Mensch und Hund Jun01


Mensch und Hund

Hundeschule von Tanja Uhland

Ein Hund wird gerne als „der beste Freund des Menschen“ bezeichnet. Aber nicht immer klappt die Freundschaft so reibungslos, oder sie könnte besser sein, oder der Mensch versteht seinen treuen Freund nicht so recht. Eine Hundeschule soll nun Hilfe leisten. Im Reigen der Angebote gibt es verschiedene Ansätze und glücklich können sich die schätzen, die auf Tanja Uhland stoßen. Seit 2017 ist sie mit t.a.n.i., wohlgemerkt einer Schule für „Hund und Mensch“, in Gammesfeld zu Hause.

Zum Gespräch treffen wir uns in ihrem Garten. Ihre beiden Hunde Dekay und Dobby sind dabei. Sie liegen lässig in der Sonne oder räkeln sich auf dem Schoß von Tanja Uhland. Natürlich kann sie ihren Tieren auch Sitz, Platz, Fuß beibringen. Aber das braucht eigentlich kein Familienhund im Alltag, so ihr Credo. „Ein Hund muss einfach entspannt sein und in sich ruhen“, stellt sie fest.

Tanja Uhland mit ihren Hunden Dekay und Dobby, die ausgebildete Therapiehunde sind. Fotos: am

Tanja Uhland mit ihren Hunden Dekay und Dobby, die ausgebildete Therapiehunde sind. Fotos: am

Tanja Uhland geht einen ganzheitlichen Weg in ihrer Hundeschule. Mensch und Hund sollen zusammenwachsen, eine Einheit bilden. Wichtig ist dabei das Wissen um die Herkunft, Rasse und Eigenheiten des Tieres. Nur dann können die möglichen Ziele im gemeinsamen Leben mit dem Hund vernünftig definiert werden – und mit dem entsprechenden Training auch erreicht werden.

Tanja Uhland bietet in ihrer Hundeschule individuelles Training bei verhaltensauffälligen Hunden, diverse Kurse und Seminare (z.B. Rückruftraining, Basisarbeit für große und kleine Hunde) aber auch die Erlangung des Hundeführerscheins an. Sie startet stets mit einem umfassenden Anfangsgespräch, vor allem bei verhaltensauffälligen Tieren. Ist der Hund übertrieben ängstlich oder aggressiv, zerrt er an der Leine, verbellt er andere Tiere, gibt es Beißvorfälle: Für Verhaltensweisen, die im menschlichen Alltag zu Schwierigkeiten führen, existiert kein Patentrezept. Tanja Uhland hat jedoch ein versiertes Fachwissen, um das Verhalten erklären und verstehen zu können. Erst dann geht es um die Trainingsmöglichkeiten und das Erarbeiten von Lösungswegen.

Im Jahr 2010 hat Uhland ihre eigene Hundeschule in Stuttgart gegründet. Im dortigen Tierheim hat sie bereits zuvor Hunde mit Beißvorfällen gegenüber Mensch und/oder Hund trainiert. Mit der eigenen Hundeschule verwirklichte sie sich einen Lebenstraum, der im engen Kontakt zu Hunden und anderen Haustieren in ihrer Kindheit seine Wurzeln hat. Bei Clarissa von Reinhardt hat sie über mehrere Jahre die Ausbildung zur Hundetrainerin absolviert. Regelmäßige Weiter- und Fortbildungen folgten.

Die „Caninis“: Kaja und Jaaly ( stehend von links) und Mio, Svea, Leni und Lotta (sitzend von links)  haben jede Menge Spaß mit den Hunden. Foto: Privat

Die „Caninis“: Kaja und Jaaly ( stehend von links) und Mio, Svea, Leni und Lotta (sitzend von links) haben jede Menge Spaß mit den Hunden. Foto: Privat

Tanja Uhland arbeitet nach dem Prinzip „trainieren statt dominieren“ ausschließlich mit Spiel- und Futtermotivation. „Es geht darum, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, die dem Hund vermittelt, was ich in meiner menschlichen Welt brauche“, erklärt sie. In ihrem Bewusstsein, den ganzheitlichen Ansatz in einer gelungenen Mensch-Hund-Beziehung im Fokus zu haben, hat Tanja Uhland im vergangenen Jahr eine eigene Kindergruppe ins Leben gerufen, die Kinder AG „Caninis“.

Kinder werden dabei im Umgang mit dem Hund geschult. Das soll einfach Spaß machen, aber auch sensibel machen für gefährliche Situationen (Thema Biss-Prävention). Einmal in der Woche treffen sich die Kinder (ab 8 Jahre) auf dem Trainingsgelände nur wenige Kilometer von Gammesfeld entfernt. Die beiden Hunde von Tanja Uhland und Elfi, der Nachbarshund, sind die Gefährten in der Kinder AG. Aktuell haben sich die sechs beteiligten Kinder das Thema Zirkus ausgesucht und üben diverse Kunststücke mit den Tieren ein. Peng, Slalom, Schleckeis, Spring durch den Reifen oder Becher umwerfen nennen sie die Übungen. Tanja Uhland macht den Kindern dabei keine Vorgaben, sondern die Gruppe entwickelt selbst ihre Ideen. Die Hundetrainerin moderiert und leitet mit kompetentem Fachwissen an. Im Vordergrund steht der Spaß mit dem Tier. Die „Caninis“ sollen dabei auch Kindern den Umgang mit Hunden ermöglichen, die in der eigenen Familie keine Möglichkeit zur Hundehaltung haben. Aktuell möchte Tanja Uhland eine zweite Kindergruppe eröffnen. Diese richtet sich an Kinder ab 11 Jahre, die dann mit dem eigenen Hund wöchentlich in die Hundeschule kommen.

Außerdem gibt es einmal im Monat in der ehemaligen Gaststätte in Gammesfeld den kostenlosen „Talk auf dem Hundesofa“ (Teilnahme auch virtuell über Zoom möglich). Tanja Uhland geht dabei in einem Fachvortrag auf gewünschte Themen ein. Infos dazu finden sich auf der Homepage www.tani-hun.de oder über die Anmeldung zum Newsletter.

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