Spielzimmer im Grünen Nov08


Spielzimmer im Grünen

Walderzieherin Stephanie Thurau (Zweite von links) mit ihren Kollegen Mariella Kral, Mauritius Scheffler und Matrona Cheregi. Ida, Kayla, Luis und Romy (von links) fühlen sich hier sehr wohl. Foto: am

Walderzieherin Stephanie Thurau (Zweite von links) mit ihren Kollegen Mariella Kral, Mauritius Scheffler und Matrona Cheregi. Ida, Kayla, Luis und Romy (von links) fühlen sich hier sehr wohl. Foto: am

Die Naturkita an der Engelsburg

„Ich koche gern in der Matschküche“, erzählt Kayla. Luis dagegen chillt gern in der Hängematte oder klettert im Wald. Die Kinder genießen in der Naturkindertagesstätte an der Engelsburg eine Art von Freiheit, die sie sicherlich für ihr Leben prägt. Seit September hat die erste Gruppe des Naturkindergartens eine Heimat auf der idyllischen Lichtung nahe der Engelsburg gefunden. Von 20 Plätzen sind 14 bereits vergeben. Sechs Kinder können in diesem Kindergartenjahr noch einsteigen.

Das ist der zweite Anlauf des Projekts Wald-/Naturkindergarten der Stadt Rothenburg und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Betreiber. Der erste Standort am Sengelhof wurde nicht angenommen.„Das war von Rothenburg zu weit weg“, vermutet OB Dr. Markus Naser. Die Stadt und die AWO suchten nach einer Alternative.

Mit der idyllischen Wiese, eingerahmt vom ursprünglichen Wald, war der ideale Platz gefunden. Eigentümer Gerhard Kreiselmeier verpachtete der Stadt ein Stück der Wiese, wo nun der schicke Bauwagen wieder eingezogen ist. Die gesamte Wiese mäht er zwei- bis dreimal im Jahr. „Pflanzenschutz oder Dünger kommen hier nicht zum Einsatz“, erklärt er.

Bauamt und Forstamt haben die Zufahrt noch fit gemacht für die Jüngsten, denn Rettungswege und Transportmöglichkeiten mussten gegeben sein. „Der die Wiese umrundende Wald gehört der Rothenburger Hospitalstiftung“, so Forstamtsleiter Daniel Gros. Die Kinder können sich hier also unbeschwert austoben.

„Wir sind das ganze Jahr über draußen“, erklärt Stephanie Thurau, die mit ihren Kollegen die Naturkindertagesstätte betreut. Auch Regen oder Minustemperaturen stören da nicht. „Wir passen das Programm den Jahreszeiten an“, so die erfahrene Waldpädagogin. Bewegungsspiele oder auch das Aufwärmen an der Feuerstelle gehören dazu. Von Oktober bis Ostern darf der Naturkindergarten in der Mitte des Sitzkreises eine Feuerstelle mit Kochmöglichkeit betreiben. Einmal die Woche soll es ein selbst gekochtes Mittagessen geben.

Der schicke Bauwagen bietet einen Unterschlupf, wenn das Wetter mal zu widrig wird. Foto: am

Der schicke Bauwagen bietet einen Unterschlupf, wenn das Wetter mal zu widrig wird. Foto: am


Der moderne Bauwagen, innen ausgestattet mit Bänken, Tischen, einem kleinen Ofen und einer Garderobe ist nur ein Wetterschutz. Werden Sturm- oder Unwetterwarnungen vorhergesagt, ist ein Ausweichen in das Jugendzentrum möglich.

Das Toilettenhäuschen und ein mobiles Waschbecken der Kita stehen direkt am Waldrand. „Das Abwasser wird im Kindergarten Heckenacker entsorgt“, erklärt Carmen Bartelmes, Leiterin der Kita Herterichweg. Der Naturkindergarten ist eine Außenstelle dieser Kita. „Bei Bedarf würden wir auch eine zweite Gruppe aufmachen“, erklärt Michaela Koch, die als Fachbereichsleitung der AWO für Kitas in Mittel- und Oberfranken auch für Rothenburg zuständig ist.

OB Naser sieht die Notwendigkeit, dass jede Familie, die für ihr Kind einen Kitaplatz möchte, auch einen bekommt. „Wir bleiben da dran und bauen ganz bewusst die Betreuungsplätze aus“, verspricht er. am