Kreative Ausbildung Mai01


Kreative Ausbildung

Zukunftsorientierte Studiengänge am Campus Rothenburg

Ein gutes Team (von links): Prof. Dr. Alexander Piazza, Daniela Frank-Müller, Campusleiterin Prof. Dr. Carolin Durst, Sandra Sauter, Prof. Dr. Ritam Garg, Diego Bermudez und Florian Diener. Foto: am

Ein gutes Team (von links): Prof. Dr. Alexander Piazza, Daniela Frank-Müller, Campusleiterin Prof. Dr. Carolin Durst, Sandra Sauter, Prof. Dr. Ritam Garg, Diego Bermudez und Florian Diener. Foto: am

Ein überfüllter Hörsaal gehört längst der Vergangenheit an. Am Campus Rothenburg gibt es Think Boxes, ein Kreativ Lab, Academic Dining, digitale Tafeln, helle Räume mit Bühne, knallbunte Drehstühle, Sitzsäcke, Kicker. Was junge Menschen hier mit auf den Lebensweg bekommen, ist prall gefüllt mit Kreativität.

Im Jahr 2016 ist der Campus Rothenburg als eine Außenstelle der Hochschule Ansbach an den Start gegangen. Zwei Studiengänge werden in der Tauberstadt angeboten: „Interkulturelles Management“ mit dem Abschluss Bachelor und „Digital Marketing“ mit dem Masterabschluss.

Digitale Kompetenzen

Deutschland ist geprägt von einem starken Mittelstand, und dessen Produkte sollen konsumiert werden. „Dazu braucht es Menschen, die wissen, wie man internationale Märkte erschließt“, erklärt Prof. Dr. Ritam Garg. Er ist seit 2019 Leiter des Studiengangs „Interkulturelles Management“ und Inhaber der Stiftungsprofessur, die von der Stadt Rothenburg, lokalen Unternehmen und Gemeinden finanziert wird.

In sieben Semestern Regelstudienzeit werden den Studenten interkulturelle, betriebswirtschaftliche und digitale Kompetenzen vermittelt. Sprachen, Wirtschaftsmathematik, das Wissen wie Medien und Kommunikation funktioniert, Business Englisch oder Managementtechniken sind nur einige der Module, die das Studium prägen.

Mitunter finden Vorlesungen auf Englisch statt, denn früh übt sich, wer einst in einem großen Unternehmen eine Präsentation auf Englisch halten muss. Im Studium können Studenten unter drei Schwerpunkten auswählen: Gastronomie und Tourismus, Handel und Dienstleistung oder Produktion und Handwerk.

Ritam Garg und seine Kollegen wollen sowohl ein Verständnis für Kulturen entwickeln als auch das nötige technische und betriebswirtschaftliche Wissen zur Umsetzung von Ideen mit auf den Weg geben.

Seit 2020 gibt es auch den Masterstudiengang „Digital Marketing“, den Prof. Dr. Carolin Durst leitet, die auch die Campusleitung innehat. „Full Stack Digital Marketer“ werden dabei ausgebildet. Diese haben dann mit ihrem Abschluss ein umfassendes Wissen, um digitale Marketingkonzepte zu planen, zu organisieren und durchzuführen – inklusive dem technischen Know-How. Also eine digitale und kreative menschliche Wunderwaffe für alle Fälle.

„In der Ausprägung, wie wir das Studium hier an der Hochschule anbieten, ist das einzigartig“, erklärt Durst. Nicht nur die Studenten „rennen der Hochschule die Bude ein“, sondern Prof. Durst erhält wöchentlich Anfragen von Unternehmen, die junge Mitarbeiter mit genau diesen Kompetenzen suchen.

Online und Präsenz im Mix

Aktuell hat der Studiengang „Interkulturelles Management“ rund 270 Studierende, der Masterstudiengang „Digital Marketing“ zählt etwa 120 Studenten. Das Besondere am Campus Rothenburg ist die Durchführung der beiden Studiengänge im „Blended Learning“-Format.

Das bedeutet, dass sich Präsenzveranstaltungen und Onlinestudium ergänzen. In den virtuellen Phasen werden meist Grundlagen vermittelt, vor Ort gibt es dann Workshops, Projekte in kleinen Gruppen, praxisnahe Umsetzungen. Etwa ein Drittel des Studienpensums findet in Präsenz in Rothenburg statt.

Corona hat den Campus Rothenburg daher nicht so stark getroffen. „Wir mussten nur noch das eine Drittel Präsenz digital umstellen“, erläutert Carolin Durst. Im Hinblick auf die aktuelle Öffnungsstrategie ist das ganze Team des Campus aber begeistert, dass nun wieder Studenten vor Ort sein dürfen und die Räume mit Leben erfüllen.

Der Campus Rothenburg ist in einem historischen Gebäude (etwa aus dem Jahr 1900) mit Blick auf die Stadtmauer zu Hause. Die Verankerung in der Tradition und zukünftige Visionen verschmelzen hier.

Der Campus der Hochschule ist in einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1900 zu Hause. Foto: am

Der Campus der Hochschule ist in einem historischen Gebäude aus dem Jahr 1900 zu Hause. Foto: am

In den Seminarräumen gibt es Live-Übertragungen zu anderen Hochschulen. Die Bibliothek ist mit modernstem technischem Material ausgestattet. In kleinen Kreativräumen mit Sitzsäcken und flauschigem Teppich können sich die Studenten zum Brainstorming zurückziehen. Ein größerer Raum wird als Auditorium genutzt mit Bühne und Tribüne. Nicht nur unter Studenten schafft das eine besondere Atmosphäre, sondern hier findet auch mehrmals im Jahr die Veranstaltungsreihe „Campus Talk“ statt. Am 19. Mai, von 17.30 bis 18.30 Uhr, lädt der Campus Rothenburg in dieser Reihe Interessierte zu einem Vortrag zum Thema „China“ ein.

Ein ganz besonderer Raum ist für Campusleiterin Carolin Durst das „Academic Dining“. Eine voll ausgestattete Küche, ein langer, geselliger Tisch und viel Raum für Ideen prägen das Ambiente. Hier trifft sich nicht nur regelmäßig das Team des Campus zum Austausch, sondern bei interkulturellen Abenden mit gemeinsamem Kochen lernen die Studenten neue Kulturen auch durch ihre kulinarische Ausprägung kennen.

Bis auf einige Kleinigkeiten fertiggestellt ist die alte bzw. nun neue Turnhalle. Auch hier gibt es eine Bühne und reichlich Platz für größere Veranstaltungen bzw. Prüfungen mit den nötigen Abstandsregelungen. Der Raum ist multifunktional nutzbar, Türen und Wandteile sind beschichtet und einfach zu beschriften. Die Idee kommt hier in Sekundenschnelle zum Auditorium. Ein Loungebereich mit Sitzsäcken ist variabel gestaltbar. Der gesamte Campus ist ein Lebens-, Lern- und Kreativraum, der Freiheit im Geist impliziert.

„Der Löwenanteil der Studenten kommt aus der Region“, sagt Carolin Durst. Groß vertreten ist das Einzugsgebiet Nürnberg/Fürth, aber vereinzelt studieren auch junge Menschen beispielsweise aus Nepal oder Irland „Interkulturelles Management“. Der Masterstudiengang „Digital Marketing“ zieht Studenten aus ganz Deutschland an. Ebenso vertreten als Herkunftsländer sind hier die Schweiz und Österreich oder die Türkei und sogar Vietnam.

Der Campus ist aber auch eng verzahnt mit Rothenburg und der Region. Bei Praxiskooperationen erarbeiten die Studenten mit Unternehmen, Museen oder Kommunen innovative Konzepte. am