Harmonische Übergabe

Gepostet von ROTOUR am Nov 7, 2019 in WIRTSCHAFT | Keine Kommentare

Inhaberwechsel bei „Soldner Special“

„Wir sind stolz darauf, dass wir die Firmenübergabe so gut und zuverlässig geregelt haben“, sagen Ingrid Soldner und Patrick Jakob. Harmonie prägt das Miteinander der beiden Geschäftsleute. Ein seltenes Gut unter zwei einstigen Mitbewerbern.
„Soldner Special“ liegt Ingrid Soldner sehr am Herzen. Vor 25 Jahren haben sie und ihr Mann Klaus Soldner das Unternehmen neu gegründet. Seit 90 Jahren ist die Familie Soldner schon im Textilhandel tätig. „Soldner Special“ startete mit dem Verkauf von Feuerwehrhemden und entwickelte sich im deutschsprachigen Raum zum zuverlässigen und kompetenten Ansprechpartner für Arbeits- und Berufsbekleidung in allen Sparten. „Geht nicht, gibt‘s nicht“, war das Motto der Soldners. Seit 2004 ist das Unternehmen in eigenen Räumen in der Dr.-Bühler-Straße zu finden.

Der Entschluss musste reifen
„Im Oktober 2017 haben mein Mann und ich beschlossen, dass 2018 Schluss sein soll – oder wir finden einen Nachfolger“, erzählt Ingrid Soldner. Als dann aber im Dezember desselben Jahres ihr Mann überraschend starb, „wollte ich zeigen, dass ich es auch als Frau alleine kann“, sagt sie mit Nachdruck. Das hat sie bewiesen. Das Geschäft lief bestens. Zu Beginn dieses Jahres kam dann aber erneut die Überlegung auf, doch abzugeben. „Mit 76 Jahren ist es an der Zeit“, sagt Ingrid Soldner.
Es gab noch Kontakte aus den Bestrebungen von 2017 und über einen Vermittler von der Firma Hakro, der Hauptlieferant von „Soldner Special“ war und ist, trafen Ingrid Soldner und Patrick Jakob aufeinander. „Unser erstes Gespräch im Februar dauerte sechs Stunden“, erinnert sich Patrick Jakob.
Jakob ist Dipl. Betriebswirt mit Schwerpunkt Sportmanagement. Er kommt aus Hausen am Bach und ist seit zehn Jahren selbstständig mit seiner Firma Jakob & May, die am Standort Blaufelden diverse Arbeitsschutzkleidung, T-Shirts mit Druck usw. anbietet. Er kennt die Branche. „Geht nicht, gibt‘s nicht“ könnte auch sein Slogan sein.
Patrick Jakob ist ein Familienmensch, der auf sein Bauchgefühl hört – und daher brauchte er auch eine Weile, um den unternehmerischen Schritt zu wagen. Im August unterschrieben die beiden Geschäftsleute dann die Absichtserklärung und schon vier Wochen später war Patrick Jakob der neue Eigentümer von „Soldner Special“.
Der Name bleibt und auch sonst ändert sich nichts Grundlegendes. „Es war mir extrem wichtig, dass die langjährigen Mitarbeiter übernommen werden“, erzählt Ingrid Soldner.
Seit September ist nun Patrick Jakob der Chef in der Dr.-Bühler-Straße und arbeitete sich mit Unterstützung der fünf Mitarbeiter zusehends ein.

Auch wenn er „Soldner Special“ so weiterführt, wie Ingrid Soldner es übergeben hat, steht doch in manchen Bereichen ein kleines „Facelifting“ an. „Wir haben ja auch eine Art Generationenwechsel“, fügt Jakob an. Beispielsweise die EDV und das Marketingkonzept will er mit Synergieeffekten in seinem Unternehmen in Blaufelden koppeln. Ebenso soll in den Veredelungsbereichen wie dem Druck und der Stickerei die Kompetenz in Baufelden genutzt werden. „Durch die kurzen Wege zum Partnerbetrieb können wir die Aufträge noch zügiger realisieren“, so Patrick Jakob.

Großkunden und Einzelaufträge
Das Portfolio des Unternehmens bleibt dabei nicht nur unverändert, sondern wird in manchen Sparten sogar ergänzt. Berufsbekleidung, Kleidung für Feuerwehren oder Vereine oder Schutzausrüstung – vom Einzelprodukt bis hin zu den individualisierten Wünschen eines Großbetriebs – werden prompt, qualitativ hochwertig und zuverlässig geliefert.
Das Unternehmen „Soldner Special“ hat seinen langjährigen Kundenstamm durch den seit 2001 bestehenden Online-Shop im gesamten deutschsprachigen Raum. Aber auch die Einheimischen können von der Kompetenz des Unternehmens profitieren. „Viele wissen gar nicht, dass man bei uns zum Beispiel auch nur ein T-Shirt oder ein Handtuch kaufen und besticken lassen kann“, sagt Patrick Jakob.
Obwohl Ingrid Soldner der Abschied in den Ruhestand nicht ganz leicht fällt, weiß sie doch „ihr Baby“ in guten Händen. am