Staubig und spaßig Mai01


Staubig und spaßig

Die erste Dirty-Dust-Rallye von Sonja und Raimond Schopf

Jede Idee hat ihr erstes Mal. So auch die DDR-Rallye. DDR steht hier für Dirty-Dust-Rallye: Ein staubiges und durchaus spaßiges Vergnügen, das die beiden Insinger Sonja und Raimond Schopf planen und organisieren. Bereits vier Mal haben sie selbst an diversen Rallyes teilgenommen, darunter auch eine nach Marokko. Das können wir auch, dachten sich die beiden, und haben im letzten Jahr beschlossen, ein eigenes Rallye-Format zu etablieren: die Dirty-Dust-Rallye. Am 11. September startet die Jungfernfahrt, die in sieben Tagen durch sieben Länder führt.

Sonja und Raimond Schopf fahren leidenschaftlich Rallyes und organisieren nun die erste eigene Tour. Fotos: Privat

Sonja und Raimond Schopf fahren leidenschaftlich Rallyes und organisieren nun die erste eigene Tour. Fotos: Privat

Sonja und Raimond Schopf sind begeisterte Low-Budget-Rallye-Fans. „Der Spaß steht bei uns immer im Vordergrund“, erklärt Sonja Schopf, die als IT- und Marketingbeauftragte bei der Central-Garage Korn arbeitet. Ihr Mann ist Industriemechaniker bei der Firma Siniat in Hartershofen. Das „Autoschrauben“ hat er sich autodidaktisch beigebracht.

Alte Autos bevorzugt
Und davon sollte man schon ein bisschen Ahnung haben, wenn man bei der DDR-Rallye startet. Da es sich um eine Low-Budget-Rallye handelt, sollen vorzugsweise alte Fahrzeuge teilnehmen. Sonja und Raimond Schopf haben ihre Erfahrungen mit drei etwa 30 Jahre alten Autos gemacht: einem Corsa A, einem Kadett E (mit dem sie in Marokko waren) und aktuell fahren sie mit einem Audi 100. „Mit einem neuen Auto ist so eine Rallye nicht zu empfehlen“, sagt Sonja Schopf mit einem Schmunzeln. Denn wer Spaß will, der muss weg von den gut ausgebauten Straßen.

Etwa vier Mal hat das Ehepaar die geplante Strecke der Dirty-Dust-Rallye vorab abgefahren. „Die Offroadstrecken kann man nicht bei Google Maps auskundschaften“, so Raimond Schopf. Sandpisten, Schotterpisten, sich hochschraubende Serpentinen und schmale Straßen mit schwindelerregendem Ausblick sind darunter. Die Schopfs haben alte Weltkriegsbunker, Wasserfälle und idyllische Bergflüsse dabei entdeckt. Die Abstecher zu diesen besonderen Orten gehören auf der Tour natürlich dazu.

Der Start der Dirty-Dust-Rallye ist am 11. September am Königssee. „Am Tag zuvor ist bereits die Akkreditierung der Fahrer und wir geben Roadbooks, Goodiebags, T-Shirts und die Aufkleber für die Fahrzeuge aus“, erklärt Sonja Schopf. Der erste Rallye-Tag startet dann wie alle weiteren mit der gemeinsamen Morgenbesprechung. Hier wird die Route für den jeweiligen Tag ausgegeben.

Nicht alle Fahrer sind gleich versiert oder besonders mutig. Daher gibt es drei Schwierigkeitsstufen je Tagesetappe. Dennoch treffen die Autos unterwegs immer wieder aufeinander. Wenn möglich, wird eine gemeinsame Mittagspause gemacht. Hat jemand eine Panne, hilft man sich gegenseitig.

Sonja und Raimond Schopf geben auf der Webseite www.dirtydustrallye.de einige Tipps für die teilnehmenden Autos: Sie sollten nicht tiefergelegt sein und sie raten zu einem Ölwannenschutz. „Es geht über Stock und Stein und abhängig von Fahrzeug und Fahrweise reißt die Wanne doch gerne mal auf“, sagt Raimond Schopf. Das Fahrzeug sollte zwar mindestens 20 Jahre alt sein, das ist aber kein Muss. Ein paar Ersatzteile sollte auch jeder dabei haben.

Ein besonderes Vergnügen für Rallye-Fans sind Sandpisten, die in Frankreich auf sie warten.

Ein besonderes Vergnügen für Rallye-Fans sind Sandpisten, die in Frankreich auf sie warten.

An der Rallye teilnehmen können 111 Autos mit ihren Fahrern. Die Teilnehmer sind ein bunter Mix, wissen Sonja und Raimond Schopf aus eigener Erfahrung. Begeisterte Autofahrer sind ebenso darunter wie Fotografen, die besondere Motive suchen, oder junge Menschen, die mal einen anderen Urlaub machen möchten. Die Kosten für die Teilnahme betragen 650 Euro für ein Fahrzeug mit zwei Personen. Dazu kommen die privaten Kosten für Übernachtung und Verpflegung. „Wir geben Tipps für Campingplätze, aber auch für Hotels“, so Sonja Schopf.

Die Durchführung ist sicher
In Zeiten von Corona punktet die Dirty-Dust-Rallye mit einem pandemiekonformen Konzept. Geplant ist die Rallye durch sieben Länder (Deutschland, Österreich, Slowenien, Italien, Schweiz, Frankreich, Spanien). Das Ziel soll im Raum Barcelona liegen. „Ja nach Einreisebestimmungen können wir die Tour aber auch aktuell anpassen“, erklärt Sonja Schopf. Und sollte es nochmal Kontaktbeschränkungen geben, wird die Morgenbesprechung als Drive-In organisiert.

Die Jungfernfahrt der Dirty-Dust-Rallye wird außerdem von einer Filmcrew im Geländewagen begleitet. „Wir wollen die Rallye dann jedes Jahr mit veränderter Strecke organisieren“, planen Sonja und Raimond Schopf schon für die Zukunft. am