Der Kulturgarten ist umgezogen Aug01


Der Kulturgarten ist umgezogen

Im Pfarrgarten der Heilig Geist Gemeinde wird gemeinsam Gemüse und Obst angebaut

Die neue Wirkungsstätte des Kulturgartens soll am neuen Standort im Pfarrgarten der Heilig Geist Gemeinde ein Ort der Begegnung werden. Foto: ul

Die neue Wirkungsstätte des Kulturgartens soll am neuen Standort im Pfarrgarten der Heilig Geist Gemeinde ein Ort der Begegnung werden. Foto: ul

Ob Jung oder Alt, neu hinzugezogen oder Menschen mit Handicap – alle Rothenburger dürfen mit anfassen und den neuen „Kulturgarten“ im Pfarrgarten der Heilig Geist Gemeinde mit gestalten und davon profitieren.

Seit Ostern ist Pfarrerin Andrea Oechslen aus Erding bei München in die Tauberstadt gezogen und konnte sich gleich für die Idee des „Kulturgartens“ auf dem Pfarrgelände begeistern. Auf diese Weise kommen Rothenburger aus allen Altersstufen und sozialen Schichten zu ihr in den Garten – eine gute Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die 920 qm große Fläche bietet viel Raum für eine kreativ gestaltete Gartenanlage, vielleicht sogar mit gemütlichen Sitzecken für ein „Päuschen“ mit „Pläuschchen“ im Schatten alter Bäume an heißen Sommertagen.

Ob Familien, Senioren, Jugendliche, alle, die sich für den biologischen Obst- und Gemüseanbau interessieren, sind herzlich eingeladen, sich auf das gemeinsame Projekt einzulassen. Gemeinsam sollen Gartenfrüchte für den Eigenbedarf angebaut werden. Blüh- und Zierpflanzen sollen den „Kulturgarten“ harmonisch einrahmen.

Geträumt und gemacht
Der Kulturgarten ist aus der Aktion „Träumen und Machen“ von und mit Daniel Ried entstanden. Menschen trafen sich, um offen über eigene Visionen und Ideen zu sprechen, natürlich mit dem Ziel, diese mutig in die Tat umzusetzen.

Anke Schrenk von der Stadt Rothenburg träumte von einem Gemüse- und Blühgarten, der für alle zugänglich ist. Gesagt, getan. Zur großen Freude der Einwohner entstand auf dem Gelände des Bürgerheims ein Gemüsegarten für jedermann. Die Coronasituation hat den Zugang der Anlage aufgrund von Kontaktbeschränkungen nicht mehr möglich gemacht, sodass es nur mit Mühe gelang, die Pflanzen in den Sommermonaten regelmäßig zu gießen.

Das wird jetzt ein Ende haben, denn der neue Standort im Pfarrgarten der Heilig Geist Gemeinde bietet uneingeschränkten Einlass von der Spitalgasse aus. Ein großes, hölzernes Tor zwischen dem Eingang zur Heilig-Geist-Kirche und der Rossmühlgasse ermöglicht den direkten Zugang auch mit elektrischen Gartengeräten. Für die Lagerung der Gartengeräte gibt es vielleicht sogar auch schon eine Idee.

Mit am Start ist die Heilpädagogin und Kunsttherapeutin Heidemarie Duwidziuk von der Rothenburger Diakoniestation. „Alle sprechen immer von Inklusion, aber an der Umsetzung hapert es noch sehr“, erzählt sie aus Erfahrung. Menschen mit Behinderung können mehr als man denkt. Sie haben im Kulturgarten die Möglichkeit, mit allen beteiligten Rothenburgern in Berührung zu kommen und gemeinsam viel zu erleben. „Es soll ein barrierefreier, niederschwelliger Austausch, eine Begegnung und gelebte Inklusion stattfinden können“, so der Wunsch von Anke Schrenk.

Die beteiligten Menschen finden Bestätigung im gemeinsamen Tun und werden durch Ausprobieren auch motiviert zu weiterem Engagement in ihrer Stadt.Der Garten soll aber auch ein Lernfeld für urbane Selbstversorgung und ein Gegenentwurf zur Massenproduktion in der häufig schadstoffbelasteten Lebensmittelerzeugung sein.Für den Neustart des Kulturgartens werden immer helfende Hände aus allen Gesellschaftsgruppen in Rothenburg gesucht. Wer Freude am „Garteln“ mit Nachbarn hat, die er noch nicht kennt, kann sich im Internet unter www.kulturgarten-rothenburg.de informieren. ul.