Erlebbar

1. September 2025

Erlebbar

Neue RothenburgMuseums-App

Die Stadt Rothenburg lässt seine Besucher durch das Mittelalterliche Kriminalmuseum, das Historiengewölbe mit Staatsverlies und das RothenburgMuseum bereits tief in die Geschichte der Tauberstadt eintauchen.

Seit einigen Jahren gibt es aber auch digitale Angebote, wie die Rothenburg App mit „Augmented Reality", eine Technologie, die computergenerierte Bilder oder Informationen in die reale Welt einblendet. Mit spannenden Geschichten und einzelnen Infostationen in der ganzen Stadt verteilt, wird kleinen und großen Gästen ein Einblick in das mittelalterliche Leben verschafft.

Seit Anfang Juli gibt es eine Möglichkeit, Inhalte des RothenburgMuseums mit der neuen App „StadtGeschichteRothenburg" zu ergänzen. Die App entstand im Rahmen eines Förderprogrammes der „Landesstelle für Nichtstaatliche Museen in Bayern." Für die Entwicklung der digitalen Führungen innerhalb der Stadt Rothenburg kamen all diejenigen zusammen, die sich mit der jüdischen Geschichte befassen. Neben Oberbürgermeister Dr. Markus Naser wurde das Team um den Touristenpfarrer Dr. Oliver Gußmann, Dr. Florian Huggenberger (Leiter des Stadtarchivs), Lothar Schmidt (Verein Alt-Rothenburg und Karin Bierstedt vom Verein Alt-Rothenburg, Franziska Krause (Städtische Kunst- und Kulturbeauftragte, Verein Alt Rothenburg, interimsweise Leitung des RothenburgMuseums) sowie Robert Nehr vom RTS erweitert. Bisher beinhaltet die kostenlos herunterladbare App (im Google Play Store und im Apple Store) eine geführte Audio-Tour durch die Tauberstadt zum Thema jüdisches Leben aus der Judaica-Sammlung – eines der Hauptthemen im RothenburgMuseum. Startpunkt ist der Eingang des Museums. In der ersten zur Verfügung stehenden Stadttour trifft ein jüdischer Junge auf einen gleichaltrigen Gast. Gemeinsam besuchen sie verschiedene Stationen der Stadtgeschichte an denen der jüdische Junge über das Leben und seine Kultur berichtet. Ihr Weg führt über die Judengasse, in der einst Christen und Juden nebeneinander lebten. Auch das jüdische Ritualtbad, die Mikwe in der Judengasse 10 aus dem 15. Jahrhundert, wird mit seiner religiösen Bedeutung erklärt. Die Restaurierung wurde im letzten Jahr fertig gestellt und kann bei den Samstagsführungen besichtigt werden. Weiter geht die Reise über den ehemaligen jüdischen Friedhof, dem heutigen Parkplatz (Schrannenplatz), wo auch eine Synagoge stand. Eine zweite Synagoge lag am Kapellenplatz, wo heute Ausgrabungen stattfinden und eine Gedenktafel des berühmten jüdischen Lehrers Rabbi Meir ben Baruch angebracht ist. Auch der Prediger Johannes Teuschlein (1483–1525), der die Judenvertreibung forcierte, wird thematisiert. Weiter geht es zum Judentanzhaus, wo der jüdische Junge religiöse Feste und Rituale erklärt. Weiter geht es zum „Pogromstein" in den Burggarten und zurück zum RothenburgMuseum.

Die Geschichte der beiden ist als eine Art Zeitreise in die Vergangenheit angelegt. „Das Schöne an der App ist die stetige Erweiterbarkeit. So sind künftig weitere Touren wie die Rothenburger Geschichte anhand der Ausstellung „Rothenburger Weg" sowie die sogenannten „Stolpersteine", das sind in das Gehsteigpflaster eingelassene Gedenktafeln vertriebener jüdischer Bürger, möglich. Die neue App „StadtGeschichteRothenburg" soll den Besucher Lust auf mehr Details zu geschichtlichen Hintergründen der historischen Tauberstadt Rothenburg machen. ul

Von links: Dr. Florian Huggenberger (Leiter des Stadtarchivs), Franziska Kraus (Städtische Beauftragte für Kunst und Kultur und interimsweise Leiterin des RothenburgMuseums) sowie Robert Nehr vom RTS waren an der Entwicklung der App „StadtGeschichteRothenburg“ beteiligt. Foto: ul

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