Alles, was einen Namen hat Aug01


Alles, was einen Namen hat

Das neue Programm von Kultur Korn mit zahlreichen Höhepunkten

Kultur bei Korn ist eine Institu­tion. Im gläsernen Halbrund des Autohauses findet von September bis April ein vielfältiges Kulturprogramm statt. Bildende Kunst, Kabarett, Musik und besondere Vorträge ziehen ein zahlreiches Publikum an.
Verantwortlich für die Programmauswahl, die Betreuung der Künstler und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen ist seit Anbeginn Robert Hellenschmidt. Am 10. Oktober beginnt nun die 20. Spielzeit, der er als Impresario vorsteht.
Mit starker Handschrift hat er erneut die Größen der Kulturszene Deutschlands nach Rothenburg geholt.
Ein grooviger Auftakt
Kishon, Doldinger, Niedecken, Nuhr, Danzer und noch viele andere, die sonst die großen Veranstaltungshallen mit mehreren tausend Zuschauern füllen, haben in Rothenburg gespielt. In beinahe intimer Atmosphäre, mit maximal 500 Sitzplätzen, ist hier Besonderes geboten.
Den Auftakt zur diesjährigen Saison macht am Freitag, 10. Oktober, das „Cecile Verny Quartett“ mit ihrer „hear the hypno melodies“-Tour. Cecile Verny und ihre Band haben in den vergangenen zwei Jahren ein frisches und grooviges Programm entwickelt. Mit Leichtigkeit fesseln sie ihr Publikum. In den jungen Songs betrachtet die Ausnahmesängerin sich und ihre Umwelt.
Zwei Wochen später, am 24. Oktober, gehört die Bühne bei Kultur Korn dann dem Gitarrenduo „Gruber & Maklar“. Mit ihren Interpretationen von Rossini, Mozart, Bach oder Gershwin „legen sie das Maß der Dinge fest“, schrieb ein Kritiker der Süddeutschen Zeitung.
Am 7. November plaudert die Kanzlersouffleuse Simone Solga aus dem Nähkästchen. „Im Auftrag der Kanzlerin“ ist ein Kabarettabend der hinterhältigen Unterhaltung und zeigt Politik von einer ganz neuen Seite.
Konstantin Wecker kommt
Fast genau zwei Jahre nach seinem großen Erfolg bei Kultur Korn, gibt sich auch Konstantin Wecker wieder die Ehre. Am Samstag, 15. November, gastiert der Liedermacher mit seiner „40 Jahre Wahnsinns“-Tour 2014 in Rothenburg – eine neue Band und die pure Lust am Leben mit im Gepäck.
Der Dezember gehört dann ganz verspielt Michael Hatzius. Am Freitag, 5. Dezember, betritt der Puppenspieler mit der Echse die Bühne. Für Hatzius ist die Puppenspielkunst Mittel und Möglichkeit für ein unbegrenztes Ausdrucksfeld. Mal mit, mal ohne Puppe erzählt er absurde Geschichten und räumt seit Jahren die begehrtesten Preise der Kleinkunstszene ab.
Das neue Jahr beginnt bei Kultur Korn mit einem Blick in die Sterne. „Planetenjäger – Auf der Spur neuer Welten“ nennen Dr. Lisa Edelhäuser und Dr. Alexander Knochel ihr neues Programm. Am 9. Januar gehen die beiden Wissenschaftler der Frage nach, ob nicht auch andere Sterne Planeten beherbergen. Und keine Angst: Auch Laien und Hobby-Sterngucker verstehen, wovon die beiden sprechen.
Persönlicher Kontakt

Das 20. Korn-Programm ist natürlich etwas Besonderes: ein Jubiläumsgeschenk von Robert Hellenschmidt. Da darf „Pelzig“ nicht fehlen. Am 13. Januar kommt Frank-Markus Barwasser, der dem Manager Hellenschmidt seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist, zu Kultur Korn. Mit seiner aktuellen Fassung von „Pelzig stellt sich“ wirft Barwasser mit Hut und Herrentasche ­wieder seinen unverwechselbaren Blick auf die Ungereimtheiten unseres Alltags.
Ebenso hochkarätig, nur in anderem Genre, ist der Schlagzeuger Trevor Richards. Am 16. Januar kommt er mit „The Trevor Richards New Orleans Trio“ und der Vocalistin Denis Gordon nach Rothenburg. Trevor Richards dürfte einer der letzten Vertreter des traditionellen Jazz sein und ist bereits mit den höchsten Auszeichnungen geehrt worden. Er wird begleitet von dem Klarinettisten und Saxofonisten Frank Robenscheuten und Paolo Alderighi am Piano.
Der Höhepunkte zu Jahresbeginn nicht genug, kommt am 30. Januar noch Julia Neigel in die Kulturhalle. In entspannter Atmosphäre – mit akustischer Gitarre, Klavier, Percussion und akustischem Bass – stellt Julia Neigel ihr komplett neues Konzertprogramm vor. Nach ihrer erfolgreichen „Neigelneu“-Tournee und nach der Mitwirkung bei Peter Maffays „Tabaluga-Tour“ erklingen nun gefühlvolle und mit außerordentlicher Stimmgewalt neu arrangierte Songs.
Ein Ausnahmeklang
Am 20. März 2015 tritt dann
das Blechbläsersextett „Ensemble Classique“ auf. Im Jahr 1986 in der Kulturmetropole Bad Wörishofen gegründet, haben die jungen Künstler schnell eine steile Karriere erlebt.
Der einzigartige homogene Klang und ihre technische Brillanz haben das Ensemble schnell internationale Bedeutung erlangen lassen. Konzertreisen führten sie rund um den Globus, und so ist es eine besondere Ehre, dass auch das Kulturhaus Korn zu ihren Stationen zählt.
Beendet wird die Kultursaison 2014/2015 am 14. April von keinem Geringeren als Urban Priol. Unter dem Titel „Jetzt“ präsentiert er sein neues Soloprogramm. Bei Urban Priol ist „nach der Wahl stets vor der Wahl“ und somit dürfen die Politiker nicht durchschnaufen. In bekannter lustvoller Art zerpflückt der Kabarettist die tagesaktuelle Politik und bringt die unverständlichen Phrasen der Politiker logopädisch auf den Punkt.
Kunstvolle Einrahmung
Eingerahmt werden die Konzerte, Kabarettabende und Vorträge wie immer von der bildenden Kunst. Robert Hellenschmidt hat für diese Spielzeit die in Rothenburg geborene und heute in München und Gröbenzell lebende Malerin Susanne Meyer ausgewählt. Vom 26. September bis 30. April sind unter dem Titel „Tierisch Abstrakt“ ihre kontrastreichen Werke zu sehen. am

Kulturmacher Robert Hellenschmidt. Foto: am

Kulturmacher Robert Hellenschmidt. Foto: am

Interview mit Kulturmacher Robert Hellenschmidt

ROTOUR: Herr Hellenschmidt, seit 20 Jahren stehen Sie hinter dem Programm von Kultur Korn. Welcher Künstler hat bei Ihnen eine bleibende Erinnerung hinterlassen?
Hellenschmidt: Ganz klar, Georg Danzer. Einer der letzten wahrhaftigen Liedermacher. Sein Auftritt hat mich emotional betroffen gemacht. Noch dazu hatte er eine Stunde vor Konzertbeginn einen Hexenschuss. Ich habe gebangt, dass alles gut geht.

Sind über die Jahre auch persönliche Kontakte zu Künstlern entstanden?
Ja! Ottfried Fischer hat mich zu seinem 50. Geburtstag, den er in München im „Schlachthof“ gefeiert hat, eingeladen. Und Frank-Markus Barwasser (Pelzig) hat mit mir meinen 60. Geburtstag gefeiert. Er ist dazu extra aus Frankreich, von seinem Ferienhaus, angereist. Ähnlich guten Kontakt habe ich zu Urban Priol.

Fällt es dadurch leichter, die großen Künstler nach Rothenburg zu bekommen?
Na ja, es hat sich herumgesprochen, dass man hier gut betreut wird. Die kulturelle Eigenständigkeit, frei von Marketing und kommerziellen Ansätzen, war von Anfang an meine Intention. Das wissen die Künstler zu schätzen.

Was bedeutet Ihr Engagament Ihnen persönlich?
Für mich ist das eine Offenbarung. Die Begegnung mit anderen Künstlern erweitert den eigenen Horizont. Man wird gelassener, sieht vieles anders. Das ist meine wichtigste Erkenntnis.