Zwei Töchter, ein Ehemann  – Im Tempele in Niederstetten wird „Kohlhiesels Töchter“ gespielt Jul01


Zwei Töchter, ein Ehemann – Im Tempele in Niederstetten wird „Kohlhiesels Töchter“ gespielt

Es ist ein Erlebnis, das man nicht versäumen sollte. Nur alle zwei Jahre gibt es im „Tempele“ in Niederstetten Sommertheater zu erleben. Und wer nun denkt: Wo ist Niederstetten und was ist das „Tempele“, der hat in den letzten Jahren wirklich etwas vepasst.
Seit 30 Jahren wird in der knapp 5 000 Einwohner großen Stadt Niederstetten Theater gemacht. 2017 wurde das stete Engagement mit dem Kunststaatspreis ausgezeichnet. Das Land Baden-Württemberg zeichnete die Aufführung „Der Sommernachtstraum“ mit dem Landesamateurtheaterpreis „Lamathea“ aus. Unter 159 Bewerbungen in 16 Kategorien aus ganz Baden-Württemberg wurde das Niederstettener Theater in der Sparte Freilichttheater als beste Aufführung ausgezeichnet.
Erfolge sind die theaterbegeisterten Niederstettener schon gewohnt, zum Beispiel mit dem großen Erfolg bei der Aufführung des Singspiels „Im weißen Rössl“ (2010), aber ein Staatspreis motiviert nochmal ganz anders.

„Der Sommernachtstraum“ wurde im vergangenen Jahr mit dem Staatspreis ausgezeichnet.
Fotos: Privat

Die Messlatte liegt daher hoch bei der diesjährigen Produktion von „Kohlhiesels Töchter“, die am 11. Juli Premiere hat. „Wir wollen wieder ein unterhaltsames Sommertheater mit Musik und Gesang ins Tempele bringen“, so Heidi Maedel vom Kulturamt Niederstetten. Die Geschichte von „Kohlhiesels Töchter“ ist weithin bekannt: Die hübsche Bauerntochter Liesel Kohlhiesel hat ihre Ausbildung abgeschlossen und wird in ihrem Heimatdorf sehnsüchtig von ihrem Freund Toni erwartet.
Am liebsten würden die beiden sofort heiraten, aber Liesels Mutter hat auf dem Sterbebett verfügt, dass erst ein Mann für ihre Schwester Susi gefunden sein muss. Und Susi ist im Gegensatz zu ihrer Schwester ein grober Hausdrachen und schlägt mit ihrer barschen Art jeden Bewerber in die Flucht. Toni soll zum Schein Susi heiraten, damit ist auch für Liesel der Weg frei, denn schließlich steht nirgends geschrieben, dass Susi dauerhaft verheiratet bleiben muss. Die Geschichte von den Hindernissen auf dem Weg zum Glück ist mit deftigem Witz, anrührender Romantik und viel Musik gespickt.
Die Kulisse in Niederstetten ist einmalig: Das „Tempele“ ist eine unter Naturdenkmalschutz stehende, direkt an einem kleinen Flüsschen gelegene Tuffsteinformation. Mit einer Drehbühne wird das Bühnenbild stimmungsvoll inszeniert.

Profis und Amateure
Überhaupt wird in Niederstetten akribisch Wert auf jedes Detail gelegt. Etwa 100 Akteure engagieren sich. Alles, was der Zuschauer sieht und hört, ist in unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit entstanden. Die Schauspieler sind allesamt Laien. Nur ein Profi-Schauspieler ist bei der diesjährigen Inszenierung engagiert
Die Positionen Regie, Bühnenbild und Kostüme des Freilichttheaters sind mit Profis besetzt. Seit Jahren liegt die Leitung in den Händen von Ulrich Schulz, langjähriger Bühnenbildchef am Schauspiel Köln, der als Regisseur inzwischen an namhaften Theatern arbeitet. Eingerahmt wird der Theaterbesuch von einer stimmungsvollen Bewirtung vor und nach der Aufführung sowie in der Pause unter stimmungsvoll beleuchteten Bäumen.
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Info
„Kohlhiesels Töchter“, Freilichttheater im Tempele in Niederstetten, Premiere am 11. Juli. Weitere Spieltermine : 13./14./15./18./20./21./
22./25./27./28. und 29. Juli. Beginn jeweils um 20.30 Uhr. Karten: Kategorie A 25 Euro (an Tischen bzw. auf Stühle) und Kategorie B 22 Euro (Tribüne) erhältlich unter www.theater
-niederstetten.de oder Tel: 07932-6066205