Digitale Kommunikation Mai01


Digitale Kommunikation

Das Startup „Nineone“ realisiert Bestellplattform für Rothenburg

Was macht ein Unternehmen, wenn wenige Wochen nach der Gründung Corona auf den Tagesplan kommt? Ganz klar, eine Lösung finden. Michael Kloppe und Martin Herrlein schreckt so schnell keine Herausforderung ab. Ganz im Gegenteil. Im Februar 2020 gründeten sie ihr Unternehmen „Nineone“ und starteten mit „RotToGo.de“ ihr erstes, in gewisser Weise von Corona initiiertes Projekt.

Martin Herrlein und Michael Kloppe unterstützen mit „RotToGo“ die regionale Gastronomie. Foto: am

Martin Herrlein und Michael Kloppe unterstützen mit „RotToGo“ die regionale Gastronomie. Foto: am

Kloppe und Herrlein arbeiten bereits seit fünf Jahren mit ihren jeweils eigenen Firmen „Kloppe Media“ in Rothenburg und „Herrlein IT“ in Würzburg gut zusammen. „Wir wollten jetzt gemeinsam etwas aufbauen“, erzählt Michael Kloppe. Also gründeten sie „Nineone“ mit Firmensitz in den Geschäftsräumen in der Ansbacher Straße 85 in Rothenburg (Gebäude der Schmidt Stiftung). „Nineone“ steht dabei nicht nur für den Postleitzahlenbereich 91 als Firmensitz, sondern ist auch als Bekenntnis zur Region zu verstehen. „Mit unserem Einstiegsprojekt ‚RotToGo.de‘ wollen wir die regionale Gastronomie unterstützen“, so Herrlein.

Regionale Bestellplattform
In wenigen Wochen haben die beiden Geschäftsführer des neu gegründeten Unternehmens das Projekt realisiert. „RotToGo.de“ ist eine Bestellplattform für die regionale Gastronomie. Sowohl die Programmierung der digitalen Plattform als auch das Marketing kommen von „Nineone“. „Wir haben rund 80 Briefe an die Gastronomie verschickt und auf das Angebot aufmerksam gemacht“, erzählt Kloppe. In der Anfangszeit war dies kostenlos für die Beteiligten, mittlerweile fällt eine vom Umsatz abhängige, kleine Gebühr an.

Etwa zehn Gastronomen gingen bei „RotToGo“ im März an den Start. „Die Einträge und Speisekarten pflegen wir für die Gastronomen in die Plattform ein“, erzählt Kloppe. Mitarbeiterin Stefanie Gabriel, die auch für die Buchhaltung und Verwaltung zuständig ist, übernimmt das.

„Eine große Frage war, wie kommt die Bestellung ins Restaurant?“, erinnert sich Martin Herrlein. Als versierter Programmierer ist er stets auf der Suche nach der praktikabelsten Lösung. Neben dem Weg per E-Mail oder SMS-Nachricht haben sich die Unternehmer dazu entschieden, die Bestellung auch per Bondrucker (die in der Gastronomie üblich sind) in die Restaurants zu übermitteln. „Die Bondrucker verleihen wir“, so Kloppe. Der digitale Infofluss findet über eine App statt, die Herrlein eigens für die Geräte entwickelt hat. Geht über „RotToGo“ eine Bestellung ein, meldet sich der Bondrucker mit einem Signal und der Auftrag wird ausgedruckt. „Aus der Bezahlung halten wir uns komplett heraus. Das wird im Restaurant direkt abgewickelt“, ergänzt Michael Kloppe.

Die beiden Unternehmer können sich eine regionale Erweiterung der „RotToGo.de“-Plattform im Bereich Einzelhandel, Getränkeshop oder anderen online-Handel-Angeboten vorstellen. Die Stärke der Region könnte hier gebündelt werden und der Verbraucher hätte somit einen digitalen Zugriff auf die Vielfalt des vorhandenen Angebots.

„Nineone“ sieht sich als Ansprechpartner für die Digitalisierung von Prozessen aller Branchen. Ihr Lösungsansatz ist stets an individuelle Anforderungen gekoppelt.

Für das nahe Schillingsfürst ansässige Unternehmen „Fleximaus“, das sich dem Fledermausschutz bei Windparkanlagen verschrieben hat, haben sie ein digitales Kundencenter programmiert und realisiert. Martin Herrlein hat beim Programmieren Unterstützung von Oliver Körber. Der Wunsch von „Fleximaus“ war, dass sowohl die Betriebsführung der Windräder als auch die Landwirte über die neue Website eine Bodenbearbeitung anmelden können und das jeweilige Windrad standortspezifisch zum Vogelschutz gestoppt wird.

Neben den technischen Anforderungen steht beim digitalen Zugriff aber auch immer der Sicherheitsaspekt im Vordergrund. „Wir sehen uns als Kommunikator für digitale Lösungen“, sagt Martin Herrlein. Wichtig ist ihm und seinem Kompagnon dabei, dass nach der Ausnahmezeit aufgrund der Coronapandemie nun der Datenschutz wieder in den Blick kommt. „Ab jetzt müssen wir wieder zurück zu den datenschutzkonformen Lösungen“, so Michael Kloppe.

Für die Umsetzung eines interaktiven 3D-Rundgangs durch die Oskar-von-Miller Realschule wurde eine spezielle Softwaretechnik eingesetzt, die aus Hunderten von Fotos eine virtuelle Umgebung generiert. Das Ergebnis ist unter www.ovm.nineone.io zu sehen.

Für die Umsetzung eines interaktiven 3D-Rundgangs durch die Oskar-von-Miller Realschule wurde eine spezielle Softwaretechnik eingesetzt, die aus Hunderten von Fotos eine virtuelle Umgebung generiert. Das Ergebnis ist unter www.ovm.nineone.io zu sehen.

„Nineone“ bietet dafür passende Lösungen u.a. im Bereich des SMS-Newsletter an. Über Einladungslinks muss der Bezug bestätigt werden. „So bleiben hochsensible Daten wie Handynummern sicher und der Datenschutz ist gewährleistet“, erklären die Profis. Auch für die neuen Herausforderungen in den Schulen wäre dies eine praktikable Lösung: Statt unsicherer WhatsApp-Gruppen können sich die Schüler für den gewünschten Info-Kanal mittels QR-Codes registrieren und sich so für einen SMS-Newsletter oder für entsprechendes Unterrichtsmaterial anmelden. „Durch die Freiwilligkeit wird der Datenschutz eingehalten und die Handynummern der Kinder bleiben anonym“, erklärt Michael Kloppe.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Neben dem Einsatz in Kindergärten, Schulen oder Unis zur schnellen Informationsübermittlung (z.B. hinsichtlich aktueller Unterrichtszeiten) ist laut Martin Herrlein auch die Alarmierung bei Notlagen für Krankenhäuser, Feuerwehren oder Rettungsdienste ein mögliches Aufgabenfeld. Auch Gemeinden, Kommunen sowie Test- oder Impfzentren könnten das System einsetzen.

Am Beginn jeder Problemlösung steht die Bestandsaufnahme. „Ich muss verstehen, was ich digital umsetzen soll“, so Martin Herrlein. Das neu gegründete Unternehmen sieht sich daher auch als Ansprechpartner im Bereich Beratung, denn mitunter kann vor dem Auftauchen eines Problems schon eine effektive Strategie gefunden werden.

Kloppe und Herrlein sind in diesem Zusammenhang gedanklich die Abläufe bei Handwerkern durchgegangen. Mit einer App könnte der Handwerker beim Einsatz vor Ort die Arbeitszeit per Knopfdruck erfassen, benötigtes Material eintragen, diese Info an die Buchhaltung schicken und im besten Fall sind vorgefertigte Rechnungsformulare mit den Daten verknüpft. „Das würde Zeit bringen für andere Dinge“, sagt Michael Kloppe.

Der Ideenvielfalt von „Nineone“ scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein und die beiden Geschäftsführer spielen sich in Windeseile ihre virtuellen Bälle zu. „Wir sind digitale Tausendsassas“, sagen sie schmunzelnd. am