Tradition und Innovation Okt01


Tradition und Innovation

Metallbau Dörfler profitiert von Fachkompetenz

In den Köpfen von Reinhold Dörfler und Maschinenbau-Ingenieur Dominik Ziegler entstehen Konstruktionspläne. Foto: ul

In den Köpfen von Reinhold Dörfler und Maschinenbau-Ingenieur Dominik Ziegler entstehen Konstruktionspläne. Foto: ul

Seit Jahren ist die Zahl der Auszubildenden und der zur Verfügung stehenden Fachkräfte in allen Sparten des Handwerks rückläufig. Immer neue Herausforderungen wie im Bereich Metallbau, insbesondere in der energieeffizienten Altbausanierung, benötigen kompetente Mitarbeiter, die an allen Ecken und Enden fehlen.

Nicht so in der Firma Dörfler Metallbau. Das traditionelle Handwerksunternehmen in Ohrenbach greift auf 101 Jahre Erfahrung in dritter Generation zurück und ist mit sieben Mitarbeitern gut aufgestellt. Zwei Meister, ein Maschinenbau-Ingenieur und drei ausgebildete Metallbauer machen den Betrieb zu einer kleinen aber effizient arbeitenden Handwerksfirma. Mit der Erfahrung des Firmeninhabers Reinhold Dörfler und den Kenntnissen, die Meister und Ingenieur aus anderen Betrieben mitbringen, vereint sich Traditionshandwerk mit innovativer Arbeitstechnik.

„Ausgebildete Fachkräfte sind rar, aber Meister und studierte Ingenieure gibt es genug“, so Reinhold Dörfler. Dafür muss er, was Personalkosten angeht, etwas tiefer in die Tasche greifen, kann sich aber der Fachkompetenz seiner Leute sicher sein. Einen Auszubildenden aus Marokko hat er auch. Nach einer offiziellen Ausschreibung für marokkanische Lehrsuchende in Deutschland landeten zwei in Regensburg und Würzburg und einer im beschaulichen Örtchen Ohrenbach.

Traditionshandwerk

In den Anfängen des Betriebes Metallbau Dörfler (1921) wagte Leonhard Dörfler als Huf- und Wagenschmied den Schritt in die Selbstständigkeit.​ Dem Wandel der Zeit folgte die Umstellung auf Reparaturen von Landmaschinen und Schmiedearbeiten aller Art durch Wilhelm Dörfler im Jahr 1957.

Auch die Metall verarbeitende Branche unterlag in den 80er-Jahren dem Strukturwandel nach dem Motto „Wachsen oder Weichen“. Den Herausforderungen trotzend, erfuhr das Geschäft einen erheblichen Aufschwung und vergrößerte seine Werkstatt mit den Gebäuden eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes und konnte gleichzeitig den Kundenstamm erweitern. Das war der Zeitpunkt, zu dem Reinhold Dörfler das Ruder übernahm und den wachsenden Markt in der Metallbaubranche erkannte. „Wie es früher so war, hatte ich aber nie die freie Berufswahl“, erzählt er ganz nebenbei.

Auf seine Meisterprüfung im Jahr 1984 folgte einige Jahre später eine Ausbildung zum international zertifizierten Schweißerfachmann, um das Angebotsportfolio der Firma auszubauen. Zu dieser Zeit gab es vermehrt Nachfragen nach stählernen Toren, Zäunen, Geländern oder Treppen. Dörfler hat, wie es aussieht, immer zur rechten Zeit auf neue Trends reagiert und hat bis heute Durchhaltevermögen bewiesen.

Ein Haus bietet Wohnraum für Mitarbeiter.  Foto: ul

Ein Haus bietet Wohnraum für Mitarbeiter. Foto: ul


Gerade während der Corona-Pandemie mussten viele kleine Metallbauer in der fränkischen Region schließen. Die große Nachfrage an Stahl- und Edelstahlprodukten, der die Firma Dörfler mit viel Kreativität nachkommt, war und ist allerdings ungebrochen.

„Wir sind ein Zulieferbetrieb in den Bereichen Altbausanierung, Stahlkonstruktionen für Neubauten und produzieren was gebraucht wird“, beschreibt Dörfler seinen Wirkungsbereich. Immer mehr Aufträge sind Fenster mit hohlem Aluminiumrahmen, die eine besonders gute Isolierung aufweisen. Oft werden diese Fensterrahmen auch in Altbauten verwendet. Vor einiger Zeit bekam das Team den Auftrag, in Leipzig sämtliche Stahlkonstruktionen für die Weihnachtsmarktbuden zu bauen. Dass der Betrieb auch für Schönes zu haben ist, zeigt eine stählerne Rohrkolbenpflanze als Gartendeko in Gickelhausen nahe Ohrenbach. „Jeder, der im Dorf die Sektmanufaktur Hasenstein besuchen will, schaut zuerst auf das ausgefallene Accessoire im Vorgarten gegenüber“, meint Reinhold Dörfler.

Um nicht nur hochwertig, sondern auch termingerecht produzieren zu können, nimmt die Firma nur so viele Aufträge entgegen, wie sie zeitlich umsetzen kann. Dass macht den Metallbaubetrieb besonders zuverlässig. „Gerade bei der Sanierung von Altbauten treten oft morsche Balken mit stützender Funktion zutage. In diesem Falle werden schnellstmöglich Stahlträger gebraucht, damit der Bau nicht ins Stocken gerät“, erklärt der Metallbauer. Um besonders schnell einen solchen Bedarf decken zu können, wurde vor acht Jahren in eine CNC-Plasma-Schneideanlage investiert, die eine Materialstärke von einem bis zu fünfzig Millimetern zulässt. Klein, kompetent und zuverlässig, das macht die Firma Metallbau Dörfler in Ohrenbach aus. ul