Goldene Zeit Okt01

Goldene Zeit

Liebe Leser, es ist ein individuelles Empfinden, welche Jahreszeit man mag. Der eine bevorzugt den Frühling mit seiner sprießenden Kraft, der andere den Sommer mit den warmen, langen Nächten, ein anderer den Herbst mit dem goldenen Oktober, das Sandwichkind zwischen Sommer und Winter. Und vielleicht mag sogar der eine oder andere den schneekalten Winter. Ich bin ein bekennender Oktoberfan. Wenn die letzten Sonnenstrahlen durch das bunte Blätterdach im Burggarten fallen oder wenn am Morgen der Nebel durch das Taubertal zieht, dann kann da keine andere Jahreszeit mithalten. Es sind die Fülle und die Vielfalt, die den Herbst so einzigartig machen. ROTOUR würde seinem Auftrag als Heimatmagazin nicht gerecht werden, wenn sich diese Bandbreite nicht auch in der Oktober-Ausgabe widerspiegeln würde. Vom Porträt der Sängerin Carmen Hofacker über den Besuch im Museum für Jenische Sprache, der Vorstellung des Intarsienkünstlers Franz Gubo bis hin zum Bericht über eine Hohenloher Autowerkstatt, die für die Flutopfer in Ahrweiler Autos flott macht, reicht der Reigen. Dazu gibt es jede Menge Veranstaltungen: die jüdische Kulturwoche „Le‘Chajim“, die Herbstwanderwoche, die Schlemmerwirte, die zum kulinarischen Genuss einladen. Außerdem startet der Rothenburger Märchenzauber. So bunt wie das Blätterdach im Burggarten kann das tägliche Leben im goldenen Herbst sein. Und weil es gar so schön ist, bleibt die Oktober-Ausgabe von ROTOUR bis zum 10. November aktuell. Danach starten wir mit drei winter­lichen Doppelausgaben. Ihre Andrea...

Hoffnung Sep01

Hoffnung

Liebe Leser, so, nun ist er da – der September. Das Zünglein an der Waage. Der Sommer gibt seinen Abschied und der Herbst macht sich zusehends breit. Und mit ihm der Blick auf Coronazahlen und das ganze Drumherum: Offen oder zu, Homeoffice oder genüssliches Schwätzchen am Gang, Theater oder Glotze, Wirtshaus oder Kochtopf. Es tut so gut die Urlauber in der Stadt zu sehen, bei einem Cappuccino am Marktplatz oder ganz entspannt auf den Rathaustreppen sitzend. Rothenburg lebt, liebt und braucht den Tourismus. Was es nicht braucht, ist ein neuer Lockdown. Und den brauchen wir bei ROTOUR auch nicht. Vielleicht ist es Ihnen nicht aufgefallen (dann hätten wir es zumindest gut gelöst), aber die letzten zwölf Ausgaben seit Beginn der Pandemie haben wir inhaltlich umstrukturiert. Die Veranstaltungsseiten haben wir für Reportagen über Unternehmen, besondere Persönlichkeiten oder markante Orte genutzt. Auch auf unseren Kulturseiten mussten wir eine neue coronaindizierte Kreativität an den Tag legen, denn Kultur durfte es ja über viele Monate nicht geben. Mit der September-Ausgabe sind wir nun beinahe wieder auf Vor-Corona-Stand. Es gibt Ausstellungen, kulturell wird diverses geboten, Kabarettisten trauen sich auf die Bühne und sogar das Taubertal Festival hat mit neuem Konzept direkt vor der Stadtkulisse stattgefunden. Wir hoffen und bangen – wobei das Hoffen klar überwiegt – dass es so bleibt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß mit den folgenden 112 Seiten. So könnte ROTOUR in Zukunft wieder immer aussehen. Ihre Andrea...

Spannung Aug01

Spannung

Liebe Leser, wie ich sehe, haben Sie sich schon ROTOUR geschnappt und sind gespannt, womit wir Sie in dieser Ausgabe begeistern. Ein gar nicht so einfaches Unterfangen, denn schließlich schreiben wir gegen Sonne, (hoffentlich) laue Biergartenabende und die sommerliche Urlaubsflucht an. Da letzteres immer noch mit coronabedingten Unwägbarkeiten verbunden ist, bleiben Sie doch einfach zu Hause. Entspannung finden Sie nicht nur am Sandstrand von Korfu, sondern auch hoch oben auf dem Röderturm. Und damit ist jetzt nicht die Aussicht gemeint, die unser Titelbild ziert. Die Türmerin bietet über den Dächern der Stadt „Wellness im Turm“ an (Seite 5). Oder interessiert Sie Theodor Bender, der in Sechselbach Mohn anbaut? Nur zwei Sorten der morphinhaltigen Pflanze sind in Deutschland erlaubt. Mit etwas Glück sehen Sie die Mohnkapseln noch auf dem Acker stehen (Seite 98). In der Hitze des Sommers lechzen wir nach Wasser. Jahrhunderte lang hatte Rothenburg darin einen großen Mangel und unglaubliche Anstrengungen in der Gewinnung unternommen. Unter anderem wurde ein Stollen in den Fels getrieben, um Sickerwasser zu generieren (Seite 8). Außerdem haben wir Gerhard Raisch besucht, der seine Ölmühle in Creglingen zum Energielieferanten „zurückgebaut“ hat (Seite 106). Wir waren bei Oliver Körber, der die Glasknochenkrankheit hat und trotz aller Einschränkungen macht er sich auf in ein selbstbestimmtes Leben und sucht Assistenten (Seite 90). Und wer Lust auf Musik hat, für den gibt es mit dem „Taubertal-Festival City Limits“ erstmals wieder coole Bands zu erleben (Seite 28). Wir hoffen, Sie wieder begeistern zu können. Ihre Andrea...

Verzaubert Jul01

Verzaubert

Liebe Leser, haben wir es nun geschafft? Irgendwie traut man dem Frieden nicht so recht. Auf der einen Seite sind die Alltagsregeln der Coronazeit, die wir verinnerlicht haben, und auf der anderen Seite ist der Wunsch, das Leben wieder unbeschwert zu genießen. In gewisser Weise wagen wir also einen Neuanfang. Ganz nach Hermann Hesses berühmtem Stufen-Gedicht: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …“. Also wagen auch wir es, Sie mit den folgenden 112 Seiten zu verzaubern. Nach den vielen Monaten der kulturellen Einöde geht es wieder los: Das Rothenburger Toppler Theater bringt zwei Eigenproduktionen auf die Bühne. Auf Seite 17 finden Sie den Spielplan. In Schillingsfürst geben junge, mit Preisen ausgezeichnete Künstler ihre Liszt-Interpretationen zum Besten (Seite 18). Die Junge Oper Schloss Weikersheim präsentiert George Bizets „Carmen“ (Seite 32) und im Klangpark in Bad Mergentheim findet ein Literaturfestival unter freiem Himmel statt (Seite 28). Wer mehr auf Bummeln eingestellt ist, kann dies beim „Handmade Art“-Markt mitten in Rothenburg tun (Seite 34). Alle Veranstalter sind optimistisch und haben ein stimmiges Hygienekonzept. Es gibt aber auch Menschen, die einen ganz persönlichen Neuanfang wagen. Dazu gehören Lisa Glogger, die als Rothenburgs erste Hochzeitsplanerin mitten in Coronazeiten an den Start gegangen ist (Seite 68), und Marlon Model und Lea Stegmann, die einen eigenen Online-Möbelhandel betreiben (Seite 66). Die Zeit des Umbruchs ist hoffentlich gekommen. Wenn Sie mögen, dann geben Sie sich dem neuen Zauber hin. Ihre Andrea...

Es geht was Jun01

Es geht was

Liebe Leser, Corona hat selbst aus den Mutigsten unter uns mitunter verzagte Pessimisten gemacht. Aber nun ist Schluss damit. Hoffentlich. Es sieht zumindest danach aus. Einen handfesten Optimismus traut sich zwar noch keiner zu, aber wir möchten mit ROTOUR schon mal den Weg in diese Richtung ebnen. Wenn die Junisonne die Welt in sommerhelles Licht taucht, dann will der Mensch etwas erleben. Völlig zu recht. Wir hätten da als Vorschlag die Kultur in Wehlmäusel. Matthias Beck kämpft unermüdlich für ein intelligentes und kurzweiliges Angebot an Kleinkunst. Im Juni will er es wieder anpacken und erzählt im Interview, was dreimal Lockdown für ihn bedeutet haben. Ähnlich optimistisch starten wir eine kleine Museumsreihe. In der Juni-, Juli- und Augustausgabe stellen wir Ihnen jeweils ein privates Museum in der näheren Umgebung vor, das auf seine Art einzigartig ist. Den Anfang macht das Pinsel- und Bürstenmuseum in Bechhofen, das einzige in Deutschland. Naturgemäß stehen wir als Regionalmagazin in engem Kontakt mit den lokalen Veranstaltern und geben unser Bestes, sie mit aktuellen Tipps zur Freizeitgestaltung zu versorgen. Sicher ist, dass die schon im Frühjahr geplante Wanderwoche stattfindet und auch das Toppler Theater startet am 23. Juni in die Freilufttheatersaison. Die Zeichen stehen auf Neuanfang. Das freut nicht nur die unternehmungslustige Seele, sondern auch all die Einzelhändler und Dienstleister, die ausgeharrt haben. Jetzt geht endlich wieder was. Also los. Ihre Andrea...

Freude Mai01

Freude

Liebe Leser, der Mai gilt als Wonnemonat. Heinrich Heine, Richard Wagner und selbst Karl der Große haben ihn gepriesen. Und was ist mit uns? Wir haben Corona an der Backe und trauen uns nichts und gar nichts mehr zu preisen. In unserem Leben geht es aktuell nicht mehr um Wonne oder Freude, sondern vermehrt um Lockdownstrategien. Gut, das muss sein, aber sollte die Freude über die neu aufkeimende Lebensenergie im Mai nicht auch ihren Raum erhalten, gerade in Zeiten von Corona? Wir möchten Ihnen daher mit ROTOUR die uns umgebende Vielfalt vor Augen führen. Lesen Sie von einem Start-Up, das initiiert von Corona neue Ideen entwickelt hat (Seite 46), von einem meisterhaften Quartett der Schreiner (Seite 58) oder von genialen Steuerungssystemen, die das Leben einfacher machen (Seite 60). Zur Begrüßung des Frühsommers warten wir mit einem Rhabarber-Gin-Cocktail (Seite 94) auf und mit dem Vorschlag, die Abwehrkräfte in der wieder geöffneten Kneippanlage (Seite 14) zu stärken. Trotz Corona gibt es Unternehmungslustige, die mit besonderen Konzepten an den Start gehen: Wenn Sie ein 30 Jahre altes Auto haben, können Sie sich zur Dirty-Dust-Rallye aufmachen (Seite 98) oder – falls Sie keinen solchen Flitzer haben – darauf hoffen, dass das Hardwood-Festival (Seite 104) stattfindet. Eines Tages wird Corona hoffentlich Vergangenheit sein. Aber auch diese Zeit war dann die wertvolle Lebenszeit eines jeden einzelnen von uns. Versuchen Sie daher, diese trotzdem zu genießen. Am besten mit ROTOUR in der Hand. Ihre Andrea...