Qualität trifft Handarbeit – Die Firma Steinbrenner vereint drei Branchen unter einem Dach Jun01


Qualität trifft Handarbeit – Die Firma Steinbrenner vereint drei Branchen unter einem Dach

Autohaus, Maschinenbau und Landtechnik, eigentlich drei verschiedene Branchen, sind in Wörnitz zu einer Einheit verschmolzen. Steinbrenner ist der Name, der sich über alles spannt.
Wer auf der Suche nach einem schicken Peugeot ist, vielleicht nach dem Peugeot 3008, dem Auto des Jahres 2017, der wird auf das Autohaus Steinbrenner stoßen. Wer einen Acker sein Eigen nennt, der kennt den Landmaschinenhandel Steinbrenner vielleicht schon in der zweiten Generation. Und wer eine Spezialanfertigung aus Aluminium oder Edelstahl braucht, der wird auf die Manufaktur im Bereich Metall- und Maschinenbau bei Steinbrenner stoßen. Drei-Branchen-Unternehmen nennen die Steinbrenners ihren Betrieb. Und der ist seit 1934 in Familienhand.

Gesundes Wachstum
Seit 27 Jahren ist Werner Steinbrenner der Chef in Wörnitz. Seine Großeltern, Leonhard und Maria Steinbrenner, haben hier einst mit einem Handels- und Reparaturbetrieb für Motorräder und landwirtschaftliche Geräte begonnen. Schon 1950 übernahmen sie die Vertretung der Marke Deutz und bauten eine moderne Landmaschinenwerkstatt.
Werner Steinbrenner erinnert sich, dass sich sein Großvater Anfang der 70er Jahre auf der Muswiese nach einem neuen Pkw umsah. Sein Standnachbar stellte Peugeot aus und schnell wurden die beiden Männer handelseinig. „Der Opa hat damals einen Peugeot 404 gekauft und war damit sehr zufrieden“, so Werner Steinbrenner. Das war Grund genug, das Unternehmen um die Autosparte zu erweitern. Seit 1973 sind die Steinbrenners Vertragspartner von Peugeot.
Zum selben Zeitpunkt übernahm der Vater von Werner Steinbrenner, Gerhard Steinbrenner, das Unternehmen und baute es weiter aus. Die Firma Steinbrenner wuchs zusehends: Ein Ausstellungs- und Verkaufsraum entstand, Ersatzteillager und Lackier- und Trocknungsanlage wurden gebaut.
Der erste große Erweiterungsschritt stand dann 1997 an. In den 80er Jahren begann sich bei Steinbrenner die Sparte Metallbau zu entwickeln. Über eine ebenfalls in Wörnitz ansässige Kerzenfirma kam die Anfrage, ob die Steinbrenners nicht Metallbehälter zur Wachsschmelze herstellen könnten. „Wir waren damals zwar eine typische Landmaschinenwerkstatt, aber wir haben das einfach versucht“, so Werner Steinbrenner.
Das Unternehmen hat es offensichtlich gut hinbekommen, denn das neue Angebot sprach sich schnell herum. Die drei bedeutenden Kerzenhersteller in Deutschland haben daraufhin ihre Behälter bei der Firma Steinbrenner bestellt. „Nach der Grenzöffnung änderte sich das und wir haben uns mehr auf Einzelanfertigungen spezialisiert“, so Steinbrenner.

Hier sind echte Könner am Werk: Der Metallbau bei Steinbrenner.

Der Weg zur „Hall of Fame“
Wieder über einen regionalen Kontakt kam die Anfrage, den Prototypen einer Bürstenmaschine
für die Autoindustrie zu fertigen. „Wir hatten nur eine Handskizze“, so Steinbrenner. Mittlerweile ist Steinbrenner der Partner des Unternehmens, das diese Maschinen an 70 Standorten weltweit einsetzt.
Im Jahr 1997 war die Sparte Metall- und Maschinenbau dann so groß geworden, dass eine neue Halle gebaut wurde – intern mit einem Augenzwinkern „Hall of Fame“ genannt.
„Unser Vorteil ist, dass wir absolut flexibel arbeiten können“, erklärt Werner Steinbrenner. Der Maschinenbau des Unternehmens setzt nicht auf große Stückzahlen und computergesteuerte Maschinen, sondern auf echte Handarbeit. Eine eigene Dreherei,
das Schweißen von Aluminium oder auch von Edelstahl und Schwarzblech sind nur einige der Besonderheiten, die hier angeboten werden.
Das Spektrum der Aufträge reicht von Kleinserien für die Autoindustrie bis hin zur Herstellung von Spezialurnen für den Ruheforst oder Behälter für die Buchbinde-
industrie. „Etwa 50 Prozent der Bücher weltweit dürften mit Leim aus unseren Behältern gebunden worden sein“, so der Unternehmer. Drei Mitarbeiter sind in dieser Unternehmenssparte eingesetzt.
Insgesamt beschäftigt die Firma Steinbrenner gut 20 Mitarbeiter und das umsatzstärkste, mit neun Mitarbeitern besetzte Segment des Unternehmens ist die Landtechnik, die von Willy Waldmann geleitet wird. Die Firma Steinbrenner deckt alle Sparten der Landtechnik ab: Neben den Schleppern der Firma Deutz gibt es hier Geräte zum Pflügen und für schwere Bodenarbeiten, zum Düngen, Spritzen und für leichte Bodenarbeiten, zur Grünlandbestellung und zur Ernte. Steinbrenner ist für mehrere Firmen der Vetragspartner.
Im Jahr 2011 stand dann ein weiterer, großer Schritt an: Der Neubau der Landmaschinenwerkstatt. Hell und lichtdurchflutet ist die Halle, die zwei Hebebühnen für Schlepper hat (auf der auch Wohnmobile repariert werden) und einen Kran mit fünf Tonnen Leistung. Als zusätzlichen Service bietet das Unternehmen neben Verkauf, Reparatur und Vermietung von Landmaschinen in der Erntesaison auch einen 24 Stunden Notrufservice an.
Im Zuge dieses Erweiterungsschrittes wurde auch der Bereich der Verwaltung (vier Mitarbeiter sind im Büro) und des Autohauses umstrukturiert und erweitert. Eine moderne Portalwaschanlage und eine Direktannahme wurden gebaut. „Bei uns gibt der Kunde nicht nur den Schlüssel ab, sondern wir zeigen ihm, was an seinem Auto gemacht werden muss“, so Werner Steinbrenner.
In der Autowerkstatt, in der vier Mitarbeiter beschäftigt sind, wird der komplette Service angeboten: Von allen Reparatur- und Wartungsarbeiten über den Klimaservice (für altes und neues Gas) bis hin zum Karosseriebau mit eigener Lackiererei.

Willy Waldmann ist für die Sparte Landtechnik bei der Firma Steinbrenner zuständig. Foto: am

Ausbildungsbetrieb
Auch als Ausbildungsbetrieb, der sowohl Kfz-Mechatroniker, Bau- und Landmaschinenmechaniker und im Metallbau mit Schwerpunkt Konstruktionstechnik ausbildet, ist Steinbrenner ein inte-
ressanter Betrieb.
Werner Steinbrenner und seine Frau Susanne, die ebenfalls seit 1991 im Betrieb ist, sind stolz, dass die Familientradition weitergeführt werden wird: Tochter Verena ist seit 2016 im Unternehmen und wird in Zukunft den Schwerpunkt Automobil übernehmen. Ihre Schwester Nicole steigt dieses Jahr ein und wird sich in die Landtechnik einarbeiten. Der Drei-Branchen-Betrieb bleibt also weiterhin in Familienhand. am