was macht Rothenburg eigentlich so besonders? Sind es die alten Häuser, sind es die verwinkelten Gassen, ist es der Burggarten oder die Stadtmauer? In gewisser Weise: Ja. Aber die Frage ist damit nicht gänzlich beantwortet.

Ich muss zugeben, ich bin keine waschechte Rothenburgerin. Das wird man auch in einem einzigen Leben nicht. Sozialisiert in der nahen Umgebung werde ich aber seit vielen, vielen Jahren von Rothenburg inspiriert. Dass hier ein besonderer Esprit herrscht, ist für mich fühlbar und ich habe mir immer wieder die Frage gestellt: Woran liegt das?

Gerade an Pfingsten, wenn die ganze Stadt im Ausnahmezustand ist und samt „Kind und Kegel“ in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs eintaucht, fasziniert mich das immer wieder aufs Neue. All diese Mitstreiter, stolz schreitende Ratsherren, Frauen in wunderschönen Gewändern, aber auch rebellische Soldaten leben für ein verlängertes Wochenende in einer anderen Zeit. Und das fühlt sich nicht wie eine Show an – hier ist Herzblut am Werk.

Es ist aber nicht nur ein Fest wie dieses, dass der Stadt ihre eigentümliche Lebendigkeit gibt. Es sind viel einzelne Initiativen und Aktivitäten, die stets ein Ziel haben: Rothenburg zum Strahlen zu bringen. Der Fotoclub stellt im Klostergarten aus, im Innenhof des RothenburgMuseums gibt es Sommerkultur, der Rothenburger Jazz soll wieder neu aufblühen und am Marktplatz geben amerikanische Bands Blasmusik zum Besten. Einfach so, ohne Eintritt. Rothenburg steht mit all diesen Momenten für eine einzigartige Lebensart.