Kneippen  ist Kult Mai01


Kneippen ist Kult

Kneipp-Jubiläumsjahr mit Aktionen

Das Wassertreten in der Kneipp-Anlage ist ab Mitte Mai wieder möglich. Das Foto stammt aus dem Jahr 2019 vor Corona. Foto: Privat

Das Wassertreten in der Kneipp-Anlage ist ab Mitte Mai wieder möglich. Das Foto stammt aus dem Jahr 2019 vor Corona. Foto: Privat

Rein ins frische Wasser und immer schön die Knie hochziehen. Ein Storchengang durch das Kneipp-Becken hat bekanntlich gesundheitsfördernde Wirkung. „Die Natur ist die beste Apotheke“ – mit dieser Aussage wird Sebastian Kneipp gerne zitiert. Anlässlich seines 200. Geburtstags präsentiert sich das Jahr 2021 als Kneipp-Jahr. Der Präventionsgedanke von Kneipp und sein Wissen, dass ein gutes Immunsystem die Widerstandsfähigkeit stärkt, ist in diesen Zeiten aktueller denn je. Seit 1928 gibt es den Kneipp-Verein in Rothenburg und seit 1973 die Wassertretanlage „An der Eich“. Der Verein hat aktuell rund 180 Mitglieder. Seit sechs Jahren ist Waltraud Spörlein die Vorsitzende. „Das Wassertreten allein würde nicht ausreichen, um einen Verein lebendig zu halten“, weiß sie.

Vielfältige Aktivitäten
Also gibt es ein „Standardprogramm“ (so es Corona zulässt), das das traditionelle Wassertreten mit Gymnastik einrahmt, das immer freitags um 17.30 Uhr an der Kneipp-Anlage stattfindet. Immer montags um 13.30 Uhr startet die Radlergruppe des Vereins an der alten Turnhalle in der Erlbacherstraße zu Halbtages- oder sogar Ganztagestouren. Einmal im Jahr gab es in der Vergangenheit eine mehrtägige Radtour. Am Mittwoch, um 17 Uhr, machen sich die Kneipp-Fans auf zur Nordic-Walking-Tour (Start Parkplatz in Wachsenberg) und am Donnerstag trifft man sich um 14 Uhr am Schrannenplatz zur kleinen Wanderung mit Kaffeeeinkehr. Dazu kommen gemeinsame Besuche von Museen oder die Teilnahme des Vereins am Ferienprogramm der Stadt. Die sozialen Bindungen sind dem Kneipp-Verein wichtig.

Die Basis für alle Aktivitäten sehen Waltraud Spörlein und Erwin Ebner, der dem erweiterten Vorstand angehört, aber stets in der Philosophie von Sebastian Kneipp (1821–1887). Der „Wasserdoktor“ hat seine Lehre auf fünf Elemente gestützt: Das Wasser stärkt als Vermittler natürlicher Lebensreize die Selbstheilungskräfte und Leistungsfähigkeit. Eine vollwertige und regionale Ernährung ist die Grundlage für Wohlbefinden. Sinnvoll dosierte Bewegung verbessert Kraft und Ausdauer. Außerdem hat er Heilpflanzen zur Linderung der Beschwerden und eine ausgewogene Lebensgestaltung in sein Menschenbild mit einbezogen.

Diese fünf Elemente werden im Jubiläumsjahr vom Kneipp-Bund gemeinsam mit den örtlichen Vereinen stärker ins Bewusstsein gerückt. Über das Jahr verteilt gibt es bundesweit fünf Aktionstage. „Wir planen auch vor Ort Veranstaltungen anzubieten, soweit es die Kontaktauflagen wegen Corona erlauben“, so Waltraud Spörlein. Darunter ist auch ein Ganztagesseminar zum Thema „Kneipp für Jung und Alt“, das im Spätsommer stattfindet.

Am 15. Mai, um 14 Uhr, wird die Kneipp-Anlage „An der Eich“ in diesem Jahr offiziell eröffnet. Die Anlage gehört der Stadt Rothenburg, wird aber vom Verein gepflegt. Eine ihrer ersten Taten als neue Vorsitzende war für Waltraud Spörlein die Anlage des Kräutergartens. Am Hang neben dem Wassertret- und Armbecken wachsen Rosmarin, Schokoladenminze, Liebstöckel und vieles mehr.

Im Jahr 2018 hat der Verein ein lang ersehntes Projekt realisiert: den Barfußpfad. Auf etwa 40 Metern Länge gibt es 15 Felder, die barfuß begangen so manche kribbelnde Herausforderung darstellen.

„Im vergangenen Jahr war die Anlage außergewöhnlich gut frequentiert“, erzählt Waltraud Spörlein. Waren früher von Kneipp geprägte Begriffe wie Achtsamkeit oder Präventionsmaßnahmen eher einem kleinen Kreis wichtig, so hat sich in neuester Zeit ein breites Bewusstsein diesbezüglich entwickelt. am