Besondere Küche Jul01


Besondere Küche

Drei Bib Gourmand Restaurants

Lars Zwick und Melanie Beck vom „Falken“ in Tauberzell sind zu recht stolz auf die wiederholte Auszeichnung im Bib-Gourmand-Führer. Foto: am

Lars Zwick und Melanie Beck vom „Falken“ in Tauberzell sind zu recht stolz auf die wiederholte Auszeichnung im Bib-Gourmand-Führer. Foto: am

Gut essen kann man in Franken vielerorts. Aber in manchen Gaststuben darf es besonders gut sein. Seit dem Jahr 1900 gibt es den Restaurantführer „Guide Michelin“, der einst den ersten Autopionieren neben Infos zu den Kraftstoffdepots auch Restauranttipps an die Hand gegeben hat. Die Idee war ein Erfolg und mit der Einführung der Sternebewertung im Jahr 1926 wurde der „Guide Michelin“ zur „Bibel der Gastronomie“. Im Jahr 1997 kam mit der Bib Gourmand-Empfehlungen für Restaurants eine weitere Sparte dazu. Das Kennzeichen des „Bib Gourmand“ ist das Gesicht des Michelin Männchens „Bibendum“, das sich genussvoll die Lippen leckt.

Jedes Jahr erscheint eine neue Ausgabe des BiB-Gourmand-Führers. Unter den insgesamt 327 ausgezeichneten Häusern in ganz Deutschland sind drei Restaurants im direkten Einzugsgebiet von ROTOUR vertreten: Das „Rote Ross“ in Marktbergel, das Gasthaus „Zum Falken“ in Tauberzell und das „Landhaus Lebert“ in Windelsbach.

Die Leberts haben einen Schäferwagen, in dem sie ihre eigenen Produkte präsentieren. Foto: Privat

Die Leberts haben einen Schäferwagen, in dem sie ihre eigenen Produkte präsentieren. Foto: Privat

Manfred Lebert vom gleichnamigen Landhaus ist der „alte Hase“ unter den Köchen mit BiB Gourmand-Auszeichnung. Seit 29 Jahren hat er jedes Jahr den kulinarischen Ritterschlag erhalten. Noch vor der flächendeckenden Internetpräsenz war die Auszeichnung in dem Gourmet-Führer eine wichtige Plattform – und ist es noch heute. „Sowohl Wanderer als auch Fahrrad- oder Motorradfahrer finden uns über den BiB-Gourmand-Führer“, so Lebert. Dass man etwas Besonderes dafür bieten muss, gehört für ihn selbstverständlich dazu.

„Der Bib Gourmand ist für uns so etwas wie ein halber Stern“, sagt Britta Bogner vom „Roten Ross“ in Marktbergel. Seit acht Jahren haben sie und ihr Mann Thomas Bogner die Auszeichnung. Der „Guide Michelin“ selbst klassifiziert getestete Restaurants mit Sternen der Kategorie eins bis drei. Direkt unterhalb des Sternespektrums wird die Auszeichnung Bib Gourmand vergeben.

Britta und Thomas Bogner führen das „Rote Ross“ in Marktbergel. Foto: Privat

Britta und Thomas Bogner führen das „Rote Ross“ in Marktbergel. Foto: Privat

Versierte Profis in der Küche
Lars Zwick vom Landhaus „Zum Falken“ in Tauberzell hat den Bib Gourmand nun im fünften Jahr in Folge. „Für die Auszeichnung muss die Küche ihr Handwerk beherrschen“, erklärt er. Nachhaltige Lebensmittel aus der Region und die Liebe zum Beruf gehören für den Koch einfach dazu.

Gut zwei Tage dauert es, bis eine Sauce nach seinem Geschmack auf den Teller kommt. Bekommt er von den regionalen Jägern ein Wild, das in den Wäldern rund um das Taubertal lebte, so kommt nicht nur der Braten in den Ofen, sondern auch die Knochen in den Topf. Dort werden sie geröstet, mit Gemüse und Gewürzen versehen. Dann köchelt das Ganze, wird neu angesetzte, reduziert und begeistert dann hoffentlich den Gaumen des Testers.

Die Tester für den Bib Gourmand kommen unangemeldet und geben sich in der Regel nicht zu erkennen. „Das kann ein einzelner Mann sein oder eine ganze Familie“, weiß Britta Bogner. Einmal hätte sich ein Tester, der im „Roten Ross“ auch übernachtet habe, am nächsten Tag zu erkennen gegeben, erinnert sie sich. Ähnliches weiß Lars Zwick zu berichten. „Ein Tester hat mich nach dem Bezahlen angesprochen“, sagt er.

Eine Bib Gourmand Auszeichnung gilt stets nur für ein Jahr. Daher ist die Spannung unter den ausgezeichneten Restaurants stets groß, ob man wieder dabei ist. „Dieses Jahr sind 63 der in 2020 ausgezeichneten Kollegen weggefallen“, weiß Zwick. Er ist der einzige der drei Häuser, der das aktuelle Bib-Gourmand-Menu, das je nach Jahreszeit wechselt, stets auf seiner Speisekarte ausweist.

Eine Vorgabe der Auszeichnung mit dem Bib ist, dass ein Drei-Gänge-Menü für 39 Euro erhältlich ist. „Das Bib Menü muss aber nicht nur beim Preis, sondern vor allem kulinarisch für den Gast ansprechend sein“, weiß Manfred Lebert aus seiner langjährigen Erfahrung. am