Die Partygondel Jul01


Die Partygondel

Stefan Fischer hat eine Bergbahngondel als Gartenhaus

Die Berge sind sein Ding und Tirol ist so etwas wie die zweite Heimat für Stefan Fischer. Mit seiner Frau ist er jedes Jahr dort zum Skifahren und vor drei Jahren haben sie auf einer Alm in Tirol geheiratet. Für Bergbahnen hat er sich schon als Kind interessiert und immer wieder ist ihm aufgefallen, dass die Menschen dort ausrangierte Gondeln im Garten stehen haben. So auch im Skiurlaub im Februar 2018. „Wir waren gerade selbst in der Seilbahn, da dachte ich, so was würde sich in meinem Garten auch gut machen“, erzählt Fischer.
Noch in der Gondel hat er zwei große Seilbahnfirmen angeschrieben und nach einer ausgemusterten Gondel zum Kauf angefragt. Große Chancen rechnete er sich nicht aus. Am nächsten Tag kam aber schon eine Antwort von der Firma Doppelmayr.

Ein größeres Exemplar
Stefan Fischer wollte eine Sitzgondel mit bereits vorhandenen Sitzen. Davon gab es keine, aber eine 12 Mann Stehgondel. „Zuerst dachte ich, das ist zu groß“, so Fischer. Er hat sich die Konstruktionspläne zuschicken lassen, seinen Garten ausgemessen und kam zum Schluss: Das passt perfekt. Für einen niederen vierstelligen Betrag hat er die Gondel gekauft.
Einziger Wermutstropfen: Seine Gondel stammt nicht aus Tirol, sondern von der Schönleitenbahn im Skigebiet Saalbach-Hinterklemm. In den 80er Jahren wurde die Seilbahn gebaut und 2017 erneuert. Etwa 30 Jahre hat seine Gondel Tag für Tag die Skifahrer auf den Berg gebracht. „Gondeln sind aus Aluminium und unverwüstlich“, so Fischer.
Im April 2018 hat er mit einem Hänger die 500 kg schwere Gondel in der Nähe von Wolfurt in Vorarlberg abgeholt. Seine Frau hat ihn begleitet und auf dem Rückweg haben die beiden mitsamt der Gondel einen Stopp in Lindau eingelegt. „Das hat für Aufsehen gesorgt“, erzählt Fischer.
In Rothenburg angekommen wurde die Gondel mit einem Vierachskran (die Miete hat ihm seine Frau zum Geburtstag geschenkt) in seinen Garten in die Scharffstraße in Rothenburg gehoben. Auch das hat für Aufsehen gesorgt.

ROTOUR Gondel mit Partybeleuchtung

So macht feiern Spaß: In der beleuchteten Partygondel kommt Stimmung auf. Und wenn es kalt wird, werden einfach die Türen geschlossen. Foto: Privat

Die Gondel steht nicht einfach so im Garten, sondern Stefan Fischer hat seinem ganz besonderen Gartenhaus ein Fundament gebaut. Die Gondel steht auf extra zugeschnittenen Granitquadern und ist mit drei Seilen fest verspannt. Nun ging es an die Ausstattung. Zuerst wollte er als echter Bayernfan Klappsitze aus der Allianz Arena einbauen. Aber das passte vom Platzangebot nicht. Also hat sein Vater, Werner Fischer, eine Holzeckbank mit Unterbau aus Aluprofilen passgenau eingebaut. In der Mitte steht ein quadratischer Tisch. Sechs Personen finden bequem darin Platz. Sind es mehr, wird es richtig gemütlich.
Fischer hat eine Stromleitung zur Gondel gelegt. Acht Steckdosen, eine indirekte Beleuchtung von unten und farbiges LED-Licht von oben sorgen für Stimmung. Es gibt eine Heizung für kalte Abende. Ein Fernseher und eine Musikanlage sind noch geplant.„Das ist unsere Partygondel“, sagt Stefan Fischer stolz. Im Mai war Einweihung. Die Familie sitzt hier gerne und sogar als Tanzfläche wurde die Gondel schon genutzt. Aus der fixen Idee ist für ihn ein Herzensprojekt geworden.
Stefan Fischer ist Geschäftsführer einer Firma für Klima- und Anlagentechnik und lädt gerne seine Geschäftskunden in die Gondel ein. „Das finden alle klasse“, weiß er. 
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