Kleine Welten aus Papier
2. August 2022
Kleine Welten aus Papier
Stefanie Kallert bastelt Explosionsboxen für besondere Momente
Ein Tempel, zwei Sonnenliegen, Palmen, Bikini, Badehose, Taucherflossen, Badeschlappen und sogar eine Sandburg sind zu sehen, wenn sich die Box plötzlich öffnet. Stefanie Kallert hat die Explosionsbox als Hochzeitsgeschenk gebastelt. Die Vermählten werden sich aufmachen zur Reise nach Bali. „Den Tempel kann man herausnehmen und zweifach befüllen“, erklärt sie. In einer der ausgeklappten Seiten steckt die Grußkarte. So ein Geschenk gibt es nicht von der Stange. Jedes Detail ist mit Liebe und Leidenschaft handgemacht.
Kreativität drängt ans Licht
Stefanie Kallert lebt in Hornau und kann von ihrem Atelier aus auf den Hornauer Weiher schauen. „Beim Basteln komme ich richtig zur Ruhe“, erzählt sie. Die Kunst war schon immer ihr Ding. Eigentlich wollte sie nach dem Abitur am Rothenburger Reichsstadtgymnasium Kunst studieren, aber die Vernunft hat sie zur Ausbildung als PTA bewogen. Ihre kreative Ader aber blieb bestehen. Seit etwa vier Jahren hat sie nun die Liebe zum Papier entdeckt und mittlerweile eine kunstfertige Perfektion erreicht. Jedes noch so kleine Detail ihrer Boxen, und davon gibt es unendlich viele, ist handgemacht.
Explosionsboxen sehen von außen wie schmuckvolle Kartons aus. Hebt man den Deckel ab, klappen entweder alle vier Seiten der Box nach außen oder zwei Seitenwände bleiben stehen und zwei öffnen sich. Im Inneren kommt dann die Erlebniswelt aus den Händen von Stefanie Kallert zum Vorschein. Die erste Box hat sie für ihre Großtante gebastelt, die nach über 30 Jahren aus ihrer Wohnung ausziehen musste. „Die Box sieht von außen wie ihr Haus aus. Innen ist ein gemütliches Wohnzimmer“, sagt Stefanie Kallert. Die Box gibt es noch. Freunde und Bekannte waren begeistert von den Explosionsboxen und wünschten sich welche zur Hochzeit, zum Jubiläum, zu Weihnachten, zur Taufe.
Der Prozess der Entstehung
Stefanie Kallert packt seitdem die unterschiedlichsten Motive, Ideen oder Wünsche in ihre Boxen. Am Anfang steht ein Skizzenblatt mit ersten Ideen. Darauf hält sie Lieblingsfarben oder Kernwünsche der Boxempfänger und ebenso die Maßeinheiten fest. „Ich beginne dann mit den Accessoires“, erklärt die Hobbykünstlerin. Sie faltet Sessel, Liegen für einen Strandurlaub, Badeschlappen, Bikinis, Palmen oder Blüten aus Papier. Für eine gefaltete Sonnenbrille muss das Papier 2 x 2,6 cm groß sein. Ein Bikini für die Box zur Hochzeitsreise nach Bali entsteht aus 3 x 3 cm Papier. „Der Maßstab muss ja stimmen“, erklärt sie. Neben der Technik des Origami dreht sie auch Formen aus Papier (Quilling). Daraus entstehen dann Glocken für die Box zu Weihnachten, wunderschöne Blüten, Vögel aber auch Gefäße wie der Papierkorb in der Schulbox oder eine Sandburg in der Balibox.
Auch wenn das Grundkonzept steht, die Arbeit im Detail geht ihren eigenen kreativen Weg. „Das ist ja das Spannende daran“, so Stefanie Kallert. Sind die Details fertig, stellt sie die Box her. Hierbei werden manchmal sogar Magnete in den Boden eingearbeitet, denn Elemente einer Box können auch herausnehmbar und befüllbar sein. Ein Seitenteil hat stets ein Griffloch für einen Grußkarte – natürlich auch individuell gestaltet. Zum Schluss wird der Deckel passgenau gefertigt. Stefanie Kallert legt auch hier Wert auf eine kunstfertige und ansprechende Gestaltung im Detail.
Die Arbeitszeit, die in ein Projekt fließt, kann sie gar nicht genau benennen. Auf jeden Fall sind es viele Stunden. Und wenn sie gerade keine Explosionsbox bastelt, gibt sie VHS-Kurse (LKR Ansbach) im Fleurogami oder bastelt ganz besondere Grußkarten.
ANFRAGEN BITTE NICHT ÜBER DIE KOMMENTARE, sondern per Telefon 09843/9803803 an Frau Kallert.
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