Felsenkeller in der Region Sandstein- oder Felsenkeller haben in Franken eine lange Tradition, und es gibt unzählige davon. Die von Hand in den Berg geschlagenen Gänge dienten zur Lagerung vor allem von Bier, aber auch Wein und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Vor der Erfindung von Kühlgeräten im 19. Jahrhundert machte man es sich zunutze, dass in den Kellern ohne zusätzliche Kühlung ganzjährig eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschte. Viele bewirtete Bierkeller sind heute noch beliebte Sommer-Ausflugsziele. Die Kältetechnik hat Ingenieur Carl von Linde im 19. Jahrhundert erfunden. Nur langsam fand sie ihren Weg bis in die ländliche Bevölkerung, da sie sehr teuer war. In der Zeit zwischen 1850 und 1900 gab es einen regelrechten Kellerbauboom. Ausgelöst worden ist dieser durch das Aufblühen der Braukultur. Denn um das Hausbraurecht ausüben zu können, musste ein Keller nachgewiesen werden. „Grundsätzlich muss man zwischen sogenannten Felsenkellern, die in morphologisch harte Gesteinsschichten gehauen sind, und Erdkellern, die mit meist Rundbogengewölben überbaut und mit Erdmaterial überschüttet wurden, unterscheiden“, erklärt Kreisheimatpfleger Bernhard Heim (für den Raum Dinkelsbühl) aus Geslau. Egal ob Felsen- oder Erdkeller, genutzt wurden sie als natürliche Kühlschränke. Neben Bier und Lebensmitteln wie Kartoffeln, Rüben oder Fleisch wurden die Keller auch als Eiskeller genutzt. Beim Eiskeller kam das im Winter aus naheliegenden Gewässern gebrochene Eis, das bis in den Sommer im kühlen Keller nicht schmolz, zur Verstärkung der Kühlung hinzu. Mit schweren Zangen wurden die etwa ein Meter langen und 20 Zentimeter starken Eisstücke gepackt, sofort auf Fuhrwerke verladen und in die Eiskeller gebracht. Dort wurde das Eis auf die Bierfässer gelegt und von oben mit leeren, feuchten Leinensäcken bedeckt. Auf diese Weise schafften die Arbeiter pro Tag circa 20 Fuhren in die Eiskeller. Bis diese gefüllt waren, dauerte es zwei Wochen. Wenn kein geeigneter See vorhanden war, wurde das gefrorene...
Das Prestigeobjekt Topplers...
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Das Topplerschlösschen ist mit einer Führung zugänglich Es fällt ins Auge: Das Topplerschlösschen ist schon aus der Ferne, vom Rothenburger Burggarten aus, zu sehen. Und wer den Taubertalweg zwischen Doppelbrücke und Barbarossabrücke entlang geht, kommt hier unweigerlich vorbei. Ein Besuch wäre nicht schlecht, mag sich so mancher denken. Und das geht: Ursula Boas, die Inhaberin des Topplerschlösschens, öffnet das Schmuckstück so weit es ihre Zeit zulässt. An der Eingangstüre sind die aktuellen Öffnungszeiten stets angeschlagen. Ursula Boas hat das Topplerschlösschen von ihrem Vater Heinz Boas geerbt. Er ist neben dem besonderen Haus aufgewachsen, das seit 1861 im Besitz der Familie ist. Mit Herzblut hegt und pflegt die Familie das Erbstück, was nicht immer ganz leicht ist. Insignien der Macht Ähnlich viel Herzblut hat wahrscheinlich der Erbauer und Namensgeber des Schlösschens investiert. Heinrich Toppler (1340 – 1408) war der vielleicht mächtigste Bürgermeister Rothenburgs, der mit politischem Verhandlungsgeschick der Stadt zu Reichtum und Einfluss verhalf. Mächtige Männer nehmen sich gerne besondere Rechte heraus und so ließ Toppler im Jahr 1388 ein Schlösschen außerhalb der Stadtmauern für sich erbauen, was dereinst nicht üblich war. Sein Anliegen wird in der Baugeschichte als „zweigeschossiger Turm, auf dass die Mühlen beschaut und bewacht werden“ geschildert. Neben dem Topplerschlösschen befindet sich die Fuchsmühle. Für Toppler war das Ensemble aber auch ein besonderes Prestigeobjekt und ein ungestörter Rückzugsort. „Er soll hier Gespräche mit König Wenzel geführt haben“, erzählt Ursula Boas. Das Schlösschen stand einst komplett im Wasser, war nur über eine Zugbrücke zugänglich und bot somit gute Sicherheitsvorkehrungen. Heute führt eine feste Brücke über den längst trockenen und bewachsenen Graben. Dann geht es erst einmal zwei Stockwerke hoch. Wohnzimmer und Küche befinden sich auf der ersten bewohnten Etage. Darüber sind ein Schlafzimmer und zwei weitere Räume. Die Zimmer werden jeweils durch einen...
Musik mit Ambiente
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Das Taubertal-Festival startet Es ist wieder so weit: vom 10. bis 13. August findet in Rothenburg das Taubertal-Festival statt. Seit über einem Vierteljahrhundert ist die Veranstaltung sowohl Kontrastprogramm als auch eine besondere Ergänzung zu Rothenburgs Image als mittelalterliche Touristenstadt. Auf der Eiswiese im Taubertal wird es laut und etwa 15 000 Musikfans besuchen das Festival. Mit Peter Fox, den Broilers, Marteria und Electric Callboy sind wieder vier bekannte Namen als Hauptakts vertreten. Dazu kommen Bands wie Provinz, die Donots, Frank Turner & The Sleeping Souls, The Subways und viele mehr. Florian Zoll, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Taubertal-Festivals, findet persönlich, dass es schon lange kein so ausgewogenes Programm gab. „Da ist für jeden etwas dabei“, sagt er. Über 50 Bands spielen auf vier Bühnen. Die Hauptbühne steht zentral auf der Eiswiese nahe der Tauber und ist vom Burggarten aus noch zu sehen. Dazu kommt die Sounds-For-Nature Bühne, ebenfalls auf dem Hauptgelände im Taubertal. Hier findet auch dieses Jahr wieder der Emergenza-Wettbewerb der Nachwuchsbands statt. Acht Bands treten auf. Die Musiker kommen aus Deutschland, aber auch aus Italien, Spanien und sogar Japan. Wer Lust auf Neues hat und eine Band aus einem anderen Land sehen möchte, die mit großer Wahrscheinlichkeit sehr gut ist, wird hier auf seine Kosten kommen. Legendär ist auch die Steinbruch-Bühne in der Nähe des Campingplatzes Berg (hier gibt es auch noch eine kleine Bühne) mit ihren Aftershow-Partys. Wenn auf der Hauptbühne die Lichter ausgehen, pilgern die Feierfreudigen noch in den Steinbruch, wo Bands bis in die frühen Morgenstunden für Stimmung sorgen. Seit letztem Jahr wird auch der Burggarten in Rothenburg mit einem eigenen Programm und einer Bühne in das Festival einbezogen. „Das war eigentlich als einmaliges ‚Spezial‘ zum 25-jährigen Jubiläum des Taubertal-Festivals 2023 gedacht“, erzählt Florian Zoll. Sowohl Veranstaltungsort als auch Programm...
Die „Stupfl-Sanis“...
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Die Bereitschaft Schillingsfürst des BRK ist eine aktive Truppe „Das ist ein Hobby, das man aus Überzeugung machen muss“, sagt Vjaceslav Nikitin. Er ist der Leiter der Bereitschaft Schillingsfürst des Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Seit über 100 Jahren gibt es die „Stupfl-Sanis“, wie die Ehrenamtlichen in Anlehnung an die besondere Schillingsfürster Tradition genannt werden. Der Igel, das Symbol der Stupfler, prangt auch auf dem Einsatzwagen. Die Bereitschaft Schillingsfürst hat rund 45 Mitglieder, 20 davon gehen in den Einsatz. In diesem Jahr kamen schon sieben Neuzugänge dazu. In Zeiten von Nachwuchsproblemen scheint die Schillingsfürster Gruppe alles richtigzumachen. „Uns ist es wichtig, jeden mitzunehmen. Wir sind ein Team“, erklärt Fabienne Anselstetter, Leiterin der Jugendarbeit vor Ort und Koordinatorin der Jugendgruppen im Kreisverband. Die Schillingsfürster Sanis sind bei größeren und kleineren Veranstaltungen vor Ort. Beim Schlittenhunderennen, der Schleppjagd, beim Feuerwehr- oder Motorradfest sind sie Ansprechpartner für medizinische Probleme. Eine Besonderheit der Schillingsfürster Bereitschaft ist, dass sie auch bei Großveranstaltungen zum Einsatz kommt, denn es gibt eine Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) mit dem zugehörigen Krankentransportwagen. Die Ehrenamtlichen werden in Akutsituationen angefordert und sind auch überregional im Einsatz. Beim Bombenalarm in Ansbach unterstützten sie die Evakuierung von Langzeit-beatmeten Patienten. Bei großen Autobahnunfällen helfen sie den Notfallsanitätern und natürlich sind die „Stupfl-Sanis“ auch auf dem Taubertal-Festival im Einsatz. Bestens ausgebildet Birgit Danzer, Notfallsanitäterin im Hauptberuf und ehrenamtlich beim BRK Schillingsfürst engagiert, kann die Qualität ihrer Ehrenamtskollegen einschätzen: „Der Patient unterscheidet nicht zwischen Hauptberuf und Ehrenamt. Die Qualität der Arbeit muss daher immer stimmen. Und das tut es beim BRK Schillingsfürst.“ Zusätzlich zum Sanitätsdienst hilft das BRK Schillingsfürst auch bei den Blutspendeterminen in Dombühl und Schillingsfürst. Ein Engagement beim BRK ist aber nicht nur auf den medizinischen Einsatz ausgelegt. Beim Hochwasser in Deggendorf, im Rahmen der Flüchtlingskrise oder beim Aufbau des Impfzentrums in...
Die Kunst der Kooperation...
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Zum 100-jährigen Bestehen holt der Künstlerbund die Ausstellung „Art on Tour“ des BBK nach Rothenburg Gemeinsam ist man stärker – ein Slogan, der meist Verwendung in der Wirtschaftswelt findet. Dass Künstler diesen Gedanken hegen, scheint aktuell neu zu sein. Dabei ist gerade der Rothenburger Künstlerbund schon in früheren Zeiten tragfähige Kooperationen eingegangen. Diese Idee wird nun wieder belebt. „Vernetzungen zu fördern, ist für uns sehr wichtig“, erklärt Maximilian Lechler vom Künstlerbund. Zum 100-jährigen Bestehen des Vereins gibt es gleich zwei Ausstellungen zu sehen, die diesem Gedanken neues Leben einhauchen. Bis zum 23. Juli präsentiert der Berufsverband Bildender KünstlerInnen Mittelfranken (BBK) sowohl eine Skulpturenschau im Rothenburger Klostergarten als auch eine Ausstellung im Fleischhaus am Marktplatz, der Dependance des Künstlerbunds. Gemeinsam Neues schaffen „Wir greifen die Tradition der Kooperation wieder auf“, so Lechler. Im Fleischhaus zeigen 13 Künstler ihre Werke, im Klostergarten haben sechs Künstler ihre Skulpturen positioniert. Ein Jurorenteam aus fünf Personen hat die 19 Künstler ausgewählt. Darunter war Maximilian Lechler, Kurator und Künstlerbundmitglied, Uhr Buley, der sowohl Mitglied im BBK als auch im Künstlerbund ist, und Franziska Krause, zuständig für Kunst und Kultur in Rothenburg. Vervollständigt wurde die Jury von Dr. Andrea Kluxen vom Bezirk Mittelfranken und Alexander Schräpler vom BBK. Der BBK Nürnberg hat unter dem Motto „Art on Tour“ zu der Wanderausstellung aufgerufen, die neben Rothenburg noch in Weißenburg zu sehen sein wird. Die Stimmung im Team ist gut – und die Kunst natürlich auch. Die Qualität muss stimmen, ebenso wie die Aussage. Die Kunst soll inspirieren und zur Diskussion stehen. Viele der Werke haben einen aktuellen Bezug. Krieg, Vertreibung oder der Umgang mit der Umwelt stehen thematisch hinter der Schau. Im Innenraum des Fleischhauses sind Gemälde, Papierarbeiten, Fotografien, kleinere Skulpturen oder Textilarbeiten zu sehen. Die lichte Hängung lässt jedem Objekt auch...
Rothenburg mit Kindern...
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Entdeckungsreise durch die Stadt Die mittelalterliche Stadt Rothenburg, umgeben von einer begehbaren Stadtmauer, die von 46 Türmen überragt wird, ist nicht nur für Erwachsene eine Reise wert. Romantische Gässchen mit historischen Fachwerkhäusern, die mit üppigen Blumenkästen geschmückt sind, scheinen einem Bilderbuch entsprungen zu sein. Wer mit Kindern nach Rothenburg ob der Tauber reist, taucht ab in eine vergangene Welt. Nicht nur bei schönem Wetter gibt es viel zu entdecken. Einen schnellen Überblick über Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungshöhepunkte und eine digitale Stadtkarte können sich Eltern mit der noch recht neuen Augmented-Reality-Rothenburg-App verschaffen. Sie verbindet vorhandene analoge Informationstafeln, wie die auf dem Turmweg, mit der digitalen Welt und liefert zusätzliche virtuelle Führungen in 3-D-Optik. Visiert man mit dem Handy ein Bild auf der Infotafel an, wird der Gast im 3-D-Modus von einem Esel, einem Ritter oder dem Kinder-Gastführer namens „Schlaumeier“ virtuell geführt und kann sich über Links zu informativen Videos und Audiodateien weiterleiten lassen. Apropos Turmweg: auf dem vier Kilometer langen Weg rund um die Stadtmauer können sich Familien etappenweise barrierefrei bewegen.Vom Rödertor ausgehend führt der Weg über den Spielplatz „Hornburgweg“ (mit Kletteranlage) bis zum Klingentor. Von hier aus geht es über den Panoramaweg vorbei am Spielplatz „Neue Burg“ zum Burggarten. Dort führt der Weg weiter zur Kneippanlage, wo man sich an heißen Tagen die Füße kühlen kann. Vom Spitaltor zurück zum Rödertor können die Kinder nach den vielen Informationen von den Infotafeln ihrem Bewegungsdrang wieder freien Lauf lassen. Im Jahr 2011 wurde der Spielplatz „Neue Burg“ mit Pendelschaukel, Drehscheibe und Doppelliege erneuert. Eltern haben hier die Gelegenheit, sich im Schatten alter Bäume oder der Stadtmauer zu auszuruhen, während sich die Kinder austoben. Ein weiterer Spielplatz mit Kletterwand und Schaukelbirne liegt nahe des Stadtkerns (am Friedrich-Hörner-Weg/Topplerweg). Vielfältig bei jedem Wetter Der Rothenburger Familienbeirat hat das Angebot für Familientouren...