Nachhaltig
1. Mai 2024
Nachhaltig
Perfektes Wasser für Heizungen
Manchmal geschieht Großes beinahe unbemerkt. In einer Seitenstraße in Insingen befindet sich seit 15 Jahren die Firma UWS. UWS steht für „Unser Wasser. Sicher“. Das Unternehmen ist deutscher Marktführer in der Heizwasseraufbereitung. Alle Sparten wie Labor, Forschung, Produktion, Logistik, Marketing und die kaufmännische Abwicklung befinden sich in Insingen.
„Die Geburtsstunde von UWS war 2009“, erzählt Philipp Mayer aus dem Marketing-Team. Hinter der Idee, dass Heizungswasser optimiert werden muss, stand der innovative Unternehmer Hans-Georg Breitmoser. Er gründete einst UWS. Heizungsanlagen wurden immer moderner und Edelstahl- oder Aluminiumbaustoffe sowie Hochleistungspumpen wurden verbaut. Kommen diese fortwährend in Kontakt mit kalk- und salzhaltigem Leitungswasser als Befüllung, führt dies zu Kalk, Rost oder Schlamm. Das gesamte Heizungssystem leidet darunter. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit und energieeffiziente Leistung musste also das Füllwasser an die technische Entwicklung angepasst werden.
UWS ist aber kein handwerklicher Betrieb, der selbst beim Kunden Heizungen befüllt. Vielmehr hat Breitmoser Gerätschaften entwickelt, mit denen der Fachbetrieb die Heizsysteme befüllt bzw. stationäre Geräte einbaut, die automatisch das Umlaufwasser kontrollieren und bei Bedarf nachfüllen. Rund 30 Produkte, mobile und stationäre Anlagen sowie Geräte zur Nachspeisung, Filtration oder Entgasung, hat das Unternehmen mittlerweile im Angebot. Im Laufe des Jahres 2024 kommt das neueste Produkt zur Nachspeisung auf den Markt, das cloudbasiert und teils KI-gesteuert den Weg in die Digitalisierung der Heizungsanlagen widerspiegelt.
Gesicherte Zukunft
Seit 2022 gehört das Insinger Unternehmen nun zum niederländischen Technologie-Konzern Aalberts. UWS in Insingen und die Heat Power GmbH in Velburg, die schon zuvor als eigenständiger Dienstleister von UWS beispielsweise Großbefüllungen in Biogasanlagen durchgeführt hat, firmieren innerhalb des Konzerns nun als UWS Group. „Wir profitieren von den Synergieeffekten, sind vor Ort aber eigenständig“, sagt Jürgen Hönig, stellvertretender Marketingleiter.
Die Grundaufstellung von UWS ist unverändert geblieben. „Wir haben einen dreistufigen Vertrieb“, erklärt Hönig. In Insingen werden die Produkte sowohl entwickelt als auch produziert. Von hier aus werden sie mit (weitgehend) eigenen Lkws an die Großhändler ausgeliefert. UWS arbeitet mit rund 700 Großhändlern in der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) zusammen. Bei diesen Großhändlern kaufen Fachbetriebe aus den Bereichen Sanitär, Heizung und Kälte die UWS Geräte.
Einerseits werden beispielsweise Magnetit- und Feinfilter oder auch automatische Nachspeisungen vom Fachbetrieb direkt an der privaten Heizungsanlage eingebaut. „Die Handwerker nutzen aber auch unsere mobilen Aufbereitungsgeräte zur Be- und Nachfüllung von Anlagen“, sagte Philipp Mayer. Das Produktportfolio des Unternehmens deckt alle Größenordnungen von Heizsystemen ab. Ein Mehrfamilien- oder Hochhaus sowie ein Industrieunternehmen benötigen fest installierte Anlagen, die die Nachfüllung und die Kontrolle des Heizungswassers voll automatisiert gewährleisten.
Alle Produkte des Unternehmens haben die VDI-Richtlinie 2035 zur Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen zur Grundlage. „Darin wird festgelegt, wie das Wasser behandelt werden muss, damit die Garantiebedingungen eingehalten werden“, erklärt Jürgen Hönig. Kalkgehalt oder Härtegrad, Begriffe, die der Laie kennt, heißen in der Welt des Profis dann PH-Gehalt und Ionen oder Leitfähigkeit und Mikrosiemens.
Damit die Welt auch von den Produkten aus Insingen erfährt, hat das Unternehmen einen Vertrieb mit 15 Mitarbeitern aufgebaut. Die Produkte sind gefragt und „wir wachsen kontinuierlich“, weiß Laura Vogel, Leiterin Personal. Vor zehn Jahren hatte die Firma in Insingen 13 Mitarbeiter, heute sind es 70. Die Heat Power GmbH in Velburg hatte vor zehn Jahren gerade mal vier Mitarbeiter, aktuell sind 20 Angestellte im Bereich der Großbefüllung und Wartung im Einsatz. In den letzten Jahren ist auch vermehrt der Kühlwasserbereich als Aufgabengebiet dazu gekommen. „Fast alle unsere Geräte sind sowohl für Warm- als auch für Kälteanlagen geeignet“, so Hönig.
Gemeinsam etwas bewegen
In Insingen ist ein junges und engagiertes Team im Einsatz. Jedes Jahr werden zwei Azubis zum Bürokaufmann/frau ausgebildet. „Wir haben die Auszubildenden immer übernommen“, so Laura Vogel. Kurzentschlossene können sich auch für einen Ausbildungsstart im Jahr 2024 noch bewerben. Noch in diesem Jahr startet der Bau eines neuen Firmengebäudes im Industriegebiet in Insingen. „Die Fertigstellung ist dann für 2025 geplant“, so Jürgen Hönig.
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