Gelassenheit Okt01

Gelassenheit

Liebe Leser, die einen empfinden den Herbst als ungemütlich, die anderen lieben das bunte Herbstlaub, den strahlend blauen Himmel, Kürbisse, den Federweißen und gemütliche Spaziergänge. Wie bei so vielen Dingen, ist es immer Ansichtssache, ob das Glas halb voll oder halb leer ist. Ich persönlich gehöre zur Kategorie der „halb voll“-Vertreter. Solange es nicht knüppelhart kommt, suche ich das Positive – wohl wissend, dass das Leben auch harte Zeiten bereithält, die dann natürlich gemeistert werden müssen. Die Nachrichten sind voll mit dem Energiedilemma, Kriegsberichten, Entlastungspaketen und wahrscheinlich auch bald wieder mit Coronastrategien. Nun könnten wir alle panisch werden, dem Novemberblues verfallen, verzweifelt überlegen, wo all das Geld herkommen soll, das die Regierung ausgibt. Oder wir üben uns in Gelassenheit und richten den Blick auf jene Dinge, die trotz allem die Fülle unseres Lebens prägen. Auf den kommenden 108 Seiten können Sie eintauchen in diese Fülle und für eine gewisse Zeit, je nachdem, wie viele Seiten Sie angreifen wollen, im Meer der Gelassenheit dahintreiben. Es ist für uns immer wieder verblüffend, wie vielfältig die Region rund um Rothenburg ist und was die Menschen hier alles mit Herzblut zum Leben erwecken. Ohne einen positiven Blick in die Zukunft wäre das sicherlich nicht möglich. Genießen Sie den Oktober mit uns, schlendern Sie über die Muswiese oder die Herbstmesse in Rothenburg. Und achten Sie darauf, dass Ihr Glas immer halb voll bleibt. Ihre Andrea...

Blütezeit Sep01

Blütezeit

Liebe Leser, alles und jedes hat seine Blütezeit, sein eigenes goldenes Zeitalter. Uns Menschen selbst wird der Zeitraum meist erst bewusst, wenn er vorüber ist. „Die besten Jahre, das waren sie. Und nun?“, wird sich so mancher fragen. Da hat es eine Stadt natürlich einfacher. Ihre Blütezeit wird getragen von verbrieften Erinnerungen und von dem, was die Menschen, die diesem Ort geneigt sind, daraus machen. In diesem Geiste feiert Rothenburg am ersten Septemberwochenende seine „besten Jahre“. Von 1274 bis 1803 war Rothenburg eine Reichsstadt. Die Hochphase der kulturellen oder wirtschaftlichen Entwicklung dauerte also 529 Jahre – dagegen wirken die besten Jahre eines Menschenlebens gerade mal wie ein schönes Wochenende. Zum Glück entwickeln goldene Zeiten immer eine gewisse Strahlkraft, die ins hier und jetzt hineinreicht. Im RothenburgMuseum (Seite 9) ist die Wirkung der Vergangenheit mit über 2 000 Exponaten verbrieft. Eichii Takeyama, ein japanischer Professor für Kunst und Philosophie, lebt und arbeitet seit fast 30 Jahren in seiner Wahlheimat Rothenburg. Die Stadt, die Quintessenz ihrer Blütezeit, hat ihn sofort gefesselt (Seite 86). Und außerdem gibt es viele neue oder bewährte Ideen und Initiativen, von der schicken Bar (Seite 56) bis hin zum Musikfestival (Seite 102), vom visionären Bäcker (Seite 48) bis hin zur Rettung von Lebensmitteln (Seite 60), die längst eine weitere Blütezeit eingeläutet haben. Auch da ist eine Stadt eindeutig im Vorteil im Vergleich zu einem Menschenleben. Ihre Andrea...

Sinnfrage Aug02

Sinnfrage

Liebe Leser, hat Sie schon mal jemand gefragt, wofür Sie eigentlich brennen? Welche Passion prägt Ihr Leben, was ist der Motor, der Sie antreibt? Die Antworten auf diese Fragen sind gar nicht so einfach. Der Alltag mit all seine Routinen und Pflichten ist nicht gerade förderlich, um ein inneres Feuer zu entfachen. Gerade deswegen bin ich immer wieder aufs Neue fasziniert, wenn ich auf Menschen treffe, die mit Leidenschaft ihren ganz eigenen Weg gehen. Und dafür muss man nicht an ferne Orte reisen oder sich verrückte Sachen einfallen lassen. Nein, diese Menschen leben mitten unter uns, zum Beispiel in Großharbach. Natascha Kettenacker macht seit 20 Jahren, was heutzutage en vogue ist: Sie lebt nachhaltig, im Einklang mit der Natur und weitgehend von selbst hergestellten Lebensmitteln (Seite 86). Ganz anders sieht es bei Andreas Flaig aus. Er brennt für den Tango Argentino und will in Kirchberg eine Tangoszene etablieren (Seite 12). Dass wir von ROTOUR selbst für Rothenburg brennen ist kein Geheimnis. Für diese Ausgabe haben wir die Rothenburger Stadtführer besucht. Klar, es ist ihr Job, den Gästen die Stadt zu zeigen, aber diesen machen sie mit Herzblut und entdecken immer wieder Neues im Altbekannten (Seite 16). Es ist uns ein Anliegen in ROTOUR zu zeigen, was es alles für Lebenskonzepte, Passionen, besondere Neigungen gibt – und zwar hier in Franken und Hohenlohe. Seit 18 Jahren machen wir dies und ein Ende ist nicht in Sicht. Nun müssen Sie nur noch herausfinden, wofür Sie brennen. Wenn Sie so weit sind, lassen Sie es uns wissen. Ihre Andrea...

Traumurlaub Jul01

Traumurlaub

Liebe Leser, planen Sie gerade Ihren Sommerurlaub? Wohin soll es gehen: Italien, Kroatien oder doch lieber eine Flugreise. Vergessen Sie es. Auf den Autobahnen sind kilometerlange Staus, das 9-Euro-Bahnticket ist eine Garantie für Stress und im Flugzeug mit Maske sitzen ist auch nicht entspannt. Bleiben Sie doch einfach mal hier. Unsere Juli-Ausgabe von ROTOUR liest sich wie ein Paradeprogramm für einen der besten Urlaube, den Sie je haben werden. Italien mit seinen historischen Gassen hat natürlich einen ehrwürdigen Vertreter in Rothenburgs Altstadt. Wer aber noch mehr möchte, der kann in die Hammerschmiede nach Gröningen fahren (Seite 9). Das Kulturdenkmal hat eine der letzten funktionsfähigen Hammerschmieden Süddeutschlands, die in Aktion zu sehen sind. Wer eher der Flugreisende ist, kann im Landesluftbildzentrum in Neustadt/Aisch ganz Bayern aus der Luft betrachten (Seite 5). Und das Ganze ohne Maske und interaktiv aufbereitet. Für kulturaffine Freizeitfans eignet sich die Ausstellung in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall zum Thema „Sport, Spaß, Spiel“ (Seite 124). Outdoor-Urlauber dagegen sollten sich mal in die erste Reihe bei den Flugvorführungen der Falknerei von Schloss Schillingsfürst setzen (Seite 56). Die Adler streifen dabei gerne mal mit ihren Schwingen die Köpfe der Zuschauer. Blättern Sie durch die 108 Seiten von ROTOUR und lassen Sie sich entführen in die Besonderheiten von Rothenburg, Hohenlohe und Franken. Langeweile wird im Heimaturlaub sicher keine aufkommen. Ihre Andrea...

Traumhaft Jun01

Traumhaft

Liebe Leser, vor zwei Jahren gab es keine eigenständige Juni-Ausgabe. Wir hatten uns kurz nach Ausbruch der Coronapandemie dazu entschlossen, Mai und Juni als eine Doppelnummer erscheinen zu lassen (dafür gab es dann eine einzelne November-Ausgabe). Im Frühjahr 2020 war klar, es wird keine „Meistertrunk“-Aufführungen an Pfingsten geben, keinen Umzug, kein Feldlager. Und auch sonst wird wohl im Mai und Juni nicht viel los sein. Alle unsere Gesprächspartner, alle Veranstalter haben sofort abgewunken, wollten wir verlässliche Informationen für die nächsten Monate. Dass diese Situation mehr oder weniger intensiv für zwei Jahr so bleiben würde, hätten wir damals nie und nimmer gedacht. Über die letzten zwei Jahre hinweg haben wir daher fast vergessen, wie es sein kann, wenn Veranstalter uns plötzlich fragen „Habt ihr noch ein Plätzchen, um auf unser ‚Tauberleuchten‘ hinzuweisen“. Gesprächspartner sind nur zu gern bereit, sich mit uns zu treffen und über ihre Unternehmen oder Erlebnisse zu berichten. Keine Telefoninterviews mehr, keine Termine per Skype, keine zugigen Outdoor-Treffen. Und dann das ganze noch ohne Maske – es ist fast wie ein Traum. In manchen Momenten tauchen aber Bedenken in unserem Traum auf: Wird das auf Dauer gut gehen? Holen uns im Herbst die Restriktionen wieder ein? Aber dann wachen wir auf und freuen uns einfach nur, dass Pfingsten wie gewohnt in Rothenburg stattfindet (ab Seite 5) und wir inhaltlich aus dem Vollen schöpfen können. Wir genießen es, solange es möglich ist. Ihre Andrea...

Schmackhaft Mai01

Schmackhaft

Liebe Leser, nun ist er da, der Wonnemonat Mai. Die Sonne scheint, die Bäume tragen erste Blätter, die Blüten sprießen und von Corona hat jeder im Moment die Nase voll. Wir auch. Wir sind froh, unsere altbekannte Normalität in weiten Bereichen zurückzuhaben. Das Verrückte daran ist, dass sich das neu und verwegen anfühlt. Erstmals haben wir in dieser ROTOUR-Ausgabe wieder einen Veranstaltungsteil, der immerhin 25 Seiten umfasst. Das gab es seit zwei Jahren nicht mehr. Der Mai mit all seiner treibenden Urkraft wird in diesem Jahr seiner Bestimmung mehr als gerecht. Aber natürlich dreht sich bei ROTOUR nicht alles um Feste, Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Oldtimer-Ausfahrten oder Sport-events. Zusätzlich zu unserem monatlichen Überblick, was in der Region geboten ist, wollen wir Sie auch über Unternehmen, besondere Menschen und gewagte Ideen informieren. Am Campus Rothenburg werden Studenten in zukunftsorientierten Berufen ausgebildet. Manuel Raisch begleitet Menschen als Redner sowohl am schönsten Tag im Leben als auch beim Abschied aus dem Leben. Und Theresa Dietterle-Neumann formt Babybäuche in Gips ab. Wir haben Erhard Reichert besucht, der sowohl als Lehrer als auch als Aktiver der „Rothenburger Stadtpfeifferey“ über Jahrzehnte in die Gesellschaft hineingewirkt hat. Und falls Sie ganz intensiv Heimatverbundenheit leben möchten, dann backen Sie doch mal das Rezept aus unserer Serie „Heimatküche“ nach. Einfach und schmackhaft. So wie Leben sein soll. Ihre Andrea...