Praktische Hilfe Okt01

Praktische Hilfe

Die Flüchtlingshilfe Rothenburg packt da an, wo Unterstützung nötig ist Nicht viel reden, sondern anpacken, lautet das Motto von Herbert Eger. Er hilft Flüchtlingen, weil er die Zeit dazu hat, weil es ihn freut, wenn er sieht, dass es im Leben anderer vorangeht, und weil er es einfach kann. Der gelernte Handwerker organisiert Umzüge, repariert das Nötigste oder hört auch mal nur zu. Eger ist einer von etwa zehn Ehrenamtlichen, die in der Flüchtlingshilfe Rothenburg aktiv sind. Vor gut einem Jahr hat die Flüchtlingshilfe den früheren AK-Asyl abgelöst. Koordiniert wird der Einsatz der Ehrenamtlichen von Anke Schrenk vom Amt für Gemeinwesen und Soziales, die außerhalb ihrer Arbeitszeiten auch ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig ist. Die Ehrenamtlichen treffen sich einmal monatlich zu einem Austausch. Hier werden unter anderem auch neue gesetzliche Vorgaben in der Flüchtlingspolitik besprochen und erläutert. Die Treffen finden in der Rödergasse 2-4 statt, denn diese Räumlichkeiten stehen der Flüchtlingshilfe zur Verfügung. Hier findet auch der Deutschkurs statt. „Senioren über 60 bekommen keine staatlich finanzierten Deutschkurse“, erklärt Anke Schrenk. In den Jahren 2015 bis 2017 sind junge Menschen nach Deutschland geflohen. Aus der Ukraine sind nun aber auch Senioren gekommen, die ebenfalls eine Unterstützung beim Erlernen der Sprache benötigen. Der erste Deutschkurs (zehn Einheiten) mit zwölf ukrainischen Senioren unter der Leitung von Monika Baudracco-Kastner ist bereits abgeschlossen. Aktuell läuft ein neuer Kurs. Finanziert wird das Projekt aus Spenden. Gemeinschaft erleben „Deutsch sprechen fällt leichter, wenn dabei etwas passiert“, so die Erfahrung von Anke Schrenk. Die Flüchtlingshilfe hat daher ein Bastelcafé, wo kreative Ideen umgesetzt werden. Eva Förster-Kern, die sich schon seit 2015 für die Flüchtlinge in Rothenburg engagiert, zeigt eine handvoll bemalter Teller mit kunstvollen Motiven. Diese sind am Fest der Vielfalt zum Einsatz gekommen. „Manchmal sitzen fünf Nationen am Tisch“, erklärt Schrenk....

Kunst als  Lebenselixir Okt01

Kunst als Lebenselixir...

Gemälde von Heiner Krasser In vielen Wohnzimmern Rothenburgs hängt ein echter Krasser. Sicherlich gut gerahmt und an exponierter Stelle. Heiner Krasser (1927 – 2005) war nicht nur freischaffender Künstler, sondern auch Vorsitzender des Rothenburger Künstlerbunds. Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Künstlerbunds Rothenburg ehrt ihn das RothenburgMuseum nun mit einer eigenen Ausstellung. Unter dem Titel „Heiner Krasser – Stillleben und Landschaften“ sind rund 40 Werke – darunter eben Stillleben und Landschaften in Öl, aber auch Kupferdrucke – bis zum 1. Mai 2024 im Sommerrefektorium des Museums zu sehen. Krasser war einer, der seine Gemälde nach hohen Qualitätsanforderungen und selbstkritisch bewertet hat. Seine Landschaften haben Strahlkraft, seine Stillleben sind üppig, die Radierungen fein gearbeitet. Er war ein Vollblutkünstler, hat nach Reichsarbeitsdienst, Fronteinsatz und Kriegsgefangenschaft an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studiert. Im Jahr 1952 trat er dem Künstlerbund bei und war ab 1972 für 20 Jahre der Vorsitzende. Heiner Krasser ist aber auch ein Repräsentant der Zeit, als Ölgemälde und Radierungen in Rothenburg fast wie warme Semmeln über den kunstaffinen Ladentisch gingen. Davon können heutige Kulturschaffende nur noch träumen. Gleichwohl musste der Künstler von damals auch im Blick haben, was bei den Käufern ankam. Schließlich lebte man von diesen Einnahmen. Sohn Harald Krasser und Enkeltochter Stefanie Friedlein haben für die Ausstellung den Nachlass von Heiner Krasser gesichtet. Ein etwa ein Meter hoher Stapel an bemalten Leinwänden hat nur auf diese Gelegenheit gewartet. Tourismusdirektor Dr. Jörg Christöphler und Jürgen Holstein, Kunsthistoriker und Restaurator, unterstützen bei der Auswahl. Das Besondere an den Leinwänden ist, dass der Künstler sie von beiden Seiten bemalt hat – mit unterschiedlichen Motiven und teils in entgegengesetzter Nutzung des Formats. „Das spiegelt den Schaffensprozess wider“, erklärt Christöphler. Die Hängung in der Ausstellung zollt dieser Eigenheit einen besonderen Respekt: Beinahe schwebend sind die...

Tonkunst Okt01

Tonkunst

Kammermusik-Verein Musik war seit Generationen Teil der Familie Wienand aus Kleinostheim bei Aschaffenburg. Selbst im Alltag gab es Hausmusik und jedes Familienmitglied beherrschte ein Instrument. So ist Fridolin Wienand aufgewachsen. Heute ist er als Musikpädagoge und 1. Vorsitzender des Vereins „Freunde der Kammermusik in Uffenheim (Ldkr. Neustadt/Aisch) aktiv. Nach dem Musikstudium in Würzburg erfuhr er von dem hohen Bedarf an Musikpädagogen in Uffenheim. Das örtliche Gymnasium, die Christian-von-Bomhard-Schule, führte lange Jahre den musischen Musikzweig. Also nichts wie hin, dachte sich der junge Musiklehrer und ließ sich anfangs gemeinsam mit seiner Frau im Nachbarort in Welbhausen nieder. Die beiden bezogen das alte Pfarrhaus und Fridolin Wienand wurde als Musiklehrer aktiv. Von da an war das Wohnzimmer des Ehepaares nicht nur ein Unterrichtsraum, sondern wurde immer wieder zu einem Konzertsaal, in dem maximal 50 Zuhörer Platz fanden. Über dreizehn Jahre, auch nach dem Bau des neuen Eigenheimes in Uffenheim, gab es regelmäßig zwei bis drei Kammermusikkonzerte. Die Künstlerhonorare wurden von Sponsoren übernommen oder über Spenden gedeckt. „Mir liegt besonders die junge Generation am Herzen“, sagt der heute 70-Jährige. Vereinsgründung Die Idee, einen Verein zur Förderung der Musikkultur im ländlichen Raum zu gründen und jungen Musikern eine Plattform zur Präsentation ihrer Gaben zu bieten, wuchs. „Der Bau eines weiteren Hauses mit einem Musikpavillon für Konzerte mit 100 Besucherplätzen und Räumlichkeiten für die sozial-psychologische Praxis meiner Frau folgte“, erzählt Wienand. Der Zulauf wurde nach und nach immer größer. Die Vereinsgründung unter dem Namen „Freunde der Kammermusik“ in Uffenheim vor 22 Jahren mit anfangs 18 Mitgliedern stieg schnell auf eine stolze Zahl von 48 an. Die kostenlosen Besuche für Vereinszugehörige tragen sicherlich dazu bei. „Nach der Coronazeit haben wir überraschend 20 neue Vereinsanhänger bekommen und sind heute auf 82 Mitglieder angewachsen“, so Fridolin Wienand. Eine gesunde finanzielle Basis war...

Historische Kulturlandschaft Sep01

Historische Kulturlandschaft

Burgbernheim ist die Wiege der Streuobstwiesen auf der Frankenhöhe Schon im 18. Jahrhundert versorgten sich die Menschen auf der Frankenhöhe in dem mittelfränkischen Kleinstädtchen Burgbernheim mit Saft, Marmelade, Dörrobst oder Schnaps aus Streuobst. Jeder neue Bürger wurde angehalten, drei frische Bäume zu setzen, zu pflegen und zu ernten. Daraus entstanden die Burgbernheimer Streuobstwiesen. Aber was sind eigentlich Streuobstwiesen? Das sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften, die für den Obstanbau genutzt wurden. Die hochstämmigen Bäume, die „verstreut“ in der Landschaft stehen, tragen unterschiedliches Obst wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Walnüsse. Meist nutzte man die „Bernheimer Hauszwetschge“, dessen wild wachsende Triebe verpflanzt und zu Obstbäumen herangezogen wurden. Andere Obstbaumsorten wie Apfel- und Birnbäume musste man käuflich erwerben. Das hatte zwischen den 50er- und 70er-Jahren ein jähes Ende. In dieser Zeit fielen ca. 80 Prozent der Streuobstbäume durch die staatlich angeordnete prämierte Obstbaumrodung zum Opfer. Nicht so in Burgbernheim. Durch die steilen Hänge war dieser Teil der Frankenhöhe für die Gewinnung von Bauland und Ackerflächen nicht geeignet. Deshalb stehen heute noch rund 30.000 Bäume auf circa 120 ha Wiesenfläche. Davon gehören 60 Prozent der Stadt und der Rest liegt in privaten Händen. Die Burg- bernheimer Streuobstwiesen gehören zu einer der größten zusammenhängenden Streuobstfläche Europas. Umgeben von Wald, Wiesen, Schafweiden, Bachauen und vielen kleinen Gewässern bietet die Obstkulturlandschaft Lebensraum für bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten. Bewusstsein stärken „Zum Erhalt bestehender und vor allem historischer Sorten haben wir einen Pomologen zur Sortenbestimmung beauftragt. Circa 70 Edelreiser (Jungtriebe) wurden in eine Baumschule gegeben, um sie zu Jungbäumen heranzuziehen“, so Ernst Grefig der Gartenbaufachmann vor Ort. Die Burgbernheimer haben schon früh erkannt, welchen Wert die alte Kulturlandschaft hat und gründeten im Jahr 2014 die Genossenschaft „Streuobst Mittelfranken-West e.G.“. Ziel der Initiative ist, die unverwechselbare Obstlandschaft mit ihren alten knorrigen Bäumen zu erhalten und die geernteten Früchte weiter zu verarbeiten und zu vermarkten. Seit 2017 vergibt die Stadt sogenannte Baumpatenschaften, die dazu verpflichten, die Obstbäume zu schneiden und die Früchte zu ernten. „Dazu bieten wir nicht nur Baumschnittkurse für Jungbäume, sondern auch Kurse für die alten Kollegen an“, sagt Ernst Grefig. Auch die angebotenen Schlemmerwanderungen und der alljährliche Streuobsttag erfreut sich wachsender Beliebtheit. Der nächste Streuobsttag findet am 8. Oktober von 10 bis 18 Uhr statt. Hier kann man sich Informationen über Wildobstsorten (mit Beratung und Verkauf), zur Baumwartausbildung und zur Erkennung von Krankheiten an Obstbäumen holen. Neben einem Streichelzoo, Kaffee und Kuchen werden auch Kräuterwanderungen und Führungen durch die Streuobstwiesen angeboten. Apropos Kräuterwanderungen. In Burgbernheim kann man sich in beteiligten Privatgärten zu einer Kräuterwanderung anmelden. Ein Jahr vor Corona entstand der Streuobstlehrpfad mit einem vorgelagerten Hainbuchen-Labyrinth. Hier erfährt man über eine Weglänge von vier bis sechs Kilometern Wissenswertes über Streuobstwiesen und ihre Lebensräume. Startpunkt ist der Burgbernheimer Marktplatz. Dazu kann man sich eine App mit einem kleinen Quiz und vielen Zusatzinformationen herunterladen. Infotafeln klären über alte Obstsorten, die Artenvielfalt, Lebensräume für Tiere und Pflanzen, Kleingewässer, Obstverwertung und Wildobstsorten auf. „Ich mag zwar das Wort ‚Superfood‘ nicht, aber unser Wildobst gehört dazu und wird auf Burgbernheimer Streuobstwiesen angebaut“, erklärt Ernst Grefig. Beispiele sind die Maulbeere mit ihrem hohen Gehalt an Vitamin-C und Antioxidantien, die Elsbeere, der Speierling und die Mispeln mit ihren gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Diese alten Sorten werden auf dem Lehrpfad für die Bevölkerung wieder ins Gedächtnis gerufen. Interessant ist auch die Reifezeit der Maulbeerfrüchte, die sich nach und nach über zwei Monate hinzieht. Der bayerische Streuobstpakt aus dem Jahr 2021 kam den Burgbernheimern mit einem Förderprogramm gelegen. Dafür wurden sogenannte Streuobstmanager für jeden Regierungsbezirk in Bayern in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf geschult, um das Abkommen umzusetzen. Der Pakt sieht die Pflanzung von einer Million zusätzlich gepflanzten Obstbäumen und den Erhalt der Streuobstwiesenbestände vor. Kritik zu Fragen der Obstverwertung, der jährlich notwendigen Schnittmaßnahmen und der Pflege der Wiesen standen im Raum. Gerade hier will die Stadt Burgbernheim mit ihren Aufklärungsaktionen aktiv werden. Von Schnittkursen, Obstanbau, Baumpflanzung, Sortenberatung, Obstverwertung bis hin zu immer wiederkehrenden Veranstaltungen will...

Lesefutter für alle Sep01

Lesefutter für alle

Das neue Büchertauschregal im Eingang des Bioladens in der Galgengasse Geschätzt rund 200 Bücher warten auf neue Leser – und morgen können es schon wieder andere sein. Kochbücher, Krimis, Kinderbücher, Romane, Ratgeber, sogar englische Literatur stehen im Bücherregal im Eingangsbereich des Rothenburger Bioladens Vreimann, noch vor der reinen Verkaufsfläche. Barbara Haag-Mayer und Marion Fresz, beide echte Leseratten, hatten die Idee dazu. „Wir haben dann überlegt, wo und wie wir ein Büchertauschregal organisieren können“, erzählt Barbara Haag-Mayer. Ein geschützter Raum sollte es sein. Also haben sie mit Angelika Klein vom Bioladen gesprochen und sie war schnell begeistert. „Ein Regal war noch vorhanden“, erzählt sie. Innerhalb von wenigen Wochen war die Idee umgesetzt. Marion Fresz und Barbara HaagMayer haben im Familien- und Freundeskreis ausrangierte Bücher gesammelt, sich einen Namen für das Projekt, nämlich „Lesefutter“, und ein Logo überlegt. Anfang Juli stand alles und die Bücher konnten einziehen. „Es war, als ob es einfach so sein sollte“, sagen alle drei Frauen. Das Bücherregal wurde von Beginn an gut angenommen. Jeder kann ein aussortiertes Buch einstellen oder sich eines nehmen. Ganz unkompliziert. „Der soziale Aspekt war uns ganz wichtig“, fügt Marion Fresz an. Die drei Frauen kümmern sich um das Regal. Es soll ansprechend sein. Die Bücher sind sortiert oder werden in kleinen Körben präsentiert. Zugänglich ist das Büchertauschregal zu den Öffnungszeiten des Bioladens....

Fest zu Ehren der Stadt Sep01

Fest zu Ehren der Stadt

Die Reichsstadttage So wie jeder Mensch in seinem Leben ganz individuelle Erfahrungen macht, so geht es auch einer Stadt. Rothenburg wurde bereits im 11. Jahrhundert erwähnt, aber richtig los ging es erst knapp zwei Jahrhunderte später. König Rudolf von Habsburg erhob Rothenburg am 15. Mai 1274 zur Freien Reichsstadt. Das bedeutete Ruhm und Einfluss für die Stadt. Die damit verbundenen Privilegien sorgten für einen erheblichen Bedeutungszuwachs und die Tauberstadt wurde mit über 6 000 Einwohnern eine der größten Städte im Alten Reich und somit zu einem politischen Machtzentrum. Bis 1802 Napoleon die Welt neu aufteilte, sollte das so bleiben. Diese 528 Jahre Stadtgeschichte sind das historische Erbe der Stadt und werden alljährlich mit einem besonderen Fest, den Reichsstadttagen, gefeiert. Vom 1. bis 3. September ist es wieder so weit. Die Reichsstadttage werden von etwa 900 Teilnehmern aus verschiedenen Historiengruppen und in originalgetreuen Gewandungen präsentiert. In der Altstadt, in den Gassen, auf den Plätzen und auch vor der Stadtmauer lagern die Gruppen. Am Samstag und Sonntag ziehen einzelne Gruppierungen durch die Stadt und unterhalten die Besucher mit kleinen Einlagen. Los geht das Fest schon am Freitagabend mit einem stimmungsvollen Auftakt. Vom Taubertal her ziehen die Historiengruppen über die Kobolzeller Steige zum Marktplatz. Der Einzug ist mit Fackeln beleuchtet und wird von Besuchern gesäumt. Am Marktplatz angekommen, werden alle Gruppen begrüßt und kurz vorgestellt. Nach dem Experiment ohne Feuer im Vorjahr wird es in diesem Jahr wieder eine Feuershow am Rathaus geben. Der Samstag und Sonntag sind dann ein buntes Fest für die ganze Familie. Treiben lassen und Stadtgeschichte erleben heißt das Motto. An beiden Tagen stellt der „Pickelhering“ alias Schauspieler Reiyk Bergemann auf einer kleinen Bühne vor dem Rathaus die Historiengruppen unterhaltsam und informativ vor. In der Herrngasse können Besucher das mittelalterliche Bürgerleben mit „Kind und Kegel“ erleben. Vor dem Brunnen in der Herrngasse werden zu angegebenen Zeiten Gerichtsverhandlungen wie anno dazumal nachgespielt. Manchmal schaut auch ein Medikus vorbei und hilft mit außergewöhnlichen Mitteln bei alltäglichen Wehwehchen. Unterhaltsam und kurzweilig sind die Vorführungen gestaltet. An beiden Tagen schwingen auch die Schäfer ihre Beine. Der traditionelle Schäfertanz ist stets ein besonderes Erlebnis. Wenn die Gruppe mit ihren bunten Kleidern am Marktplatz einzieht und der Oberschäfer mit einem schmissigen Pfiff den Tanz startet, dann ist das Publikum gebannt bei der Sache. In verschiedenen Formationen und mit viel Kondition führen die Männer und Frauen ihre Tänze auf. Über 500 Jahre Stadtgeschichte beinhaltet natürlich verschiedene Epochen. Nur am Samstagnachmittag zeigt die Stadtpfeifferey auf der Stöberleinsbühne Tänze und Musik der Renaissance. Wer ein ganz besonderes Stück der Stadtgeschichte erleben möchte, ist bei der Aufführung des Festspiels „Der Meistertrunk“ im Kaisersaal des Rathauses richtig. Die Laienschauspieler zeigen die Errettung der Stadt nach der Eroberung durch den obersten Heerführer Johann T’Serclaes Tilly im Dreißigjährigen Krieg auf der Bühne (am Samstag um 15.30 Uhr und 18 Uhr). Am Samstagabend gibt es (wetterabhängig) ein besonderes Spektakel zu erleben: Rothenburg in Flammen. In Erinnerung an die Belagerung leuchtet Rothenburg an Abend in flammend roten Farben. Das Spektakel ist am besten von der Doppelbrücke aus zu beobachten. Wenn die „Flammen“ dann langsam abnehmen, wird noch ein beeindruckendes Feuerwerk gen Himmel geschickt, das die Freude über den Erhalt der Stadt repräsentiert. Gespräche mit Darstellern Und auch am Sonntag ist einiges geboten: Am Kapellenplatz findet nur an diesem Tag ein besonderer Markt statt: Bäuerliche Handwerksgeräte aus früheren Zeiten werden gezeigt, es gibt eine kleine Tierschau, besondere musikalische und unterhaltsame Einlagen und Besucher können einem Korbflechter über die Schulter schauen. Im Spitaltorgraben, vor dem Rödertor und in der Klingenbastei lagern wie auch schon am Samstag historische Gruppen und freuen sich auf einen Besuch. Gerne kommt man miteinander ins Gespräch – so wie es sich bei einem Jubelfest eben ziemt....