August Aug03

August

„Sommerliche Freiheiten“ Zeichnung: R....

Modernes Wandern

Rundwanderwege in Rothenburg Die Natur rund um Rothenburg zieht nicht ohne Grund die Urlauber an. Taubertal, Hohbachtal, die Rothenburger Mühlen oder die Landschaft rund um den Lindleinsee sind ein Eldorado für Wanderfreunde. Das Wegenetz rund um die Tauberstadt ist dicht gespannt. Aber wo ist es am Schönsten? Welcher Weg gibt mir als Urlauber die besten Eindrücke? Rothenburg geht hier mit der Zeit und hat die Wanderwege fit für die Zukunft gemacht. Auf der Webseite der Tauberstadt sind 13 Rundwanderwege auf das Beste beschrieben, detailliert auf der Landkarte erfasst und stehen in zwei Systemen für GPS-Geräte zum Download bereit. Weit über ein Jahr hat Thomas Branz gemeinsam mit Franz Metschl daran gearbeitet. Thomas Branz ist im Hauptberuf Programmierer, engagiert sich in seiner Freizeit im Rothenburger Fablab und hegt eine ganz besondere Leidenschaft für Landkarten. Er ist einer von Tausenden von Aktivisten die das Projekt Open Street Map realisieren. Branz ist davon absolut begeistert. Open Street Map ist eine Weltkarte, die permanent aktualisiert wird. Aktivisten auf der ganzen Welt zeichnen Häuser, Wege, öffentliche Einrichtungen usw. ein. Sie geben den Belag von Wegen an, legen fest ob er für Fußganger oder Radfahrer gangbar ist. Die ganze Welt ist ihre Spielwiese und das eingetragene Wissen steht allen Menschen zur Verfügung, „denn es gibt keine Urheberrechte“, so Thomas Branz. Der Rothenburger Verkehrsverein kam mit der Idee der digitalen Erfassung der Wanderwege auf Thomas Branz zu. Gemeinsam mit Franz Metschl, der die Rundwanderwege vor 20 Jahren maßgeblich ins Leben gerufen hat und Jahrzehnte lang Wandergruppen geführt hat, startet Thomas Branz 2015 das Projekt. Punkt für Punkt zum Wanderweg „Zuerst mussten die Wege in der Karte erfasst werden“, so Branz. Thomas Branz, selbst begeisterter Wanderer, hat sich mit GPS in der Hand auf den Weg gemacht und ist alle möglichen Pfade...

Der erste Streich

Reubacher übersetzt Klassiker ins Hohenlohische Sie stibitzen Witwe Boltes Brathähnchen und stopfen Lehrer Lämpels Pfeife mit Schwarzpulver. Die Geschichte von Max und Moritz kennt fast jeder. Am Ende schüttelt Meister Müller die Lausbuben in einen Mühlen-Trichter. Fein geschrotet und in Stücken kommen sie unten heraus. Im positiven Sinn erging es den hochdeutschen Versen von Wilhelm Busch ähnlich: Sebastian Unbehauen zermahlte das Sprachgut aus dem Jahr 1865, um es mit handwerklichem Geschick und einer ordentlichen Portion Augenzwinkern auf Hohenlohisch wieder zusammenzusetzen. Aus der Bubengeschichte in sieben Streichen machte der Reubacher „A Lumbegschicht in siewe Straach“. Das 64-seitige Buch „Dr Hohaloher Max und Moritz“ ist sein Erstlingswerk, also sein erster Streich, dem noch ein zweiter folgte: Die Übersetzung von Janoschs „Oh, wie schön ist Panama“. Reime neu formuliert Wörtliche Übersetzung war beim Busch-Klassiker oft nicht möglich, wegen der Reime. Der 32-Jährige musste die ursprünglichen Formulierungen aufbrechen, ja teilweise alternativ interpretieren, eben zermahlen. „Ich hoffe, es ging für Wilhelm Buschs Text besser aus, als für Max und Moritz“, schmunzelt er. Angesichts der großen Resonanz hat sich sein Wunsch erfüllt. Der auf Mundarten und Fremdsprachen spezialisierte Verlag Tintenfaß aus dem hessischen Neckarsteinach hat das Buch bereits zum dritten Mal aufgelegt. Farbig, zuweilen deftig ist die Sprache der Hohenloher, was sich auch in Sebastian Unbehauens Übersetzung manifestiert. Unter den bekannten Zeichnungen stehen Verse wie „Mancher hat a reechts groaß Gschiis mit dr Häehner und zwoar gwiis.“ Da kommt das Original milder daher: „Mancher gibt sich viele Müh mit dem lieben Federvieh“. Witwe Bolte wird bei Unbehauen zur Bolde-Muader. Ihre Hühner schmurgeln nicht nur lieblich in der Pfanne, sondern sind „safdich wi vier Zwetschgehuzzle“. Geschickt hat der Autor Orte wie Schwäbisch Hall und Großbärenweiler platziert. Schneider Böck fällt jetzt als „Böck vo Bockefeld“ in die „Briah“. Auslöser der Übersetzungsarbeit war...

Für Leib und Seele

Getränke, Blumen und  Obst bei „Blauberger“ Einmal „Blauberger“, immer „Blauberger“. Der Obst- und Getränkemarkt in der Erlbacherstraße in Rothenburg ist auf ganz bodenständige Art etwas Besonderes. Neben den Rettichen stehen unzählige Biersorten. Die Geranien blühen hier im Frühjahr besonders schön und verlocken zum Start in die Gartensaison. Zum abendlichen Fläschchen Wein gibt es zünftige Wurstdosen und auch für das Frühstücksei ist der „Blauberger“ gerüstet. Jedes Produkt ist dabei handverlesen. Klaus Krämer ist der Chef beim „Blauberger“. Vor 45 Jahren hat sein Vater Ernst Krämer den Getränkeverkauf gestartet. Die Krämers stammen aus Uffenheim und hier begann auch alles. Ernst Krämer war Landwirt und verkaufte zuerst in der Garage, dann in der Scheune, an seine Kollegen ein paar Kisten Bier. Seine beiden Schwestern hatten Gärtner geheiratet und als es mal zuviele Rettiche gab, konnte man die bei ihm auch kaufen. Die Nachfrage war da und so wurde daraus im Jahr 1972 eine Geschäftsidee. Nur sollte der Laden nicht „Krämer“ heißen. Ernst Krämer stammte aus Blauberg, einem Ortsteil von Uffenheim. „Also wurden wir zu Blauberger“, erklärt Klaus Krämer schmunzelnd. Ähnlich wie die Biersorten Erdinger aus Erding und Kulmbacher aus Kulmbach. Der Obst- und Getränkemarkt in Uffenheim lief gut und Ernst Krämer wusste, so etwas fehlt auch in Rothenburg. Also baute er das Betriebsgebäude in der Erlbacherstraße und eröffnete am 2. Januar 1984 den „Blauberger“. In den 80er Jahren erfolgte auch der Bau des Wohnhauses der Familie, das sich direkt hinter dem Geschäft befindet. Vom Brief zu Bier und Wein Ernst Krämer verstarb im Jahr 2005 und machte seinen Sohn Klaus zum Nachfolger. Klaus Krämer war bis dorthin Postbeamter und als Postbote in Kitzingen im Einsatz. Den „Blauberger“ führt er gemeinsam mit seiner Frau Corinna Krämer und der langjährigen Angestellten Petra Barth seitdem im selben Geiste weiter, wie ihn sein Vater einst gestartet hat: Regionale Produkte, Qualität als oberstes Gebot, kurze Wege und größt möglicher Kundenservice. Bei den Rothenburgern und Gartenfreunden aus dem ganzen Umkreis ist der „Blauberger“ für seine Pflanzen bekannt. Im Frühjahr strahlen im Außenbereich bunte Geranien, Gottesaugen und vieles mehr die Kunden an. Aber es gibt nicht nur Balkonpflanzen, sondern ganzjährig ist hier Pflanzen- und Blumensaison. Pflanzen vom Cousin Im vor zehn Jahren erbauten Gewächshaus mit über 100 m2 Fläche startet die Saison im Februar mit Salatpflanzen. Im Frühjahr gibt es Stiefmütterchen oder Primeln, im August ist Staudenzeit, im Herbst gibt es Erika, Silberblatt und vieles mehr. Die Produkte kommen, wie schon von Beginn an, aus den Gärtnereien der Schwestern des Vaters, die mittlerweile ebenfalls in der 2. Generation geführt werden. „Mein Onkel war Geranienspezialist und unsere Pflanzen hole ich nun bei meinem Cousin“, so Krämer. In Segnitz bei Marktbreit ist die Gärtnerei ansässig. Und im Dezember kann man bei „Blauberger“ Christbäume erstehen. „Ich hole die Bäume selbst in Aalen. Das sind vorwiegend dänische Nordmanntannen“, so Krämer. Klaus Krämer steht jeden Tag in seinem Fachhandel. Die Qualität muss in jedem Segment passen und er hat einen Blick für die Wünsche der Kunden. Beim Wein setzt er dabei bewusst auf Regionalität. „Warum soll ich kalifornischen Wein verkaufen, wenn wir 17 Anbaugebiete vor Ort haben“, so Krämer. Er versucht von jeder Rebsorte süddeutscher Weine eine Kostprobe zu haben. Feine Tröpfchen von verschiedenen Weingütern aus Franken, Baden Württemberg oder der Pfalz findet man im Regal und in den gestapelten Kisten. Auf der anderen Seite des Getränkemarktes stapeln sich Wasser- und Bierkästen. Rhönsprudel, Frankenbrunnen, die Haller Wildbadquelle („Die bewusst nur Glasflaschen befüllen“, so Krämer) stehen neben den Kästen der Firma Förstina. „Über die Jahre haben wir Förstina hier etabliert“, so Krämer. Beim Bier steht natürlich der „Platzhirsch“ Landwehrbräu an erster Stelle. Dazu kommen Tucher, Patrizier, Paulaner, Kauzen aus Ochsenfurt, Spalter Bier („Das hat einen eigenen Hopfen und ist dadurch interessant“, so der Profi) und viele mehr. Sogar ein „Blauberger Hell“, eine Sonderabfüllung der Kauzenbräu, gibt es hier. „Beim Bier will der Kunde immer wieder etwas Neues“, weiß Krämer. Da er mit drei Großhändlern zusammen...

Putz und Farbe

Malerfirma Gebhart Tradition verpflichtet, eine althergebrachte Weisheit, die mitunter genau ins Schwarze trifft. Seit 45 Jahren gibt es in Gebsattel ein Malerunternehmen: Gegründet von Anton Gebhart im Jahr 1972, nun in der zweiten Generation geführt vom Sohn Anton Gebhart. Gemeinsam stehen Vater und Sohn im heutigen Büro des Unternehmens. Pinsel und Farbe gehörten und gehören für beide zum Leben einfach dazu. „Es war klar, dass ich in die Fußstapfen meines Vaters trete“, erzählt Anton Gebhart. Er hat im elterlichen Betrieb Maler und Lackierer gelernt und danach die Meisterschule in Würzburg absolviert. Eine Besonderheit gibt es dort: In Unterfranken legt man bei der Meisterprüfung gleichzeitig die Verputzerprüfung ab, denn Stuckateur und Maler ist im Raum Würzburg eine gemeinsame Fachrichtung. Danach ging es zurück ins Familienunternehmen nach Gebsattel, das Anton Gebhart ab 2001 gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen führte. Ende 2003 trennten sich die Brüder und seit 2004 ist Anton Gebhart der alleinige Chef des Malerunternehmens in Gebsattel. Mit zwei Gesellen und einem Lehrling ist sein Fachbetrieb hauptsächlich im Großraum Rothenburg und den angrenzenden Ortschaften aktiv. „Wir arbeiten vorwiegend für Privatkunden“, sagt Anton Gebhart. Das ist ihm auch das Liebste, denn Gründlichkeit, Sauberkeit, die Arbeit mit hochwertigen Produkten und eine sach- und fachgemäße Beratung liegen ihm sehr am Herzen. Viele Stammkunden, die seine Arbeit weiterempfehlen, bestätigen dieses Konzept. Schöne Räume Anton Gebhart und seine Mitarbeiter erledigen die klassischen Malerarbeiten. Dazu gehört natürlich das Tapezieren und Lackieren. Sowohl einzelne Wände als auch ganze Räume verschönert der Malermeister mit Tapeten, entweder bereits ausgesuchte oder auch auf seine Beratung hin ausgewählt. Und wer dann noch den entsprechenden neuen Bodenbelag benötigt, der hat in ihm auch den richtigen Ansprechpartner. „Wir verlegen hauptsächlich Laminatböden“, so Anton Gebhart. Im Innenbereich bietet die Malerfirma Gebhart weiterhin Lackierarbeiten von Fenstern, Türen oder Heizkörpern und die...