wir Journalisten sind neutral. Wir berichten, was ist, bleiben objektiv und sachlich. Die Meinungsbildung obliegt dem Rezipienten, also Ihnen. Das ist unser Anspruch, dem wollen wir gerecht werden. Aber wir sind auch Menschen und nach Feierabend sind da immer noch Erlebnisse und Begegnungen, die uns prägen.

Bei der Vorbereitung dieser Ausgabe war das für mich Cornelia Sichermann. Sie hat eine Sepsis überlebt und Gliedmaßen verloren. Sie stellt sich diesen Herausforderungen mit unglaublichem Mut und Engagement und hilft nun anderen Betroffenen.

Unsere Welt, unser Alltag könnte bestimmt etwas mehr Mut vertragen – in allen Bereichen. Wenn man genau hinsieht, dann entdeckt man diese Charaktereigenschaften aber auch bei unseren anderen Gesprächspartnern.

Florian Striffler hatte den Mut, die Bäckerei mit Café von Walter Friedel zu übernehmen. Ulrich Schieber wagt es, im Ruhestand seine neu gewonnene Leidenschaft fürs Laufen mit professionellem Hintergrund an andere weiterzugeben. Gudrun Knoll-Schäfer setzt sich sowohl für Asylsuchende als auch für den Erhalt historischer Kostbarkeiten ein und Walter Huß tritt mit 92 Jahren noch immer als Akkordeonspieler auf. Robert Hellenschmidt, der mit seinen Karikaturen stets Mut bewiesen hat, wird ein Ehrenzimmer gewidmet.

Mut spielt im Leben der Menschen immer eine große Rolle. Cornelia Sichermann hat er sicherlich besonders viel abverlangt. Aber sie zeigt, was mit einer selbstbewussten und zielstrebigen Einstellung alles möglich ist. Das hat mich auch persönlich beeindruckt.