit anschließender Diskussion. Weitere Infos gibt es online unter www.hospizverein-rothenburg.de....

Tradition Mrz09

Tradition

Osterbrunnen mit echten Eiern Die Osterbrunnen in Rothenburg sind eine Augenweide. Seit dem Jahr 2000 (mit nur einer Unterbrechung im Jahr 2020 wegen Corona) ist Ursula Ilgenfritz dafür verantwortlich. Die ehemalige Lehrerin hat dereinst gemeinsam mit ihren Schülern das Projekt gestartet. Ihre Grundidee blieb bis heute unverändert: Auf den Rothenburger Brunnen befinden sich nur echte, handbemalte Eier. Traditon hat der Osterschmuck auf den Brunnen am Markusturm und in der Herrngasse. Rund 5 000 Eier sind für die beiden Brunnen notwendig. Dazu kommen Buchsgirlanden, die Ursula Ilgenfritz selbst bindet. Gut 80 Arbeitsstunden fliesen allein da hinein. Obwohl Schilder an den Brunnen hängen, dass die Eier nicht beschädigt werden sollen, hilft das nur bedingt. In manchem Jahr gehen über 500 der kleinen Kunstwerke kaputt. Ostereier ausblasen, anmalen und in Schutzlack tauchen steht also Jahr für Jahr immer wieder auf dem Programm. „Heuer gibt es eine Neuerung“, erzählt Ursula Ilgenfritz. Der Brunnen am Plönlein wird als drittes Kunstwerk von ihr in Szene gesetzt – und zwar mit Eiern in den ukrainischen Nationalfarben. In Rothenburg lebenden Ukrainerinnen haben die Eier neu bemalt. Der Plönleinbrunnen wird so mit bis zu 1 500 Eiern weitgehend in Blau-Gelb erstrahlen. Wo der Brauch geschmückter Osterbrunnen herkommt, ist ungewiss. Sowohl ein heidnischer Ansatz als auch die Würdigung des Wassers als Lebensader könnten hinter der Idee stecken. In der Fränkischen Schweiz ist der Brauch intensiv verbreitet und längst ein touristisches Ausflugsziel. Ursula Ilgenfritz und ihre Helfer schmücken in diesem Jahr die Rothenburger Brunnen voraussichtlich am Dienstag, den 28. März....

Aufbruch Mrz09

Aufbruch

Liebe Leser, nun geht es wieder los. Und zwar mit voller Kraft. Corona, was war das noch mal, ist Vergangenheit. Die Energiekrise ist vorerst auch absehbar, denn nun zeigt sich endlich wieder die ­wärmende Sonne. Es ist also an der Zeit, trübe Gedanken wegzufegen und sich mit frischer Freude der Aufbruchstimmung des Frühjahrs hinzugeben. Die aufblühende Jahreszeit möchten wir dementsprechend mit ROTOUR begleiten, das nun noch mal als Doppelnummer für die Monate März und April erscheint. Bummeln Sie durch Rothenburg und entdecken Sie die wundervoll geschmückten Osterbrunnen, oder machen Sie einen Abstecher ins RothenburgMuseum. Hier gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern einmal im Monat bieten der Stadt verbundene Spezialisten dort ganz individuelle Führungen (Seite 6) an. Aufbruchstimmung herrscht auch in der Reisebranche und wir haben den Reiseservice Vogt in Windisch-Bockenfeld besucht. Seit Jahrzehnten zeigt die Familie Vogt deutschen Reisegruppen nicht nur die ganze Welt, sondern sie holen Besucher aus aller Welt auch nach Hohenlohe (Seite 46). Oder wissen Sie vielleicht nicht wohin mit ihrem Ersparten? Die bodenständige Firma „Finanzhoch 3“ hat dafür gute Ideen (Seite 54). Und um dem Tatendrang der aufkeimenden Lebenslust ein Ventil zu geben, schmökern Sie doch mal durch unsere Veranstaltungsseiten. Von den Wanderwochen über sportliche Laufveranstaltungen, Musikevents, Ausstellungen bis hin zum Running Dinner oder der Stadtmosphäre auf den Plätzen und in den Gassen der Altstadt ist im März und April einiges geboten. Also los, brechen Sie auf. Ihre Andrea...

März/April Mrz09

März/April

Das Inhaltsverzeichnis des ROTOUR-Heftes für März/April Kultur Editorial: Aufbruch Die Osterbrunnen haben Tradition Kunst erleben im RothenburgMuseum Engagiert im Hospizverein Kultur und Theater bei Aug & Ohr Mittelalterliche Musik in Ermetzhofen Veranstaltungen Geführte Wanderungen in Rothenburg Ausblick ins Jahr: die wichtigsten Feste Bunter Trubel an der Stadtmosphäre Ausgehtermine Rund um die Frankenhöhe Wohin im Hohenloher Land Wirtschaft Panoramafoto: Gedenkstein Agrarreisen vom Reiseservice Vogt Solide Beratung bei „Finanzhoch 3“ „Artefakt“: Die kunstaffine Welt der Fliesen Information Rundgang durch die Jahrhunderte A walk through centuries TITELBILD: Geschmückter Osterbrunnen, Foto: am Service Wohin ausgehen in Rothenburg? Sehenswürdigkeiten in deutsch/englisch Informationen von A bis Z Impressum Freizeitideen Gesellschaft Personalia: Susanne Koglin Schnappschuss: Stau Richtung Himmel Wanderführer für Tauber und Hohenlohe Erfahrungen auf dem Jakobsweg Szenegeflüster: Narrenzeit in Rothenburg Gedicht:...

Menschen kennenlernen

Der English-Conversation-Club (ECC) trifft sich wieder mittwochs Das Kaminfeuer brennt, ein Ständer mit Flaggen und der blaue Tischwimpel sind aufgestellt, das Glas Wein steht bereit: Es ist English-Conversation-Club-Zeit. Jeden Mittwoch um 19 Uhr treffen sich Menschen, die gerne Englisch sprechen und an den Gästen der Stadt interessiert sind, in der Altfränkischen Weinstube in Rothenburg. Beinahe wäre die Tradition, die fast 40 Jahre alt ist, durch Corona abgebrochen. „Ich war der Meinung, es wäre schade, wenn es den ECC nicht mehr gäbe“, erzählt Silke Ebert. Mit Michaela Eder, die schon 25 Jahre zu den Treffen des Clubs kommt, hat sie die Institution wieder zum Leben erweckt. Nach Ostern 2022 fand das erste Treffen statt. Mittlerweile hat sich ein harter Kern etabliert und im Laufe des Jahres sind auch wieder englischsprachige Gäste dazu gekommen. Ein neues Gästebuch existiert mit ersten Einträgen. Der English-Conversation-Club (ECC) wurde 1984 von Dieter Balb, dem langjährigen Chefredakteur des Fränkischen Anzeigers, gegründet. Von Anfang an sollte der ECC nicht mit Vereinsregularien belastet werden – und so ist es auch heute noch. „Wir haben weder Schriftführer noch Kassier“, so Michaela Eder. Zen- trales Anliegen ist das lockere Zusammentreffen von Einheimischen und Gästen. Vor Corona war das Clubtreffen bekannt und beliebt. „Da waren schon mal 20 Gäste da“, erzählt Inge Hubl und fügt an, „Wir rutschen dann einfach zusammen.“ Die Rothenburg-Besucher erfahren von den Treffen entweder über Tipps von ihrem Hotel oder auch aus dem Reiseführer. Reiseautor Rick Steves, eine Institution bei amerikanischen Touristen, hat an einigen Treffen teilgenommen und bezeichnet sie als „Jackpot“, denn hier trifft man auf echte Rothenburger. Und so etwas sucht schließlich jeder im Urlaub. Aber es gibt natürlich auch Touristen, die in regelmäßigen Abständen nach Rothenburg und zum ECC kamen. Besucher kommen ohne Anmeldung „Wer genau an einem Abend kommt, wissen wir nie“, so Silke Ebert. Die Gespräche drehen sich dann oft über die Unterschiede oder es gibt Fragen zu den Örtlichkeiten. Viele Amerikaner, die einen deutschen Hintergrund haben, sind auch auf der Suche nach ihren Wurzeln in Deutschland. Vor Corona waren natürlich auch Briten, Kanadier und Australier fest vertreten beim ECC. Momentan kommt das bunte Clubleben erst langsam wieder in Schwung. „Das gibt uns auch die Möglichkeit, uns untereinander etwas besser kennenzulernen“, so Michaela Eder. Ist aber ein Gast dabei, dann wird nur noch Englisch gesprochen. Von den langjährigen, zentralen Persönlichkeiten des ECC ist aus Altersgründen keiner mehr dabei. Robert Förster, mittlerweile 100 Jahre, war noch bis vor Corona aktiv. Hermann Nörr, die gute Seele des ECC, ist 2020 verstorben. Ihm zu Ehren ist neben den Flaggen und dem Wimpel noch eine dritte Figur auf den Clubtisch eingezogen: Ein Germane mit Helm und Schwert, denn sein Spitzname war „Herman, the German“. „Auch für Hermann wollen wir den Club am Leben halten“, sagt Silke Ebert. Einheimische wie auch Gäste sind beim ECC jederzeit willkommen....

In die Jugend investieren

Kompetenzen der EJSA Gesellschaftliche und persönliche Konflikte oder auch Migrationshintergründe können für junge Menschen Ursachen sein, ihre Ausbildung abzubrechen oder gar nicht erst nach einer beruflichen Perspektive zu suchen. Nicht zuletzt die Coronazeit, der Fachkräftemangel, hohe Energiekosten und vieles mehr, machen es heute auch den Unternehmen zunehmend schwer, Fachkräfte auszubilden und zu halten. Wo Förderangebote für angehende Fachkräfte aufhören bzw. an ihre Grenzen der Zuständigkeit stoßen, liegt die besondere Stärke der Evangelischen Jugendsozialarbeit Rothenburg (EJSA-ROT). Ihr Tätigkeitsgebiet umfasst die beiden Landkreise Ansbach und Neustadt/Aisch – Bad Windsheim sowie die Stadt Ansbach. Kostenlos, persönlich und absolut vertraulich können sich junge Menschen an die Rothenburger EJSA wenden. Die Organisation setzt sich für Jugendliche ein, die wegen persönlichen Konflikten oder aufgrund sozialer Benachteiligungen keine berufliche Zukunft sehen. Aber auch Arbeitgebern steht die EJSA als kompetenter Ansprechpartner in Sachen Ausbildung beratend zur Seite. Die EJSA agiert unter dem Motto: „Wir sind der Überzeugung, dass jeder Mensch – unabhängig davon, was er in seinem Leben gemacht hat – von Gott geliebt ist.“ Die Mitarbeiter versuchen gemeinsam mit dem Hilfesuchenden, egal ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, pragmatische Lösungen zu finden. Das können Beratungen im Hinblick auf die Berufsfindung sein. Was kann ich und wer bin ich? ist die Frage, die zuerst beantwortet werden muss. Bei der Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle unterstützt das EJSA-Team ebenso, wie bei der richtigen Form der Bewerbungsunterlagen. Dafür gibt es das „JobCafé“, das wöchentlich donnerstags von 16 bis 17 Uhr, am Kirchplatz 13 in Rothenburg öffnet. Ein persönlicher Termin kann aber auch vereinbart werden. Eine „Assistierte Ausbildungsbegleitung“ kann vonnöten sein, wenn es um sprachliche oder persönliche Schwierigkeiten geht, mit dem Ziel, einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Der Einsatz zahlt sich aus Das leistet die EJSA ggf. über eine Dauer von drei Jahren. Bei Problemen mit Kollegen, Mitarbeitern oder mit der Ausbildung an sich, tritt ein Mitarbeiter der EJSA auf. Auch die Flüchtlings- und Integrationsberatung hilft bei Krisen vor, nach oder während der Ausbildung und unterstützt dabei sprachliche Barrieren zu überwinden. Seit etwa 15 Jahren bietet die EJSA eine spezielle Ausbildungsförderung mit Persönlichkeitsentwicklung an und konnte hunderten von Jugendlichen auf ihrem Weg zu einem Berufsabschluss begleiten. Zeitgleich zum 20-jährigen Bestehen wurde die Arbeit der EJSA am 2. November 2022 mit dem Gütesiegel „Soziale und berufliche Integration“ von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit Bayern ausgezeichnet. „Wir wollen dazu beitragen, dass Betriebe in der Region Fachkräfte finden“, erklärt Diakon Thomas Raithel, Geschäftsführer der EJSA. Unternehmen werden unterstützt Dabei geht es um ein gutes Miteinander zwischen Auszubildenden und Arbeitgebern. „Bisher werden im Jahr rund 130 Jugendliche unterstützt, aber der Bedarf in der Region liegt bei etwa 350 jungen Menschen. Dafür sind rund 50 000 Euro an Spenden nötig. Unternehmen der Region werden durch die EJSA da unterstützt, wo offizielle Hilfsangebote enden,“ heißt es in einer Meldung. Die Organisation ist der Meinung, dass die Unternehmen von den Angeboten der EJSA, die auch Ausbilder schult, profitieren. Denn nicht immer liegt es nur an den Auszubildenden. Die erfahrenen Sozialpädagogen der EJSA sehen sich als Vermittler zwischen Ausbilder und Lehrling. Von immer größer werdender Bedeutung ist die Unterstützung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Hier geht es zusätzlich um Hilfen, die weit über die eigentliche Ausbildung hinausgehen. Dabei müssen kulturelle und sprachliche Hürden überwunden werden. Hinzu kommt aber auch Hilfe bei rechtlichen Formalitäten und Aufenthaltsfragen. Für eine individuelle Beratung, ob für Jugendliche oder Unternehmen steht die EJSA-Rothenburg, Kirchplatz 13, Telefon: 0 98 61 93 69 42 6 zur Verfügung....

Ein Geben und Nehmen

Jan-Peter Scheurer liegen die jungen Musiker am Herzen „Die Menschen mit der Musik zu berühren und ihnen Freude zu schenken“, das ist seine Mission. Jan-Peter Scheurer, ein waschechter Rothenburger, verbrachte seine unbeschwerte Kindheit in seinem Elternhaus mit Garten direkt am historischen Klingentor. In der Schule machte er gerne Stimmung mit seiner humorvollen Art. Eine Eigenschaft, die ihm später einmal von Nutzen sein würde. Neben ausgiebigen Sportaktivitäten begann er, wie so viele Kinder der Stadt, mit dem Flötenunterricht an der Städtischen Musikschule Rothenburg. Von Anfang an hatte er Freude am Spiel mit dem Instrument und am Klang der Musik. „Auf einer Veranstaltung sah ich eine Trompete an der Wand hängen. Ich nahm sie herunter und drückte ein wenig auf den Knöpfen herum“, erinnert er sich an die Geburtsstunde seiner Leidenschaft für das Blechblasinstrument. Seitdem war es um ihn geschehen. Klassische Musik und die Trompete sollten fortan seine stetigen Wegbegleiter sein. Als Achtjähriger nahm er Trompetenunterricht und musste erst lernen, mit viel Luft und schwingenden Lippen einen Ton auf diesem blechernen Instrument herauszubringen. Irgendwann stellte sich die Frage, wo er sein musikalisches Talent einbringen könnte. Nach zwei Jahren intensiver Übung fand er sich im Rothenburger Stadt- und Jugendblasorchester wieder, das er seit 2013 bis heute mit Freude ehrenamtlich leitet und dirigiert. Das Nachwuchsorchester bildet künftige Mitglieder für das Jugendblasorchester aus. Bis ins Jahr 2021 hatte er auch diese Leitung unter sich. Aus beruflichen Gründen konnte er es guten Gewissens an den Rothenburger Musiklehrer Dirk Semmler abgeben. Trompeter aus Leidenschaft In der Jugendzeit spielte Scheurer über viele Jahre im Mittelfränkischen Auswahlorchester, im Nordbayerischen Jugendblasorchester und im Landesjugend-Jazzorchester Bayern. So konnte er schon vor der Aufnahme seines Trompetenstudiums an der Hochschule für Musik Würzburg reichlich Orchestererfahrung sammeln. Das routinierte Zusammenspiel verschiedenster Instrumente wurde ihm auf diese Weise gelehrt....