Auf der Suche nach Perfektion – Die Band „Conclusion of an Age“ überrascht mit erster Single und bringt bald ein...

Es ist ein in der Region fast beispiellos zielstrebiger Weg, den Kevin Di Prima, Julian und Michael Kaiser, Micha Mangold und Philip Deuer gehen. Während elektronische Musikfestivals inzwischen wie Pilze aus der Erde wachsen, DJs immer mehr die Musikszene zu erobern scheinen, die große Masse tanzbare Beats erleben will und bei David Guetta oder Robin Schulz scheinbar jeder das Radio lauter dreht, haben diese Jungs das gemacht, was ihnen Spaß macht, haben diese Jungs ihre Leidenschaft regieren lassen. Und haben sich so von Beginn an, mit allem was dazu gehört, dem Metal-Genre verschrieben. Was der musikalisch angehauchte Durchschnittstyp so hören will, darauf geben „Conlusion of an Age“ nichts. Und zwar wirklich gar nichts. Sie machen Musik irgendwo zwischen Hard Rock und Melodic Metal, lassen sich aber, wie für Bands wohl üblich, ungern in Schubladen stecken. „Conclusion of an Age“ soll „Conclusion of an Age“ sein. Nicht mehr und nicht weniger. Ihre Geschichte beginnt im Jahr 2008. Kevin Di Prima und Julian Kaiser werden Banknachbarn im Chemieunterricht und beginnen gemeinsam Musik zu machen. Das klappt im Anschluss so gut, dass sie allmählich anfangen von einer eigenen Band zu träumen. Bekanntlich reicht das reine Träumen aber nicht aus, um das Geträumte in die Wirklichkeit zu holen, und so mussten zunächst einmal Mitstreiter gefunden werden. So kam Michael Kaiser als weiterer Gitarrist mit ins Boot und Philip Deuer nahm hinter dem Schlagzeug platz. 2013 folgte der erste gemeinsame Auftritt. Im Jahr 2014 nahm man mit den Songs „Tyranny Falls“ und „Infinite War“ die ersten Demos auf. Und mit Micha Mangold fand man in der Folge dann auch endlich einen Bassisten. Unverhofft kommt eben doch ziemlich oft. Dass Micha noch nie wirklich einen Bass in der Hand hatte, machte nichts. Über zehn Jahre Erfahrung an der Akustikgitarre und...

Gehen in der dritten Dimension – Fallschirmspringer Harald Schröder war bei der Weltmeisterschaft im Formationsspringen dabei...

Wir befinden uns in knapp 6 000 Metern Höhe. Darunter formt sich die Wüste Arizonas zu braunen Schachbrettmustern. Die Erde krümmt sich am Horizont. Harald Schröder ist einer der Letzten, der das Flugzeug verlässt. Seine Kollegen sind schon auf dem Weg. „Die ersten zwei, drei Sekunden heißt das für mich: Kopf nach unten und einfach runter“, erklärt er. Mit einer Geschwindigkeit von 180 km/h. Knapp eine Minute bleiben ihm und den gut 200 weiteren Fallschirmspringern, um im freien Fall eine Formation am Himmel zu bilden. Wer hätte es geahnt, die Deutschen sind darin Spitzenklasse. Jahrelang hielten sie den Weltrekord im Formationsspringen von Fallschirmspringern einer Nation. Aber dann kamen eines Tages die Russen und haben den deutschen Rekord von 200 Fallschirmspringern um einen weiteren Mann erweitert. Im Jahr 2012 hat die deutsche Mannschaft dann in Eloy in Arizona/USA, auf einem der größten Sprungplätze der Welt, nachgelegt. Die Formation sollte aus 233 Springern bestehen, leider dockten nur 231 an. Eine Bestleistung, aber kein Weltrekord. 2014 ein erneuter Versuch, der dann mit 214 Fallschirmspringern gelang. Die Deutschen haben sich den Weltrekord in der Fallschirmformation wieder zurück geholt. Und beides Mal war ein Rothenburger dabei: Harald Schröder. Salto und Stabhochsprung Fallschirmspringen steht als Sportart in Deutschland nicht gerade im Fokus. Die Medien berichten kaum bis spärlich, und die Mär von Fallschirmspringer als todesmutigem Haudegen erweist sich bei näherer Betrachtung als Unsinn. „Das Fallschirmspringen ist ein Sport wie jeder andere“, erklärt Harald Schröder und fügt ganz entspannt an: „Das ist wie Gehen in der dritten Dimension.“ Harald Schröder ist im Reigen der erfahrenen Fallschirmspringer, die an den Weltrekorden teilnahmen, eher ein „Grünschnabel“. Zum Fallschirmspringen ist er erst vor 13 Jahren gekommen, denn sein erster Versuch in jungen Jahren scheiterte. Harald Schröder ging nach dem Abitur zur Bundeswehr, schlug dort die...

Starkes „Ich“ – Ergotherapie „Zeit für Helden“ in Schrozberg...

Es ist einfach, stark zu sein, wenn alles passt. Ist aber irgendetwas nicht im Lot, physisch, psychisch oder sozial, dann werden das Leben und der Alltag zur Herausforderung. „Wir haben größten Respekt vor den Menschen, die ihr Leben mit Einschränkungen meistern. Das sind richtige Helden für uns“, sagt Sabrina Rüter. Gemeinsam mit Alexandra Jaros hat sie vor gut drei Jahren die gemeinsame Ergotherapiepraxis „Zeit für Helden“ in Schrozberg gegründet. Alexandra Jaros (29) und Sabrina Rüter (27) sind nicht nur jung, sie sehen auch noch jünger aus. „Wir mussten uns am Anfang schon sehr behaupten“, sagt Alexandra Jaros mit einem sanften Lächeln. Und das ist den Beiden gelungen. Nach einem Jahr wurden die ersten Praxisräume schon zu klein. Seit März 2014 haben sie ihre Praxis nun im ehemaligen Schroz- berger Krankenhaus, das von der Stadt Schrozberg modern saniert wurde. Auf 110 Quadratmetern gibt es neben Büro und Wartebereich zwei funktionelle Behandlungsräume, einen Motorikraum, einen Konzentrationsraum und eine Werkstatt. Sabrina Rüter und Alexandra Jaros leben beide in  Rothenburg und sind mit Leib und Seele Ergotherapeuten. Die einstmals „fixe Idee“ einer eigenen Praxis war unter anderem in dem Bedürfnis begründet, nach dem eigenen Menschenbild zu arbeiten. Und das bedeutete mehr Zeit für den einzelnen Menschen zu haben. „Das, was Ergotherapie im Kern ist“, so Sabrina Rüter. Lebensqualität erhalten Ja, aber was genau ist nun Ergotherapie? Man kennt den Physiotherapeuten, der die Funktion des Bewegungsapparates im Blick hat. Die Ergotherapie baut darauf auf bzw. geht noch ein Stück weiter und macht die Menschen in ihrem Alltag wieder handlungsfähig. Sabrina Rüter und Alexandra Jaros haben in der gemeinsamen Praxis jeweils eigene Schwerpunkte. Alexandra Jaros, die viel Erfahrung im Bereich Neurologie und Orthopädie hat, arbeitet vorwiegend mit Erwachsenen. Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie MS, Schlaganfall, nach Hirnblutungen oder mit motorischen Einschränkungen nach Unfällen müssen oftmals mit bleibenden Einschränkungen zurecht kommen. „Dann geht es darum, was ist dem Patienten am wichtigsten in der Bewahrung seiner Selbstständigkeit“, so Jaros. Etwa 50 Prozent ihres Einsatzes finden daher bei Hausbesuchen (im Gebiet zwischen Rothenburg und Schrozberg) statt. Mit Hilfsmitteln, praktischen Tipps oder kreativen Lösungen wird individuell gearbeitet. Bei einer Lähmung des Armes kann man mit entsprechenden Hilsmitteln durchaus selber das Butterbrot schmieren oder mit speziellem Training wird z.B. die nicht betroffene Hand in neuer Funktion aktiviert. So baut Ergotherapie zielorientiert die Einsatzfähigkeit auf. Gleichzeitig versucht Alexandra Jaros die Angehörigen miteinzubinden. Sabrina Rüter hat ihren Schwerpunkt in der Kinder- und Jugendergotherapie gewählt. Bei Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule, bei Aggressivitätsproblemen ebenso wie bei Zurückgezogenheit helfen therapeutische Maßnahmen. Dazu kommen Kinder mit Down Syndrom, Autismus oder mit motorischen Entwicklungsproblemen. Ein Kind kann nicht klettern oder kann nicht den Stift halten. Meist sind es kleine Alltagsprobleme, die aber große Probleme nach sich ziehen können. „Kinder lernen stets durch Bewegung“, so Rüter. Im ansprechend gestalteten Bewegungsraum stehen diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Mit dem Klettern wird der Gleichgewichtssinn gestärkt und die räumliche Vorstellungsweise entsteht, was für kindliche Entwicklung äußerst wichtig ist. Im Konzentrationsraum ist bei pädagogischen Spielen die Möglichkeit zur Entdeckung der eigenen Stärken gegeben. „Wir begeben uns mit jedem Menschen auf die Suche nach der besten Lösung“, erklärt Sabrina Rüter. In der eigens gestalteten Werkstatt arbeitet sie mit Kindern und Jugendlichen an ganz praktischen Werkstücken. Dabei kann es um den Aufbau des Selbstwertes ebenso gehen wie um Feinmotorik. Die Ergotherapie weiß die Vielfalt der Möglichkeiten einzusetzen, um ans Ziel zu kommen. Kurse zur Konzentrationsfähigkeit Der Beruf des Ergotherapeuten ist daher stets selbst ein Lernprozess. „Wir sind verpflichtet auf Fortbildungen zu gehen“, so Rüter. Von der systemischen Arbeit über Kunst und Gestaltungstheorie bis hin zur Seelsorge reicht das Spektrum. Das Wissen und die Hilfestellung gibt Sabrina Rüter auch bei Vorträgen und Kursen weiter. In der eigenen Praxis bietet sie die Kurse „Marburger Verhaltenstraining“ zur Förderung der sozialen Fertigkeiten von Kindern und das „Konzentrationstraining zur Förderung der Wahrnehmung, Merkfähigkeit und des Leistungspotentials“ an. Die Kurse können als Privatleistung und ebenso im Rahmen einer Ergotherapie-Verordnung genutzt werden. Ergotherapie kann sowohl vom Arzt verordnet werden, als auch über die Frühförderstelle oder ein Sozialpädiatrisches Zentrum erfolgen....

Der Startschuss fällt – Am Campus Rothenburg beginnen im Oktober 42 Studenten mit dem Studium...

Es hat wie eine gewagte Vision, wie eine Utopie in historischen Mauern gewirkt: Studenten in Rothenburg. Aber nun wird es wahr: Am 7. Oktober starten 42 Studenten ihr Studium „Interkulturelles Management“ am Campus Rothenburg. Der Studiengang liegt im Trend und daher haben die Hochschule Ansbach, die zuständig ist für die Außenstelle Rothenburg, zahlreiche Anmeldungen erreicht. Ebenso angesagt ist die Möglichkeit eines flexiblen Studiums, das die dauerhafte Präsenz am Studienort obsolet macht. Zum Wintersemster starten nun 30 Frauen und 12 Männer mit ihrer Ausbildung in Rothenburg. 30 Studenten kommen dabei aus Nordbayern, neun aus Südbayern und drei aus anderen Bundesländern. Ein innovativer Campus Obwohl ursprünglich als Angebot für Berufstätige gedacht, sind unter den neuen Studenten 28 Personen, die in Rothenburg ihr Erststudium aufnehmen. Der Mix aus Onlinestudium und Präsenzveranstaltung scheint auch jüngere Studenten anzusprechen. Immerhin sind 16 Studenten jünger als 20 Jahre, volljährig werden zu Studienbeginn jedoch alle sein. Am 7. Oktober kommen die Studenten erstmals zur Auftaktveranstaltung zusammen. Ein großes Programm ist in der Turnhalle der Luitpoldschule geplant. Auch eine Stadtführung wird es geben. In der Luitpoldschule selbst, dem zukünftigen Campusgebäude, gehen derweilen die Umbauarbeiten voran. „Wir sind mit Volldampf dabei“, sagt Wirtschaftspsychologin Jessica Eizenhöfer von der Hochschule Ansbach, die als Projektleiterin für das Studienzentrum Rothenburg zuständig ist. Rothenburg bekommt ein innovatives Campuskonzept, das weg von klassischen Seminarräumen und hin zu flexiblen Gruppenräumen geht. Darunter wird auch das Konzept des „Academic Dining“ verwirklicht. Bei Präsenzveranstaltungen findet das Seminar in einer Art großer Küche oder Esszimmer statt. „Das ist ganz neu. So etwas gibt es an anderen Hochschulen nicht“, so Jessica Eizenhöfer. Bis die Studenten in den neuen Campus einziehen können, wird allerdings noch ein Jahr vergehen. In der Zwischenzeit finden die Seminare in Räumen des Reichsstadt-Gymnasiums Rothenburg statt. Ebenso vor Ort ist bereits die Studiengangsassistenz, die in Räumen der Mittelschule angesiedelt ist. Hier steht auch ein Raum für Professoren und Dozenten zur Verfügung. Momentan werden administrative Aufgaben noch teilweise von Ansbach aus übernommen. Ab nächstem Jahr wird ein Professor die Studienleitung vor Ort übernehmen. In der Folge wird dann die Stiftungsprofessur besetzt. Der praktische Ablauf des Studiums sieht Präsenzphasen der Studenten von etwa 15 Tagen pro Semester vor, vorwiegend am Donnerstag und Freitag, an denen Dozenten und Professoren in Rothenburg Seminare und Vorlesungen abhalten. Die Basis dafür erarbeiten sich die Studenten im Eigenstudium. Manfred Tappert, didaktischer Designer, und Harald Rabenstein, Dipl. Wirtschaftsingenieur, sind an der Hochschule Ansbach für die Umsetzung der Lerninhalte in die virtuelle Welt zuständig. Auf Lernplattformen gibt es Kurse, Tutorials, e-portfolios, Videos usw.. Über Skype entstehen virtuelle Klassenzimmer, in denen sich die Studenten austauschen können. Wissenschaftliche Mitarbeiter, Dozenten und Professoren unterstützen die Studenten im Hintergrund. „Wir möchten das Gefühl vermitteln, dass jemand da ist“, so Manfred Tappert. Inhaltlich spannt der Studiengang einen interessanten Bogen über die Organisation interkultureller Situationen im Arbeitsalltag. Mehrere Schwerpunkte können ab dem 5. Semester gewählt werden. Die Rothenburger Studenten müssen aber erst einmal Module wie BWL Grundlagen, Selbstmanagement im Studium, Innovationsmanagement, gemeinsame Module über interkulturellen Austausch und Sprachkurse belegen. Insgesamt acht Sprachen sind im Studium „Interkulturelles Management“ möglich, darunter Deutsch als Fremdsprache. Damit möchte die Hochschule auch ausländische Studenten ansprechen. Der Studiengang in Rothenburg wird auf Wunsch des Ministeriums auch in Zukunft ein flexibles Angebot im Blended-Learning-Format (integriertes Lernen mit Präsenz- und online-Angeboten) bleiben und sowohl in Voll- als auch in Teilzeit möglich sein....

Mythos und Zeitgeist – Die Tradition des „Brothauses“...

Wenn zwei Menschen ein „Bäckergen“ in die Wiege gelegt wird, dann ist es wohl eine Lebensverpflichtung, daraus etwas zu machen. Marcus Fischer und Jürgen Bräuninger tragen diese Verpflichtung mit der von ihnen gewohnten Leichtigkeit. Dass die Tradition aus 400 Jahren auf ihnen lastet, merkt man den beiden Unternehmern nicht an. Ganz im Gegenteil, sie genießen es. Seit 2010 gibt es das „Brothaus“ in Burgbernheim, die unternehmerische Fusion von zwei Generationsbetrieben. Das „Brothaus“ vereint somit elf Generationen Bräuninger und drei Generationen Fischer. Die Bräuningers haben mit dem Backen nachweislich im schönen Liebesdorf im Jagstal im Jahr 1616 begonnen. Jürgen Bräuninger hat einen Ahnenforscher auf die Suche nach den Wurzeln der Familie geschickt. Im Pfarrhaus in Liebesdorf endeten sie. Notgedrungen, denn ein Brand hat weitere Nachforschungen unmöglich gemacht. Vom schönen Liebesdorf in Hohenlohe hat es die Bäckerfamilie 1732 nach Neustadt a.d. Aisch verschlagen. Dort blieben sie und backten über Jahrhunderte ihre Brote. Die Bäckertradition Fischer hat ihre Wurzeln im Jahr 1938. Zenta und Andreas Fischer erwarben den Schulbeck in Rothenburg, 1949 begann Sohn Alfred die Bäckerlehre und übernahm frisch verheiratet im Jahr 1964 die Bäckerei. Seine Frau Hilde stammte aus Dinkelsbühl und war eine der jüngsten Bäckermeisterinnen Deutschlands. Dass Sohn Marcus auch Bäckermeister wird, das „wurde gar nicht diskutiert“, erzählt er schmunzelnd. Und dass er und Jürgen Bräuninger, die sich in der Meisterschule kennenlernten, einen unternehmerischen Bund fürs Leben eingingen, bedurfte auch keiner Diskussion, sondern war eine logische Entwicklung der Freundschaft. „Ein gesundes Unternehmen braucht 70 Prozent Mythos und 30 Prozent Zeitgeist“, erklärt Marcus Fischer. Wäre da nur der Mythos, „dann kann man in der Tradition sterben“. Sucht ein Unternehmen nur den Zeitgeist, dann geht es in der Schnelllebigkeit unter. Im „Brothaus“ praktizieren Fischer und Bräuninger die Kombination von Tradition und Zeitgeist. Die Wurzeln aus 400 Jahren...