Die Kunst der Kooperation Jul03

Die Kunst der Kooperation...

Zum 100-jährigen Bestehen holt der Künstlerbund die Ausstellung „Art on Tour“ des BBK nach Rothenburg Gemeinsam ist man stärker – ein Slogan, der meist Verwendung in der Wirtschaftswelt findet. Dass Künstler diesen Gedanken hegen, scheint aktuell neu zu sein. Dabei ist gerade der Rothenburger Künstlerbund schon in früheren Zeiten tragfähige Kooperationen eingegangen. Diese Idee wird nun wieder belebt. „Vernetzungen zu fördern, ist für uns sehr wichtig“, erklärt Maximilian Lechler vom Künstlerbund. Zum 100-jährigen Bestehen des Vereins gibt es gleich zwei Ausstellungen zu sehen, die diesem Gedanken neues Leben einhauchen. Bis zum 23. Juli präsentiert der Berufsverband Bildender KünstlerInnen Mittelfranken (BBK) sowohl eine Skulpturenschau im Rothenburger Klostergarten als auch eine Ausstellung im Fleischhaus am Marktplatz, der Dependance des Künstlerbunds. Gemeinsam Neues schaffen „Wir greifen die Tradition der Kooperation wieder auf“, so Lechler. Im Fleischhaus zeigen 13 Künstler ihre Werke, im Klostergarten haben sechs Künstler ihre Skulpturen positioniert. Ein Jurorenteam aus fünf Personen hat die 19 Künstler ausgewählt. Darunter war Maximilian Lechler, Kurator und Künstlerbundmitglied, Uhr Buley, der sowohl Mitglied im BBK als auch im Künstlerbund ist, und Franziska Krause, zuständig für Kunst und Kultur in Rothenburg. Vervollständigt wurde die Jury von Dr. Andrea Kluxen vom Bezirk Mittelfranken und Alexander Schräpler vom BBK. Der BBK Nürnberg hat unter dem Motto „Art on Tour“ zu der Wanderausstellung aufgerufen, die neben Rothenburg noch in Weißenburg zu sehen sein wird. Die Stimmung im Team ist gut – und die Kunst natürlich auch. Die Qualität muss stimmen, ebenso wie die Aussage. Die Kunst soll inspirieren und zur Diskussion stehen. Viele der Werke haben einen aktuellen Bezug. Krieg, Vertreibung oder der Umgang mit der Umwelt stehen thematisch hinter der Schau. Im Innenraum des Fleischhauses sind Gemälde, Papierarbeiten, Fotografien, kleinere Skulpturen oder Textilarbeiten zu sehen. Die lichte Hängung lässt jedem Objekt auch...

Rothenburg mit Kindern Jul03

Rothenburg mit Kindern...

Entdeckungsreise durch die Stadt Die mittelalterliche Stadt Rothenburg, umgeben von einer begehbaren Stadtmauer, die von 46 Türmen überragt wird, ist nicht nur für Erwachsene eine Reise wert. Romantische Gäss­chen mit historischen Fachwerkhäusern, die mit üppigen Blumenkästen geschmückt sind, scheinen einem Bilderbuch entsprungen zu sein. Wer mit Kindern nach Rothenburg ob der Tauber reist, taucht ab in eine vergangene Welt. Nicht nur bei schönem Wetter gibt es viel zu entdecken. Einen schnellen Überblick über Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungshöhepunkte und eine digitale Stadtkarte können sich Eltern mit der noch recht neuen Augmented-Reality-Rothenburg-App verschaffen. Sie verbindet vorhandene analoge Informationstafeln, wie die auf dem Turmweg, mit der digitalen Welt und liefert zusätzliche virtuelle Führungen in 3-D-Optik. Visiert man mit dem Handy ein Bild auf der Infotafel an, wird der Gast im 3-D-Modus von einem Esel, einem Ritter oder dem Kinder-Gastführer namens „Schlaumeier“ virtuell geführt und kann sich über Links zu informativen Videos und Audiodateien weiterleiten lassen. Apropos Turmweg: auf dem vier Kilometer langen Weg rund um die Stadtmauer können sich Familien etappenweise barrierefrei bewegen.Vom Rödertor ausgehend führt der Weg über den Spielplatz „Hornburgweg“ (mit Kletteranlage) bis zum Klingentor. Von hier aus geht es über den Panoramaweg vorbei am Spielplatz „Neue Burg“ zum Burggarten. Dort führt der Weg weiter zur Kneippanlage, wo man sich an heißen Tagen die Füße kühlen kann. Vom Spitaltor zurück zum Rödertor können die Kinder nach den vielen Informationen von den Infotafeln ihrem Bewegungsdrang wieder freien Lauf lassen. Im Jahr 2011 wurde der Spielplatz „Neue Burg“ mit Pendelschaukel, Drehscheibe und Doppelliege erneuert. Eltern haben hier die Gelegenheit, sich im Schatten alter Bäume oder der Stadtmauer zu auszuruhen, während sich die Kinder austoben. Ein weiterer Spielplatz mit Kletterwand und Schaukelbirne liegt nahe des Stadtkerns (am Friedrich-Hörner-Weg/Topplerweg). Vielfältig bei jedem Wetter Der Rothenburger Familienbeirat hat das Angebot für Familientouren...

Juli Jul03

Juli

Das Inhaltsverzeichnis des ROTOUR-Heftes für Juli Kultur Editorial: Positives Entdecken Mit Kindern die Stadt erleben Ehrenamtlich engagiert beim BRK Lesestoff mit Bezug zur Region Ausstellung: Favoriten des Fotoclubs Hinterlassenschaft der Römer: Der Limes Veranstaltungen Klangtal-Festival direkt an der Tauber Kulturprogramm im Klosterhof Sportliches Fest in Neusitz Ausgehtermine Rund um die Frankenhöhe Wohin im Hohenloher Land Wirtschaft Natur und mehr vom Sonnenzauber Panoramafoto: Neue Perspektive Eine Weinstube mit besonderem Konzept Familiär: Schlickers Trödelmärkte Information Rundgang durch die Jahrhunderte A walk through centuries Sozialdienste Karte rund um Rothenburg TITELBILD: Foto: am Service Wohin ausgehen in Rothenburg? Sehenswürdigkeiten in deutsch/englisch Informationen von A bis Z Freizeitideen Impressum Gesellschaft Personalia: Karl-Heinz Rehfeld Heimatküche: Tipps zum Einmachen Besondere Funde von Herbert Schüßler Eine Tradition: Motorradtreffen in Burgstall Szenegeflüster: Das Plönlein in den USA Fritz Klinglers Gedicht: Neues...

Die Basis Jul03

Die Basis

Liebe Leser, in der Masse der Nachrichtenflut, die uns im digitalen Zeitalter ereilt, verfangen wir uns oft im Trubel des Weltgeschehens. Das Negative scheint berichtenswerter zu sein als das Positive. Das verzerrt den Blick auf das Leben. Es sind stets die kleinen Einheiten, die das große Ganze erst entstehen lassen. Diese können natürlich sowohl gut als auch schlecht sein. Mit ROTOUR widmen wir uns seit beinahe 20 Jahren eben jener Basis. Wir besuchen die Menschen vor Ort, die ihr Leben und Wirken mit Herzblut gestalten. Die Wahrnehmung, die daraus entsteht, ist ein optimistisch geprägter Gegenpol. Ob es nun um ein ehrenamtliches Engagement geht, das wir seit Jahresbeginn in einer Serie vorstellen, oder um das Gelingen und Fortkommen des eigenen Unternehmenskonzepts – die Frauen und Männer, die dahinterstecken, brennen dafür. Darüber berichtet keine Tagesschau. Menschen wie Herbert Schüßler haben ihr Leben einer Sache gewidmet: der Entdeckung von bearbeiteten Steinen aus der Zeit der Neandertaler. Oder das Raubtierasyl in Ansbach: Eine im deutschsprachigen Raum einmalige Einrichtung, die Tiger und Raubkatzen aufnimmt und von einem Verein getragen und finanziert wird. Und dann gibt es die Künstler, Maler, Bildhauer, Fotografen, die uns mit ihren Kunstwerken (im Fleischhaus, im Rathausgewölbe, im Klostergarten) einen neuen, frischen Blick auf die Welt präsentieren. Alles nichts für die Tagesschau – aber genau das Richtige für ROTOUR. Trotz der Katastrophen, Kriege und Ungerechtigkeiten gibt es auch das Schöne, das Positive in der Welt. Wir möchten es Ihnen mit dieser Ausgabe wieder mal ans Herz legen. Ihre Andrea...

Handgemachte Windspiele – Gerhard Pfeffer in Faulenberg drechselt schöne „Vogelscheuchen“...

In der Regel sind Vogelscheuchen grässliche, störrische Zweckerfüller im Gemüsegarten. Aber es geht auch anders: Gerhard Pfeffer aus Faulenberg macht schöne Windmännchen, die eigentlich Vogelscheuchen sind. Er erinnert sich, dass bei seiner Oma im Gemüsegarten stets jene Windmännchen mit den sich drehenden Armen standen. Jahrzehntelang hat er aber nicht an die kleinen Männer gedacht, bis eine Bekannte kam und ihm „was Schönes vom einstigen Schillingsfürster Drechsler, dem Raimund‘s Franz (Munique)“ brachte: Ein Windmännchen, wie aus dem Garten seiner Oma. Das Original bewahrt er noch heute in seiner Werkstatt auf. Unzählige Male hat er mittlerweile das Windmännchen nachgebaut und fünf neue Figuren entwickelt. Der gelernte Werkzeugmacher hat ein Faible für Holz. Neben den Windmännchen gibt es in seiner Werkstatt ganze Kisten voller Osterhasen, Tannenbäumen aus Baumrinde, gedrechselter Pilze, Engel als Kerzenständer und vieles mehr. Das meiste davon verschenkt er.  Die Windmännchen aber sind etwas Besonderes, denn hier steckt viel Liebe zum Detail drin. Aus Rohlingen von Fichten- oder Buchenholz drechselt er die Windmännchen in einem Stück. Mehrer Schablonen hat er vorbereitet, auf denen Maße und Gradzahlen markiert sind. Die Arme werden extra gefertigt und sind mit einem Metallstab mit dem Körper vebunden. Ist alles fertig, malt er jede Figur per Hand an. Neben den Herren in Form von Förster, Soldat oder Bauer gbt es auch zwei weibliche „Windmännchen“. Das Original vom Schillingsfürster Drechsler ist auch darunter. Sind die Figuren fertig, bekommen sie in jede Hand eine Feder gesteckt und werden mit einem Metallstab auf einen Besenstiel gesteckt. Schon der leichteste Windhauch setzt die Figuren in Bewegung. Die Arme sausen, das Männchen dreht sich auf dem Besenstil. Dass die Feder vom Habicht, die Pfeffer beim Spazierengehen im Wald samelt, oder auch von einer Taube ausreicht, um die Windspiele in Gang zu setzen, verwundert. „Daran habe ich...