Hightech im Druck – Schneider Druck investiert mit modernster Druckmaschine in die Zukunft Nov13


Hightech im Druck – Schneider Druck investiert mit modernster Druckmaschine in die Zukunft

Die „schwarze Kunst“ hat die Welt revolutioniert. Um 1450 hat Johannes Gutenberg bekanntlich den Buchdruck erfunden und im Prinzip dafür gesorgt, dass Sie diese Zeilen lesen können. Schlaue Köpfe haben über die Jahrhunderte seine Idee erweitert oder angepasst, und heute haben wir eine breite Palette unterschiedlichster Druckerzeugnisse, die unser Leben einrahmen.
Auch wenn das Prinzip Druckform, Farbe, Papier im Groben unverändert blieb, steckt in unserer hochtechnisierten Welt mit ihren modernen Ansprüchen oftmals der Teufel im Detail. Drucken ist nicht gleich drucken, sondern akribische Feinarbeit, die sowohl menschliches Können als auch die richtige Technik voraussetzt.

Bewusste Entscheidung
Seit sechs Generationen bringt die Druckerei Schneider in Rothenburg nicht nur die schwarze, sondern längst auch die bunte Farbe auf das Papier. Das Wissen um die Feinheiten erfolgreichen Druckens ist kontinuierlich mit dem technischen Fortschritt gewachsen, und das familiengeführte Unternehmen hat nun 1,8 Millionen in die momentan modernste Druckmaschine auf dem Markt investiert.
Für den Entscheidungsprozess ließen sich Wolfgang und Achim Schneider ein halbes Jahr Zeit. „Es war klar, dass wir nur einen deutschen Druckmaschinenhersteller wollten“, so Achim Schneider. Die Traditionsfirmen Heidelberger Druck Maschinen AG oder König & Bauer AG (KBA) standen zur Auswahl. Jeweils einen Tag verbrachten die Unternehmer im Werk vor Ort und testeten die Druckmaschinen. Die Heidelberger XL 106 4+L bekam den Zuschlag. „Die Maschine passt sehr gut zu unserer Auftragsstruktur“, so Wolfgang Schneider.
Der Schwerpunkt bei Schneider Druck ist der Vier-Farb-Druck (inklusive Lack) von Büchern, Magazinen, Prospekten, Katalogen oder Werbedrucksachen. Mit der neuen Maschine, die die drei weiteren Druckmaschinen im Haus ergänzt, sind jedoch ganz neue Auftragsvolumen in kurzer Zeit und in hochwertiger Qualität zu bewältigen.

Permanente Farbkontrolle
„Das wohl entscheidendste Auswahlkriterium war die Inline-Messung“, erklärt Achim Schneider. Die Druckmaschine von Heidelberger ist mit einem „Prinect Inpress Control“-System ausgestattet.
Am Druckwerk befindet sich eine spektralfotometrische Messeinheit. Eine Art Kamerasystem misst bei laufendem Druckvorgang die Farbqualtität. „Über die gesamte Auflage wird jeder Bogen vermessen“, so Achim Schneider. Selbst kleinste Farbabweichungen werden so festgestellt und sofort korrigiert. In der Praxis bedeutet dies, dass zum Beispiel bei Katalogen, die auf vielen Bögen gedruckt und in der Weiterverarbeitung zusammengefügt werden, selbst kleinste Farbabweichungen der Vergangenheit angehören.
Diese moderne Technik ist die hochqualifizierte Fortsetzung des
Qualitätsstandards, der bereits mit der PSO-Zertifizierung (Prozess Standard Offsetdruck) des Unternehmens im Jahr 2012 begann. Als vollstufige Druckerei beginnt die Qualitätssicherung bei Schneider Druck schon in der Vorstufe mit der Gewährleistung vereinbarter Normen. „Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, muss man technologisch stets auf dem neuesten Stand sein“, sagt Wolfgang Schneider
Die neue Druckmaschine ist aber nicht nur perfekt im Detail, sondern auch äußerst schnell. Die Heidelberg XL 106 bedruckt 18 000 Bögen im Format 75 x 106 cm in der Stunde. Für den Laien: Auf einen Bogen passen neun DIN A4 Seiten und somit können 162 000 Seiten in einer Stunde gedruckt werden.
Teil der Investition war auch ein in die Druckmaschine eingegliedertes Lackwerk, da die Nachfrage nach veredelten Drucksachen steigt.
In einem Druckvorgang können nun die Produkte entweder mit Mattlack, als Oberflächenschutz gegen Kratzer, oder mit Glanzlack, zur optischen Verschönerung, überzogen werden.
Ein weiteres Entscheidungskriterium für die Heidelberger Druckmaschine war der vollautomatisierte Auftragswechsel. Gerade mal 15 Minuten benötigt die Maschine um sich von einem Auftrag auf den nächsten umzustellen. „Durch die extrem schnellen Rüstzeiten können wir sowohl auf Klein- als auch auf Großaufträge flexibel reagieren“, so Wolfgang Schneider. Bis dato sind auf der Maschine Aufträge in einer Größenordnung von 250 bis 160 000 Exemplaren gedruckt worden. Aber die Grenzen nach oben sind offen.
Mit der Investition, die auf zehn Jahre ausgelegt ist, setzt das Familienunternehmen nicht nur auf höchste Qualität, sondern rüstet sich auch für die Zukunft. „Wir glauben an das Bestehen der Printprodukte“, so Achim Schneider. Und dass gedruckte Publikationen einen besonderen Wert haben, beweist ein Druckerzeugnis aus dem Hause Schneider, das eine internationale Auszeichnung erhalten hat.

Ein überzeugendes Ergebnis
Im September wurde der Bildband „ 500 Years of Roman Coin Portraits / 500 Jahre römische Münzbildnisse“ des Münchner Arztes und Numismatikers Andreas Pangerl in London als beste Publikation das Jahres 2017 vom IAPN, dem Internationalen Verband der Professionellen Numismatiker, ausgezeichnet.

Andreas Pangerl (rechts) mit Arne Kirsch, Präsident der IAPN, bei der Preisverleihung in London. Foto: Privat

Andreas Pangerl (rechts) mit Arne Kirsch, Präsident der IAPN, bei der Preisverleihung in London. Foto: Privat


Andreas Pangerl hat von Verona bis Osteuropa nach dem passenden Unternehmen gesucht, das das drucksensible Werk realisieren konnte. „Über einen Vorstandskollegen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft habe ich dann von Schneider Druck in Rothenburg erfahren“, erzählt er. Über 1 000 Münzporträts (von Andreas Pangerl selbst in 10-jähriger Arbeit aufgenommen), darunter 722 großformatige Abbildungen, geben in seinem Buch einen umfassenden Einblick in die römischen Münzprägungen von 50 v.Chr. bis 500 n.Chr.. Das Nachschlagewerk ist einzigartig und setzt seinen Schwerpunkt auf die Münzabbildungen, was in der Herstellung ein perfektes Druck-
ergebnis forderte.
„Ein besonderer Vorteil war, dass ich beim Andruck der Bogen in Rothenburg dabei sein konnte“, so Andreas Pangerl, „Und das Ergebnis ist genau so, wie ich mir das vorgestellt habe.“ Auch international kam die Publikation bestens an: Die erste Auflage ist verkauft. Alle Universitäten haben es bestellt, etwa 250 Exemplare gingen in die USA, ebensoviele ins europäische Ausland.
Im Oktober wurde die zweite, erweiterte Auflage des Buchs bei Schneider Druck gedruckt – natürlich auf der hochmodernen neuen Druckmaschine. am