Einfach himmlisch

7. Oktober 2025

Einfach himmlisch

Das Deutsche Weihnachtsmuseum feiert Jubiläum

Der Name Käthe Wohlfahrt und das „Weihnachtsdorf" in Rothenburg ist vor allem für Christbaumschmuck und glitzernde Dekorationsartikel weltweit bekannt. Nach der Eröffnung (1981) des ganzjährig geöffneten Weihnachtsdorfes, spielte Harald Wohlfahrt (Sohn der Gründer Käthe und Wilhelm Wohlfahrt) mit dem Gedanken, die Geschichte und den Ursprung des Weihnachtsfestes mit all seinen Bräuchen und Traditionen in einem Museum zu präsentieren.

Im September 2000 wird das erste Deutsche Weihnachtsmuseum im Hause Wohlfahrt eröffnet. Nicht nur die Ausstellung von Sammelobjekten, sondern auch das Bewahren und Erforschen der historischen Objekte ruft Überliefertes, oft regionales Wissen zum Brauchtum wieder ins Gedächtnis. Aber was macht die deutsche Weihnachtstradition aus? Warum wird Weihnachten gefeiert? Woher kommt der Name „Weihnacht"? Woher stammt der Weihnachtsmann, der Adventskalender und der Christbaum?. Gab es einen Nikolaus, einen Knecht Ruprecht oder Begleiter der Gabenbringer wie den „Pelzmärtel" oder den „Krampus"? Und wie, wann und woraus ist das Dekor für das Familienfest zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert entstanden? Fragen, die im Käthe Wohlfahrt Weihnachtsmuseum historisch belegt und veranschaulicht werden.

Wenn man das Deutsche Weihnachtsmuseum betritt, ist es als sei man im Himmel. Sterne am Boden und der Decke, umhüllt mit zarten weißen Schleierwolken am hellblauen Himmelszelt umrahmen die 250 m² großen Ausstellungsräumlichkeiten. Hier wird das Geheimnis der deutschen Weihnacht gelüftet. „Harald Wohlfahrt wurde es zu einem Herzensanliegen, vor allem die Bedeutung des traditionellen Weihnachtsfestes mit seinem historischen Ursprung zu veranschaulichen", erklärt Felicitas Höptner, Leiterin des Museums.

Deshalb beginnt die Ausstellung mit der biblischen Weihnachtsgeschichte (Lukas Evangelium), die erklärt, wer denn dieser Jesus ist und warum er als Retter dieser Welt gekommen ist. Daraus entstand das heutige Krippenspiel, wie Jesus in einem Stall geboren wurde.

Daneben wird Kaiser Theodosius genannt, der im Jahr 381 nach Christus den 25. Dezember als Termin für den Weihnachtsfeiertag festlegte. Im selben Raum werden erste Weihnachtsbäume, die anfangs aus Nadelbaumspitzen, mit Äpfeln und Nüssen geschmückt, von der Decke der engen Stuben der Menschen herunterhingen, dargestellt. Der Apfel ist auch ein Symbol für den Sündenfall, bei dem Adam und Eva einen Apfel vom verbotenen Baum der Erkenntnis aßen. Die Frage, wie das Licht und der Schmuck an den Christbaum kamen, wird in den folgenden Räumlichkeiten chronologisch an Exponaten aus verschiedenen Zeiten ausgestellt.

Unter Martin Luther wurde Weihnachten zum Familienfest. Beim evangelischen Adel tauchte der Christbaum auf dem Gabentisch auf. Durch aufgesteckte Kerzen war er zum Lichterbaum geworden, der Jesus als das Licht der Welt symbolisierte. Das arme Volk konnte sich keine teuren Bienenwachskerzen leisten, bis das Paraffin das Wachs ersetzte.

Handgemachter Schmuck

Im folgenden werden verschiedenste Christbaumschmuckvarianten aus Watte, Papier und Süßigkeiten dargestellt, die die Familien am Feierabend selbst herstellten. Die Motive erinnern an den Alltag, Sehnsüchte und Wünsche. Es wurden Schiffe und Zeppeline oder Alltagserlebnisse wie das Schlittenfahren und Tiere des Waldes zu Christbaumschmuck verarbeitet. In einer Vitrine wird der „Geburtsort" der silbernen Biedermeier Kugeln aus Glas gezeigt. Sie haben ihren Ursprung in der Glasbläsertradition von Lauscha (Thüringen), wo um 1847 die ersten mundgeblasenen und von innen versilberten Kugeln gefertigt wurden, um den traditionellen Schmuck aus Nüssen und Früchten zu ersetzen. Später kamen farbige Kugeln ins Spiel.

Die Ausstellung geht noch viel tiefer auf die Geschichte über das Fest der Liebe ein. „Tatsache ist, dass Spuren zum Brauchtum und dem Christbaumschmuck immer wieder nach Deutschland führen. In unserer Ausstellung wird speziell zum 25-jährigen Jubiläum auch ,Weihnachten in Kriegszeiten' thematisiert. Das Museum besitzt dazu umfassendes Material", so Höptner. ul

Harald Wohlfahrt gründete vor 25 Jahren das erste Deutsche Weihnachtsmuseum, um damit den Sinn und die Bräuche des Festes hoch zu halten. Foto: Privat
Die Ausstellung versetzt den Besucher in die Vergangenheit weihnachtlicher Tradtition. Foto: Privat

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