Kammkultur aus der Natur Mrz03


Kammkultur aus der Natur

„Kost Kamm“ hat sich der Nachhaltigkeit und Regionalität verschrieben

Kein Reißen und kein Ziepen: Menschen mit langen und dicken Haaren wissen es zu schätzen, wenn der hölzerne Kamm sanft durchs Haar gleitet. Selbstverständlich ist das nicht, denn im Gegensatz zum guten alten Holzkamm kann es vor allem bei billig produzierten Kunststoffkämmen haken.

Der Laden „Kost Kamm“ in Windelsbach ist eine Fundgrube für Kämme, Bürsten, Wellness- und Wohnaccessoires. Fotos: ul

Der Laden „Kost Kamm“ in Windelsbach ist eine Fundgrube für Kämme, Bürsten, Wellness- und Wohnaccessoires. Fotos: ul

Als einer der letzten Kammmacher seiner Zunft stellt Inhaber Martin Kost in seinem Unternehmen „Kost Kamm“ die traditionellen Frisiergeräte und Haarschmuck aus heimischen Obst- und Hartholz her. Während der Kunststoffkamm in Zeit der Industrialisierung Einzug hielt, blieb das Familienunternehmen dem Rohmaterial Holz treu. Seit mehr als 20 Jahren ist das fränkische Dorf Windelsbach zur neuen Lebens- und Wirkungsstätte der aus Nürnberg stammenden Kammmacherfamilie geworden. Der Kamm war das Ursprungsprodukt des Unternehmens in dritter Generation. Im neugebauten Firmen-Gebäude (erhielt auf der Ligna-Hannover den Holzbaupreis 2019) mit integriertem Ladengeschäft namens „Kostbar“ wurde das Angebot durch viele weitere Produkte der Nachhaltigkeit erweitert. Martin und Ehefrau Anja Kost präsentieren in ihrem Laden eine Vielfalt rund um die Körperpflege, Wellness und ein breites Spektrum an „Wohlfühlaccessoires“ für das traute Heim. Eine wahre Fundgrube für hochwertige Geschenke aus der Heimat.

Die in Eigenproduktion hergestellten Kämme, Bürsten, Haarspangen und Schmink-Pinsel für die Dame und die Frisierutensilien und Rasierwerkzeuge für die Bärte der Herren sowie Kinderbürsten mit heimischen Tiermotiven auf dem Holzgriff gehören zum Kernportfolio des Traditionsunternehmens.

Der Spruch: „100 Bürstenstriche am Tag“ erinnert an das Wissen aus Urgroßmutters Zeiten. Die Wildschweinborsten ähneln der Struktur des menschlichen Haares und sind in der Lage, das Hautfett aus den Talgdrüsenzellen der Kopfhaut aufzunehmen und bis in die Haarspitzen zu transportieren – viel bürsten bedeutet gleichzeitig Pflege.

Die Borsten gibt es in drei Härtegraden und verschiedener Borstenanzahl – für jede Haarstruktur das Richtige. Ihre ergonomische, der Kopfhaut angepasste Form ermöglicht ein gutes Feingefühl für die Haarpflege. Um auch im Internet die individuell passende Bürste für jeden Haartyp zu finden, wird es in Kürze einen sogenannten „Bürstenfinder“ geben. Auch der veganen Kultur der Körperpflege und Faszien-Massage werden die aus Sisal bestehenden Bürsten mit Holzgriffen aus Nussbaum, Buche oder Birnbaum gerecht.

Der Laden des Windelsbacher Kammmachers „Kost Kamm“ ist eine Fundgrube für Naturprodukte.

Der Laden des Windelsbacher Kammmachers „Kost Kamm“ ist eine Fundgrube für Naturprodukte.

Um die Körperpflege und Massage perfekt zu machen, werden Massageöle und aus Pflanzenölen bestehende Seifen angeboten. Künftig bietet die Firma „Kost Kamm“ Displays (Ausstellungsständer und Behältnisse) zur Präsentation der Ware für Wiederverkäufer im eigenen Geschäft an.

Für Badeliebhaber und Saunagänger sind Leinenhandtücher und Saunasitztücher aus Dänemark und Finnland der Renner. „Wir fahren gerne im Bus durch die Lande und nehmen nur unsere weichen Leinentücher mit, weil sie im Nu im Wind trocknen“, erzählt Anja Kost. Der Laden hält noch weitere Schätze bereit. Bücher für Kinder oder Koch- und Weinlektüren für kulinarisch Interessierte laden zum Schmökern und Ausprobieren ein. Natürlich dürfen die passenden Spül- und Handtücher aus Naturmaterialien nicht fehlen. Für ein heimisches Ambiente gibt es farbenfrohe Kissen, Tischdecken und Wolldecken aus Naturmaterialien zu einem erschwinglichen Preis.

Wer einmal bei der Kamm- und Bürstenherstellung dabei sein möchte, kann sich für eine Führung (je nach Corona-Regeln) unter: www.kostkamm.de anmelden. ul