„Das ist, was ich will“ – Christian Schmid hat sich mit seiner Fahrschule einen Lebenstraum erfüllt Mrz08


„Das ist, was ich will“ – Christian Schmid hat sich mit seiner Fahrschule einen Lebenstraum erfüllt

Kuppeln, Gas geben, lenken, Vorfahrtsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzung beachten – und dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren – das sind die Herausforderungen, die auf dem Weg zum Führerschein anstehen. Aber keine Sorge, Christian Schmid nimmt den jungen  Menschen schon in der ersten Fahrstunde die Angst. „Da muss man bei mir nur lenken“, erzählt er schmunzelnd.
Im Juli 2014 hat er sich mit seiner eigenen Fahrschule selbstständig gemacht. „Ich habe mir schon immer vorgenommen mit Anfang 40 selbstständig zu sein“, sagt er. Und Christian Schmid ist einer, der zu seinem Wort steht.

Das Ziel stets im Blick
So mancher Rothenburger mag ihn noch von seiner Zeit bei „Rad & Tat“ kennen. Christian Schmid ist gelernter Zweiradmechaniker. Nicht nur die Reparatur von Fahrrädern sondern auch von Motorrädern gehörte damals noch zu seiner Ausbildung. Zehn Jahre war er dann Werkstattleiter bei „Rad & Tat“ in Rothenburg.
Das Motorradfahren ist seit jeher seine Leidenschaft und da die magische Zahl der 40 immer näher rückte, stellte sich die Frage: Wie soll die Selbstständigkeit aussehen?
„Meinem Ex-Chef wollte ich keine Konkurrenz machen“, so Schmid, „und ich habe schon immer gerne mit jungen Menschen gearbeitet und mein  Wissen weiter gegeben.“ In der evangelischen Kirche war er Jugendgruppenleiter und im Zweiradladen hat er die Praktikanten betreut. „In meinem Bekanntenkreis habe ich einige Fahrlehrer und das hat mich dann überzeugt“, so Schmid. Also hat er seine Ersparnisse in die Hand genommen und 2011 die Ausbildung zum Fahrlehrer begonnen. Auf ein halbes Jahr Vollzeitschule in Nürnberg folgten Prüfungen, dann die Zeit als Fahrlehrer im  Praktikum und der Abschluss als Autofahrlehrer.
„Danach habe ich die Weiterbildung zum Motorradfahrlehrer gemacht“, so Schmid. Zwei Jahre war er als Angestellter tätig bis er sich dann 2011 selbstständig machen konnte. „Jetzt mache ich genau das was mir gefällt und was ich kann“, sagt er begeistert.

Zentrale Lage
Die Räumlichkeiten der Fahrschule Schmid befinden sich über dem Autohaus Döhler, gegenüber dem neuen TÜV. Immer Montag- und Mittwochabend von 19 bis 20.30 Uhr finden hier die Theoriestunden statt.
Im Angebot hat Christian Schmid diverse Führerscheinklassen: vom klassischen Autoführerschein über den  Roller- und Leichtkrafträderführerschein bis hin zum Führerschein für mittelschwere und schwere Krafträder.
Sein Fuhrpark ist bestens ausgestattet: Ein Opel-Astra als Fahrschulauto (mit Anhänger) und acht Zweiräder (eine KTM, zwei Yamaha, eine Triumph und Roller/Mofa der Marke Vespa) in den Firmenfarben Schwarz/Weiß/Orange sind auf Rothenburgs Straßen unterwegs.
Da das Motorradfahren auch seine persönliche Leidenschaft ist, bietet Christian Schmid die Ausbildung zum Motorradführerschein „bike to bike“ an, d.h. er begleitet den Fahrschüler ebenfalls auf dem Motorrad.
„Der Vorteil ist, dass ich näher am Schüler dran bin, Kurvenlinien genau vorfahren kann und weiß, wann es dem Schüler zu kalt oder zu naß wird“, so Christian Schmid. Das kommt bei den Fahrschülern gut an. Und das sind nicht immer nur junge Männer. „Der Anteil von Frauen, die den Motorradführerschein machen, wird immer größer“, so der Fahrlehrer. Eine fundierte Ausbildung und vor allem Sicherheit im Straßenverkehr stehen für Christian Schmid an erster Stelle. Daher hat er auch eine Weiterbildung zum Instruktor für Motorradsicherheit gemacht und veranstaltet ein Sicherheitstraining.
Auf einem abgesperrten Firmengelände in Burgbernheim übt er mit einer Gruppe von maximal acht Motorradfahrern das richtige Bremsen, Ausweichmanöver, das Überfahren von Gegenständen auf der Fahrbahn usw. ein. Im zweiten Teil des Sicherheitstrainings unternimmt er eine Tour mit jedem einzelnen Fahrer und gibt individuelle Verbesserungstipps. Am 8. und 29. April und am 27. Mai gibt es die nächsten Sicherheitstrainingstage, die offen sind für alle Interessenten, egal ob Anfänger oder erfahrene  Motorradfahrer. Zum ersten  Mal ist in diesem Jahr auch ein Sicherheitstraining nur für Frauen geplant.

Christian Schmid hält zweimal in der Woche Theorieunterricht. Gibt es genügend Interessenten, bietet er auch eine Kompaktwoche in den Sommerferien an.

Christian Schmid hält zweimal in der Woche Theorieunterricht. Gibt es genügend Interessenten, bietet er auch eine Kompaktwoche in den Sommerferien an.

Theorie und Praxis gehören zusammen
Theorie und Praxis sollen in den Augen des Ausbilders zu einer Einheit verschmelzen. Daher empfiehlt er mit den Theoriestunden die Führerscheinausbildung zu beginnen, aber nach der Hälfte mit den Fahrstunden zu starten. „So kann ich z.B. die Vorfahrtsregeln aus den Theoriestunden in der Praxis mit den Schülern einüben“, erklärt Schmid. Die Fahrstunde (meist eine Doppelstunde von 90 Minuten) ist didaktisch aufgebaut und hat je Ausbildungseinheit ein zu erreichendes Ziel. Die Inhalte werden dabei alle dokumentiert. „Bei mir fährt daher auch kein Fahrschüler einen anderen heim“, so Christian Schmid, „Denn in dieser Zeit kann ich keine Ausbildungsinhalte vermitteln.“

Gute Durchschnittswerte
Jugendliche, die den Führerschein mit begleitetem Fahren ab 17 Jahre machen möchten, können sich bereits mit 16,5 Jahren anmelden. Vorgeschrieben sind 14 Unterrichtseinheiten Theorie und 12 Sonderfahrten (fünf Überland-, vier Autobahn- und drei Nachtfahrten). „Mit den Sonderfahrten darf man erst nach der Grundausbildung beginnen“, so der Fahrlehrer.
Im besten aller Fälle dauert die Führerscheinausbildung drei bis vier Monate. Wieviele Fahrstunden jeder einzelne Schüler braucht, kommt auf das jeweilige Geschick an. „Die Statistik in  Bayern liegt bei durchschnittlich 32 Fahrstunden“, so Christian Schmid, „Bei mir sind es durchschnittlich 28 Stunden.“

Fahrtraining mit Spaßfaktor
Nach der Fahrstunde ist aber auch vor der „Fahrstunde“, denn die Geschicklichkeit und Sicherheit vor allem auf dem Motorrad ist stets zu verbessern. Daher bietet Christian Schmid erstmals eine geführte Alpentour für Motorradfahrer an. Im letzten Jahr hat er einen Test gemacht und ein gut ausgestattetes Motorradhotel in den Lechtaler Alpen gefunden. Bei genügend Interesse geht es in der Kleingruppe mit den Motorrädern auf dem Anhänger Richtung Berge. „Der erste Pass ist nur zehn Minuten vom Hotel entfernt“, so Schmid. Geplant ist die Tour von Donnerstag bis Samstag mit Kurven-Pur-Erlebnis und jeder Menge Easy-Rider-Feeling. am