Die „Stupfl-Sanis“ Jul03


Die „Stupfl-Sanis“

Die Bereitschaft Schillingsfürst des BRK ist eine aktive Truppe

Vjaceslav Nikitin, Fabienne Anselstetter und Birgit Danzer engagieren sich mit Herzblut für das BRK Schillingsfürst. Fotos: am

Vjaceslav Nikitin, Fabienne Anselstetter und Birgit Danzer engagieren sich mit Herzblut für das BRK Schillingsfürst. Fotos: am

„Das ist ein Hobby, das man aus Überzeugung machen muss“, sagt Vjaceslav Nikitin. Er ist der Leiter der Bereitschaft Schillingsfürst des Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Seit über 100 Jahren gibt es die „Stupfl-Sanis“, wie die Ehrenamtlichen in Anlehnung an die besondere Schillingsfürster Tradition genannt werden. Der Igel, das Symbol der Stupfler, prangt auch auf dem Einsatzwagen.

Die Bereitschaft Schillingsfürst hat rund 45 Mitglieder, 20 davon gehen in den Einsatz. In diesem Jahr kamen schon sieben Neuzugänge dazu. In Zeiten von Nachwuchsproblemen scheint die Schillingsfürster Gruppe alles richtigzumachen. „Uns ist es wichtig, jeden mitzunehmen. Wir sind ein Team“, erklärt Fabienne Anselstetter, Leiterin der Jugendarbeit vor Ort und Koordinatorin der Jugendgruppen im Kreisverband.
Die Schillingsfürster Sanis sind bei größeren und kleineren Veranstaltungen vor Ort. Beim Schlittenhunderennen, der Schleppjagd, beim Feuerwehr- oder Motorradfest sind sie Ansprechpartner für medizinische Probleme.

Eine Besonderheit der Schillingsfürster Bereitschaft ist, dass sie auch bei Großveranstaltungen zum Einsatz kommt, denn es gibt eine Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) mit dem zugehörigen Krankentransportwagen.
Die Ehrenamtlichen werden in Akutsituationen angefordert und sind auch überregional im Einsatz. Beim Bombenalarm in Ansbach unterstützten sie die Evakuierung von Langzeit-beatmeten Patienten. Bei großen Autobahnunfällen helfen sie den Notfallsanitätern und natürlich sind die „Stupfl-Sanis“ auch auf dem Taubertal-Festival im Einsatz.

Engagiert im Ehrenamt

Engagiert im Ehrenamt

Bestens ausgebildet

Birgit Danzer, Notfallsanitäterin im Hauptberuf und ehrenamtlich beim BRK Schillingsfürst engagiert, kann die Qualität ihrer Ehrenamtskollegen einschätzen: „Der Patient unterscheidet nicht zwischen Hauptberuf und Ehrenamt. Die Qualität der Arbeit muss daher immer stimmen. Und das tut es beim BRK Schillingsfürst.“
Zusätzlich zum Sanitätsdienst hilft das BRK Schillingsfürst auch bei den Blutspendeterminen in Dombühl und Schillingsfürst.
Ein Engagement beim BRK ist aber nicht nur auf den medizinischen Einsatz ausgelegt. Beim Hochwasser in Deggendorf, im Rahmen der Flüchtlingskrise oder beim Aufbau des Impfzentrums in Ansbach war die Schillingsfürster Bereitschaft im Einsatz.

„Jeder kann sich nach seinen Neigungen engagieren“, so Nikitin. Neben dem Sanitätsdienst werden Ehrenamtliche in der Betreuung (z.B. in der Küche der Verpflegungseinheit), im Bereich Technik und Sicherheit (Zelte und Feldbetten aufbauen, Kabel verlegen) oder für Info und Kommunikation (Funkstationen aufbauen) benötigt. „Es ist also für jeden etwas dabei“, so der Bereitschaftsleiter.
Dabei soll niemand überfordert werden. In die Aufgaben wachsen alle Engagierten langsam hinein. Nach einer Grundausbildung folgen diverse Fachlehrgänge, je nach Neigung. Im Zweierteam werden Neuzugänge dann langsam an den Einsatz herangeführt und können so Erfahrungen sammeln.
Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder zum Bereitschaftsabend. Die Schnell-Einsatz-Gruppe hat alle zwei Wochen Fortbildungen zu diversen Themen. Diese Veranstaltungen finden in den neuen Räumen des BRK Schillingsfürst in Stilzendorf statt.

Die Ehrenamtlichen des BRK sind auch beim Taubertal-Festival, hier im Burggarten, präsent. Foto: Privat

Die Ehrenamtlichen des BRK sind auch beim Taubertal-Festival, hier im Burggarten, präsent. Foto: Privat

Die Dependance, ein ehemaliges Gasthaus, richten die Mitglieder seit 2020 ehrenamtlich her. Allein 2 000 Arbeitsstunden pro Jahr fallen dafür an. Und zwar zusätzlich zum Bereitschaftseinsatz: Im Jahr 2022 waren das 5 882 Stunden.

Damit die „Stupfl-Sanis“ auch in Zukunft präsent sein können, ist eine gute Jugendarbeit unerlässlich. Ab dem Alter von sechs Jahren können Kinder zum Jugend Rotkreuz (JRK). Etwa 20 Jugendliche verbringen hier ihre Freizeit. Jeden Mittwoch treffen sie sich zur Gruppenstunde, wo erstes Wissen zum Sanitätsdienst vermittelt wird, aber auch andere Institutionen wie Polizei, Feuerwehr und THW besucht werden.
„Wir gehen auch mal ins Schwimmbad und machen einen Ausflug“, so Fabienne Anselstetter. Die altersgerechte Freizeitgestaltung steht im Vordergrund. Ab 16 Jahren dürfen die Jugendlichen beim BRK dann durchstarten.

Das BRK Ansbach hat insgesamt 19 Ortsgruppen. Die Schillingsfürster Ehrenamtlichen sind eine der aktivsten. am