Heilkraft des Lachens Nov10


Heilkraft des Lachens

Lydia Opfer ist ausgebildete Lachyogatrainerin und weiß, wie sie die Lebensfreude aktiviert. Foto: am

Lydia Opfer ist ausgebildete Lachyogatrainerin und weiß, wie sie die Lebensfreude aktiviert. Foto: am

Lydia Opfer ist Lachyogatrainerin

Haben Sie heute schon mal herzhaft gelacht? Nein, dann wird es Zeit für Lachyoga. Und bevor Sie nun denken, das ist ja albern, braucht doch keiner – lassen Sie sich kurz eines besseren belehren.

Lydia Opfer aus Uffenheim ist Lachyogatrainerin. „Ich bin über Umwege zum Lachyoga gekommen“, erzählt sie. Lydia Opfer hat seit 2006 ein eigenes Kosmetikstudio in Uffenheim. Während einer ayurvedischen Ausbildung in Bad Meinberg wurde auch Lachyoga angeboten. Die sehen verrückt aus, sei ihr erster Gedanke damals gewesen. Dennoch hat sie sich getraut und an einem Lachyogakurs teilgenommen. „Ich war danach total begeistert und wollte das unbedingt weitergeben“, erinnert sie sich. Das war 2009 und es hat noch knapp zehn Jahre gedauert, bis sie 2018 die einjährige Ausbildung zur Lachyogatrainerin in München absolviert hat. Als sie 2019 fertig war, kam leider Corona auf.

„Ich konnte daher noch keine fortlaufenden Präsenzkurse anbieten“, so Lydia Opfer. Sobald es Planungssicherheit gibt, will sie aber damit starten. Bereits in den Genuss der Heilkraft des Lachens sind aber Uffenheimer Kinder gekommen, denn sie hat im Rahmen des Ferienprogramms 2019 einen Lachyogakurs mit Schülern gemacht. Ebenso gab es einen Online-Kurs. „Das geht besser als ich dachte“, so die Trainerin. Und die Diakonie hat die Lachyogaspezialistin für ein Seminar für ehrenamtliche Mitarbeiter gebucht. Es darf also trotz Corona noch gelacht werden.

Lydia Opfer baut ihre Kurse in vier Etappen auf. Nach einer Begrüßung mit Klatschen und dem traditionellen Hoho Hahaha-Ruf starten erste Atemübungen, gefolgt von positiven Verstärkungen und dem spielerischen Herangehen an die ersten Lacher. „Man denkt, das ist total peinlich, aber in der Gruppe entfaltet sich eine eigene Dynamik“, erklärt sie.

Lachyogatrainer arbeiten mit speziellen Ankern, die die beim Lachen erfahrenen Emotionen in den Alltag transportieren sollen. Beispielsweise gibt es das Verlegenheitslachen: Wie eine schüchterne Geisha wird dabei in die leicht geöffneten Hände vor dem Gesicht gelacht. Erst zaghaft, dann immer selbstbewusster. Die eigene Kraft ersetzt so die Verzagtheit.

Lydia Opfer führt ihre Kursteilnehmer mit aus dem Alltag gegriffenen Geschichten in die Lachsituation hinein. Das kann der gedankliche Gang ins Fitnessstudio sein oder das Pflücken einer Blume. Stets kommen die drei Komponenten Bewegung, Atmung und Lachen zusammen.

Die Ursprünge liegen in Indien

Mit der üblichen Vorstellung von Yoga hat Lachyoga nicht viel zu tun. Hier gibt es keine Matten am Boden und keine anstrengenden Körperhaltungen. Nur der Atmung wird dieselbe zentrale Rolle zugewiesen wie im Yoga – und die Wurzeln des Lachyoga liegen auch in Indien. Ein Arzt aus Mumbai, Dr. Madan Kataria, und seine Frau Madhuri Kataria gelten als die Begründer der Lachyogabewegung. Im Jahr 1995 soll Madan Kataria anfangs in Parks die Menschen mit erzählten Witzen bewusst zum Lachen gebracht haben. Seine Frau erkannte, dass Yogaübungen dazu hilfreich sein könnten und entwickelte zusammen mit ihrem Mann das Konzept des Lachyogas.

Mittlerweile haben Forscher der Gelotologie, die sich insbesondere mit den Ursachen und Auswirkungen des Lachens beschäftigt, gezeigt, dass Lachen Stresshormone abbaut, das Immunsystem stärkt und außerdem werden dabei Glückshormone ausgeschüttet.

Am Lachen ist also nichts falsch. Ganz im Gegenteil. Die heilende Kraft eines herzhaften Lachers sollte nicht unterschätzt werden. am