Gemüse vom Beet Okt01


Gemüse vom Beet

Der Hofverkauf „Biobeet“

Sebastian Baumann setzt auf Direktvermarktung. Die Tomaten in Bioqualität kommen direkt vom Strauch zu den Kunden. Frischer geht es nicht. Foto: am

Sebastian Baumann setzt auf Direktvermarktung. Die Tomaten in Bioqualität kommen direkt vom Strauch zu den Kunden. Frischer geht es nicht. Foto: am

Am nördlichen Stadtrand von Rothenburg, im Gattenhofer Weg Richtung Stäffeleinsbrunnen, tut sich was: Montag, Mittwoch und Freitag steht ein Schild am Straßenrand, das auf einen Gemüse-Direktverkauf hinweist.

Gleich hinter der Maschinenhalle der Familie Baumann, ein alteingesessener landwirtschaftlicher Betrieb, hat Sebastian Baumann im Frühjahr zwei große Gewächshäuser gebaut. Knackige Tomaten, Paprika, Zucchini, Auberginen und mehr wachsen darin und werden vom Beet weg an die Kunden verkauft.

Vor zweieinhalb Jahren hat Sebastian Baumann den Familienbetrieb übernommen. Nach seiner Ausbildung hat er an der Technikerschule und Höheren Landbauschule Triesdorf noch den Agrartechniker gemacht. Er brennt für seinen Beruf und hat sich schon lange überlegt, wie er den Familienbetrieb zukunftsfähig ausrichten kann. Neben dem Ackerbau wollte er auf Direktvermarktung setzen. „Meine Philosophie ist es, die Stadtnähe zu nutzen“, so Baumann.

Also hat er 2021 begonnen, Gemüse anzubauen und nebenbei Gemüsekisten im kleinen Stil angeboten. „Ich wollte das langsam angehen“, so der Landwirt. Das lief gut an und er ging mit dem Bau der Gewächshäuser einen Schritt weiter. Seit dieser Saison gibt es den Direktverkauf am Montag und Mittwoch, von 14.30 bis 18 Uhr, und am Freitag, von 10 bis 14.30 Uhr.

Teresa Baumann, die alles rund um den Verkauf organisiert, präsentiert das Gemüse in einzelnen grünen Kisten. Tomaten, Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Paprika oder Zwiebeln liegen knackig frisch bereit. Vor wenigen Stunden waren sie noch im Beet. Angeschlossen an die Gewächshäuser wächst auf etwa 1,5 ha Ackerfläche das Gemüse im Freiland.

Teresa Baumann organisiert den Direktverkauf im Gattenhofer Weg. Foto: am

Teresa Baumann organisiert den Direktverkauf im Gattenhofer Weg. Foto: am


Sebastian Baumann ist aktuell dabei seinen Betrieb auf Bio umzustellen. Das Gemüse produziert er als Umstellungsware schon nach Biorichtlinien, muss aber eine zweijährige Frist einhalten, um das offizielle Zertifikat nutzen zu können. „Das ist viel Handarbeit“, erklärt er. Das Unkraut wird teilweise mit der Hacke oder sogar per Hand entfernt. Geerntet wird grundsätzlich per Hand.

Die Trockenheit in diesem Sommer hat ihm leider auch zu schaffen gemacht. „Beim Anbau des Wintergemüses ist viel kaputtgegangen“, erzählt er. Trotzdem liegt im Oktober die ganze gesunde Palette am Verkaufsstand bereit. Paprika, verschiedene Salate, Kohlrabi, Rettich, Kartoffeln, Blumenkohl, Brokkoli und eventuell Fenchel sind am Wachsen. Aktuell plant er die Bewässerungsanlagen auszubauen und eventuell wird es 2023 wieder ein Angebot für Gemüsekisten geben.

„Manchmal kommen Familien mit Kindern vorbei und fragen, was hier wächst“, erzählt Baumann. Das findet er gut und gibt sein Wissen auch gerne weiter. Der Direktverkauf ist für ihn ein zukunftsfähiges Standbein. Zusätzlich zur Unterstützung seiner ganzen Familie hat er mittlerweile auch Mitarbeiter angestellt. am